Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 11

Mainz, 17. März 2019: Das Grab von Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom befindet sich in der Bischofsgruft unter dem Westchor. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 17. März 2019: Das Grab von Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom befindet sich in der Bischofsgruft unter dem Westchor.
Datum:
Mi. 20. März 2019
Von:
am (MBN)

Die Bilder zu den aktuellen MBN finden Sie am Ende dieser Seite zusammengefasst in einer Galerie.

Berichte

  • Erstes Jahresgedächtnis für Kardinal Lehmann
  • Frühjahrsvollversammlung des Katholikenrates
  • Fachtagung zu frühkindlicher Medienerziehung

Personalien

  • Domkapitular Nabbefeld als Dezernent verabschiedet
  • AG Frauenorden hat neue Vorsitzende

Publikation

  • Neuerscheinung: Predigten von Bischof Kohlgraf

Vorschau

  • „Lebensbilder aus der ,zweiten Reihe‘“ (26.3.)
  • Ausstellung zu Andachtsbüchern (27.3.-30.8.)
  • Studiennachmittag zum Neuen Testament (28.3.)
  • Seminar zu Kardinal Newman mit Exkursion (27.4.-4.5.)

Berichte

„Vor Gott neu erzittern“

Bischof Kohlgraf beging Jahresgedächtnis für Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat im Rahmen des Stiftsamtes im Mainzer Dom am Sonntag, 17. März, das Jahresgedächtnis für seinen Vorgänger, Kardinal Karl Lehmann, begangen. Mit Blick auf Lehmanns Wappenspruch „State in fide - Steht fest im Glauben“ ging Kohlgraf auf das Glaubensverständnis seines Vorgängers ein: „‚Feststehen im Glauben’ im Sinne Karl Lehmanns kann nicht das Denken sein, man hätte nun alles verstanden, man habe den Glauben in festen Sätzen als Besitz, ja, man besitze nun Gott selbst. Feststehen im Glauben bringt auf den Weg. Ein Glaube ohne Bewegung ist Ideologie. Christlicher Glaube im Sinne des wandernden Abraham hat sich immer auf das neugierige Gespräch mit den Themen und der Erkenntnissen der jeweiligen Zeit eingelassen. Anders als alle Götter zur Zeit des Abraham ist Gott ein Wege-Gott, der mitgeht, der auf dem Weg neue Erkenntnisse zulässt, der immer wieder zum Aufbruch mahnt. Kardinal Karl Lehmann steht für eine weltoffene und menschenfreundliche Theologie, die sich neuen Einsichten nicht verschließt.“

Weiter sagte Kohlgraf: „Vor einem Jahr haben wir ihn als großen Brückenbauer gewürdigt. Er war ein Mann des Wissens und der Wissenschaft. Aber in seinem Lebenszeugnis, dessen wir uns heute erinnern, macht er deutlich, dass es im Glauben nicht um ein Anhäufen von Wissen und toten Buchstaben geht, sondern um ein Ergriffensein, ein Hören, ein Sich-Aneignen, ein Berührtsein von Gott, der spricht. Theologie ist das Nachdenken über sein Sprechen, das Aneignen, das Weiterdenken, die Aktualisierung. Daher ist eine Theologie ohne Gebet, ohne die persönliche Gottesbeziehung wenig weiterführend. Im Glauben feststehen bedeutet daher immer auch, in eine Beziehung, ein Gespräch mit Gott einzutauchen. Theologie darf nie das Staunen über Gottes Zuwendung zu uns verlieren.“

Der Mainzer Bischof ging auch auf die aktuellen Diskussionen zur Zukunft der Kirche ein. Wörtlich sagte er: „Wenn wir in den vergangenen Monaten, Wochen und Tagen in der Bischofskonferenz über Themen wie ‚Priesterliche Lebensform’, ‚Macht und Machtbeschränkung’ sowie ‚Sexualmoral’ nachgedacht haben, haben manche auch gespürt, dass wir an den Ergebnissen moderner Wissenschaften nicht vorbeikommen, wenn wir nach Antworten suchen. Wenn Glaube vernünftig sein will, darf er sich dem Gespräch mit den Wissenschaften heute nicht entziehen. Glaube auf dem Weg mit Abraham meint eben nicht, ein totes Glaubensgut zu besitzen, das in einem Tresor von neuen Erkenntnissen unberührt lagert und von Generation zu Generation weitergereicht wird. Dann gehörte Glauben ins Museum, aber nicht auf die Straßen dieser Welt, mitten unter die Menschen mit ihren Themen, mit ihren Erkenntnissen und ihrem Wissen und ihren Fragen. Wie oft sind wir noch unterwegs mit der Einstellung, wir besäßen Gott - nicht er uns. Wie klein machen wir ihn oft, wenn wir ihn für unsere Zwecke nutzen. Wie klein wird er, wenn wir immer wieder auftreten und genau zu wissen vorgeben, was er von anderen will. Auf den Wegen, die Gott uns führt, ist die Demut die rechte Haltung.“

Eine Zeit der scheinbaren Gottferne aushalten, um neu von ihm zu reden

Bischof Kohlgraf ging auch darauf ein, dass Glaube „auch Strecken der Angst und des Dunkels, Erfahrungen der tiefen Nacht“ beinhalten könne. Wörtlich sagte er: „Abraham hat die Verheißung, aber es gibt das Dunkel, den Zweifel, die Gottferne und das Gefühl, von Gott erdrückt zu werden. Gott ist nicht harmlos. Er ist die Liebe, aber nicht ‚lieb’ in unserem umgangssprachlichen Sinne. Deswegen ist es nicht harmlos, von Gott zu sprechen. Im Moment erleben wir eine Phase in der Kirche, in der mir die Erfahrung Abrahams sehr nahe kommt: eine große unheimliche Angst, eine tiefe Nacht. Wir haben in der Kirche durch unser Verhalten ein Reden über einen liebenden Gott so unglaubwürdig gemacht. Vielleicht müssen wir derzeit eine Zeit der scheinbaren Gottferne aushalten, um neu von ihm zu reden, nachdem wir gelernt haben, dass er nicht dafür da ist, unsere Ziele zu bestätigen, unsere Macht zu sichern, dass wir unangreifbar werden in seiner Nähe.“

Und weiter: „Wie prophetisch der Satz im Geistlichen Testament von Kardinal Lehmann war, hat sich mir besonders in den vergangenen Monaten erschlossen: ‚Schließlich ist mir die Unheimlichkeit der Macht und wie der Mensch mit ihr umgeht, immer mehr aufgegangen. Das brutale Denken und rücksichtsloses Machtstreben gehören für mich zu den schärfsten Ausdrucksformen des Unglaubens und der Sünde.’ Wenn Gott und die Rede über ihn dazu dient, meine persönliche Macht zu sichern, ist dies eine der schlimmsten und gefährlichsten Formen des Atheismus. Gott wird zum Instrument. Im Moment sollten wir einen Weg gehen, vor Gott neu zu erzittern, seinem Anspruch, seiner Gegenwart im Dunkel.“

Kohlgraf zelebrierte den Gottesdienst gemeinsam mit Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist, Weihbischof em. Franziskus Eisenbach und dem Mainzer Domstift. Am Ende des Gottesdienstes ging Bischof Kohlgraf mit den Zelebranten zum Grab von Kardinal Lehmann in die Bischofsgruft unter dem Westchor. Kohlgraf besprengte dort die Grabplatte von Kardinal Lehmann mit Weihwasser und betete am Grab. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatte die Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck übernommen, zusammen mit dem Mainzer Domorganisten, Professor Daniel Beckmann.

Am Montag, 11. März, hatte sich der Todestag des früheren Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, zum ersten Mal gejährt. An diesem Tag war im Mainzer Dom in den Gottesdiensten am Morgen des Verstorbenen gedacht worden. Ein Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf und Weihbischof Bentz war an diesem Tag im Mainzer Dom wegen der zeitgleich stattfindenden Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Lingen nicht möglich.

Kardinal Lehmann war am 11. März 2018 im Alter von 81 Jahren in Mainz verstorben. Viele tausend Menschen hatten in der Kirche des Mainzer Priesterseminars in der Augustinergasse von Kardinal Lehmann Abschied genommen, wo der Verstorbene vom 13. bis zum 20. März aufgebahrt war. Das Requiem fand am 21. März im Mainzer Dom statt. Zuvor war der Verstorbene in einem Trauerzug durch die Mainzer Altstadt in den Dom überführt worden. Kardinal Lehmann ist in der Bischofsgruft unter dem Westaltar des Mainzer Domes beigesetzt.

tob (MBN) 

 

Kohlgraf: Gemeinsamer synodaler Weg ist „ein starkes Zeichen“

Vollversammlung des Katholikenrates im Bistum Mainz / Netzwerk Diakonat der Frau 

Mainz. Als „ein starkes Zeichen“ hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf den verbindlichen synodalen Weg bezeichnet, für den sich die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Lingen einstimmig ausgesprochen haben. Angesichts der aktuellen Diskussionen sei bei der Bischofskonferenz deutlich gewesen: „Wir können die anstehenden Fragen nicht mehr allein unter den Bischöfen klären, und wir wollen das auch nicht“, sagte Kohlgraf. „Wir können nur mit dem Volk Gottes gemeinsam weitergehen.“ Kohlgraf äußerte sich am Samstag, 15. März, bei Frühjahrsvollversammlung des Katholikenrates im Bistum Mainz, die im Erbacher Hof in Mainz stattfand.

Zur Vorbereitung des synodalen Prozesses, den die Bischöfe gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) beschreiten wollen, sind drei Foren eingerichtet worden: „Macht, Partizipation, Gewaltenteilung“, „Sexualmoral“ und „Priesterliche Lebensform“. Der Mainzer Bischof selbst arbeitet im Forum „Priesterliche Lebensform“ mit. Dabei werde es natürlich auch um außerordentliche Wege der Zulassung zum Priesteramt gehen, „aber eben auch darum, wie wir Priester in ihrer Lebensform stärken können“, sagte Kohlgraf.

Der Bischof warb außerdem für eine differenzierte Betrachtung der Maßnahmen, die von Seiten der Kirche aus auf Ebene des Vatikans, der Deutschen Bischofskonferenz und des Bistums Mainz ergriffen werden, um dem Thema sexueller Gewalt in der Kirche gerecht zu werden. Er verwies auf die vielfältigen Maßnahmen, die im Bistum Mainz und auf Bundesebene bereits ergriffen worden sind. Papst Franziskus habe mit dem Kinderschutzgipfel im Februar erreicht, dass das Thema „in der Weltkirche angekommen ist“.

Einstimmig für Mitgliedschaft im Netzwerk Diakonat der Frau ausgesprochen

Der Katholikenrat hat sich einstimmig für eine Mitträgerschaft des diesjährigen Tages der Diakonin am Montag, 29. April, in Mainz ausgesprochen sowie für eine Mitgliedschaft im Netzwerk Diakonat der Frau. In seinem Beschluss formuliert das Gremium: „Der Katholikenrat des Bistums Mainz fordert - gestützt durch die frühe kirchliche Tradition und im Blick auf die Zukunft der Kirche - Frauen zum sakramentalen Diakonat zuzulassen. Um diese Forderung zu bestärken, tritt der Katholikenrat des Bistums Mainz dem Netzwerk ‚Diakonat der Frau’ bei und unterstützt den Tag der Diakoninnen am 29. April 2019 in Mainz. Generell setzen wir uns dafür ein, dass die Frage der Zulassung von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern offen diskutiert wird. Unabhängig von der Frage der Zulassung von Frauen zum Weiheamt setzt sich der Katholikenrat für die Erhöhung des Anteils von Frauen in kirchlichen Leitungsämter ein, auch im Bistum Mainz.“

Irmentraud Kobusch, Vorsitzende des Netzwerkes Diakonat der Frau, hatte zuvor in einem Vortrag die Anliegen des Netzwerkes vorgestellt. Als die drei gleichberechtigen Ziele des Netzwerk nannte sie: „eine Erneuerung der Kirche“, „eine diakonische Kirche in der Nachfolge Jesu Christi, in der Frauen und Männer gleichberechtigt Diakonie vor Ort leben, wahrnehmen und begleiten“ und „die Einführung des sakramentalen Ständigen Diakonats für Frauen in der römisch-katholischen Kirche“. Das Netzwerk hat rund 200 Einzelmitglieder und etwa 40 korporative Mitglieder.

Pfarrgemeinderatswahlen (9./10.11.)

Ulrich Janson, Referent für Pfarrgemeinde-, Seelsorge- und Dekanatsräte im Bischöflichen Ordinariat, gab einen Ausblick auf die anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 9. und 10. November, die in diesem Jahr unter dem Motto „Kirche gemeinsam gestalten“ stehen. Janson machte deutlich, dass sich die Aufgabe der Pfarrgemeinderäte im laufenden Pastoralen Weg des Bistums Mainz verändern und sie eine neue Rolle bekommen werden: Die Gremien würden künftig eher einen übergeordneten Blick auf den pastoralen und sozialen Raum der Pfarrei haben und Ziele formulieren, sagte Janson. Deshalb werde dieses konzeptionelle Denken und Arbeiten für die Kandidaten, die sich zu den anstehenden Wahlen aufstellen lassen, ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit sein. Janson machte deutlich, dass die Gremienwahlen im Jahr 2023 „sicher nicht mehr unter der Überschrift ‚Pfarrgemeinderatswahlen’“ laufen werden.

Zum Auftakt der Beratungen hatte am Freitagabend, 14. März, Dr. Wolfgang Fritzen, Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg, einen Statusbericht über den Stand des Pastoralen Weges gegeben. Am Dienstagabend hatte in Darmstadt die Reihe der 20 außerordentlichen Dekanatsversammlungen begonnen, die den Auftakt für die erste Phase des Pastoralen Weges bilden. Auf breiter Basis sollen für die einzelnen Dekanate bis zum Sommer 2021 pastorale Konzepte entwickelt werden. Ein weiteres Thema war das Treffen mit dem Erfurter Katholikenrat am 7. September in Mainz. Moderiert wurde die Sitzung im Hildegard-Saal des Erbacher Hofes von Patrick Landua, dem Sprecher des Katholikenrates.

Stichwort: Katholikenrat 

Der Katholikenrat ist das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz. Der Rat versteht sich als „das Organ des Laienapostolates im Sinne des Konzilsdekretes über das Apostolat der Laien“, wie es in der Präambel seines Statutes heißt. Mitglieder des Gremiums sind Laienvertreter aus den 20 Dekanaten, den katholischen Verbänden und aus dem Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Das Gremium tagt in der Regel zweimal im Jahr und hat 65 Mitglieder.

tob (MBN)

 

Hubig: Behutsam auf die digitale Welt vorbereiten

KBS Mainz: Fachtag zu „Medienerziehung in Fachschulen für Sozialwesen“

Mainz. „Tablet, Smartphone und Co gehören mittlerweile ganz selbstverständlich zur Le-benswelt unserer Kinder. Deshalb müssen wir sie behutsam auf die digitale Welt vorbereiten. Dazu gehört in erster Linie die Schulung unserer angehenden Erzieherinnen und Erzieher und ihrer Lehrkräfte.“ Das sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am Montag, 18. März, in der Katholischen Berufsbildenden Schule (KBS) in Mainz. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus rheinland-pfälzischen Fachschulen für Sozialwesen waren gekommen, um mit einem Fachtag den Abschluss der einjährigen Pilotphase „Medienerziehung in Fachschulen für Sozialwesen in Rheinland-Pfalz“ zu begehen. „Ich freue mich sehr, dass das Projekt so erfolgreich war, dass es 2019 fortgeführt und auf sechs weitere Fachschulen ausgedehnt wird“, sagte Hubig.

Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, sagte: „Kita-Kinder müssen sich in einer Welt zurechtfinden, in der Geschwindigkeit zählt, in der Speicherkapazitäten sich alle zwei Jahre verdoppeln und Roboter den Rasen mähen. Gleichzeitig erhalten sie jede Menge Futter für ihre Neugier, für die kindliche Lust am Forschen und Ausprobieren. Sprachboxen, Forscherkoffer, Robotikspielzeug und eben auch Tablets.“ Er zeigte sich erfreut, dass die Medienanstalt Rheinland-Pfalz mit ihrer Tochtergesellschaft medien+bildung.com auch 2019 als Partner des Bildungsministeriums Qualifizierungsmaßnahmen an und mit den Fachschulen für Sozialwesen durchführen wird.

Das Pilotprojekt „Medienerziehung in Fachschulen für Sozialwesen in Rheinland-Pfalz“ ist eine Kooperation des Bildungsministeriums, des Pädagogischen Landesinstituts (PL), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz sowie medien+bildung.com gGmbH. Beim Fachtag wurde gezeigt, wie auch andere Fachschulen für Sozialwesen bei der Medienerziehung Tablets in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern nutzen können und wie frühkindliche Medienarbeit umgesetzt werden kann. Die Chancen frühkindlicher Medienbildung erläuterte Dr. Jasmin Bastian, Juniorprofessorin für Medienpädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

KBS Mainz war Pilotschule

Im Frühjahr 2018 hatte das rheinland-pfälzische Bildungsministerium im Rahmen des Landesprogramms „Medienkompetenz macht Schule“ das Pilotprojekt „Medienerziehung in den Fachschulen für Sozialwesen in Rheinland-Pfalz“ gestartet. Es setzt in der Ausbildung der zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher an und richtet sich gleichermaßen an Lehrkräfte wie Schülerinnen und Schüler der Fachschulen. Das Projekt wurde von medien+bildung.com entwickelt und in Kooperation mit dem Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz umgesetzt.

Im März und April 2018 fanden zwei zweitägige Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte statt. Anschließend folgte die Umsetzung in die schulische Praxis an neun Pilotschulen mit jeweils einer Klasse im ersten und/oder zweiten Ausbildungsjahr der Erzieherausbildung. Die Schulen erhielten als Grundausstattung eine mobile Schulungsumgebung, zu der auch zehn Tablets gehörten. Von Oktober 2018 bis Februar 2019 fanden jeweils Veranstaltungen zu den Themen altersgerechte Medienkompetenzvermittlung, Einsatzmöglichkeiten von mediengestützten Methoden in der Portfolioarbeit, praktische Medienarbeit während des Anerkennungsjahres in der Kita sowie Bildungsarbeit mit Eltern und der Einsatz von digitalen Medien im Unterricht statt.

Insgesamt wurden im Projekt bisher 35 Lehrkräfte und 230 Schülerinnen und Schüler qualifiziert.

Folgende Schulen waren am Pilotprojekt beteiligt:

  • Berufsbildende Schule Boppard
  • Alice Salomon-Schule Linz
  • KBS Mainz
  • Sophie Scholl-Schule BBS II Mainz
  • BBS Prüm
  • Private BBS Fachschule für Sozialwesen der Ev. Diakonissenanstalt Speyer
  • die BBS Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege Trier
  • die BBS Westerburg
  • die Fachschule für Sozialassistenz der Hildegardisschule in Bingen

am/PM (MBN)

Personalien

„Sie sind ein herzensgebildeter Mensch“

Verabschiedung von Domkapitular Nabbefeld als Dezernent für Weiterbildung 

Mainz. Der Mainzer Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld ist als Dezernent für Weiterbildung im Bischöflichen Ordinariat Mainz verabschiedet worden. Bei einer Feierstunde am Freitag, 15. März, im Erbacher Hof würdigte ihn der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf als einen „herzensgebildeten Menschen“: „Die Zuwendung und Treue Gottes soll sich im Umgang der Menschen untereinander zeigen: Das haben Sie versucht zu leben.“ Bildung habe für Nabbefeld zwei Aspekte gehabt: zum einen Glaubensvermittlung, zum anderen solle sie dem Ziel dienen, „die Beziehung zu Gott aufzubauen und zu vertiefen“. „Es geht Ihnen nicht so sehr darum, dass Wissen angehäuft wird, sondern um das Hineinlernen in eine Glaubenspraxis, die das Leben trägt“, sagte der Bischof.

Das Ehrenamt gestärkt

Kohlgraf erinnerte daran, dass die Qualifikation von Ehrenamtlichen Nabbefeld ein Herzensanliegen gewesen sei, „und damit auch die Übertragung von Verantwortung an Ehrenamtliche“. „Die Büchereiarbeit ist für Sie ein gelungenes Beispiel, das Ehrenamt in Verbindung mit Zuständigkeit und Eigenverantwortung zu stärken. Darin sehen sie die Zukunft von Gemeinde und Kirche“, sagte er. Dr. Elisabeth Eicher, die das Dezernat derzeit kommissarisch leitet, dankte anschließend im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dezernates Nabbefeld für die gute Zusammenarbeit. Der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist, hatte die Gäste im Ketteler-Saal begrüßt. Vor der Feierstunde hatte Nabbefeld in der Ostkrypta des Mainzer Domes die Eucharistie gefeiert. Nabbefeld, der am 27. Januar sein 70. Lebensjahr vollendet hat, hatte bereits zum 1. Februar seine Aufgabe als Dezernent für Weiterbildung im Bischöflichen Ordinariat abgegeben; Nabbefeld bleibt weiterhin Domkapitular.

Jürgen Nabbefeld wurde am 27. Januar 1949 in Bad Nauheim geboren. Nach dem Abitur trat er in das Bischöfliche Priesterseminar in Mainz ein und wurde am 29. Mai 1976 durch Kardinal Hermann Volk in Mainz zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Bad Nauheim und Mainz-St. Rochus (Universitätskliniken) wurde er 1981 für den Dienst in der Militärseelsorge freigestellt. Von 1981 bis 1987 war er Standortpfarrer für Gießen, Marburg, Frankenberg und Lich; zeitweise auch für Wetzlar, Herborn und Wald-Solms. 1987 wurde er Pfarrer im Caritasverband für die Diözese Mainz, ein Jahr später Leiter der Abteilung „Soziale Dienste“, und nach einem Studienurlaub 1992 Diözesan-Caritasdirektor. 1995 wurde er als Militär-Generalvikar an das Militärbischofsamt in Bonn berufen und wiederum für die Militärseelsorge freigestellt.

Nach dem Wechsel im Amt des Militärbischofs übernahm er 2000 zeitweilig die Leitung der rheinhessischen Pfarrgemeinden Armsheim, Spiesheim, Sulzheim und Wörrstadt als Pfarradministrator. Seit dem 1. Mai 2003 leitete er das Dezernat Weiterbildung im Bischöflichen Ordinariat. Im Oktober 2003 wurde er zum Domkapitular ernannt. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1994 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) im Jahr 1996.

am (MBN)

 

Schwester Mary Helena Hopf ist neue Vorsitzende

Wahlen bei der Arbeitsgemeinschaft der Frauenorden im Bistum Mainz

Mainz. Die Arbeitsgemeinschaft der Frauenorden im Bistum Mainz (AG-FO) hat eine neue Vorsitzende: Bei einer Delegiertenversammlung am Montag, 11. März, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz wählten die Mitglieder der AG-FO Schwester Mary Helena Hopf R.S.M. einstimmig zu ihrer neuen Vorsitzenden; Schwester Devota Lanius S.M. von den Marienschwestern wurde einstimmig als zweite Vorsitzende wiedergewählt. Schwester Mary Helena ist Oberin der Barmherzigen Schwestern von Alma in Breuberg.

Schwester Mary Helena, die auch Vorsitzende des Ordensrates im Bistum Mainz ist, tritt die Nachfolge von Schwester Ancilla-Maria Ruf von den Kreuzschwestern an. Die Schwestern dankten Schwester Ancilla-Maria ausdrücklich für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. Zur Schriftführerin wurde Schwester M. Franziska Katharina Spang OSCCap. gewählt.

am (MBN)

Publikation

„Unterwegs auf Augenhöhe“

Neuerscheinung mit 19 Predigten von Bischof Peter Kohlgraf

Mainz. Gerade ist ein Band mit 19 Predigten des Mainzer Bischof Peter Kohlgraf erschienen. In „Unterwegs auf Augenhöhe. Predigten“ sind auf 80 Seiten Ansprachen seit der Bischofsweihe des Mainzer Oberhirten im August 2017 bis Dezember 2018 gesammelt. Die Texte sind unter vier Kapitel zusammengefasst: „Berufen zur Heiligkeit“, „Dem Herrn die Wege bereiten“, „Kirche unterwegs auf Augenhöhe“ und „Eine Kirche des Teilens“. Erschienen ist das Buch als Band sieben in der Reihe „Mainzer Perspektiven. Wort des Bischofs“, herausgegeben von Dr. Barbara Nichtweiß, Leiterin der Abteilung Publikationen im Bischöflichen Ordinariat. Als gedrucktes Exemplar ist der Band für fünf Euro erhältlich; das Buch kann aber auch kostenlos im Internet heruntergeladen werden.

In seiner Einleitung schreibt der Mainzer Bischof: „In den ersten Monaten meines bischöflichen Dienstes habe ich in den unterschiedlichen Predigten manchen Einblick gegeben, worin ich Schwerpunkte und Themen sehe, die für uns als Kirche heute, im Bistum Mainz und auch im persönlichen Leben wichtig sein können. Dier hier vorliegende Auswahl von Predigten gibt Ihnen einen Einblick in meine Anliegen und Sichtweisen. Ich würde mich freuen, wenn sie mit Hilfe dieser Veröffentlichung über den je aktuellen Anlass hinaus Inspiration und Ermutigung für unsere gemeinsame Zukunft im Glauben sein könnten.“

Hinweise: 

  • Peter Kohlgraf, Unterwegs auf Augenhöhe. Predigten. (Band sieben der Reihe „Mainzer Perspektiven. Wort des Bischofs“, herausgegeben von Dr. Barbara Nichtweiß). Bistum Mainz Publikationen, Mainz 2019. 80 Seiten, fünf Euro. ISBN 978-3-934450-73-8.
  • Das Buch ist im Infoladen des Bistums Mainz (Telefon: 06131-253-888) oder im Buchhandel erhältlich; kostenlos kann es im Internet heruntergeladen werden unter bistummainz.de/bischof

tob (MBN)

Vorschau

„Wer prägte das Bistum Mainz?“ (26.3.)

Studientag zu „Lebensbildern aus ,der zweiten Reihe‘“

Mainz. Die Bistumsakademie Erbacher Hof lädt am Dienstag, 26. März, von 15.00 bis 18.00 Uhr zu einem Studiennachmittag ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen unter der Überschrift „Wer prägte das Bistum Mainz? Katholische Lebensbilder aus der ,zweiten Reihe‘“ Rektor Ernst Plum (1915-1963) und Domkapitular Dr. Ernst Ludwig Straßer (1905-1997). Der Studiennachmittag geht der Frage nach, „welche Bedeutung den Personen in der ,zweiten Reihe‘ neben den Hauptakteuren zukam – und welche Erkenntnisse aus der Vergangenheit für heutige pastorale Prozesse hilfreich sein können“. Referenten des Tages sind Professor Dr. Claus Arnold, Mainz, Leiter des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte, und Professor Dr. Christoph Nebgen, Saarbrücken. Arnold und Nebgen sind Herausgeber der Bände „Lebensbilder I und II“ aus dem Bistum Mainz“.

am (MBN)

 

Ausstellung zu Andachtsbüchern (27.3.-30.8.)

Werke des Mainzer Künstlers Robert Schwarz und Bestände der Martinus-Bibliothek

Mainz. Die Mainzer Martinus-Bibliothek zeigt ab Mittwoch, 27. März, eine Ausstellung mit Andachtsbüchern des Mainzer Künstlers Robert Schwarz sowie einer Auswahl der eigenen Bestände aus acht Jahrhunderten. Schwarz hat in den Jahren 1998 bis 2003 ein umfangreiches Konvolut von gedruckten und gemalten Künstlerbüchern mit dem Text oder Textauszügen des lateinischen Stundenbuches geschaffen. Die Ausstellung „Schöne Stunden. Andachtsbücher von Robert Schwarz und der Martinus-Bibliothek aus acht Jahrhunderten“ ist - bei freiem Eintritt - bis Freitag, 30. August, in der Martinus-Bibliothek zu sehen. Zur Ausstellung wird ein Katalog erscheinen.

Ergänzt werden die lithographischen Neuschöpfungen und Umsetzungen von Stundenbüchern durch Robert Schwarz von Büchern der Martinus-Bibliothek. Aus dem reichen Fundus werden mittelalterliche und neuzeitliche Handschriften sowie Drucke vom 15. bis 20. Jahrhundert gezeigt: unter anderem Stundenbücher, Meditationen, Andachtsbücher, Gebetbücher, Breviere. Der Schwerpunkt der Auswahl liegt auf der Andachtsliteratur von und für Laien. Ausgestellt werden etwa liebevoll geschriebene Andachtsbücher von Frauen aus dem 18. Jahrhundert und Gebetbücher aus dem 19. Jahrhundert mit besonders kostbaren Einbänden.

Als Beispiel zur künstlerischen Umsetzung des „Gebetbuches von Kaiser Maximilian I.“ durch Robert Schwarz steuert die Martinus-Bibliothek den „Schatzbehalter“ bei, ein illustriertes Meditationsbuch für gestresste Laien (1491) sowie den Druck des „Theuerdank“ von Maximilian I. selbst. Zu seiner modernen künstlerischen Umsetzung des Hohen Liedes aus dem Alten Testament benutzt der Künstler die Übersetzung Goethes, deren Erstdruck gezeigt wird. Als besonderer Höhepunkt wird die Handschrift des „Büchlein von der ewigen Weisheit“ des Konstanzer Mystikers Heinrich Seuse (um 1400) zu sehen sein.

Vernissage (26.3.) und Finissage (27.8.)

Im Rahmen der Vernissage am Dienstagabend, 26. März, um 18.15 Uhr wird Professor Dr. Bernd Goldmann aus Bamberg einen Vortrag halten. Er spricht zum Thema „Schreiben - Drucken - Malen mit dem Lithostein“. Den Vortrag bei der Finissage am Dienstag, 27. August, um 18.15 Uhr übernimmt Dr. Stefan Soltek vom Klingspor-Museum in Offenbach. Er spricht unter der Überschrift „Von Tag zu Tag – Buchkunst von Robert Schwarz“.

Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek                                        

tob (MBN)

 

„Anstößige Texte im Neuen Testament“ (28.3.)

Studiennachmittag im Erbacher Hof mit Professor Gerd Häfner

Mainz. Professor Dr. Gerd Häfner, Inhaber des Lehrstuhls für Biblische Einleitungswissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig Maximilians-Universität in München, ist Referent eines Studiennachmittags am Donnerstag, 28. März, ab 14.00 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof. Die Veranstaltung steht unter der Überschrift „Anstößige Texte im Neuen Testament“.

In der Einladung heißt es zu den Inhalten des Studiennachmittags: „Biblische Texte stammen aus längst vergangenen Zeiten. Auch wenn der Glaube in ihnen das bleibend gültige Wort Gottes erkennt, bedingt ihre Herkunft nicht selten ihre Fremdheit: Die Bibellektüre stößt auf schwer Verständliches und auf geradezu Anstößiges, das heutigen Anschauungen und Wertvorstellungen widerspricht. Dies gilt für beide Teile der Bibel. Auch im Neuen Testament finden sich Texte, die Glaubenden schwer im Magen liegen können und zugleich die Kritik am Christentum speisen. Eine historisch verantwortete Auslegung möchte Wege zu ihrem Verstehen bahnen.“

am (MBN)

 

Leben und Denken Kardinal Newmans (27.4.-4.5.)

Erbacher Hof lädt zu Seminar und Exkursion nach Meran/Südtirol ein

Mainz/Meran. Die Bistumsakademie Erbacher Hof lädt vom 27. April bis 4. Mai zu einem Seminar und einer Exkursion nach Meran in Südtirol/Italien ein. Unter der Überschrift „Hinhören auf die Lehren unseres Herzens“ werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Leben und Denken von Kardinal John Henry Newman (1801-1890) beschäftigen. Ergänzt wird das Seminar durch ein Kulturprogramm.

Hinweis: Es wird um eine Anmeldung bis zum 8. April gebeten. Weitere Informationen zum detailliierten Programm der Reise im Internet unter www.ebh-mainz.de.

am (MBN)

Bilder zu den Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 11/2019

Mi. 20. März 2019
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