Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 3

vom 25. Januar 2017

Weltfriedenstag 2017 (c) Bistums Mainz / Blum
Weltfriedenstag 2017
Datum:
Mi. 25. Jan. 2017
Von:
(MBN)
Weltfriedenstag 2017 (c) Bistum Mainz / Blum
Weltfriedenstag 2017

Berichte

  • Weltfriedenstag in Gießen-St. Bonifatius
  • Närrische Ehrung für Kardinal Lehmann
  • Wohngemeinschaft St. Sebastian eingeweiht

Vorschau

  • Gesprächsabend zur fünften Jahreszeit (31.1.)
  • Studientag für die Räte zur Flüchtlingsthematik (18.2.)
  • Angebot zur Trauerbegleitung (18.2.)
  • Lourdes-Wallfahrt mit Weihbischof Löhr (ab 23.5)

Personalie

  • Martinus-Medaille für Walter Knobloch

MBN vor 40 Jahren

  • Besuche anlässlich des 73. Geburtstages von Kardinal Hermann Volk

 

Berichte

Weihbischof Bentz: Christen sollen Zeugnis geben von ihrer Friedensvision

Zentrale Veranstaltung zum Weltfriedenstag des Bistums Mainz in Gießen-St. Bonifatius

Gießen. In der Nachfolge Jesu seien die Christen dazu aufgerufen „dem ‚zu viel’ an Gewalt ein ‚mehr’ an Liebe entgegen“ setzen. Das sagte der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, in seiner Predigt am Sonntag, 22. Januar, in Gießen-St. Bonifatius mit einem Wort von Papst Benedikt XVI. Wörtlich sagte der Weihbischof: „Wir Christen haben gerade jetzt die Sendung und den Auftrag, Zeugnis zu geben von unserer Vision des Friedens. Wir haben gerade jetzt die Aufgabe, etwas entgegenzusetzen und Einhalt zu gebieten: dem Zündeln und Spielen mit dem Feuer mancher politischer Akteure mit ihrem populistischen Reden, ihren unsäglichen Provokationen, durch ihre verräterische Sprache, die den Samen der Spaltung und Ausgrenzung und Gewalt sät. All dem können wir die Dynamik der Versöhnung, die Kraft der Achtung und des Respekts entgegensetzen.“

Der Gottesdienst war Auftakt der zentralen Veranstaltung des Bistums Mainz zum diesjährigen Weltfriedenstag. Der Tag stand unter der Überschrift „Gewaltfreiheit - Stil einer Politik für den Frieden“ - nach dem Leitwort des Weltfriedenstages von Papst Franziskus. Konzelebranten des Gottesdienstes waren der Dekan des Dekanates Gießen, Monsignore Hans-Joachim Wahl, und Pfarrer Michael Baunacke, Mainz, Geistlicher Beirat der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, Diözesanverband Mainz.

Bentz erinnerte daran, dass der Weltfriedenstag in diesem Jahr zum 50. Mal in der Katholischen Kirche begangen wird. „Seit fünfzig Jahren begehen wir alljährlich den Weltfriedenstag, setzen damit ein besonderes Zeichen, weil wir wissen, dass der Frieden immer neu mühsam errungen werden muss.“ Weiter sagte der Weihbischof: „Der Unfriede hat seine Wurzel in unseren Herzen. Und deshalb hat auch nur der Friede Bestand, der von innen, aus einem friedvollen Herzen kommt. Papst Franziskus bringt es in seiner Friedensbotschaft auf den Punkt, wenn er ein drastisches Bild wählt: ‚Das eigentliche Schlachtfeld, auf dem Gewalt und Frieden einander begegnen, ist das menschliche Herz.’“ 

Wirklicher Friede nehme seinen Ausgang in den Herzen der einzelnen Menschen, sagte Bentz. „Deswegen steht am Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu, als er anfängt das Reich Gottes zu verkünden, zuerst der Ruf: ‚Kehrt um!’ Wenn das menschliche Herz tatsächlich das Schlachtfeld ist, auf dem Gewalt und Frieden einander begegnen, wie der Papst sagt, dann gibt es auch keinen Frieden ohne Herzensumkehr.“ Zu dieser Herzensbildung gehöre aber nicht nur der nüchterne Blick auf die eigene Person, sondern ebenso der liebevolle Blick auf den Anderen. Wörtlich sagte Bentz: „Nur wenn ich im Anderen ein Abbild und die Ähnlichkeit Gottes erkenne, werde ich auch seine unantastbare Würde als eben dieses Abbild Gottes respektieren. Das ist die unbedingte Basis, auf der wir miteinander den Frieden leben, Konflikte durch Dialog und gegenseitige Achtung zur Versöhnung geführt werden und Gewaltfreiheit keine Utopie bleibt.“ 

Im Anschluss an den Gottesdienst fand im Gemeindezentrum St. Bonifatius im Martinshof ein Empfang statt, in dessen Rahmen drei Organisationen ihre Arbeit für den Frieden vorstellten. Bruno Bellinger präsentierte die Arbeit der Eine-Welt-Gruppe der Pfarrei St. Bonifatius in Gießen, die einmal im Monat einen kleinen Laden mit fair gehandelten Produkten anbietet. Der Verkauf der Waren trage zu einem menschenwürdigeren leben der Produzenten bei und leiste damit einen Beitrag zur Förderung des Friedens. Außerdem unterstützt die Eine-Welt-Gruppe das von Schönstatt-Patres gegründete Kinderheim „Sunrise Childrens Village“ in Indien. 

Die ökumenische Lebensgemeinschaft Laurentiuskonvent wurde unter anderen von Pfarrer Stephan Hünninger vorgestellt. Der Laurentiuskonvent gehört zur europäischen Bewegung kommunitärer Aufbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg und versteht sich als Netz engagierter Christen aus verschiedenen Konfessionen. Eine besondere Prägung habe die Gemeinschaft 2015 durch die Aufnahme einer großen Flüchtlingsfamilie aus Syrien bekommen. 

Alois Bauer vom Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz und Vorstandsmitglied von Pax Christi im Bistum Mainz präsentierte die Arbeit der internationalen katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“. Schwerpunkte der Arbeit von Pax Christi seien aktuell eine Spiritualität des Friedens, Zivile Konfliktbearbeitung und Friedensdienste, Solidarität mit Opfern von Krieg und Unterdrückung, etwa durch Zeitzeugenarbeit sowie die Arbeit gegen Rüstungsexporte. Moderiert wurde der Empfang von Pfarrer Baunacke. Weihbischof Bentz dankte am Ende den Initiativen für die Beispiele ihrer Friedensarbeit, an denen deutlich werde, auf wie vielen verschiedenen Ebenen das Engagement für den Frieden einsetzen könne.

Hinweise: 

tob (MBN)


Närrische Ehrung für Kardinal Lehmann

Innenminister Roger Lewentz übergab erstmals Fastnachtsorden

Mainz. Der ehemalige Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, ist erster Träger des Fastnachtsordens des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz. Lewentz übergab Lehmann die närrische Ehrung am Donnerstag, 19. Januar, im Wohnhaus des Kardinals in Mainz. Mit dem Orden sollen auch zukünftig Menschen mit besonderem Humor und gesellschaftlichem Engagement gewürdigt werden. Der Orden solle ein Zeichen des Dankes für das vielfältige ehrenamtliche Engagement während der Fastnachtszeit sein, sagte Lewentz. An der Übergabe nahmen unter anderen auch der Mainzer Oberbürgermeister, Michael Ebling, und Hans Mayer, Präsident der Rheinischen Karnevals-Korporationen e.V., teil.

am (MBN)


Wohngemeinschaft St. Sebastian eingeweiht

Gottesdienst mit Diözesanadministrator Giebelmann

Abenheim. Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, hat am Freitag, 20. Januar, die Wohngemeinschaft St. Sebastian in Abenheim eingeweiht. Das ehemalige Pfarrhaus wurde umgebaut und erweitert, so dass in dem Projekt des Caritasverbandes Worms 24 ältere Bewohner ein neues Zuhause finden. Das Haus wird auch Möglichkeiten der Tagespflege anbieten. Giebelmann dankte dem Caritasverband dafür, dass er älteren Menschen „das Wohnen im Heimatort anbietet. Im Haus St. Sebastian wohnen die Menschen mitten im Ort und damit auch im Schatten der Kirche“, sagte der Diözesanadministrator. Zuvor hatte Giebelmann  am Fest des heiligen Sebastian mit der Pfarrei in Abenheim den Gottesdienst zum Gelobten Tag gefeiert.

tob (MBN)


Vorschau

„Fassenacht in schwereren Zeiten“ (31.1)

Gesprächsabend im Erbacher Hof zur fünften Jahreszeit

Mainz. Am Dienstag, 31. Januar, findet um 19.00 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz ein Gesprächsabend zum Thema „Fassenacht in schweren Zeiten“ statt. Bei „Weck, Worscht und Woi“ können sich alle Gäste über die Geschichte der Fastnacht in Krisenzeiten austauschen. In der Einladung heißt es: „Zeitdokumente aus dem Mainzer Fastnachtsmuseum oder dem Archiv des Mainzer Carneval-Vereins (MCV) geben Einblicke und machen nachdenklich. Vor allem der Vortrag historischer Büttenreden der legendären ,Protokoller‘ und Lieder geben ein lebendiges Bild der Zeit, in der Unterdrückung, Verzweiflung oder Depression zum täglichen Leben gehörten.“ Unter anderen sind die Fastnachter Dr. Rudi Henkel, MCV-Ehrenpräsident, Peter Krawietz, Ehrenvorstand der „Eiskalten Brüder“ aus Mainz-Gonsenheim, Josef „Joe“ Ludwig, Gonsenheimer Carneval-Verein, und Friedrich Hofmann, der die Figur des „Till“ beim Mainzer Carneval Club verkörpert, bei der Veranstaltung mit dabei. 

Hinweis: Die Karten sind bereits seit dem 12. Dezember im Erbacher Hof erhältlich, der Kostenbeitrag mit „Weck, Worscht und Woi“ beträgt elf Euro, der Kostenbeitrag ohne Mahlzeit beträgt fünf Euro. Die Saalöffnung ist um 18.11 Uhr.

sa (MBN)


Wie geflüchtete Menschen die Pfarreien verändern (18.2.)

Studientag für Haupt- und Ehrenamtliche aus den pastoralen Räten im Erbacher Hof

Mainz. Die Flüchtlingsthematik steht im Mittelpunkt eines Studientages für haupt- und ehrenamtliche Mitglieder in den Räten im Bistum Mainz am Samstag, 18. Februar, von 10.00 bis 16.00 Uhr im Erbacher Hof in Mainz. Unter der Überschrift „Seht da, den Menschen. Wie geflüchtete Menschen unsere Pfarreien verändern“ bietet der Tag neben Vorträgen und einer Podiumsdiskussion auch verschiedene Workshops zum Thema. Veranstalter des Tages sind die Diözesanstelle Pfarrgemeinderäte, Seelsorgeräte, Dekanatsräte im Bischöflichen Ordinariat, der Diözesan-Caritasverband Mainz und die Bistumsakademie Erbacher Hof. 

In der Einladung dazu heißt es: „Zahlreiche Menschen aus den Kirchengemeinden und kirchliche Institutionen setzen sich für die Geflüchteten ein und begreifen das als selbstverständlichen Teil ihrer christlichen Identität. Sind die Flüchtlinge ein Teil unserer Gemeinden geworden? Wie verändern sie die Pfarreien? Der Tag für die pastoralen Räte soll sich mit dieser Situation als Herausforderung und Aufgabe für die katholische Kirche befassen.“ Die Begrüßung wird der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, übernehmen. Anschließend steht ein Vortrag von Dr. Claudia Kunz, Referentin für pastorale Entwicklung im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, auf dem Programm. Nach einem Grußwort von Miguel Vicente, Beauftragter der Landesregierung Rheinland-Pfalz für Migration und Integration, ist eine Podiumsdiskussion vorgesehen. Mit Moderatorin Susanne Conrad vom ZDF diskutieren ab 11.30 Uhr: Dr. Claudia Kunz, Diözesanadministrator Giebelmann, Miguel Vicente und der Mainzer Diözesancaritasdirektor, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt. 

Am Nachmittag stehen ab 14.00 Uhr insgesamt sechs Workshops zu folgenden Themen auf dem Programm: „Gemeindeentwicklung im Angesicht der Zuwanderung - Erfahrungen aus dem Gemeindeleben“, „Kinder mit Fluchterfahrung in der Kita“, „Religiöse und kulturelle Räume weiten“, „Unterstützung durch die Caritas“, „Wie Jugendverbände, Messdiener- und Pfarrjugendgruppen Willkommenskultur gestalten und Integration fördern können“ sowie „Was tun, wenn geflüchtete Menschen um die Taufe bitten?“. Zum Abschluss des Tages findet um 15.30 Uhr eine Vesper mit Diözesancaritasdirektor Eberhardt in der Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes statt. 

Hinweis: Anmeldung erbeten bis Freitag, 3. Februar, bei  der Diözesanstelle Pfarrgemeinderäte, Seelsorgeräte und Dekanatsräte im Bischöflichen Ordinariat, Telefon: 06131/253-201, E-Mail: pgr@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/pgr

tob (MBN)

 

Angebot zur Trauerbegleitung (18.2.)

„Tag für Trauernde“ im Kloster Engelthal

Altenstadt. Das Dekanat Wetterau-Ost lädt am Samstag, 18. Februar, von 10.00 bis 18.00 Uhr zu einem „Tag für Trauernde“ ins Kloster Engelthal bei Altenstadt ein. Schwerpunkte der Veranstaltung sind der Austausch der Betroffenen untereinander sowie die Frage „Was hilft mir in meiner Trauer?“. Referenten sind Dr. Sylvia Börgens, Diplom-Psychologin, und Norbert Albert, Diplom-Theologe und Seelsorger beim katholischen Dekanat Wetterau-Ost, die seit vielen Jahren trauernde Eltern und trauernde Angehörige mit Partnerverlust in der Region betreuen. Es wird ein Kostenbeitrag von zehn Euro erhoben.

Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung bei Norbert Albert, Telefon: 06041-50905, E-Mail: norbert.albert@wetterauost.de, oder bei Dr. Sylvia Börgens, Telefon: 06036-386585, E-Mail: sylvia@boergens.de

am (MBN)

 

„Der Herr hat Großes an mir getan!“ (23./25.-30./29.5.)

Lourdes-Wallfahrt der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz mit Weihbischof Löhr

Fulda/Limburg/Mainz. Unter der Überschrift „Der Herr hat Großes an mir getan!“ steht die diesjährige „Wallfahrt der Generationen“ der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz nach Lourdes, zu der jetzt die Einladung veröffentlicht worden ist. Die Wallfahrt wird als Busreise (23.-30.5.) oder als Flugreise (25.-29.5.) angeboten. Teilnehmen können Menschen mit und ohne Behinderung, Gesunde sowie Kranke und Pflegebedürftige.

„Wie die heilige Bernadette Soubirous wollen wir der Gottesmutter Maria begegnen und ihr Leid, Krankheit und alles, was uns sonst bedrückt, anempfehlen. Dabei ermutigt uns die Erfahrung, dass Gott in unserem Leben schon so viel Gutes für uns getan hat. Maria selbst hat im Magnificat das so ausgedrückt: ,Denn der Herr hat Großes an mir getan.‘ Täglich wird dieser Lobgesang im Abendgebet der Kirche gebetet. Die vielen kleinen Wunder in unserem Alltag geben uns Hoffnung. So können wir auch unseren Dank mit nach Lourdes nehmen und daraus neue Zuversicht schöpfen. Aus dieser Kraft werden wir selber zu Boten der göttlichen Liebe für andere Menschen“, schreibt der Limburger Weihbischof Thomas Löhr, der als Protektor die Reise begleiten wird. Veranstalter der Reise ist das Bayerische Pilgerbüro.

Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldeunterlagen bei der Pilgerstelle der Diözese Mainz, Telefon 06131/253-495, E-Mail: pilgerstelle@bistum-mainz.de, Postfach 1560, 55005 Mainz

am (MBN)


Personalie

Martinus-Medaille für Walter Knobloch

Diözesanadministrator überreicht höchste Auszeichnung des Bistums Mainz

Wald-Michelbach. Der Mainzer Diözesanadministrator, Prälat Dietmar Giebelmann, hat Walter Knobloch am Sonntag, 22. Januar, die Martinus-Medaille, die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement, überreicht. Walter ist seit 48 Jahren Kommunionhelfer und Lektor in seiner Pfarrei St. Laurentius in Wald-Michelbach. Bis vor zwei Jahren brachte er Kranken die Kommunion nach Hause. Walter war seit 1971 als Schriftführer und Obmann Mitglied im Pfarrgemeinderat. Auf Diözesanebene war er Mitglied im Kirchensteuerrat des Bistums Mainz. Giebelmann betonte: „Sie haben der Kirche in Wald-Michelbach ein Gesicht gegeben.“

sa (MBN)


MBN vor 40 Jahren

Zum traditionellen Neujahrsempfang für die Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates und den vorausgehenden Gottesdienst im Dom schreiben die Bistumsnachrichten: „Die Wachheit der Herzen, die das Endgültige erkennen, forderte der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, in seiner Predigt am Dreikönigstag im Mainzer Dom. Die drei Weisen hätten sich durch die Welt nicht täuschen und durch die Dürftigkeit der Erscheinung Gottes in Bethlehem nicht enttäuschen lassen. Er warnte die Christen davor, sich von der Welt, die oft imponierend sei, berauschen zu lassen. Die ganze Welt könne dem Einzelmenschen nicht geben, was er brauche. Gott allein sehe ihn und bestätige ihn, so wie er sei. ‚Wir dürfen nicht ruhen, bis wir von Gott nicht enttäuscht sind’, sagte Kardinal Volk. 

Auf dem anschließenden alljährlichen Neujahrsempfang für die Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates dankte er allen für die geleistete Arbeit. Christen könnten mit einer Zuversicht leben, die nicht Gedankenlosigkeit sei. Jedes Jahr sei ein Jahr des Heils und berge die Chance zur Verkündigung. Aber sie müsse entdeckt werden, werde nicht wie ein Etikett mitgeliefert. ‚Mich peinigt die Frage, ob Christen nicht mehr Freiheit durch Unabhängigkeit vom Besitz beweisen sollten’, bekannte Kardinal Volk. Wie wir etwas besäßen, sei entscheidend eingedenk der biblischen Forderung, zu haben als hätten wir nicht.“ 

In zwei Artikeln wird über Besuche anlässlich des 73. Geburtstages von Kardinal Hermann Volk am 27. Dezember 1976 berichtet. In der Meldung „Religiösen Aufbruch nutzen“ heißt es: „Religiöse Bewegungen dürften nicht den Charakter von Wogen haben, sagte Kardinal Hermann Volk, Bischof von Mainz, im Rahmen eines Empfanges, zu dem am Silvestertag 1976 rund 60 Geistliche und Ordensleute aus der Stadt Mainz im Haus am Dom zusammengekommen waren, um dem Bischof ihre Geburtstags- und Neujahrswünsche zu übermitteln. Unter anderem scheine auch der gute Besuch aller Weihnachtsgottesdienste, von dem ihm aus allen Teilen des Bistums berichtet worden sei, darauf hinzuweisen, dass etwas im religiösen Bereich angehe. Das gelte es in der rechten Weise aufzugreifen, zumal sich überall ein Mangel an religiöser Bildung zeige. Im Namen der Pfarrgeistlichkeit hatte Dekan Dr. Rainer Borig die Gemeinschaft mit dem Bischof und die persönliche Bindung der Geistlichen an den Bischof betont. Die Priester seien dankbar dafür, dass sie immer wieder die Erfahrung vom aufrechten und männlichen Herzen ihres Bischofs hätten machen können.“ 

Über das zweite Treffen schreiben die MBN: „Die Notwendigkeit, einen eigenen christlichen Lebensstil zu entwickeln und zu erhalten, hob der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, am zweiten Weihnachtstag in einer Ansprache vor Mainzer Katholiken hervor, die ihm zu seinem 73. Geburtstag und zum Neujahrstag ihre Wünsche überbrachten. Es bedürfe des Zusammenhaltes unter den Christen, die die Welt in der Besinnlichkeit des Glaubens begreifen müssten. Als Sprecher der Katholiken hatte Dr. Bernhard Sutor, Mitglied des Diözesan-Pastoralrates und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, hervorgehoben, dass die Mainzer Katholiken nicht nur ein Zeichen gläubiger Verbundenheit mit ihrem Bischof setzen, sondern auch ihre Zuneigung zu dem schlichten Menschen und Priester zum Ausdruck bringen wollten. Die Gläubigen könnten sich immer wieder am Glauben ihres Bischofs, der im April 1977 sein Goldenes Priesterjubiläum feiern kann, aufrichten.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 1 vom 12. Januar 1977

Zum Haushaltsplan für das Jahr 1977 melden die Bistumsnachrichten: „Einstimmig verabschiedet hat der Diözesankirchensteuerrat am 21. Januar in Mainz den Haushaltsplan 1977 für das Bistum Mainz in Höhe von 159 Millionen D-Mark, der in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen ist. (…) Einstimmig wurde auch eine Kreditaufnahme in Höhe von 5,9 Millionen D-Mark beschlossen und die Höhe der kurzfristigen Kassenkredite auf sechs Millionen D-Mark festgesetzt.“

Die MBN haben damals auch über die Sitzungen des Priesterrates berichtet: „Besonderen Raum nahm auf dieser Sitzung die Frage der Fortbildung der Geistlichen ein, die in unserem Bistum vor allem durch das Theologisch-Pastorale Institut (TPI) geleistet wird. Das Angebot dieses Institutes werde, so wurde berichtet, noch nicht voll genutzt, da die Kurse die doppelten Teilnehmerzahlen aufweisen könnten. Entweder hätten die Geistlichen die Notwendigkeit einer Fortbildung noch nicht voll erkannt oder die Schwierigkeiten für die Vertretung bei länger dauernden Kursen seien zu groß. Deswegen gehe der Trend auch mehr zu kleineren Veranstaltungen regionaler Art.“

Unter der Überschrift „Erstmals Neubau für Ausländerzentrum“ heißt es: „Ein neues Zentrum für Italiener und Kroaten hat der Generalvikar der Diözese Mainz, Martin Luley, am 15. Januar in der Mainzer Innenstadt eingeweiht. Die Mainzer katholischen Missionen der Italiener und Kroaten, denen das Haus an der Ruine der im Krieg zerstörten St. Emmeranskirche zur Verfügung steht, sind zwei der insgesamt 25 Ausländerpfarreien in der Diözese Mainz. Beide haben ungefähr je 7.000 Gemeindemitglieder in Mainz und Rheinhessen.

Wie der für die Ausländerseelsorge zuständige Diözesanreferent, Ordinariatsrat Hermann Mayer, erklärte, zeige sich in dem Projekt ‚eine gewisse Wende’ im Verhältnis zu den Ausländern. Die Kirche habe sich mittelfristig auf ein Bleiben der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Familien eingestellt. Während die Ausländerzentren in der Diözese Mainz als angemietete Räume oder renovierte Altbauten bisher eher einen provisorischen Charakter gehabt hätten, sei hier erstmals ein Neubau für die ausländischen Kirchenmitglieder errichtet worden. Mittelfristig werde die ‚Integration, aber nicht Assimilation’ der Ausländer angestrebt, während langfristig das Ziel bleibe, die Maschinen und Fabriken zu den Menschen zu bringen und nicht umgekehrt. Bei voller sozialer und beruflicher Eingliederung sei es notwendig, die ausländischen Mitchristen kulturell und sprachlich ‚rückkehrfähig’ zu erhalten. Bei der Einweihungsfeier äußerte Ordinariatsrat Mayer den Wunsch, das neue Haus solle nicht nur ein Haus der Begegnung unter Ausländern werden, sondern auch zwischen Ausländern und Deutschen.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 2 vom 24. Januar 1977

Weltfriedenstag 2017 (c) Bistum Mainz / Blum
Weltfriedenstag 2017 (c) Bistum Mainz / Blum
Fastnachtsorden Lewentz Lehmann (c) Bistum Mainz / Matschak
Lehmann Fastnachtsorden Lewentz (c) Bistum Mainz / Matschak