Platz da für die Demokratie

Aktion zur bevorstehenden Landtagswahl in Hessen.

Bunte Stühle Darmstadt (c) Ingrid Reidt
Bunte Stühle Darmstadt
Datum:
Mi. 22. Aug. 2018
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Sieben bunte Stühle mitten in der Innenstadt von Darmstadt. Neugierig blicken die Passanten im Vorübergehen auf die Szene. Manche bleiben stehen, einige nehmen Platz, suchen das Gespräch mit Initiatoren dieser Aktion zur bevorstehenden Landtagswahl in Hessen.

Sieben Stühle – und hinter jedem davon stehen erklärende Texte. Jeder Themenbereich hat eine eigene Farbe, mit dem jeweils ein Stuhl, entsprechend mit einem Samttuch in derselben Farbe bedeckt, korrespondiert.
Das Forum Gemeinwesenarbeit/Gemeinwesendiakonie ist für die pfiffige Aktion zur Landtagswahl mit dem Titel „Der Demokratie einen Platz geben“ verantwortlich. Die einzelnen Themen, für die auf dem Ludwigsplatz in Darmstadt jeweils ein Stuhl steht, sind: Armut und Vermögen, Wohnen, Demokratie und Bildung, Recht auf Gesundheit, Migration/Integration/Inklusion, Generationengerechtigkeit, Arbeit und Teilhabe.

Die Verantwortung für das Land wahrnehmen

Ziel der Aktion, die an anderen Orten in Darmstadt und der Region wiederholt wird, ist es, vor der hessischen Landtagswahl am 28. Oktober mit Bürgerinnen und Bürgern über aktuelle Themen ins Gespräch zu kommen. „Wir wollen die Stimmen der Bürgerschaft einfangen“, sagte Edda Haack, Leiterin des regionalen Diakonischen Werks Darmstadt und Darmstadt-Dieburg, „auch für die, deren Stimmen eher schwach sind, wollen wir ein Sprachrohr sein.“ Es gehe den Veranstaltenden um die „Gestaltung des Miteinanders, um Verantwortung für das Land“, macht Ingrid Reidt von der katholischen Betriebsseelsorge Südhessen deutlich.
2017 hatte das Forum eine Diskussionsveranstaltung zur Bundestagswahl organisiert. Die Stühle-Aktion in diesem Jahr ist der „Beitrag des Forums zur Demokratie zur hessischen Landtagswahl“, sagt Edda Haack. Die sieben Themenbereiche gehören zusammen, betont sie. So habe etwa das Thema Geflüchtete ebenso mit Armut und Wohnungsnot wie mit Integration und Bildung zu tun. In einem Flyer hat das Forum seine Positionen formuliert.
In den Gesprächen, so berichten Forumsmitglieder, gab es kritische Stimmen über Politiker; auch ganz konkrete Probleme der Stadt wurden angesprochen, wie etwa die Verkehrssituation. Nicht zuletzt hörten die Initiatoren engagierte Stellungnahmen für die Demokratie.
„Viele haben positiv auf unsere Aktion reagiert. ,Demokratie ist wichtig‘, den Satz habe ich ganz oft gehört“, erzählt Ingrid Reidt. Die Sorge um die soziale Frage und die Angst, dass rechtspopulistische Strömungen weiter Raum greifen könnten, bewegten viele Menschen. „Das Phänomen des Rechtsrucks im Land hängt nach meinen Beobachtungen auch mit der Armutsfrage zusammen“, sagt die Betriebsseelsorgerin.

Von Rebecca Keller und Maria Weissenberger

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