Einstimmig haben die Mitglieder des Katholikenrats ihr neues Leitbild auf der Herbstvollversammlung beschlossen. Vor rund zehn Jahren wurde ein Leitbild erstellt. Jetzt war Gelegenheit, sich neu damit auseinanderzusetzen. „Es war ein intensiver Prozess“, berichtet Patrick Landua. „Wir haben um die Formulierungen gerungen.“ So sei es gelungen, alle Mitglieder bei diesem Prozess mitzunehmen. Zentraler Gedanke des Leitbilds sei das gute Miteinander aller, sagt der Katholikenratssprecher. Aus fünf Punkten besteht das Leitbild. Im Folgenden sind sie dokumentiert und jeweils einzeln erklärt.
Katholikinnen und Katholiken tragen als getaufte und gefirmte Christen gemeinsam mit der Bistumsleitung die Verantwortung für die Sendung der Kirche und die Pastoral in der Diözese Mainz.
Landua: „Nicht allein der Vorstand des Katholikenrats soll Themen auf die Agenda setzen. Alle haben die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Vor allem auch die muttersprachlichen Gemeinden und die Verbände mit ihren je eigenen Traditionen sollen eingebunden werden. Die Ergebnisse unserer Arbeit sollen in die Gemeinden und Verbände zurückwirken.“
Landua: „Mit der Diözesanversammlung, in der unter anderem Priesterrat, Dekanekonferenz und Katholikenrat zusammenkommen, gibt es im Bistum in Ansätzen synodale Strukturen (Zusammenarbeit von Geistlichen und Laien). Die Gremien der Diözesanversammlung werden zwar gehört, fassen jedoch keine Beschlüsse. Der Katholikenrat ist bereit, sich im Bistum einzubringen, wünscht sich jedoch verbindlichere Strukturen als bisher.“
Landua: „Ein Beispiel ist der Sachausschuss Caritas, in dem auch Mitglieder des Katholikenrats mitwirken. Hier haben wir etwa Projekte der Sozialpastoral mit angestoßen, wie die „Dekanats-Tandems“, bei denen Dekanatsreferenten und Ansprechpartner der Gemeindecaritas zusammenarbeiten.“
Landua: „Zu gesellschaftlichen Themen nach außen hin Stellung zu beziehen, das ist in den vergangenen Jahren im Katholikenrat etwas eingeschlafen. Ich denke aber, dass es in der nächsten Zeit wichtiger wird, hier aktiv zu sein. Zum Beispiel ist das Engagement von Mitgliedern des Katholikenrats in der ,Allianz für den freien Sonntag‘ noch weiter ausbaufähig. Im Nachbarbistum Limburg hat die Diözesanversammlung gerade eine Stellungnahme ,Wider den Rechtspopulismus‘ verfasst. Das würde uns auch gut zu Gesicht stehen.“
Landua: „Hier müssen wir schauen, wo Gespräche mit anderen gesellschaftlichen Gruppen möglich sind, wo es bereits Netzwerke gibt. Definitiv wollen wir uns in der nächsten Zeit um die Ökumene kümmern, zusammen mit den Limburger Kollegen.“
Von Anja Weiffen
Diesen Beitrag und mehr lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 4. Dezember 2016.
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