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Närrische Kirche des Teilens

BentzStendtke2
Datum:
Do. 20. Feb. 2020
Von:
Maria Weissenberger

Kirchenzeitung "Glaube und Leben"

„Auch wenn der Bistumsweg sich teilt, die Fastnacht im BO – die bleibt“. Getreu diesem Motto gab es für viele kirchliche Mitarbeiter am 11. Februar nur einen Weg – zur Fastnachtssitzung ins Mainzer Haus am Dom.

Es war zu spüren, dass die Versammlung vom gemeinsamen Glauben getragen ist.

Wenn es um „Spaß an der Freud“ geht, ist es offensichtlich nicht schwer, eine Kirche des Teilens zu werden. Bei dieser Versammlung funktioniert das sogar ohne alphabetische Sitzordnung. Priester und Laien, Haupt- und Ehrenamtliche, Frauen und Männer – vor Gott sind alle Narren gleich. Und das obligatorische Helau erklingt so sicher wie das Amen in der Kirche. Nur öfter.
Fünf Stunden Programm – das kommt leicht zustande, wenn die Redezeit nicht begrenzt ist ... Langweilig wird es keine Minute. Büttenreden wechseln mit Gesang und Tanz, politisch-literarische Vorträge mit echtem Kokolores. Manche Aktive schaffen es gar, dem kirchlichen „Dunstkreis“ besonders zu entsprechen. Da beschreibt Peter Beckhaus in einem Lied hinreißend-komisch den Kreppelkaffee im Gemeindehaus. „Nachtwächter“ Adi Guckelsberger denkt sich eine Polizeikontrolle aus, bei der er neben dem Weihbischof im Auto sitzt. Und Protokoller Andreas Keim reimt bissig: „Lieber en dicke Messdiener im Dom als en Finther Kardinal in Rom.“
Nur wenige närrische Eigengewächse des Ordinariats sprießen auf der Bühne: Pfarrer Gerold Reinbott schildert als „Jean von Bodenum“ mit Witz sein Leben nach dem Umzug ins „kalte Loch“ am Mainzer Dom. Und Dietmar Lanius glänzt mit einer Variation des bekannten Werks „Mein Hut, der hat drei Ecken“. Mit dem Text „Moi Kapp, die hot drei Bimmele“ gelingt es ihm spielend, die Narrenschar zum Mitmachen zu animieren.
Hut ab vor der Mitarbeitervertretung (MAV), die das Vergnügen für alle organisiert hat. Und während Elmar Frey und Michael Josten locker-flockig durchs Programm führen, sorgen im Hintergrund viele MAV-Aktive fürs leibliche Wohl.
Schade nur, dass Spezifische von kirchlicher Fassenacht so sehr schwindet. Ein bisschen mehr Bistum, das ein oder andere Narrenwort zum Pastoralen und zum Synodalen Weg hätte gut getan. Zumal Narren guten Willens wohl auch den aktuellen Entwicklungen eine humorvolle Seite abgewinnen könnten.
Die MAV hatte zumindest mit der Saaldekoration den Weg geebnet – da fehlte es nicht an „richtungsweisenden“ Pfeilen. Holzweg ebenso inklusive wie Ausweg.

Den Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 23. Februar

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