Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 42

vom 14. November 2018

Feldpostbriefe (c) Bistum Mainz / Blum
Feldpostbriefe
Datum:
Mi. 14. Nov. 2018
Von:
(MBN)
Festschrift Hinkel (c) Bistum Mainz / Blum
Festschrift Hinkel

Berichte

  • Bischof Kohlgraf predigte am Fest des heiligen Martin
  • Herbstvollversammlung des Katholikenrates
  • Herbstwerkstatt der kfd tagte in Mainz
  • Erste Mainzer Jugendsynode mit Bischof Kohlgraf
  • Ausstellung zu Feldpostbriefen von Seminaristen

Vorschau

  • Bistum bei Mainzer Büchermesse (17.-18.11.)
  • Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs (18.11.)
  • Diaspora-Sonntag des Bonifatiuswerkes (18.11.)
  • Jugendpastoraler Studientag über „Events“ (20.11.)
  • Tag der offenen Tür an der KH Mainz (27.11.)

Personalien

  • Rüdiger Prasuhn als Schulleiter eingeführt
  • Drei Priester zu Geistlichen Räten ernannt
  • Festschrift zum 75. Geburtstag von Dr. Helmut Hinkel
  • Bedersdorfer als DiAG-MAV-Vorsitzende verabschiedet

 

Berichte

„Wer in der Nachfolge Jesu unterwegs ist, muss Menschen gern haben“

Pontifikalamt am Fest des heiligen Martin mit Bischof Peter Kohlgraf im Mainzer Dom

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat mit Blick auf den heiligen Martin dazu aufgerufen, „vom hohen Ross herunterzusteigen“. Menschen, die in der Kirche das Evangelium verkünden, müssten „wirkliche Menschenfreunde und Menschenkenner“ sein, sagte Kohlgraf am Sonntag, 11. November, bei seiner Predigt im Mainzer Dom. Er wies darauf hin, dass der heilige Martin in der Kunstgeschichte zwar oft auf einem Pferd reitend dargestellt werde, er aber in frühen Darstellungen immer ohne Pferd zu sehen sei. Es sei auch kein Zufall, „dass Jesus selbst zu Fuß geht, und die einzige Szene, die von einem Ritt erzählt, der Einzug in Jerusalem ausgerechnet auf einem Esel stattfindet, was ja eine provozierende Infragestellung der Vorstellungen über einen mächtigen und politischen Messias gewesen ist“.

Wörtlich sagte der Bischof: „Wer in der Nachfolge Jesu unterwegs ist, muss Menschen gern haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass in einer solchen Haltung auch die Forderungen des Evangeliums, die kirchlichen Ideale, die Gebote als Orientierungen und Wegweiser zum Leben erfahren werden können. Wenn ich aber verurteile, auch vorverurteile, wenn ich bestimmte Menschen nur unter dem Verdikt der Sünde oder des Sünder-Seins sehe, sitze ich schon wieder auf dem hohen Ross und werde kaum als Werbeträger für die Frohe Botschaft unterwegs sein können. Mit Martin vom Ross heruntersteigen, mit Jesus selbst zu Fuß unterwegs sein: Mir scheint dies eine hilfreiche kritische Anfrage an unsere Verkündigungsformen und -inhalte zu sein.“

Auch das Beten und Gottesdienst feiern in der Liturgie der Kirche müsse „Begegnung ermöglichen und nicht nur Formeln oder Sakramente gültig verwalten“, sagte der Bischof. Ebenso sei die Caritas als praktizierte Nächstenliebe „keine herablassende Barmherzigkeitsgeste, wenn wir einmal vom Ross gestiegen sind“. Und weiter: „Möge es uns mit Gottes Hilfe gelingen, als Kirche auf den Straßen präsent zu sein, da, wo das Leben spielt. Nicht auf dem hohen Ross, zu Fuß, in den Spuren Jesu.“

Der heilige Martin, dessen Gedenktag am 11. November begangen wird, ist Patron des Mainzer Domes und des Bistums Mainz. Konzelebranten beim Pontifikalamt zum Hochfest des heiligen Martinus waren Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt. Die musikalische Gestaltung hatten die Domkantorei St. Martin und die Mainzer Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel übernommen.

tob (MBN)

 

Herbstvollversammlung des Katholikenrates im Bistum Mainz

Bischof Peter Kohlgraf informierte über Sachstand beim Pastoralen Weg

Mainz. Der Katholikenrat des Bistums Mainz hat sich bei seiner Herbstvollversammlung am Samstag, 10. November, im Erbacher Hof in Mainz mit dem künftigen „Pastoralen Weg“, des Bistums Mainz beschäftigt. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, der auch Dezernent für die Pastoralen Räte im Bistum Mainz ist, berichtete es sei ein Grundtenor der Reaktionen auf die Vorstellung des Pastoralen Weges gewesen, „dass es angesichts der Rahmenbedingungen für das Bistum keine Alternative zum Pastoralen Weg gebe“. Kohlgraf lud die Gläubigen dazu ein, sich über die neu errichtete Koordinierungsstelle in den Pastoralen Weg einzubringen: „Jeder darf mitdenken.“ Er warnte jedoch davor, „sich bereits jetzt zu sehr festzulegen. Es wird im kommenden Jahr ganz konkrete Aufgaben geben, die in den Dekanaten angegangen werden müssen.“

Weiter sagte er: „Wenn wir in der Lage sind, den Pastoralen Weg im Bistum Mainz mit engagierter Gelassenheit zu gehen, dann wäre schon viel gewonnen.“ Der Auftakt für die geistliche Grundlegung des Pastoralen Wegs im Bistum Mainz soll in der Fastenzeit 2019 erfolgen. Der offizielle Auftakt für die inhaltliche Arbeit werde wahrscheinlich zu Pfingsten 2019 sein, sagte Kohlgraf. Für die Umsetzung des Pastoralen Weges hat zum 1. November im Bischöflichen Ordinariat Mainz die Koordinierungsstelle, die von Pastoralreferent Dr. Wolfgang Fritzen geleitet wird, ihre Arbeit aufgenommen.

Kohlgraf dankte dem Katholikenrat für die Veröffentlichung der Stellungnahme zum Thema Sexueller Missbrauch in dieser Woche. Besonders den Ansatz, dass der Katholikenrat darauf achten werde, „dass die Herausforderungen, die mit dem Thema Missbrauch verbunden sind, in unserem Bistum nicht wieder in den Hintergrund geraten“, habe er als Hilfe und Unterstützung für seine Arbeit empfunden. „Ich bitte Sie sogar, dass Sie regelmäßig nachfragen, welche Entwicklungen es in diesem Bereich gibt.“

Moderiert wurde die Sitzung im Hildegard-Saal des Erbacher Hofes von Patrick Landua, dem Sprecher des Katholikenrates. Die Direktorin des Katholischen Bibelwerkes, Dr. Katrin Brockmöller, gab bei der Sitzung Impulse für eine geistliche Grundlegung des Pastoralen Weges anhand der Erzählung von Maria und Marta (Lk 10,38-42). Ihre Ausführungen standen unter der Überschrift „Maria und Marta - Eine Erzählung über das Notwendige in der Pastoral?“.

Der Katholikenrat ist das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz. Der Rat versteht sich als „das Organ des Laienapostolates im Sinne des Konzilsdekretes über das Apostolat der Laien“, wie es in der Präambel seines Statutes heißt. Mitglieder des Gremiums sind Laienvertreter aus den 20 Dekanaten, den katholischen Verbänden und aus dem Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Das Gremium tagt in der Regel zweimal im Jahr und hat 65 Mitglieder. Sprecher des Katholikenrates ist Patrick Landua aus Nierstein.

tob (MBN)

 

Leitungsverantwortung in der Kirche teilen

Herbstwerkstatt der kfd mit Bischof Kohlgraf und Staatsekretärin Rohleder

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat betont, dass es in der Kirche notwendig sei, auch Leitungsverantwortung zu teilen. Bei einem Podiumsgespräch am Freitagabend, 9. November, im Erbacher Hof in Mainz sagte er wörtlich: „Als Bischöfe lernen wir gerade neu, was es bedeutet, dass jeder getaufte Christ Träger des Geistes ist. Diese Bewegung dürfen wir nicht zurückdrehen. Wir müssen aus Überzeugung auch Leitungsverantwortung in der Kirche teilen, nicht aus der Not etwa des Priestermangels heraus. Nur so kann Kirche funktionieren.“ Kohlgraf äußerte sich im Rahmen der Herbstwerkstatt der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz. Das Treffen zum Thema „Mitgliederwerbung“ dauerte bis Sonntag, 11. November.

Der Bischof wies außerdem auf die Stärken eines Verbandes wie der kfd im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz hin: „Ein Verband ist auch ein pastoraler Ort in der Kirche und als solcher kann er über die Territorialgemeinde hinaus Netzwerke in einen größeren Raum hinein schaffen. Diese Vielfalt des kirchlichen Lebens gilt es im Rahmen des Pastoralen Weges zu entdecken und zu stärken.“ Kohlgraf ermutigte die kfd-Mitglieder im Bistum dazu, sich mit Vorschlägen und Ideen in den Pastoralen Weg des Bistums einzubringen.

Auf das Thema Ehrenamt angesprochen, machte der Bischof deutlich, dass das Ehrenamt in der Kirche nicht überfordert werden dürfe. Künftig werde es neue Konzepte brauchen, „wie Ehrenamt etwa projektbezogen und kurzfristiger möglich ist“, sagte Kohlgraf. „Auch ein Verband wie die kfd kann helfen, freiere Ehrenamtsformen zu finden. Wir müssen da noch kreativer werden.“

Auf dem Podium saß außerdem Dr. Christine Rohleder, Staatssekretärin im Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz. Die Moderation hatte  Dr. Heide Mertens von der kfd-Bundesgeschäftsstelle übernommen. Die kfd-Bundesvorsitzende Mechtild Heil, MdB, hatte in ihrer Begrüßung darauf hingewiesen, dass die kfd aktuell rund 450.000 Mitglieder habe: „Es gibt in Deutschland keine Partei, die so groß ist.“

tob (MBN)

 

„Es ist wichtig, dass wir in allen Fragen ohne Tabus miteinander sprechen“

Bei der Mainzer Jugendsynode diskutierten 180 Jugendliche mit Bischof Peter Kohlgraf

Mainz. „Es ist wichtig, dass wir in allen Fragen ohne Tabus miteinander sprechen.“ Das hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Samstagnachmittag, 10. November, im Gespräch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Mainzer Jugendsynode betont. Und weiter: „Tabus lösen kein einziges Problem, auch für mich als Bischof nicht.“ Am Ende des Townhall-Formats resümierte er: „Es ist natürlich klar, dass wir nicht immer einer Meinung sind. Aber für die Offenheit und Ehrlichkeit des heutigen Gesprächs bin ich dankbar. Das soll auch so bleiben, wenn wir uns wieder begegnen.“ Das Treffen mit rund 180 Jugendlichen fand in der Aula der Elisabeth von Thüringen-Schule in Mainz statt. Veranstalter waren der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Bischöfliche Jugendamt Mainz (BJA).

Rund zweieinhalb Stunden hatte sich der Bischof den Fragen der Jugendlichen gestellt - und es gab ein weites Feld an Themen: die katholische Sexualmoral, sexueller Missbrauch, der Zölibat, das Priestertum der Frau, der Umgang mit geschiedenen Wiederverheirateten, aber auch Fragen nach einer jugendgemäßen Gestaltung von Predigt und Gottesdienst oder wie Anliegen von Jugendlichen in der Kirche überhaupt Gehör finden können. Kohlgraf dankte den Jugendlichen für ihr Engagement. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Jugendliche mit der Zukunft der Kirche und ihren Herausforderungen in dieser Weise beschäftigten. Der Bischof wies darauf hin, dass es auch beim Pastoralen Weg des Bistums Mainz Möglichkeiten geben wird, wie sich Jugendliche und junge Erwachsene konstruktiv einbringen können.

Die Moderation der Mainzer Jugendsynode hatten Dr. Sven Herget und Andrea Emmel von der Abteilung Katholische Rundfunkarbeit im Bischöflichen Ordinariat übernommen. Die Teilnehmer hatten sich seit dem Vormittag in Workshops und Gesprächsgruppen im Jugendhaus Don Bosco und in der Elisabeth von Thüringen-Schule über die Zukunft von Kirche ausgetauscht. Der Tag endete am Abend mit einer gemeinsamen Vesper in der Kapelle des Jugendhauses Don Bosco.

Hinweis: Ausführliche Informationen zur Mainzer Jugendsynode sind auf der Internetseite www.mainzer-jugendsynode.de verfügbar.

tob (MBN)

 

Feldpostbriefe Mainzer Seminaristen im Ersten Weltkrieg (ab 14.11.)

Kabinettausstellung von Maximilian Künster in der Mainzer Martinus-Bibliothek

Mainz. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Mainzer Priesterseminar und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität wird in der Mainzer Martinus-Bibliothek von Mittwoch, 14. November, bis Freitag, 22. Februar 2019, die Kabinettausstellung „Die Alumnen des Mainzer Priesterseminars im Ersten Weltkrieg. Feldpost an den Regens Dr. Joseph Blasius Becker“ gezeigt. Zum 100. Jahrestag des Kriegsendes hat der Mainzer Theologiestudent Maximilian Künster die 477 erhaltenen Feldpostbriefe von Mainzer Priesteramtskandidaten an ihren damaligen Regens Professor Dr. Joseph Becker aus dem Archiv des Priesterseminars wissenschaftlich ausgewertet und die Ergebnisse im Rahmen einer Kabinettausstellung in der Martinus-Bibliothek für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für seine Arbeit, die durch den Mainzer Kirchenhistoriker Professor Dr. Claus Arnold betreut wurde, ist Künster mit dem Josef Maria Reuß-Förderpreis der Stiftung Mainzer Priesterseminar ausgezeichnet worden.

Vernissage am 13. November

Die Vernissage fand am Dienstagabend, 13. November, in der Martinus-Bibliothek statt. Dabei stellte nach der Begrüßung durch den Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Tonke Dennebaum, und einer Einführung von Professor Dr. Claus Arnold der Kurator der Ausstellung, Maximilian Künster von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität, seine Arbeit zu den Feldpostbriefen vor.

Neben Informationen zur Situation der Katholiken in der Spätphase des Deutschen Kaiserreiches und zum Alltag der Alumnen im Mainzer Priesterseminar am Beginn des 20. Jahrhunderts bietet die Ausstellung auch Einblicke in den Kriegsalltag der jungen Theologen und ihre verschiedenen Tätigkeitsbereiche. Außerdem wird dargestellt, wie die Seminaristen das Kriegsgeschehen auf dem Hintergrund ihrer christlichen Überzeugung gedeutet haben, und inwieweit sie damals von der offiziellen „Kriegstheologie“ der deutschen Bischöfe beeinflusst waren. Dokumentiert werden in der Ausstellung außerdem die Bemühungen der Seminarleitung, den Militärdienst erträglicher zu machen und die Verbindung mit dem Priesterseminar auch in Kriegszeiten aufrechtzuerhalten.

Journalistenführung

Bei einer Journalistenführung am Montag, 12. November, wies Künster darauf hin, dass zu Beginn des Ersten Weltkrieges 79 Alumnen am Mainzer Priesterseminar studierten. Im Verlauf des Krieges wurden 70 davon zum Militärdient einberufen, entweder zum Dienst an der Waffe oder zum Sanitätsdienst. Vor allem die an der Front eingesetzten Soldaten hätten versucht, den Militärdienst mit christlichem Gleichmut zu ertragen. Die Seminaristen im Sanitätsdienst, die in der Regel bereits die Weihe zu Diakonat oder Subdiakonat erhalten hatten, seien viel standesbewusster gewesen. Weil sie sich mit ihrem Dienst nicht identifizieren konnten, hätten viele aus dieser Gruppe um Dienstbefreiung gebeten: Die Tätigkeit erschien vielen nicht sinnvoll zu sein und sie hätten eine seelsorgliche Tätigkeit bevorzugt. Insgesamt habe während des Krieges kein geregelter Studienbetrieb am Priesterseminar stattfinden können, da während des Krieges höchstens zwei oder drei Seminaristen im Seminar gewohnt hätten, sagte Künster.

Professor Arnold bezeichnete die Ausstellung über die Feldpostbriefe als wichtige regionale Ergänzung im Rahmen des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg. Gerade zum Ersten Weltkrieg sei die Erinnerungskultur vielfach gebrochen, insofern sei der Blick auf die individuellen Schicksale wichtig. Er bedankte sich für die gute Kooperation zwischen Fakultät, Priesterseminar und Martinus-Bibliothek bei der Ausstellung. Das Projekt habe sehr von der Expertise von Dr. Hinkel profitieren können. 

Regens Dennebaum erläuterte, dass bereits am Donnerstag vergangener Woche im Priesterseminar ein Requiem für die 14 gefallenen Seminaristen sowie alle Opfer von Krieg und Gewalt stattgefunden habe. Auch der diesjährige Seminarfeiertag am 8. Dezember werde sich unter der Überschrift „Kirche zwischen Krieg und Frieden“ dem Thema widmen, sagte Dennebaum.

Hinweise:

  • Der Eintritt zur Ausstellung (14. November bis 22. Februar 2019) ist frei und während der Öffnungszeiten der Martinus-Bibliothek möglich.
  • Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr
  • Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek

tob (MBN)

 

Vorschau

Bistum bei Mainzer Büchermesse vertreten (17.-18.11.)

Traditionelle Veranstaltung findet zum 19. Mal im Mainzer Rathaus statt

Mainz. Die Abteilung Publikationen im Bistum Mainz ist mit einem Stand auf der 19. Mainzer Büchermesse vertreten. Die traditionelle Veranstaltung findet von Samstag, 17., bis Sonntag, 18. November, jeweils von 11.00 bis 18.00 Uhr im Mainzer Rathaus statt; sie steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Mainz liest bunt“ und wird vom Kulturamt der Stadt ausgerichtet. Die Abteilung Publikationen wird am Stand Nr. 7 die Neuerscheinungen dieses Jahres und andere Bücher präsentieren, außerdem eine große Auswahl an Weihnachts- und Grußkarten.

Hinweis: Das vollständige Programm im Internet unter www.mainz.de/buechermesse

am (MBN)

 

Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs (18.11.)

Erstmals Gottesdienst mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf im Mainzer Dom

Mainz. Mit einem Gottesdienst im Mainzer Dom begeht das Bistum Mainz erstmals den von Papst Franziskus angeregten Gedenktag für die Opfer sexuellen Missbrauchs. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird am Sonntag, 18. November, um 15.00 Uhr dem Wortgottesdienst vorstehen und die Predigt halten. Bischof Kohlgraf hat bereits mehrfach bekräftigt, dass das Bistum Mainz aktuell dabei ist, Wege zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche zu beschreiben und zu gehen. Das Erinnern und Gedenken, auch im Gottesdienst sei ein unverzichtbarer Teil dieses Weges. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte festgelegt, diesen Gedenktag im zeitlichen Umfeld des durch den Europarat initiierten „Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch“ zu begehen. Dieser Tag findet seit 2015 jeweils am 18. November statt.

Bei einer Podiumsdiskussion Ende Oktober hatte Bischof Kohlgraf darauf hingewiesen, dass es - bei aller Abwendung von der Kirche durch Betroffene - Menschen gebe, die auch nach einem Missbrauch noch ihre Heimat in der Kirche suchen. Der Gottesdienst will auch sensibilisieren für ein achtsames Miteinander von Betroffenen und Nicht-Betroffenen in der Gemeinde. Während und nach dem Gottesdienst stehen geistliche Begleiterinnen und Begleiter für Gespräche zur Verfügung, die an ihren Namensschildern mit dem Logo des Bistums Mainz erkennbar sind. Musikalisch wird der Gottesdienst von einer Schola unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann gestaltet.

tob (MBN)

 

„Unsere Identität: Christus bezeugen“ (18.11.)

Bonifatiuswerk bittet um Spenden für Katholiken in der Diaspora

Paderborn/Mainz. Am Sonntag, 18. November, wird anlässlich des diesjährigen Diaspora-Sonntags in allen katholischen Gottesdiensten in Deutschland um eine Spende für katholische Christinnen und Christen in der Diaspora gebeten. Der Diaspora-Sonntag findet im Rahmen der diesjährigen Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken statt, die in diesem Jahr unter dem Leitwort „Unsere Identität: Christus bezeugen“ steht. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt katholische Christen überall dort, wo sie in einer extremen Minderheitensituation, in der Diaspora, ihren Glauben leben. Mit seiner Bau-, Verkehrs-, Kinder- und Glaubenshilfe fördert das Werk Projekte in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum.

Hinweis: Weitere Informationen im Internet unter www.bonifatiuswerk.de

am (MBN)

 

Tag der offenen Tür an der KH Mainz (27.11.)

Besucher können sich über das Studienangebot informieren

Mainz. Am Dienstag, 27. November, lädt die Katholische Hochschule (KH) Mainz von 10.00 bis 14.00 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachbereiche Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften, Praktische Theologie und Gesundheit und Pflege bieten während des Tages Informations- und Fragerunden zum Studienangebot an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an Fachvorträgen und Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Zudem können sich die Besucher mit Lehrenden und Studierenden der KH austauschen.

Die KH Mainz ist eine staatlich anerkannte Hochschule (rund 1.400 Studierende) mit den Fachbereichen Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften, Praktische Theologie und Gesundheit und Pflege. Trägerin ist die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Bildung mbh der (Erz-)Bistümer Köln, Limburg, Mainz, Speyer und Trier.

Hinweis: Weitere Informationen unter www.kh-mz.de

am (MBN)

 

Personalien

Rüdiger Prasuhn eingeführt

Schulleiter der Willigis-Realschule in Mainz

Mainz. Die Dezernentin für Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, hat am Dienstag, 6. November, Rüdiger Prasuhn als Schulleiter der Willigis-Realschule in Mainz in sein Amt eingeführt. Prasuhn hatte bereits im Oktober 2017 die kommissarische Leitung der Schule übernommen und dort zuvor schon fast zehn Jahr als Konrektor gewirkt. Prasuhn habe sich bereits in dieser Zeit „in guter, wertschätzender Ergänzung und wirklich gelungener Kooperation mit der vorherigen Schulleiterin Magret Fischer“ engagiert, sagte Pollak. „Sie haben sehr nah miterlebt, wieviel herausfordernde Aufgaben und immer neue Situationen der Schulalltag bringt. Ich freue mich deshalb besonders über Ihren Realismus und Ihren Mut, über den heutigen Tag das nüchterne Wort des Evangeliums zu stellen: ‚Wir sind Arbeiter im Weinberg des Herrn‛“.

tob (MBN)

 

Drei Priester zu Geistlichen Räten ernannt

Bischof Peter Kohlgraf würdigt zum Martinstag verdiente Seelsorger

Mainz. Anlässlich des Festes des Bistumspatrons, des heiligen Martin von Tours (11. November), hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf drei Priester der Diözese mit dem Ehrentitel „Geistlicher Rat“ ausgezeichnet. Die Ernennungen sind, wie es in den Urkunden heißt, Zeichen des Dankes und der Wertschätzung des priesterlichen Dienstes der Geehrten. Bischof Kohlgraf wird die Ernennungsurkunden im Rahmen der Dekanekonferenz Ende November überreichen. Zu Geistlichen Räten wurden ernannt:

Willi Gerd Kost (Jahrgang 1964) war nach seiner Priesterweihe im Jahr 1991 als Kaplan in Fürth, Rimbach und Krumbach sowie in Gießen tätig. 1997 wurde er Pfarrer in Heidesheim. Im Jahr 2007 wechselte er als Pfarrer nach Lämmerspiel und Mühlheim-Dietesheim. Kost wurde im Jahr 2013 zum Dekan des Dekanates Rodgau gewählt und 2018 in diesem Amt bestätigt.

Thomas Meurer (Jahrgang 1963) war nach der Priesterweihe im Jahr 1988 Kaplan in Darmstadt-Eberstadt und Worms, bevor er von 1992 bis 1995 Bischofskaplan bei Bischof Karl Lehmann war. Im Jahr 1995 wurde er Pfarrer in Darmstadt-St. Elisabeth. 2010 wechselte er als Pfarrer nach Heppenheim-St. Peter. Von 2011 bis 2013 war er zunächst stellvertretender Dekan des Dekanates Bergstraße-Mitte; seit 2013 ist er Dekan des Dekanates Bergstraße-Mitte. In diesem Amt wurde er 2018 bestätigt.

Wolfram Schmidt (Jahrgang 1961) war nach seiner Priesterweihe im Jahr 1990 als Kaplan in Alzey, Freimersheim und Gau-Heppenheim sowie Mörfelden und Walldorf tätig. Ab 1995 war er als Pfarrer in Bingen-Kempten tätig. Von 2003 bis 2005 war er stellvertretender Dekan des Dekanates Bingen. 2007 wechselte er als Pfarrer nach Büdingen und Düdelsheim. Im Jahr 2011 wurde zum Dekan des Dekanates Wetterau-Ost gewählt. In diesem Amt wurde er 2016 bestätigt.

tob (MBN)

 

Festschrift zum 75. Geburtstag von Dr. Helmut Hinkel

Geisteswissenschaftliche Studien aus dem Umfeld der Mainzer Martinus-Bibliothek

Mainz. Zum 75. Geburtstag von Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Mainzer Martinus-Bibliothek, ist jetzt eine Festschrift mit geisteswissenschaftlichen Studien aus dem Umfeld der Mainzer Martinus-Bibliothek erschienen. Der Band „Bibliothecarius Martinianus“ ist von Dr. Winfried Wilhelmy, Direktor des Mainzer Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, herausgegeben worden. Erschienen ist er in der Reihe „Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz. Beiträge zur Zeit- und Kulturgeschichte der Diözese“, die von Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat Mainz, herausgegeben wird. Am Montag, 12. November, haben Wilhelmy und Hinkel die Neuerscheinung vor Journalisten in der Martinus-Bibliothek präsentiert. Wilhelmy würdigte den Band als gute Ergänzung zu den bisherigen Forschungen von Hinkel. Das Buch sei ein Kompendium für die Mainzer Kirchengeschichte, dessen Beiträge auch ein breiteres Publikum ansprechen.

Hinkel, der die wissenschaftliche Diözesanbibliothek des Bistums Mainz seit 1999 leitet, vollendet am Sonntag, 17. November, sein 75. Lebensjahr. Nicht zuletzt besondere Entdeckungen wie die Fragmente aus einer Nibelungenlied-Handschrift oder Fragmente eines Schulheftes der Mainzer Domschule aus dem 15. Jahrhundert trugen der Martinus-Bibliothek große öffentliche Aufmerksamkeit ein. Aktuell (14. November bis 22. Februar 2019) zeigt die Bibliothek die Kabinettausstellung „Die Alumnen des Mainzer Priesterseminars im Ersten Weltkrieg. Feldpost an den Regens Dr. Joseph Blasius Becker“, die im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Mainzer Priesterseminar und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität entstanden ist.

Die aktuelle Festschrift „Bibliothecarius Martinianus“ enthält insgesamt 25 Beiträge zu historischen Fragen, Theologiegeschichte, sowie Kunst-, Buch- und Literaturgeschichte, meist aus dem Mainzer Raum. Autoren sind unter anderen Jürgen Blänsdorf, Kurt Flasch, Kardinal Gerhard Müller, Claus Arnold, Winfried Wilhelmy und Helmut Hinkel. Erschienen ist die Festschrift im Verlag „Publikationen Bistum Mainz“ in Kooperation mit dem Echter Verlag in Würzburg.

Zum 70. Geburtstag war im Mainzer Nünnerich-Asmus-Verlag ein Sammelband mit den Mainzer kirchenhistorischen Arbeiten von Hinkel erschienen. Enthalten sind 37 quellen-, personen- und kulturgeschichtliche Studien aus seiner 40-jährigen wissenschaftlichen Tätigkeit. Der Band mit dem Titel „Fides Moguntina. Studien zur Mainzer Kirchengeschichte“ wurde ebenfalls von Wilhelmy herausgegeben.

Helmut Hinkel wurde am 17. November 1943 in Worms geboren. Nach einer Buchhändlerlehre und einigen Berufsjahren in der Mainzer Buchhandlung Schöningh in der Augustinerstraße absolvierte er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur, trat ins Mainzer Priesterseminar ein und nahm an der Johannes Gutenberg-Universität sein Philosophie- und Theologiestudium auf. Er promovierte im Jahr 1976 als wissenschaftlicher Assistent von Professor Anton Philipp Brück, der damals auch Direktor des Dom- und Diözesanarchivs sowie der Bibliothek des Priesterseminars war, mit einer kirchengeschichtlichen Arbeit über die Reformationszeit. Am 30. Juni 1979 wurde er von Kardinal Hermann Volk im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Nach einer Kaplansstelle in Bingen-Büdesheim und einer Station als Religionslehrer in Bad Nauheim wurde er 1983 Pfarrer in der Gemeinde St. Marien in Ginsheim-Gustavsburg. Anfang 1985 wurde er zusätzlich zum wissenschaftlichen Direktor der Bibliothek des Mainzer Priesterseminars ernannt. Mitte 1985 wechselte er in die Seelsorge der Mainzer Innenstadtpfarreien St. Ignaz, St. Quintin und der Mainzer Dompfarrei. In der Folge nahm er neben seiner Tätigkeit in der Bibliothek verschiedene weitere pastorale Aufgaben in Mainz wahr, unter anderem als Pfarrer von Heilig Kreuz und bis heute als rector ecclesiae der Kapelle des Mutterhauses der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung in Mainz.    

Stichwort: Martinus-Bibliothek

Die Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - ist eine für jeden zugängliche theologisch-geisteswissenschaftliche Bibliothek. Mit einem Bestand von rund 300.000 Bänden und etwa 200 laufenden Zeitschriften ist sie eine der großen wissenschaftlich-theologischen Spezialbibliotheken Deutschlands. Der Schwerpunkt der Bestände liegt in den Bereichen Theologie, Philosophie, Ethik, Quellen-editionen und Kirchengeschichte, insbesondere des Mainzer Raumes. Hinzu kommt ein großer Altbestand, sowie rund 1.000 Inkunabeln (vor dem Jahr 1500 gedruckte Bücher), 270 Handschriften und 300 Handschriftenfragmente. Der Altbestand sichert der Bibliothek ein unverwechselbares wissenschaftliches Profil. Ein Schwerpunkt ist die „Schlossersche Bibliothek“ mit Originalausgaben aus allen Wissensgebieten, der deutschen Literatur des 16. bis 19. Jahrhunderts und vielen Goethiana.

Das älteste Fragment in der Schatzkammer der Martinus-Bibliothek stammt aus dem Jahr 830. Das älteste erhaltene Buch ist ein Sakramentar aus Mainz-St. Alban aus dem Jahr 880. Im großen Altbestand der Bibliothek macht Direktor Hinkel immer wieder neue Entdeckungen. So hatte er wenige Wochen vor den Feierlichkeiten zum 350-jährigen Bestehen der Bibliothek im Jahr 2012 eine Inkunabel mit einem Pesttraktat entdeckt. Das von einem Doktor Apollonius aus Mainz verfasste Büchlein war als Druck bisher vollkommen unbekannt. Gerade durch solche Funde und den „ganz fantastischen Altbestand, der die Bibliothek im Vergleich zu ähnlichen Einrichtungen auszeichnet“ könne die Martinus-Bibliothek der Wissenschaft immer wieder neue Wege eröffnen, betont Hinkel.

Die Diözesanbibliothek wendet sich mit ihrem kostenlosen aktuellen Angebot in besonderer Weise an Theologiestudierende und pastorale Mitarbeiter, aber auch an alle philosophisch-theologisch Interessierten. Mit ihren Beständen ist sie ebenso eine wertvolle Fundgrube für alle Geisteswissenschaftler, insbesondere für Historiker und Germanisten, aber auch für Mediziner und Naturwissenschaftler. Der Lesesaal der Martinus-Bibliothek bietet 20 Arbeitsplätze. Darüber hinaus helfen und beraten die Mitarbeiter bei der Literatursuche und der Besorgung von in Mainz nicht verfügbaren Büchern.

Seit 1968 ist die Martinus Bibliothek im Arnsburger Hof in der Mainzer Grebenstraße untergebracht. Damals wurde der Bestand auch öffentlich zugänglich gemacht. Seit dem Jahr 2000 trägt sie als theologische Zentralbibliothek des Bistums den Namen „Martinus-Bibliothek“ - nach dem Mainzer Dom- und Diözesanpatron Martin von Tours. Errichtet wurde die Bibliothek 1662 durch Kurfürst Johann Philipp von Schönborn für das Mainzer Priesterseminar. Die Martinus-Bibliothek ist damit die älteste Bibliothek in Mainz, die ununterbrochen bis heute ihre ursprüngliche Funktion erfüllt. 2017 konnte Bischof Dr. Peter Kohlgraf die umfassend renovierten und modernisierten Räume der Bibliothek segnen.

Hinweis: „Bibliothecarius Martinianus. Geisteswissenschaftliche Studien im Umfeld der Mainzer Martinus-Bibliothek. Festgabe für Helmut Hinkel zum 75. Geburtstag“. Hg. von Winfried Wilhelmy. (In der Reihe: Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz. Beiträge zur Zeit- und Kulturgeschichte der Diözese, hg. von Barbara Nichtweiß). Publikationen Bistum Mainz/Echter-Verlag, Mainz/Würzburg 2018. 464 Seiten, 68 s/w- sowie 62 farbige Abbildungen, Preis 29,80 Euro, ISBN Bistum Mainz 978-3-934450-71-4 (Print); ISBN Echter Verlag 978-3-429-05347-5 (Print); ISBN Echter Verlag, 978-3-429-05007-8 (E-Book-PDF).

tob (MBN)

 

Maria Bedersdorfer als DiAG MAV-Vorsitzende verabschiedet

Tag der Dienstgemeinschaft im Bistum Mainz mit Bischof Peter Kohlgraf

Mainz. Maria Bedersdorfer ist als Vorsitzende der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (DiAG MAV) im Bistum Mainz verabschiedet worden. Bedersdorfer, die seit Oktober 2012 DiAG-MAV-Vorsitzende ist, gibt den Vorsitz wegen eines Stellenwechsels innerhalb des Caritasverbandes Darmstadt ab. Bereits seit 2001 hatte sie sich als stellvertretende DiAG MAV-Vorsitzende engagiert. Eine Nachfolgeregelung wird in nächster Zeit bekannt gegeben. Die Verabschiedung fand im Rahmen der DiAG MAV-Mitgliederversammlung am Mittwochnachmittag, 7. November, im Erbacher Hof in Mainz statt. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hatte Bedersdorfer bereits beim „Tag der Dienstgemeinschaft“ am Vormittag für ihr Engagement gedankt. Der Tag stand unter der Überschrift „Perspektiven des Dritten Weges im Bistum Mainz“.

Kohlgraf: Sind auf einem guten Weg

Bischof Kohlgraf würdigte in seiner Ansprache das Engagement der Mitarbeitervertretungen im Bistum: „Die Dienstgemeinschaft und der Dritte Weg sind so gut, wie sie gelebt werden. Und ich glaube, durch Ihrer aller Bemühen sind wir im Bistum auf einem guten Weg.“ Der „Tag der Dienstgemeinschaft“ sei auch ein Zeichen dafür, „dass wir als Gemeinschaft unterwegs sind“, sagte der Bischof. Er forderte die Mitarbeiter auf, sich in die Gestaltung des Pastoralen Weges im Bistum Mainz einzubringen. Wörtlich sagte er: „Wie die Pfarreistruktur aussehen kann, welche pastoralen Schwerpunkte gesetzt werden - dazu sind in den kommenden Jahren Vorschläge vor Ort zu erarbeiten. Ich kann Sie nur ermutigen, an den Stellen, an denen Sie sind, vor Ort in den Dekanaten, an der konkreten Gestaltung mitzuarbeiten und Ihre Perspektive einzubringen als Dienstgeber und als Dienstnehmer, die Sie in den Mitarbeitervertretungen organisiert sind. Ich kann Sie nur ermutigen, auch Ihre Rechte wahrzunehmen, die Ihnen zustehen, in diesen Prozess und auch darüber hinaus. Es ist vielleicht auch eine Überlegung wert, nach Orten und Gelegenheiten zu suchen, um auch über Inhalte nachzudenken: darüber, was Dienstgemeinschaft heute im Bistum Mainz bedeutet.“

Zu Beginn hatte Kohlgraf auf das grundsätzliche Anliegen des Dritten Weges hingewiesen: „Das Konzept der Dienstgemeinschaft und die daraus folgenden eigenständigen arbeitsrechtlichen Regelungen der Kirchen sind der Versuch, der Eigenart des kirchlichen Auftrags Rechnung zu tragen. Dienstgemeinschaft - das bringt zum Ausdruck, dass kirchliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht nur Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sind, die ihre Arbeit zu erledigen haben und dafür entlohnt werden, sondern dass sie mit ihrer Arbeit an der Erfüllung des Auftrags der Kirche mitwirken. Zugleich verpflichtet es aber auch zu vertrauensvoller Zusammenarbeit von Dienstnehmern und Dienstgebern: Die Gemeinsamkeit des Auftrags und des Ziels verbietet im KODA-und AK-Bereich bei den Verhandlungen über die Arbeitsvertragsinhalte die Kampfmittel des zweiten Weges Streik und Aussperrung zum Einsatz zu bringen. Stattdessen soll der Ausgleich der unterschiedlichen Interessen zwischen Dienstgeber und Dienstnehmern gesucht werden und zwar partnerschaftlich und in Kooperation.“

Es bestehe durchaus „die Gefahr, dass mit dem Konzept der Dienstgemeinschaft etwas spirituell-theologisch überhöht wird, was eigentlich sehr handfest und irdisch ist“, sagte Kohlgraf: „Es geht um die Regelung der Arbeitsverhältnisse, um Arbeitsverträge und Entgeltordnungen, darum, wie Mitbestimmung funktionieren kann und wie wir mit den widerstreitenden Interessen umgehen. Es ist in der Tat eine Spannung zwischen dem Anspruch der Dienstgemeinschaft und dem Ideal, das sie zu verwirklichen sucht, auf der einen Seite und den vielen Fragen, die sich eben für die Gestaltung von Arbeitsverhältnissen ergeben und die einer Regelung bedürfen.“ Die Überbetonung der spirituell-religiösen Dimension könne auch dazu verleiten, „mit frommer Tünche Probleme zu übermalen und unter dem Vorwand der Konsensorientierung Konflikte nicht auszutragen, die eigentlich ausgetragen gehören oder - im schlimmsten Fall - Rechte vorzuenthalten oder nicht wahrzunehmen“.

Vor dem Bischof hatte Professor Dr. Friedhelm Hengsbach SJ unter der Überschrift „Der Dritte Weg - eine schattige Erfolgsgeschichte“ auch kritische Anmerkungen zum Dritten Weg gemacht. Anschließend diskutierte Hengsbach mit Bischof Kohlgraf auf dem Podium. Die Begrüßung hatte Maria Bedersdorfer gemeinsam mit dem Generalvikar des Bistums Mainz, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, übernommen. Auch Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick und der Personaldezernent des Bistums Mainz, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, haben am „Tag der Dienstgemeinschaft“ teilgenommen.  Bischof Kohlgraf hatte zum Auftakt des Tages mit den Teilnehmern in der Mainzer Augustinerkirche Eucharistie gefeiert.

Stichwort: Die DiAG-MAV

Über 500 Vertreter setzen sich im Bistum in den Mitarbeitervertretungen (MAV) im Rahmen des „Dritten Weges“ unter anderem für arbeitsrechtliche Fragen kirchlicher Mitarbeiter ein. Die einzelnen MAVen sind in der DiAG-MAV zusammengeschlossen. Aus den verschiedenen Arbeits- und Berufsgruppen im Bistum werden Vertreter in die DiAG-MAV entsandt. Die Amtsperiode aller Mitarbeitervertretungen beträgt vier Jahre. Im Bistum Mainz sind rund 10.000 Frauen und Männer in rund 170 kirchlichen Einrichtungen tätig. Aufgabe der DiAG-MAV ist unter anderem der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch mit den in ihr vertretenen MAVen.

Stichwort: Der Dritte Weg

Der so genannte Dritte Weg ist der kirchliche Sonderweg, um Fragen des kirchlichen Dienst- und Arbeitsrechtes ohne die bei Tarifverhandlungen üblichen Mechanismen von Streik und Aussperrung gemeinsam zu regeln. Der kirchliche Dienst steht unter dem Leitbild der Dienstgemeinschaft, das mit dem Konfrontationsmodell des Tarifvertragssystems unvereinbar ist. Das Leitbild der Dienstgemeinschaft wurzelt in der Überzeugung, dass Dienstnehmer wie Dienstgeber sich in gleicher Weise der Kirche und ihrem Sendungsauftrag verpflichtet wissen. Der „erste Weg“ ist durch die einseitige Festlegung von Arbeitsbedingungen durch den Arbeitgeber gekennzeichnet. Der „zweite Weg“ bezeichnet das Modell des Tarifvertragssystems.

Hinweis: www.diag-mav-mainz.de

tob (MBN)

Predigt St. Martin (c) Bistum Mainz / Blum
Jugendsynode (c) Bistum Mainz / Blum
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Katholikenrat (c) Bistum Mainz / Blum
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kfd-Podium (c) Bistum Mainz / Blum
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DiAG MAV-Bedersdorfer (c) Bistum Mainz / Blum
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Martinsempfang (c) Bistum Mainz / Blum
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Katholikenrat (c) Bistum Mainz / Blum