Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 37

vom 10. Oktober 2018

Stiftung Weltkirche (c) Bistum Mainz / Matschak
Stiftung Weltkirche
Datum:
Mi. 10. Okt. 2018
Von:
(MBN)

Berichte

  • Erntedank-Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf
  • Festschrift zum Wormser Domjubiläum erschienen
  • Stiftung Weltkirche: Kuratorium tagte

Vorschau

  • Neue Führungsformate im Dommuseum (ab 11.10.)

Personalie

  • Spiritual Löcher feiert Priesterjubiläum

MBN vor 40 Jahren

  • Kardinal Volk äußerte sich zum Tode von Papst Johannes Paul I.

 

Berichte

„Wer sich Gott gegenüber dankbar zeigt, lebt bewusster“

Erntedank-Gottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf im Mainzer Dom

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat daran erinnert, die Dankbarkeit gegenüber Gott nicht zu vergessen. „Das dankbare Gebet gibt meinem Leben eine Qualität, eine Kultur, die es sonst nicht hätte. Wer sich Gott gegenüber dankbar zeigt, lebt bewusster“, sagte er im Erntedank-Gottesdienst im Mainzer Dom am Sonntag, 7. Oktober. Konzelebrant des Gottesdienstes, an dem auch die Mitglieder des Mainzer Marktvereins teilnahmen, war Weibischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist.

Kohlgraf wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung des Tisch- oder Abendgebets hin: „Gerade katholische Christinnen und Christen haben ihre tägliche Dankbarkeit auch immer in bestimmten Formen des Gebets ausgedrückt: Zuhause haben wir das Tischgebet gepflegt, und ich kenne viele, die das heute noch tun. Zum einen fördert es die Gemeinschaft beim Essen, weil es eine gute Kultur fördert, zum anderen glaube ich, dass die Bitte um den Segen Gottes und der Dank für die Gaben einen wirklich bewussten Genuss der Gaben ermöglicht.“ Der Sinn des Abendgebetes sei nicht, „dem lieben Gott noch einmal zu zeigen, dass ich viele Gebete auswendig kann“. Vielmehr diene es dazu, Gott „in Dankbarkeit den Tag, meine Arbeit und die Begegnungen hinzuhalten und ihm zu danken, für so manches, was an diesem Tag an Gutem oder Schwerem nicht selbstverständlich war. Und ihn zu bitten, dass er manches Stückwerk vollendet.“ „Ohne seinen Segen kann ich nicht leben und arbeiten“, sagte der Mainzer Bischof.

Kohlgraf hob darüber hinaus hervor, dass „die Welt, in der wir leben, in ihrer Schönheit nicht selbstverständlich, die Gaben der Schöpfung nicht selbstverständlich“ seien. Auch Gott und der Glaube an Gott seien dies nicht. Er danke dafür, dass er glauben dürfe, sagte der Mainzer Bischof: „Dass ich mich getragen weiß von Gottes Liebe und Fürsorge, dass ich eine Hoffnung habe über den Tod hinaus: Der Glaube ist wirklich ein großes Geschenk.“

am (MBN)

 

„Krone der Stadt“

Festschrift zum Wormser Domjubiläum vorgestellt

Worms. „Der Dom zu Worms – Krone der Stadt“: unter diesem Titel ist jetzt eine reich bebilderte Festschrift zum tausendjährigen Jubiläum des Wormser Domes erschienen. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Tobias Schäfer, Propst am Wormser Dom, und Dr. Felicitas Janson, Studienleiterin an der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz, sind die Herausgeber der 250 Seiten starken Dokumentation über den Wormser Dom. Die Buchpräsentation fand am Dienstag, 9. Oktober, im Wormser Haus am Dom statt.

„Die Festschrift ist ein weiteres kostbares Geburtstagsgeschenk für den tausendjährigen Dom“, sagte Dompropst Schäfer. In der Festschrift finden sich Beiträge zur Architektur und Bauplastik des Domes, die den aktuellen Forschungsstand referieren und darstellen, sowie historische Aufsätze zur Domgeschichte. Ein reich bebilderter Rundgang erschließt den Dombau und beschreibt auch einzelne Ausstattungstücke wie das salische Kruzifix. Schließlich finden sich Beiträge zur Orgel, den Glocken, neueste Erkenntnisse zum Hochaltar und Chorgestühl, die bei den Renovierungsmaßnahmen gewonnen wurden. Beiträge über die Domgemeinde und ihre Liturgie, sowie die Predigt von Bischof Kohlgraf zur Eröffnung des Jubiläumsjahres runden den Band ab.

PM (MBN)

 

Sitzung des Kuratoriums der Stiftung Weltkirche

Dachstiftung für Stiftungen im Bistum Mainz in den Bereichen Mission und Weltkirche

Mainz. Bei der zwölften Sitzung des Vorstands und des Kuratoriums der Stiftung Weltkirche des Bistums Mainz ist über die Neuaufstellung der Johannes Stiftung Bistum Mainz entschieden worden; die Johannes Stiftung ist eine Unterstiftung der Stiftung Weltkirche. Im Rahmen dieser Neuaufstellung soll unter anderem der Vorstand vergrößert werden; auch wird der Zweck der Stiftung erweitert. Die Kuratoriumssitzung fand am Montag, 8. Oktober, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz statt. Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Weltkirche ist der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist. Zum Vorstand gehört zudem der Justitiar der Diözese, Professor Dr. Andreas van der Broeck.

Die Stiftung Weltkirche im Bistum Mainz war am 11. Juni 2007 zur Unterstützung und finanziellen Förderung der kirchlichen Missions-, Entwicklungs- und Friedensarbeit in der Diözese gegründet worden. Die Stiftung verwaltet unter ihrem Dach den Stiftungsfonds Focus Bolivia und die beiden unselbstständigen Treuhandstiftungen Kavango Community Development Foundation und die Johannes Stiftung Bistum Mainz. Sie versteht sich auch als Dachstiftung für Stiftungen im Bistum Mainz in den Bereichen Mission und Weltkirche. Das Stiftungskapital – ohne das Vermögen der Treuhandstiftungen – beträgt derzeit rund 3,3 Millionen Euro (Stand: Oktober 2018). Vorsitzender des Kuratoriums ist Gerd Krämer, Staatssekretär a.D. Dem Kuratorium gehören außerdem an: die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, Ministerialdirigent Dr. Stephan Hölz, der Offizial des Bistums Mainz, Domkapitular Prälat Dr. Peter Hilger, sowie Karl-Heinz B. van Lier, Landesbeauftragter der Konrad Adenauer-Stiftung für Rheinland-Pfalz.

Hinweis: Weitere Informationen zu Stiftungen im Bistum Mainz bei der Geschäftsstelle Stiftungen im Bischöflichen Ordinariat, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Bettina Kolbe, Telefon: 06131/253-108, E-Mail: bettina.kolbe@bistum-mainz.de, Internet: www.stiftung-weltkirche.de 

am (MBN)

 

Vorschau

Kunst am Mittag, Kunst am Abend (ab 11.10.)

Neue Führungsformate im Mainzer Dom-und Diözesanmuseum

Mainz. Ab dem Herbst bietet das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum zwei neue Führungsformate für seine Besucherinnen und Besucher an: Jeden zweiten Donnerstag im Monat zeigen die Kuratoren des Hauses bei „Kunst in der Mittagspause“ die wichtigsten Kunstwerke und erläutern die Geheimnisse der Ausstellung. Starttermin ist Donnerstag, 11. Oktober, von 12.30 bis 13.00 Uhr. Weitere Termine sind für den 15. November, 13. Dezember, 10. Januar 2019, 14. Februar 2019 und 14. März 2019, jeweils von 12.30 bis 13.00 Uhr vorgesehen. Das Angebot „Kunst am Feierabend“ bietet Gelegenheit, den Arbeitstag bei einem Gläschen Sekt und einer thematischen Führung ausklingen zu lassen. Termine sind am 4. Dezember und am 5. Februar 2019, jeweils von 17.00 bis 18.00 Uhr.

Hinweis: www.dommuseum-mainz.de

PM (MBN)

 

Personalie

Pater Clemens M. Löcher SJ 40 Jahre Priester

Der Jesuit ist seit 2002 Spiritual des Mainzer Priesterseminars

Mainz. Der Spiritual des Mainzer Priesterseminars, Pater Clemens M. Löcher SJ, hat am Sonntag, 7. Oktober, den 40. Jahrestag seiner Priesterweihe begangen. Aus diesem Anlass feiert der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist, mit dem Jubilar am Mittwoch, 10. Oktober, um 18.30 Uhr einen Gottesdienst in der Augustinerkirche (Seminarkirche).

Clemes M. Löcher wurde am 16. Juli 1951 in Ludwigshafen-Oggersheim geboren. Nach Abschluss seines Studiums in Philosophie und Theologie in München und Frankfurt wurde er am 7. Oktober 1978 in München zum Priester geweiht. Anschließend absolvierte er ein Zweitstudium in den Fächern Germanistik, Geschichte und Kirchengeschichte in Basel/Schweiz. Seine Seelsorgetätigkeit umfasste zunächst vor allem Exerzitienarbeit und Einzelseelsorge. 1994 wurde Löcher Spiritual (Geistlicher Begleiter) im Priesterseminar in Eichstätt, bevor er 2002 als Spiritual ans Mainzer Priesterseminar wechselte.

am (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

Kardinal Volk äußerte sich zum Tode von Papst Johannes Paul I.: „‚Wir alle sind tief erschüttert, dass der neue Papst Johannes Pauls I., kaum gewählt, schon nach nur einem Monat seines Pontifikates, gestorben ist’, erklärte der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, am 29. September in Mainz. Allseits habe dem neugewählten Papst eine Welle von Sympathie entgegengeschlagen. Obwohl kaum bekannt, habe er durch die Weise seines Auftretens schon die Herzen der Gläubigen und über die Kirche hinaus vieler Menschen gewonnen. Darin sei er Papst Johannes XXIII. ähnlich gewesen. Ohne sein absichtliches Zutun sei eine große Erwartung auf ihn und sein Pontifikat entstanden. Für uns gehe es zunächst darum, sagte Kardinal Volk, dass auch wir den Willen Gottes, obwohl wir ihn nicht verstünden, gläubig anerkennten und annähmen. Vor über 2.000 Pfarrgemeinderäten aus dem Bistum sagte der Kardinal am 1. Oktober in Mainz, alle seien über den verheißungsvollen Papst glücklich gewesen und Gott habe ihn abberufen. ‚Es ist nicht Aufgabe des Glaubens, das Unfassbare zu erklären, Gottes Ratschlüsse sind vielfach unbegreiflich. Aber sie sind nicht gegen uns; denn Gott ist für uns. Aus der Tiefe des Abgrundes der Trauer schimmert der Goldgrund der Liebe Gottes, auch wenn wir nicht wissen, warum er diesen Papst, den wir ins Herz geschlossen haben, hinweg genommen hat.’ Kardinal Volk bat, um einen neuen Papst, aber auch für die wählenden Kardinäle zu beten.“

In einer weiteren Nachricht der MBN ging es um Trauergeläut und Trauerbeflaggung für den verstorbenen Papst: „Trauerbeflaggung und Trauergeläute am Tag der Beisetzung von Papst Johannes Paul I. hat das Bischöfliche Ordinariat Mainz für alle Pfarrkirchen des Bistums angeordnet. Die Glocken werden bereits am Vorabend der Beisetzung von 18.30 bis 18.45 und am Tag der Beisetzung von 12.00 Uhr bis 12.15 Uhr läuten. Am Dienstag, 3. Oktober, wird im Dom zu Mainz um 19.00 Uhr ein Pontifikalrequiem gehalten. Auch in allen Pfarrkirchen des Bistums werden Requiems gehalten werden. Im Haus am Dom in Mainz lag drei Tage lang ein Kondolenzbuch auf, in das sich alle Gläubigen eintragen konnten.“

Über das Jubiläum „10 Jahre Pfarrgemeinderäte“ mit 2.000 Pfarrgemeinderäten aus dem Bistum Mainz in der Rheingoldhalle schreiben die Bistumsnachrichten: „Herzliche Zuneigung, Einmütigkeit und Liebe forderte der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, wie schon der heilige Paulus es getan hatte, von den über 2.000 Pfarrgemeinde-räten am 1. Oktober in Mainz, die sich zu ihrem ersten Diözesantag aus allen Pfarrgemeinden des Bistums anlässlich des 10-jährigen Bestehens versammelt hatten. Der konkrete, wirksame Glaube an Christus sei die Grundlage für Eintracht und Freude. Gläubig sein, nicht um des eigenen Seelenheiles willen, sondern um Gott die Ehre zu geben, sei entscheidend und Ziel und Ansporn für alle Tätigkeiten der Räte und Gremien in den Gemeinden. Jeder könne an seinem Platz das Seine tun, betonte der Kardinal, damit immer mehr Menschen ihn ehrten und liebten. Kein Dienst sei zu gering und jede Leistung diene Gott und der Gemeinde, nicht aber der Ehrgeiz, der die Brust einschnüre. Kardinal Volk dankte allen Pfarrgemeinderäten für ihre Arbeit und den Tausenden, die sich zur Mitarbeit bereit erklärt hätten. Unter den Gästen des Diözesantages, zu denen auch Vertreter der Diözesen Fulda, Limburg und Trier gehörten, befand sich der Bischof von Ndola/Sambia, Dennis Harold de Jong, der seinen Aufenthalt im Missionsmonat Oktober im Bistum Mainz als eine Stärkung des Bewusstseins, Weltkirche zu sein, bezeichnete.

Einen Dienst an der Welt leisteten die Pfarrgemeinderäte, indem sie den Glauben in die Gesellschaft hineintrügen, unterstrich Dr. Wilhelm Westenberger, Geschäftsführender Vorsitzender der Diözesanversammlung, des obersten Laiengremiums des Bistums Mainz. Jeder Katholik sei durch Taufe und Firmung Heilsträger und mitverantwortlich für diesen Dienst. Ihn zu leisten sei oft schwer und nur tragbar im partnerschaftlichen Miteinander. Priester und Laien müssten gemeinsam so planen, dass jeder an seinem Platz wirksam werden könne. Die aus der Vielfalt der Aufgaben und Beauftragungen erwachsenden Spannungen sollten durch Austausch und Information zu gemeinsamen Entscheidungsprozessen führen. Dr. Westenberger stellte fest, es gebe keine formale Über-demokratisierung in den Gemeinden des Bistums, so mühsam die Mitbeteiligung vieler Partner auch sei. Er nannte als eine ganz wichtige Aufgabe der Pfarrgemeinderäte, Mitarbeiter zu suchen. Lohn der Arbeit und ihr Erfolg sei, dass die Gemeinden lebendig blieben.

‚In unserem Bistum sind die Pfarrgemeinderäte nicht vom Himmel gefallen’, stellte der Bischöfliche Dezernent für die Pastoralen Räte, Weihbischof Wolfgang Rolly, fest. Die Errichtung im Jahre 1968 sei jahrelang vorbereitet worden. Die innere Verfassung eines Pfarrgemeinderates greife tiefer als jede demokratische Legitimation. Die einzelnen Rats-mitglieder erhielten ihr Mandat, weil sie getauft und gefirmt seien.“

„Kardinal Volk erwidert in der Kirchenzeitung auf eine ARD-Sendung“ ist ein Beitrag in den MBN überschrieben: „‚Die polnischen Gäste haben keine Spur von Enttäuschung gezeigt. Ganz im Gegenteil: Sie waren überrascht von der herzlichen Aufnahme durch die deutsche Bevölkerung. Insbesondere hat sie die gemeinsame gottesdienstliche Feier im Mainzer Dom bewegt.’ Mit dieser Feststellung hat der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, gegenüber der Mainzer Kirchenzeitung ‚Glaube und Leben’ einen Kommentar von Franz Alt (SWF) in der ARD-Sendung ‚Panorama’ vom Dienstag, 26. September, zurückgewiesen. Alt hatte scharf kritisiert, dass beim Besuch der polnischen Bischöfe im KZ Dachau kein deutscher Kardinal anwesend gewesen sei und die Deutschen viele Zeichen der polnischen Gäste nicht verstanden und nicht angemessen beantwortet hätten. Zu der Tatsache, dass Kardinal Wyszynski Dachau ohne Begleitung eines deutschen Kardinals besucht hatte - er wurde vom Münchner Weihbischof Tewes begleitet - hatte bereits Prälat Hohmeyer auf organisatorische Schwierigkeiten hingewiesen, welche durch die Verschiebung der früher geplanten Besuchstermine entstanden waren. Kardinal Volk hob hervor, dass die beeindruckenden gemeinsamen Gottesdienste im kirchlichen Bereich sehr starke und wirkungsvolle Zeichen seien, die zwar von den polnischen Bischöfen und den katholischen Gläubigen richtig aufgenommen worden seien, aber allem Anschein nach nicht von allen Deutschen verstanden würden.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 25 vom 3. Oktober 1978