Mathias Berger (c) privat

„Nicht in Schockstarre verfallen“

Mathias Berger
Datum:
Mi. 8. Apr. 2020
Von:
Anruf: Anja Weiffen

Kirchenzeitung "Glaube und Leben"

Kurz nachdem es hieß „alle ins Homeoffice“, hat das Bischöfliche Jugendamt (BJA) eine Strategie entwickelt: virtuelle Impulse, Ideen, Livestream-Gottesdienste, lustige Posts.

Fragen an Diözesanjugendpfarrer Mathias Berger (49).

Bestimmt hatten Sie im Jugendhaus Don Bosco schon vor Corona digitale Angebote im Programm. Wie kam es zum Online-Konzept #wirbleibenverbunden?

Wir hatten einen vollen Terminkalender, etwa mit der Diözesanversammlung im Juni, dem Tag zum Pastoralen Weg, Taizé-Fahrten. Alle Veranstaltungen bis zu den Sommerferien in Trägerschaft des BJA sind abgesagt. Die meisten der 100 BJA-Mitarbeiter arbeiten jetzt von zuhause. Aber wir wollten nicht in Schockstarre verfallen, uns wegducken, sondern die Herausforderung annehmen. Wir haben uns gefragt: Wie bleiben wir mit den Jugendlichen, den Gruppenleitern, den Verbandsmitgliedern und Interessierten in Kontakt?

Unsere Online-Kampagne zum Pastoralen Weg haben wir weiterentwickelt. Sie heißt „CREATE. YOUR.CHURCH“ (Kreiere deine Kirche). Die Suche nach neuen Kirchorten im Zuge des Pastoralen Wegs haben wir jetzt verstärkt in die digitale Welt verlagert. Der Bezug zum Pastoralen Weg ist weiterhin durch das Blau im Design der Online- Angebote erkennbar.

Wie ist die Resonanz?

Den ersten gestreamten Gottesdienst aus der Kapelle des Jugendhauses in Mainz mit nur vier Mitfeiernden hatten eine Reichweite von mehr als 5000. Wir hatten mehr als 100 Likes und viele Kommentare. Die Gottesdienste an Ostern können mit vorbereitet werden, etwa mit Liedvorschlägen und Fürbitten. Wir wollen auf all unseren Kanälen zur Interaktion anregen. Denn es geht nicht nur darum, nur Zeit zu vertreiben, sondern in Verbindung zu bleiben.

Wenn Corona vorbei ist, was wird von dem neuen Angebot bleiben?

Dann wird wohl erstmal gefeiert werden. Viele haben diese tiefe Sehnsucht nach Nähe, etwa nach dem zwanglosen Zusammensein in der Gruppenstunde oder am Lagerfeuer. Andere, bei denen das Rudel-Gefühl nicht so prägend ist, haben wir nun besser im Blick. Die Krise zwingt uns, die Digitalisierung durchzubuchstabieren. Es ist toll, wie viel wir zurzeit in der Zusammenarbeit mit jungen Leuten über die digitale Welt schon gelernt haben.

 

www.bistummainz.de/jugend; #wirbleibenverbunden,

Die Jugendseelsorgerinnen und -seelsorger sind unter Telefon 06131 / 25 36 06 täglich von 10 bis 15 Uhr zu erreichen.

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