Vom Tod zum Leben - musste es so kommen?

Ostern ist mehr als ein Naturereignis

Schmetterling als Symbol für Ostern (c) Pfarrei Dietzenbach St. Martin
Schmetterling als Symbol für Ostern
Datum:
Sa. 26. März 2016
Von:
Stefan Barton
Die Osterbotschaft lautet - Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. In diesem Moment, während unser Ostergruß auf unser Homepage erscheint, feiern wir die Nacht der Nächte, die Nacht in der Jesus Christus von den Toten auferstanden ist. Sein Licht macht die Finsternis hell. Wir wünschen Ihnen allen, den Menschen in unserer Pfarrgemeinde, in unserer Stadt und allen, mit den wir uns verbunden fühlen "Frohe Ostern"! Die farbenfrohe Gestaltung der Osterkerze bringt unsere Freude zum Ausdruck. Der Schmetterling als Symbol für die Auferstehung. Auch die farbenfrohen Bio-Ostereier, die die Kinder in den letzten Tagen gekocht und bemalt haben zeugen von dieser Freude über das von Christus errungene neue Leben.

"Alles was ist hat ein Verfallsdatum. Was immer man lieben mag, man liebt etwas das sterben muss" - dieser Gedanke Madeleine Delbrèls sagt uns, dass es nicht nur um Leiden und Ton im Allgemeinen, sondern auch um unsere zwischenmenschlichen Unzulänglichkeiten, um das was wir kaputtmachen. Es geht um Schuld und Scheitern.

Die Tage vom Palmsonntag bis Ostern sind geprägt von der Spannung, in der Jesus, der Treue Gottes gewiss, mitten in tödlichen Verhältnissen jene Feindesliebe lebte, die er gepredigt hat. Wir brauchen die Tage der Karwoche um Schritt für Schritt zu erfahren, wie sehr es unsere eigene Geschichte ist, die wir in der Gestalt Jesu schon erlöst sehen, wie Bischof Kamphaus sagt. Seine Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit, mit der er in Jerusalem einzieht, ist auch unsere. Sein Mut, am Gründonnerstag Brot und Wein zu teilen und sich selbst darin mitzuteilen, ist lebendige Gegenwart unter uns. Sein Leben gibt er hin um den Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen, das sagt uns der Karfreitag. Alles Sterben in der Welt durch Gewalt, Hunger oder Unrecht wird auf Golgota gekreuzigt. Der Karsamstag nimmt unseren Abstieg in die Schrecken des Todes in den Blick und sagt uns: Christus steigt hinab in das Reich der Toten, um sie herauszureißen in das Leben Gottes, das den Tod hinter sich hat. Die Botschaft der Osternacht lässt uns neu hervorgehen aus dem Tod in das neue Leben.

Ein Schmetterling! Schon in der Antike war der Schmetterling ein Symbol der Verwandlung. Das frühe Christentum hat diese Symbolik aufgegriffen und als Sinnbild für die Auferstehung Christi verstanden. Der Schmetterling ist ja nicht von Anfang an da, sondern macht eine Entwicklung durch. Aus dem Ei kommt zuerst einmal die Raupe, und nach einer ganz bestimmten Zeit verpuppt sich die Raupe in einem Kokon, bis sich dann schließlich der Schmetterling entpuppt. Am Ende entsteht etwas ganz Neues und Schönes.

So wurde der Schmetterling zu einem österlichen Zeichen, zu einem  Symbol der Hoffnung, der Verwandlung und des neuen Lebens. Wenn der Winter endlich überstanden und der Sommer bevorsteht, fühle ich mich beim Anblick der schönen Geschöpfe an Ostern erinnert. Gott hat den Tod besiegt. Neues ist geworden. Angst und Sorgen haben sich in Freude und neue Hoffnung verwandelt.

Die Schmetterlinge sind ein Zeichen dafür. Was Ostern geschehen ist, kann sich immer wieder ereignen. Es kann sich auch in meinem Leben etwas verwandeln und neu werden. Manchmal gilt es nur, den Kokon seiner Gewohnheiten und Zwänge zu verlassen. Plötzlich entpuppen sich neue Perspektiven. Das Leben gewinnt neue Leichtigkeit.

Endlich fliegen sie wieder, die Schmetterlinge, und weisen darauf hin, wie schön und großartig Gottes Schöpfung ist. Und: Es braucht nicht alles zu bleiben, wie es ist. Neues kann werden!

Die Osterkerze strahlt das Licht von Ostern. Die vielfältigen Farben der Schmetterlinge erzählen von diesem neuen Leben der Auferstehung Jesu. Ostern ist mehr als ein Naturereignis. Mit Ostern spricht Gott sein zukunftsfähiges Wort: Jesus Christus. Er ist die neue Schöpfung der Anfang neuen Lebens.

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