Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 46

vom 17. Dezember 2018

Schwester Maria Helena Céspedes Siabato aus Bogotá/Kolumbien ist Gast des katholischen Hilfswerkes Adveniat im Bistum Mainz (c) Adveniat
Schwester Maria Helena Céspedes Siabato aus Bogotá/Kolumbien ist Gast des katholischen Hilfswerkes Adveniat im Bistum Mainz
Datum:
Mo. 17. Dez. 2018
Von:
(MBN)

Die Bilder zu den aktuellen MBN finden Sie am Ende dieser Seite zusammengefasst in einer Galerie.

Berichte

  • Wirtschafts- und Investitionsplan 2019 verabschiedet
  • Predigt von Bischof Kohlgraf beim Seminarfeiertag
  • Erster Preis für Edith Stein-Schule in Darmstadt
  • Schlusskonferenz im Dekanat Offenbach
  • Visitation im Dekanat Wetterau-West beendet
  • 25 Jahre Dominikaner in Mainz
  • kfd-Aktion „#MachtLichtan“
  • Adveniat-Gast im Bistum Mainz unterwegs

Personalie

  • 65. Geburtstag von Offizial Dr. Peter Hilger (23.12.)

Vorschau

  • Weihnachtsgottesdienste im Mainzer Dom
  • HR 4 überträgt Gottesdienst aus Darmstadt (25.12.)
  • 300. Geburtstag von Friedrich Karl Joseph von Erthal (3.1.)
  • Akademietagung „Bistümer im Umbruch“ (11.1.)

MBN vor 40 Jahren

  1. Geburtstag von Kardinal Hermann Volk

Berichte

Wirtschafts- und Investitionsplan des Bistums Mainz für 2019

Weihbischof Bentz: Entlastung der Pfarreien von Verwaltungsaufgaben 

Mainz. Der Kirchensteuerrat des Bistums Mainz hat den Wirtschaftsplan der Diözese für das Jahr 2019 mit einem Volumen von rund 334,4 Millionen Euro verabschiedet. Der vorgelegte Wirtschaftsplan entspricht den Vorgaben des Handelsgesetzbuches (HGB). Gegenüber den vergleichbaren Zahlen 2018 (327,2 Millionen Euro) ergibt sich eine Steigerung von rund 2,1 Prozent. Die Sitzung unter Vorsitz des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf fand am Samstag, 15. Dezember, im Erbacher Hof in Mainz statt. Kohlgraf setzte die Beschlüsse des Gremiums am Ende der Beratungen in Kraft. Geleitet wurde die Sitzung vom geschäftsführenden Vorsitzenden des Kirchensteuerrates, Dr. Volker Kurz aus Mühlheim-Dietesheim.

Für 2019 rechnet das Bistum Mainz mit einem strukturellen Fehlbetrag von rund 22,9 Millionen Euro. 2018 betrug das geplante Defizit rund 26,6 Millionen Euro. Das Defizit ergibt sich im Wesentlichen durch die Notwendigkeit höherer Rückstellungen für die Pensionslasten, die aufgrund der weiteren Absenkung des HGB-Zinssatzes vorgeschrieben sind. Ausgeglichen wird das Defizit durch eine Entnahme aus den dafür gebildeten Pensions- und Beihilferücklagen des Bistums. Das Bistum Mainz muss für die Pensionsverpflichtungen insbesondere für Priester und verbeamtete Lehrer entsprechende Rückstellungen bilden.

Der vorgelegte Investitionsplan hat ein Volumen von 3,4 Millionen Euro, nach 77,2 Millionen Euro in 2018. Im Wirtschaftsplan 2018 sind unter anderem zwei große Baumaßnahmen an Schulen (Theresianum in Mainz und St. Lioba-Schule in Bad Nauheim) genehmigt worden. Davon sind für 2019 die Auszahlungen von rund 30 Millionen Euro vorgesehen und in den Folgejahren nochmals 20 Millionen Euro.

Bentz: Erste Schritte zur Konsolidierung

Der Generalvikar des Bistums Mainz, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, ging darauf ein, dass bereits erste Schritte zur Konsolidierung der Bistumsfinanzen eingeleitet worden seien. Dazu zählen die Einführung von Schulgeld an den hessischen Schulen des Bistums ab dem Schuljahr 2019/2020. Das Bistum habe zudem beschlossen, keine weiteren Trägerschaften für Kindertagesstätten zu übernehmen. Außerdem werde im Bistum die Zahl der Beamtenverhältnisse auf dem aktuellen Stand eingefroren, betonte Bentz. Darüber hinaus werde künftig die Zahl der Beamtenverhältnisse durch eine verminderte Neuverbeamtungsquote sukzessive reduziert. Der allergrößte Teil der Beamten ist an den Schulen des Bistums beschäftigt. „Dreh- und Angelpunkt der anstehenden Konsolidierungen“ werden das Bildungsangebot und der Immobilienbestand  des Bistums sein, sagte der Weihbischof. Die weiteren Bereiche würden sukzessive in den Blick genommen.

Investitionen zur Entlastung von Verwaltungsaufgaben in den Pfarreien

Trotz dieser Einsparungen sei es mit Blick auf den Pastoralen Weg des Bistums Mainz, der in den kommenden Jahren zu einer neuen Struktur der Pfarreien im Bistum führen wird, notwendig, auch in die Neugestaltung der Seelsorge zu investieren. Bentz, der auch Ökonom des Bistums Mainz ist, betonte, dass gerade geplante Investitionen im Verwaltungsbereich die Möglichkeiten der pastoralen Entwicklung im Bistum stärken und fördern werden. „Wir dürfen nicht nur auf die Zahlen schauen, sondern müssen auch die dadurch entstehenden Chancen für die Seelsorge sehen. Denn die Bündelung von Verwaltungsaufgaben bei den Kindertageseinrichtungen und der Finanzverwaltung der Pfarreien bedeutet auch eine wesentliche Entlastung der pastoralen Mitarbeiter von Verwaltungsaufgaben.“

Konkret werde das bislang in sieben Dekanaten eingeführte System der hauptamtlichen Geschäftsträger für Kindertageseinrichtungen in den kommenden Jahren auf alle 20 Dekanate ausgeweitet. Durch diese Professionalisierung der Trägerverantwortung werden die Pfarreien von Verwaltungsaufgaben entlastet. Für 2019 sind in diesem Bereich 16,6 neue Stellen vorgesehen, die teilweise refinanziert werden. Eine weitere Entlastung der Pfarreien von Verwaltungsaufgaben wird in den kommenden Jahren durch eine neue Finanzbuchhaltungssoftware für die Pfarreien erfolgen, sagte Bentz. Diese durch Änderungen im Umsatzsteuerrecht ab 2021 erforderliche Maßnahme soll künftig an einem oder zwei Standorten im Bistum zentral organisiert werden. Mittelfristig werden für die Verwaltungsentlastung der Pfarreien in diesem Bereich zwölf bis 15 Mitarbeiter eingestellt werden.

Kirchensteuerentwicklung

Insgesamt liegt das Kirchensteueraufkommen im Bistum Mainz im laufenden Jahr bis Ende November 2018 um 6,1 Millionen Euro bzw. 4,2 Prozent unter dem Vorjahreswert, erläuterte Finanzdirektor Christof Molitor. Ursächlich hierfür war falsch zugeordnete Kircheneinkommensteuer in Rheinland-Pfalz. Die Zahlungen wurden im April 2018 korrigiert. Insgesamt rechnet die Finanzverwaltung für den Wirtschaftsplan 2019 mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von rund 226,3 Millionen Euro.

Stichwort: Diözesankirchensteuerrat

Der Diözesankirchensteuerrat berät die Bistumsleitung in Haushalts- und Finanzfragen, verabschiedet den Wirtschaftsplan, setzt die Hebesätze für die Kirchensteuer fest, und beschließt über die Rechnung und Entlastung der Finanzverwaltung des Bistums Mainz. Die Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Die Amtsdauer beträgt jeweils vier Jahre. Mitglieder sind nach den Statuten unter anderen der Mainzer Bischof als Vorsitzender, der Generalvikar als sein Stellvertreter sowie jeweils ein gewählter Vertreter der Verwaltungsräte aus den 20 Dekanaten des Bistums. Geschäftsführender Vorsitzender ist Dr. Volker Kurz. Hinzu kommen je zwei Mitglieder des Priesterrates und der Dekanekonferenz und vier Mitglieder des Katholikenrates. 

tob (MBN)

 

Die Zeit des Einzelkämpfers ist vorbei

Pontifikalamt mit Bischof Peter Kohlgraf zum Feiertag des Mainzer Priesterseminars

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat dazu aufgerufen, im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz auch für Fragen der Ausbildung und Begleitung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern zukunftsweisende Lösungen zu suchen. In seiner Predigt im Pontifikalamt zum Seminarfeiertag am Freitag, 8. Dezember, in der Mainzer Augustinerkirche sagte er: „Das Bild vom leitenden, alles auf sich beziehenden Einzelkämpfer an der Spitze einer Pfarrei oder einer pastoralen Einheit, funktioniert schon lange nicht mehr, auch wenn es in manchen Köpfen und in der Praxis noch leben mag. Auf unserem Pastoralen Weg habe ich das Motiv des ‚Teilens’ vorgeschlagen. ‚Leben teilen - Glauben teilen - Ressourcen teilen - Verantwortung teilen’ hat auch etwas mit unserer Lebens-, Leitungs- und Pastoralkultur zu tun. Finden wir zu einem pastoralen Miteinander vor Ort, auch im Teilen des Lebens, des Glaubens, der Ressourcen und der Verantwortung unter den Priestern, Seelsorgern und Seelsorgerinnen?“ Der Feiertag des Mainzer Priesterseminars findet traditionell am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria statt.

Kohlgraf erinnerte daran, dass die Sprachfähigkeit in Glaubensfragen nicht nur ein formelhaftes Wissen über Inhalte des Glaubensbekenntnisses bedeuten könne, sondern mindestens auch die Ebene der persönlichen Erfahrung und des gläubigen Zugangs einschließe. Und weiter: „Wenn es stimmt, dass nicht wenige Menschen heute eine religiöse Sehnsucht in sich tragen, brauchen sie Wegbegleiterinnen und -begleiter, die einerseits Orientierung aus dem Glauben an Christus geben können, andererseits aber eine individuelle und persönliche Suche begleiten können, die nicht nur fertige Konzepte übertragen auf andere. Dafür braucht es ein echtes Interesse und eine Nähe zum Menschen. Ich kann mir niemanden im kirchlichen Dienst vorstellen, der nicht interessiert gesellschaftliche und politische Fragen verfolgt, und gleichzeitig mit echtem Interesse seinen Mitmenschen begegnet. Glaubensweitergabe ist Beziehungsarbeit.“ Um Glauben als Beziehungsgeschehen gestalten, „brauchen wir Menschen, die ihren Glauben und damit Gott und das Evangelium nicht als Besitz betrachten, die vielmehr fähig sind zur Weiterentwicklung, zur Spurensuche, die neugierig fragen und suchen, die ihrem ‚unruhigen Herzen’ (Augustinus) folgen“.

Und weiter: „Fünfundzwanzig Jahre bin ich Priester und habe immer wieder auch traurig wahrgenommen, dass wir untereinander kaum über unseren persönlichen Glauben reden können oder wollen. Wie können wir es dann von unseren Gläubigen erwarten? Die Sprachfähigkeit in Glaubensfragen kann nicht nur ein formelhaftes Wissen über Inhalte des Glaubensbekenntnisses bedeuten, sondern beinhaltet mindestens auch die Ebene der persönlichen Erfahrung und des gläubigen Zugangs. Eine Kirche des Teilens beginnt bei uns, vom Bischof über die Priester und die Hauptamtlichen im kirchlichen Dienst.“

Der Bischof ging zu Beginn seiner Predigt auch kurz grundsätzlich auf die Frage nach der künftigen Gestaltung der Priester- und Seelsorgerausbildung ein. Wörtlich sagte er: „Ich sehe keine Lösung darin, die Qualitätssicherung vorwiegend in der Größe von Seminarkollegien zu definieren. So wie wir derzeit auf unserem Pastoralen Weg sehen, dass wir zu einer neuen Logik von Pastoral und zu neuen Wegen der Katechese finden müssen, dass wir vor Fragen eines neuen Verständnisses von Leitung und Ausübung geistlicher Macht und Autorität stehen, so müssen wir auch in der Aus- und Weiterbildung unserer Priester, Diakone und der anderen Seelsorgeberufe darauf reagieren und innovative Ideen entwickeln. Ich lade ein, auch diese Frage in den Pastoralen Weg im Bistum Mainz einzubringen. So wie es keine zufriedenstellende Lösung ist, bei einer bestimmten pastoralen Logik zu bleiben, und aufgrund der Situation nur die Bereiche zu vergrößern, in den Grundhaltungen aber nichts zu verändern, kann es im Bereich von Studium, Aus- und Weiterbildung auch nicht allein um Zusammenlegung und Konzentration gehen. Eine Predigt ist nicht der Ort, dies im Detail zu diskutieren, aber ich möchte wenigstens einige Fenster öffnen.“  

Nach dem Gottesdienst hielt Professor Dr. Michael Kißener, Direktor des Arbeitsbereiches Zeitgeschichte an der Johannes gutenberg-Universität in Mainz, in der Aula des Priesterseminars den Festvortrag zum Seminarfeiertag. Er sprach zum Thema „Kirche zwischen Krieg und Frieden. Katholische Positionen im deutsch-französischen Verhältnis vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung des Europarates.“ Die Begrüßung und Moderation hatte der Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Tonke Dennebaum, übernommen. Musikalisch gestaltet wurde die Akademische Feier vom Vokalensemble Enona. Nach dem Mittagessen bestand außerdem Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung „Die Alumnen des Mainzer Priesterseminars im Ersten Weltkrieg. Feldpost an Regens Dr. Blasius Joseph Becker“, die noch bis zum 22. Februar 2019 in den Räumen der Mainzer Martinus-Bibliothek zu sehen ist. 

tob (MBN)

 

Edith Stein-Schule Darmstadt gewinnt Ersten Preis

Projekt der Schule siegt beim Wettbewerb im Rahmen der MINT-Messe

Wiesbaden. Die Edith Stein-Schule Darmstadt hat den Ersten Preis des 13. MINT-Adwards des Arbeitskreises „Schule-Wirtschaft-Hessen“ erhalten. Die Schule erhielt den mit 3.000 Euro dotieren Preis für ihr Projekt „Integration des Nao-Roboters in die schulinternen Lehrpläne“. Die Verleihung fand im Rahmen der MINT-Messe am Montag, 26. November, im hessischen Landtag in Wiesbaden statt. MINT ist die Abkürzung für „Mathematik – Informatik – Naturwissenschaften – Technik“. Schirmherr der MINT-Messe, einer Kooperation zwischen Schulen, Unternehmen und Politik, ist der hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann. Ziel der MINT-Messe ist es unter anderem, Schülerinnen und Schüler für diese Fächer und Themengebiete zu interessieren.

am (MBN)

 

„Charme der einzelnen Gemeinde erhalten“

Schlusskonferenz der Visitation im Dekanat Offenbach mit Bischof Peter Kohlgraf

Offenbach. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dekanats Offenbach gebeten, sich beim Pastoralen Weg des Bistums Mainz mit Ideen und Vorschlägen zu beteiligen. „Ich möchte, dass Sie sich gemeinsam überlegen, was Ihr Auftrag als Kirche in Offenbach zukünftig ist. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, möglichst viele Menschen zu informieren und zu beteiligen. Und es ist wichtig, dass wir darüber im Gespräch bleiben“, sagte Kohlgraf bei der Schlusskonferenz der Visitation im Dekanat Offenbach am Freitag, 7. Dezember.

Es war die erste Visitation eines der zwanzig Dekanate im Bistum Mainz durch den neuen Mainzer Bischof. Die Schlusskonferenz mit den hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden aus dem Dekanat und den Mitgliedern des Dekanatsrates fand im Gemeindesaal der Pfarrei St. Konrad statt. Kohlgraf hatte vom 4. Oktober bis 7. Dezember das Dekanat Offenbach visitiert.

Kohlgraf regte an, weiter über die „Chancen der Zusammenarbeit“ im Dekanat Offenbach nachzudenken – beispielsweise im Bereich der Ministrantenarbeit oder bei der Sakramentenvorbereitung. So könne es in den Kirchen „unterschiedliche Schwerpunktsetzungen“ geben. Nicht jeder müsse alles anbieten, vielmehr müsse das, „was man gut kann“, ausgebaut werden, sagte Kohlgraf. Man müsse „den Mut haben, auch etwas weg zu lassen“. In diesem Zusammenhang ging der Mainzer Bischof auf die muttersprachlichen Gemeinden des Dekanates Offenbach ein: Sie seien Teil des Pastoralen Weges im Bistum Mainz, in dem sie insbesondere ihre „starke Spiritualität und katholischen Identität“ einbringen können.

Er habe Offenbach mit seinen 127.000 Einwohnern als eine „bunte und vielfältige Stadt“ kennengelernt, wo Menschen aus rund 160 Nationalitäten lebten. Kohlgraf lobte die „lebendigen“ pastoralen Einheiten im Dekanat Offenbach, wo jede ihr spezielles Profil habe. Im Rahmen des Pastoralen Weges müsse „der Charme der einzelnen Gemeinden“ erhalten werden, sagte Kohlgraf. Zu den Fragen und Aufgaben der Zukunft gehöre es unter anderem, wie man in neuen Wohngebieten (beispielsweise dem Hafenviertel) Kontakt zu den Menschen aufnehmen könne. Er habe zudem eine „hohe Präsenz“ der Caritas wahrgenommen, „in der sich viele Menschen engagierten“.

Entlastung von Verwaltungsaufgaben

Ein weiteres Thema seiner Gespräche sei die Entlastung von Verwaltungsaufgaben gewesen. „Ich nehme Ihre ernste Sorge mit, dass wir Gefahr laufen, unsere Ehrenamtlichen gerade im Hinblick auf die immer komplexer werdenden Rahmenbedingungen zu überfordern. Gerade im Bereich Trägerverantwortung der Kindertagesstätten wurde dies oft thematisiert“, sagte der Mainzer Bischof. Gemeinsam mit dem Generalvikar des Bistums Mainz, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, werde an der „Frage der Entlastung“ gearbeitet.

am (MBN)

 

Wir müssen noch anschaulicher und breiter informieren

Schlusskonferenz der Visitation im Dekanat Wetterau-West durch Weihbischof Bentz

Friedberg. „Wir müssen von Mainz aus noch anschaulicher und breiter über den anstehenden Pastoralen Weg im Bistum Mainz informieren.“ Das sei eine wichtige Erkenntnis, die er aus den Begegnungen während der Visitation des Dekanates Wetterau-West mitnehme, sagte der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz am Donnerstag, 6. Dezember, bei der Schlusskonferenz im Dekanat Wetterau-West mit den Hauptamtlichen im Albert Stohr-Haus in Friedberg. Es werde eine wichtige Aufgabe sein, den Haupt- und Ehrenamtlichen „die neue Art des gemeinsamen Kircheseins“ zu kommunizieren, sagte Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist. „Die Haupt- und Ehrenamtlichen müssen als Multiplikatoren auf diesem Weg gut informiert sein.“

Bentz warb dafür, sich in die Beratungen zum Pastoralen Weg einzubringen und kündigte an, dass es im kommenden Jahr erste Arbeitsaufträge für die Dekanate geben werde. Dazu werde es dann noch eigene begleitende Veranstaltungen in den Dekanaten geben. Der Weihbischof hatte die Einrichtungen des Dekanates seit August visitiert und an 22 Visitationstagen rund 160 Termine mit Besuchen und Einzelgesprächen gehabt.

Der Weihbischof betonte, dass auch die Sorge um das Ehrenamt noch stärker in den Blick genommen werde. Teilweise sei „eine Angst vor einer Überforderung des Ehrenamtes im Rahmen des Pastoralen Weges spürbar gewesen“. Und weiter: „Das Ehrenamt soll künftig nicht eine Ersatzlösung für Hauptamtliche sein. Vielmehr geht es darum, die Taufberufung des Einzelnen zu betonen.“ Im Rahmen des Pastoralen Weges würden außerdem die Aktivitäten der Kirche auch außerhalb der klassischen Pfarreien an Bedeutung gewinnen. Im Dekanat Wetterau-West habe er etwa „beeindruckende Beispiele“ für katholische Kindertagesstätten als „pastorales und missionarisches Feld“ sowie „Lebensort von Gemeinden“ erfahren dürfen.

Der Hessentag im Jahr 2020 in Bad Vilbel werde ein wichtiger Ort kirchlicher Präsens auch für die Nachbarpfarreien von Bad Vilbel sein, sagte Bentz. „Es liege großen Chancen darin, dort als Kirche Präsenz zu zeigen. Die Begrüßung hatte der Dekan des Dekanets Wetterau-West, Pfarrer Stefan Wanske, übernommen. Im Anschluss feierte Bentz gemeinsam mit den Teilnehmer eine Vesper in der Marienkirche.

Im Dekanat Wetterau-West leben rund 51.000 Katholiken. Dekan ist Pfarrer Stefan Wanske aus Friedberg; stellvertretender Dekan ist Pfarrer Thomas Korfmann aus Nidderau. Pastoralreferent Andreas Münster ist im Dekanatsbüro in Bad Nauheim als Dekanatsreferent tätig. Dort befindet sich auch die Katholische Jugendzentrale für die Dekanate Wetterau Ost- und -West. Zum Dekanat gehören unter anderem auch das Haus St. Gottfried in Ilbenstadt und die St. Lioba-Schule in Bad Nauheim, darüber hinaus unter anderem verschiedene Caritas-Einrichtungen, das Katholische Bildungswerk Oberhessen, die Betriebsseelsorge sowie das Regionalkantorat Oberhessen, die Klinik- und Altenheimseelsorge, die Gefängnis-, Polizei- und Notfallseelsorge und die Arbeitsstelle für Religionspädagogik in Bad Nauheim.

tob (MBN)

 

25 Jahre Dominikaner in Mainz

Festgottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat den Mitgliedern des Dominikanerklosters in Mainz für ihren Dienst gedankt. „25 Jahre tun Sie Ihren Dienst als Gemeinschaft, durch die Feier des Gottesdienstes, durch Ihre Präsenz als Gemeinschaft, durch die Predigt und die Spendung der Sakramente. Gerade hier in der Nähe des Bahnhofs werden Sie auch mit den Seiten unserer Gesellschaft konfrontiert, die Armut, Sucht und vielfältige Nöte zeigen. Die Gemeinschaft hier in Mainz bietet gute Möglichkeiten, das dominikanische Prinzip der Apostolizität zu leben“, sagte Kohlgraf in seiner Predigt im Festgottesdienst am Sonntag, 9. Dezember, in der Kirche St. Bonifaz in Mainz. Der Gottesdienst wurde anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Dominikaner in Mainz“ gefeiert.

Weiter sagte der Bischof: „Ziel der Verkündigung in Tat und Wort ist es, dem Menschen zur Entfaltung zu einem Leben in Fülle zu verhelfen und ihn zu befreien von allem, was ihn in Abhängigkeit führt und klein hält. Es ist deutlich, dass es dazu einer Gemeinschaft bedarf, auch einer Gemeinschaft, die größer ist als der Konvent der Dominikaner hier vor Ort. Es ist gut, wenn Sie viele Menschen motivieren können, sich der apostolischen Idee anzuschließen und das Evangelium dort zu bezeugen, wo sie leben und arbeiten. Dass sie dort den Bruch zwischen Evangelium und Lebenswelt ein wenig schließen helfen. Mit Paulus möchte ich Ihnen danken, dass Sie dies seit 25 Jahren hier am Ort tun in den Vollzügen der Liturgie, der Verkündigung und der gelebten Caritas, und dass Sie dies gemeinsam tun.“

Dominikaner seit 1993 in Mainz

In Mainz werden die Dominikaner erstmals 1257 urkundlich erwähnt, wo sie zunächst bis 1789 ansässig waren. Nach über 200 Jahren kehrte der Orden im Jahr 1993 nach Mainz zurück, wo die Gemeinschaft zunächst die Pfarrseelsorge von St. Bonifaz übernahm. 2008 bezogen die Dominikaner ein neues Kloster in der Gartenfeldstraße in der Mainzer Neustadt. Von 1994 bis zum Frühjahr was das Kloster zudem Ausbildungshaus der Dominikanerprovinz Teutonia, seit diesem Jahr erfolgt die Ausbildung des Ordensnachwuchses in Wien/Österreich.

Hinweis: www.dominikaner-mainz.de

am (MBN)

 

#MachtLichtan

kfd im Bistum Mainz beteiligte sich an der Aktion gegen Missbrauch

Mainz. Die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) Diözesanverband Mainz hat sich am Mittwoch, 12. Dezember, an der Aktion „#MachtLichtan“ beteiligt. Die kfd-Mitglieder trafen sich dafür an der Kirche St. Antonius in Mainz für eine Klage-Andacht mit Gebet zur Erneuerung der Kirche sowie zu einer Postkartenaktion. In der Einladung zu der Aktion hieß es: „Die Ergebnisse der Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche hat auch die Frauen der kfd im Bistum Mainz erschüttert.  Sie wollen mit ihrem Klagegebet ihre Bestürzung über diese vielfach begangenen Verbrechen zum Ausdruck bringen. Sie beklagen, dass viel zu oft weggeschaut wurde, wenn Kindern und Jugendlichen Gewalt angetan wurde. Mit dieser Aktion möchten sie sich aktiv einbringen und so der eigenen Ohnmacht begegnen.“

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.machtlichtan.de

am (MBN)

Personalie

65. Geburtstag von Offizial Dr. Peter Hilger

Seit über 25 Jahren Leiter des kirchlichen Gerichts im Bistum Mainz 

Mainz. Der Offizial des Bistums Mainz, Domkapitular Dr. Peter Hilger, vollendet am Sonntag, 23. Dezember, sein 65. Lebensjahr. Hilger leitet inzwischen seit über 25 Jahren als Offizial die kirchliche Gerichtsbarkeit im Bistum Mainz und ist damit dienstältester Offizial im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz. Anlässlich seines Geburtstages lädt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ihn an diesem Tag zu einem privaten Abendessen mit den Mitgliedern von Domkapitel und Domstift sowie Mitarbeitern, Freunden und Angehörigen ein.

Peter Hilger wurde am 23. Dezember 1953 in Münster-Sarmsheim geboren. Nach dem Abitur in Bingen leistete er Wehrdienst bei der Bundeswehr. Von 1974 bis 1980 studierte er Katholische Theologie in Mainz und Freiburg. Kardinal Hermann Volk weihte ihn am 13. Juni 1981 zum Priester. Nach Kaplansstellen in Lich und Worms sowie zur Aushilfe in Einhausen, Ober-Olm und Klein-Winternheim wurde er zum Weiterstudium beurlaubt. An der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom erwarb er zunächst das Lizentiat im kanonischen Recht und legte 1990 seine Doktorarbeit zum Thema „Das Recht auf christliche Erziehung. Eine Untersuchung der Genese von ‚Gravissimum Educationis’ im Hinblick auf can. 217 (CIC/1983)“ vor. Von 1990-1993 war er Defensor, dann Diözesanrichter im Bistum Mainz und von 1990 bis 2015 zugleich Lehrbeauftragter für Kirchliches Recht an verschiedenen Ausbildungsstätten des Bistums. Zusätzlich war er von 1991 bis 1996 Pfarrer in Mainz-St. Ignaz.

Seit dem 1. Juli 1993 ist Hilger Offizial des Bistums Mainz. Er wurde 1997 zum Ehrendomkapitular und Anfang 2001 zum Domkapitular ernannt. Am 1. März 2004 wurde er zum Bußkanoniker am Mainzer Dom berufen. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1994 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) im Jahr 1998. Hilger ist außerdem in mehreren weltkirchlichen Stiftungen aktiv: als Vorstand der Bischof Fürstenberg-Stiftung (seit 2002), als Vorstand der Stiftung Focus Bolivia (seit 2007) und als Kuratoriumsmitglied der Stiftung Weltkirche für die Diözese Mainz (seit 2008).

tob (MBN)

Vorschau

Gottesdienste im Dom an Weihnachten und zum Jahreswechsel

Pontifikalamt mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am 1. Weihnachtsfeiertag

Mainz. Die Christmette am Montag, 24. Dezember, um 17.00 Uhr, zelebriert in diesem Jahr der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz. Konzelebranten sind Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Domkapitular Prälat Dr. Peter Hilger. An der Christmette nehmen auch die Mitglieder des Mainzer Domstiftes und der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf teil. Bereits um 16.15 Uhr beginnt das Advents- und Weihnachtsliedersingen vor der Christmette mit dem Mainzer Domchor und dem Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck und Domkantor Michael Kaltenbach. An der Orgel spielt Domorganist Professor Daniel Beckmann.

Am Dienstag, 25. Dezember, um 10.00 Uhr zelebriert Bischof Kohlgraf das Pontifikalamt zum Hochfest der Geburt des Herrn. Konzelebranten sind die Mitglieder des Domstiftes. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet durch den Mainzer Domchor und die Mainzer Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Storck. Der Domchor singt unter anderem die „Missa Papae Marcelli“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina; Domorganist Beckmann spielt Teile aus der ersten Orgel-Symphonie von Louis Vierne. Bereits um 9.30 Uhr wird im Westchor des Doms die Terz gebetet; zuvor wird der Bischof am Bischofsportal empfangen. Um 15.00 Uhr findet eine Pontifikalvesper mit Bischof Kohlgraf mit Sakramentalem Segen statt.

Am zweiten Weihnachtstag, dem Fest des heiligen Stephanus, Mittwoch, 26. Dezember, feiert die Domgemeinde um 10.00 Uhr das Stiftsamt. Zelebrant ist Domdekan Heckwolf; Konzelebranten sind Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt und Dompräbendat em. Dr. Klaus-Leo Klein. Musikalisch wird der Gottesdienst von der Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Storck und von Domorganist Beckmann gestaltet. Der Chor singt eine Mess-Vertonung von Josef Gabriel Rheinberger. Um 15.00 Uhr feiern Domdekan Heckwolf und das Domkapitel eine Vesper mit Sakramentalem Segen. Der heilige Stephanus ist der zweite Patron des Mainzer Domes.

Gottesdienst zum Jahresschluss mit Bischof Kohlgraf

Dem Gottesdienst zum Jahresschluss am Montag, 31. Dezember, um 17.00 Uhr steht Bischof Kohlgraf vor; an dem Gottesdienst nimmt auch das Domstift teil. Musikalisch wird der Gottesdienst durch den Mädchenchor am Dom und St. Quintin unter Leitung von Domkantor Kaltenbach gestaltet. An der Orgel spielt Domorganist Beckmann. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen ein Rückblick auf das Jahr 2018 und die Predigt des Bischofs; die Feier schließt mit Sakramentalem Segen und Te Deum.

Ab 20.00 Uhr beginnt die traditionelle Veranstaltung „Offener Dom an Silvester 2018“, in deren Rahmen zu jeder vollen Stunde ein „Impuls mit Text und Musik“ angeboten wird: Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld („Meine Zeit liegt in Gottes Händen“ – 20.00 Uhr); Pfarrerin Bettina Klünemann von der evangelische Flughafenseelsorge („Adieu…“, mit dem Angebot eines persönlichen Segens – 21.00 Uhr); Domkapitular Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert („Das Ende der Welt“ – eine Erzählung von August Strindberg, mit der Möglichkeit zum Empfang eines persönlichen Segens – 22.00 Uhr); Pfarrer Rainer Beier von der evangelische Stadtkirchenarbeit („…und vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat“ (Psalm 103), mit der Möglichkeit zur persönlichen Segnung (für Einzelne oder Paare) – 23.00 Uhr). Für die musikalische Gestaltung sind Domorganist Beckmann und Thomas Höpp an der Domorgel verantwortlich. Um 23.45 findet ein feierlicher ökumenischer Abschluss mit Pfarrer Markus Kölzer, Dekan des katholischen Dekanates Mainz-Stadt, und Dekan Andreas Klodt vom Evangelischen Stadtdekanat Mainz statt. Veranstalter des Abends ist das Bischöfliche Domkapitel gemeinsam mit dem Evangelischen Dekanat Mainz und dem Katholischen Dekanat Mainz-Stadt.

„Welttag des Friedens“ am 1. Januar - Neujahrskonzert mit Domorganist

Zelebrant des Stiftsamtes am Dienstag, 1. Januar 2019, um 10.00 Uhr ist Ehrendomkapitular Monsignore Engelbert Pries; es konzelebrieren Domdekan Heckwolf und Dompräbendat em. Klein. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes am Neujahrsmorgen übernimmt der Mainzer Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Storck; die Domorgel spielt Domorganist Beckmann. Um 15.00 Uhr findet eine Stiftsvesper mit Sakramentalem Segen im Ostchor statt. Der 1. Januar ist der traditionelle „Welttag des Friedens“; er steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Die gute Politik im Dienste des Friedens“. Am Abend gestaltet außerdem Domorganist Beckmann gemeinsam mit den Mainzer Dombläsern um 17.00 Uhr unter der Überschrift „Ein musikalisches Feuerwerk im Mainzer Dom“ ein festliches Neujahrskonzert. Karten zu zehn Euro bzw. acht und fünf Euro sind an der Dominformation, im Infoladen des Bistums Mainz sowie an der Abendkasse erhältlich.

Am Sonntag, 6. Januar 2019, um 10.00 Uhr ist Bischof Kohlgraf Hauptzelebrant des Pontifikalamtes zum Hochfest Erscheinung des Herrn (Epiphanie - „Heilige Drei Könige“); Konzelebranten sind die Mitglieder des Domstiftes. Musikalisch wird der Gottesdienst durch die Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Storck und durch Domorganist Beckmann an der Orgel gestaltet. Um 15.00 Uhr wird im Ostchor des Domes eine Vesper gefeiert. Bischof Kohlgraf feiert am Montag, 7. Januar 2019, um 9.00 Uhr mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bischöflichen Ordinariates ein Pontifikalamt im Mainzer Dom. Konzelebranten sind die Mitglieder des Domstiftes sowie  die im Bischöflichen Ordinariat beschäftigten Priester. Es singt ein Chor der Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates unter Leitung von Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor; an der Domorgel: Daniel Beckmann.

Hinweis: Der Mainzer Dom im Internet unter www.mainzer-dom.de

am (MBN)

 

„Chancen geben – Jugend will Verantwortung“ (16.-19.12)

Schwester Maria Helena Céspedes Siabato ist Adveniat-Gast im Bistum Mainz

Mainz. Schwester Maria Helena Céspedes Siabato aus Kolumbien ist von Sonntag, 16., bis Mittwoch, 19. Dezember, Gast des katholischen Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat im Bistum Mainz. Sie trifft am Montag, 17. Dezember, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist, zu einem Gespräch. Bentz ist auch Mitglied der Unterkommission Lateinamerika der Deutschen Bischofskonferenz.

Weitere Termine von Schwester Maria Helena sind unter anderem in der Pfarrei in Schotten (17. Dezember, ab 16.00 Uhr), im Mainzer Priesterseminar (18. Dezember, um 14.00 Uhr) und in Nieder-Eschbach (18. Dezember, um 19.00 Uhr). Bei den Begegnungen wird Schwester Maria Helena über ihre Arbeit in einem Gemeindezentrum in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota berichten.

Die Adveniat-Weihnachtsaktion 2018 steht unter dem Motto „Chancen geben – Jugend will Verantwortung“. Dazu heißt es in einer Pressemeldung des katholischen Hilfswerkes: „Für viele junge Menschen in Lateinamerika und der Karibik enden Kindheit und Jugend viel zu früh: Als Jugendliche müssen sie bereits für das Überleben ihrer Familie arbeiten. Dabei träumen sie von einer guten Zukunft, wollen zur Schule gehen, studieren und Verantwortung übernehmen – in Kirche und Gesellschaft. Zusammen mit der Kirche vor Ort gibt Adveniat benachteiligten Jugendlichen die Chance, ihre Träume zu verwirklichen. In den Monaten November und Dezember berichten Adveniat-Aktionspartner aus Brasilien, El Salvador, Kolumbien und Panama, wie sie Verantwortung übernehmen und Jugendlichen Chancen geben.“

Adveniat-Kollekte am 24. und 25. Dezember

Die Eröffnung der bundesweiten Adveniat-Weihnachtsaktion fand am 2. Dezember in Wiesbaden/Bistum Limburg statt. In den Gottesdiensten am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist die Kollekte für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt.

Hinweise:

am (MBN)

 

Weihnachtsgottesdienst aus St. Ludwig in Darmstadt (25.12)

Radiosender HR 4 überträgt den Gottesdienst mit Pfarrer Dr. Christoph Klock

Darmstadt. Am Dienstag, 25. Dezember, wird aus der Kirche St. Ludwig in Darmstadt um 10.05 Uhr der Weihnachtsgottesdienst im Radiosender HR 4 live übertragen. Pfarrer Dr. Christoph Klock wird den Gottesdienst leiten und predigen. Regionalkantor Jorin Sandau spielt die Orgel und hat die musikalische Gesamtleitung, zudem sind Marina Fixle an der Trompete und Katharina Roß als Kantorin zu hören. Nach dem Gottesdienst können Hörerinnen und Hörer mit Pfarrer Dr. Christoph Klock und einem anderen Mitglied der Gemeinde sprechen: Sie sind von 11.15 Uhr bis 12.30 Uhr unter der Nummer 06151/99680 telefonisch erreichbar.

Hinweise:

  • Die katholische Pfarrgemeinde St. Ludwig ist im Internet unter sankt-ludwig-darmstadt.de zu finden.
  • Nähere Informationen zum Gottesdienst wie die Lieder und Bibeltexte gibt es in den Tagen vor Weihnachten auf der Homepage www.kirche-im-hr.de. Dort kann nach dem Gottesdienst auch die Predigt nachgelesen werden. Den ganzen Gottesdienst zum Nachhören bietet nach Weihnachten die Internetseite www.hr4.de.

bh (MBN)

 

300. Geburtstag von Friedrich Karl Joseph von Erthal (3.1.)

Er war der vorletze Kurfürst und Erzbischof des Erzbistums Mainz

Mainz. Friedrich Karl Joseph von Erthal (1719-1802), dessen Geburtstag sich am 3. Januar 2019 zum 300. Mal jährt, war der vorletzte Erzbischof des Erzbistums Mainz. Von 1774 bis 1802 war er Kurfürst und Erzbischof in Mainz sowie Fürstbischof von Worms. Während seiner Amtszeit ging das alte Erzbistum Mainz und der Kurstaat unter. Noch 1792 war er an der Wahl des Habsburger Kaisers Franz II. in Frankfurt beteiligt, des letzten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation; im Anschluss daran fand in der Sommerresidenz der Mainzer Erzbischöfe, der Mainzer Favorite, zum letzten Mal der Fürstentag des Reiches statt, bei dem sich die Adelsgesellschaft repräsentativ mit Bällen, Konzerten und Banketten versammelte.

Als Landesfürst, Kurfürst und Erzkanzler war er ein einflussreicher weltlicher Herrscher und als Mainzer Erzbischof nicht nur Fürstbischof von Worms, sondern als Metropolit für Speyer, Konstanz, Chur, Augsburg, Eichstätt, Würzburg, Fulda, Paderborn, Hildesheim und Corvey zuständig. Seine Machtfülle zeigte sich eindrücklich in seinem Titel, der lautet: „Seine kurfürstliche Gnaden, der hochwürdigste Fürst und Herr, Herr Friedrich Karl Joseph, des heiligen Stuhls zu Mainz Erzbischof, des heiligen römischen Reichs durch Germanien Erzkanzler und Kurfürst; erwählt den 18ten Julius 1774, Bischof zu Worms den 26ten Julius 1774, aus dem reichsfreiadeligen Geschlechte von und zu Erthal, geboren den 3ten Jäner 1719, unser gnädigster Kurfürst und Herr Herr.“

Erthals Vorgänger, Erzbischof Emmerich-Joseph von Breidbach-Bürresheim (1707-1774), hatte Ideen der Aufklärung ins Erzbistum gebracht und Reformen angestoßen. Die Wahl Erthals erfolgte 1774 durch das mehrheitlich konservative Mainzer Domkapitel, weil Erthal versprach, die Reformen zurückzunehmen. Doch bald schon führte er die Reformen seines Vorgängers fort. Erthal förderte im besonderem Maße die Mainzer Universität durch die Gründung des Mainzer Universitätsfonds im Jahr 1781. Mit der Auflösung von drei Mainzer Klöster schuf er die finanzielle Grundlage für den Fonds, der bis heute Bestand hat.

1792 floh Erthal das erste Mal vor den französischen Truppen nach Aschaffenburg. Nach der vorübergehenden Rückeroberung der Stadt im Jahr 1793 kehrten der kurfürstliche Hofstaat und das kirchliche Generalvikariat noch einmal nach Mainz zurück. Erthal selbst kam jedoch nur noch für gelegentliche Besuche zurück, zuletzt im Jahr 1794. Ab 1797/1798 waren die linksrheinischen Gebiete französisch und das Erzbistum Mainz  damit entlang des Rheins geteilt. 1801 verzichtete Erthal infolge des Napoleonischen Konkordats auf Mainz und die linksrheinischen Gebiete. Erthal starb am 25. Juli 1802 im Alter von 83 Jahren in Aschaffenburg. Begraben wurde er in der Aschaffenburger Stiftskirche St. Peter und Alexander.

Der letzte Mainzer Erzbischof war dann ab 1802 Karl Theodor von Dalberg, der bereits ab 1787 Koadjutor von Erthal war. Sitz von Erzbischof und Erzkanzleramt wurden nach Regensburg übertragen und 1805 wurde Dalberg vom Papst mit allen Rechten der alten Metropole Mainz als Erzbischof von Regensburg bestätigt. Doch zu diesem Zeitpunkt war bereits das neue französische Bistum Mainz gegründet. Die Errichtung erfolgte zum 10. April 1802. Der erste Bischof des neuen Bistums Mainz, Joseph Ludwig Colmar, erhielt am 24. August 1802 in Paris die Bischofsweihe und wurde am 3. Oktober 1802 in sein Amt eingeführt.

Hinweis: Barbara Nichtweiß (Hg.), Vom Kirchenfürsten zum Bettelbub. Das heutige Bistum Mainz entsteht.1792 - 1802 - 1830. Philipp von Zabern-Verlag & Publikationen Bistum Mainz, Mainz 2002.

tob (MBN)

 

Bistümer im epochalen Umbruch (11.1.2019)

Akademietagung mit Bischof Kohlgraf im Erbacher Hof

Mainz. Um strukturelle Veränderungen in der Kirche geht es bei der Akademietagung „Bistümer im epochalen Umbruch“ am Freitag, 11. Januar 2019, ab 16.00 Uhr im Erbacher Hof in Mainz. Nach der Begrüßung durch Professor Dr. Philipp Müller, Mainz, ist ein Referat des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf vorgesehen. Er spricht zum Thema „Pfarreien neu denken“. Weitere Referenten sind Professor Dr. Martin Lörsch aus Trier und Dr. Jan Loffeld aus Mainz. In der Ankündigung dazu heißt es: „Diese Akademietagung, die in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Pastoraltheologie der Johannes Gutenberg-Universität durchgeführt wird, will sich mit diesen epochalen Umbrüchen innerhalb der Diözesen auseinandersetzen und sucht nach Kriterien, wie eine Kirche der Zukunft aussehen kann.“

Hinweis: Um Anmeldung bis zum 8. Januar wird gebeten unter www.ebh-mainz.de

tob (MBN)

MBN vor 40 Jahren

Unter der Überschrift „Marmortafel in Titelkirche zum Geburtstag“ berichten die MBN über den Dank der römischen Titelkirche von Kardinal Hermann Volk anlässlich seines anstehenden 75. Geburtstages: „Als Zeichen der Verbundenheit und Dankbarkeit zu Kardinal Hermann Volk und der Diözese Mainz wird in seiner römischen Titelkirche St. Fabianus und Venantius am 27. Dezember - dem Tag, den dem der Kardinal 75 Jahre alt wird - eine Marmortafel eingeweiht werden, die an die engen Bande Roms mit der Diözese Mainz erinnern soll. Darauf wird in lateinischer Sprache vor Gott der Wunsch getragen, ‚die heiligen Märtyrer Christi Fabianus und Venantius mögen diesen Tempel Gottes erhalten und auf immer allen Römern und Mainzern beistehen und ihnen gewogen sein’. Dank der finanziellen Hilfe der Gläubigen aus dem Bistum Mainz konnten in den letzten fünf Jahren die ärgsten Mängel an der Kirche - ein fehlendes Dach und ein gefährlich-schadhafter Fußboden - behoben werden.

Die Beziehungen zwischen der römischen Pfarrei in der Nähe der Lateranbasilika und der Mainzer Diözese sind in den letzten Jahren weit über das Formale hinausgewachsen. Nicht nur der Kardinal kennt ‚seine Kirche’. Auch Rompilger aus allen Teilen der Diözese haben einen Besuch der Titelkirche fest im Programm, sei es, dass sie die Eucharistie feiern, eine kurze Andacht halten oder ein Konzert geben. In der Pfarrei leben 20.000 Gläubige. Neben dem hauptamtlichen Pfarrer arbeiten zeitweise noch drei Gastpriester und drei Seminaristen mit. Im Gebiet der Pfarrei leben in sechs Ordenshäusern 165 Schwestern. Jährlich werden rund 300 Kinder getauft und 200 Ehen geschlossen. 1978 gab es 320 Erstkommunikanten. Ehrenamtliche Helfer entlasten den Pfarrer so gut sie können.“

 

Zur Vollendung des 75. Lebensjahres von Kardinal Hermann Volk am 27. Dezember 1978 ist in den Mainzer Bistumsnachrichten am 14. Dezember eine Würdigung durch Professor Dr. Karl Lehmann erschienen. Der spätere Nachfolger von Kardinal Volk war damals Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät der Albert Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau. Lehmanns Text, den wir im Folgenden dokumentieren^, trug die Überschrift „Sorge eines Bischofs für den Glauben“: „In Kardinal Hermann Volk verbindet sich in besonders glücklicher Weise der Theologe, der Seelsorger und das bischöfliche Amt. Mehr als ein Jahrzehnt war er Pfarrer, mit 43 Jahren Professor der Theologie und mit 59 Jahren Bischof von Mainz. Seither hat er trotz größter Belastung durch viele Aufgaben immer wieder zur Feder gegriffen und eine größere Anzahl theologischer Aufsätze und Bücher veröffentlicht. Es wird eine besondere Freude sein, wenn bald ein dritter Band seiner Gesammelten Schriften (Grünewald-Verlag, Mainz) erscheinen wird, in dem seine früheren und zumeist vergriffenen Schriften zusammengefasst sind: Ehe als Sakrament, sonntäglicher Gottesdienst, christliches Verständnis des Todes, Gott lebt und gibt Leben, das Mariendogma von 1950, Wort Gottes. Die einzelnen Bändchen, oft in drei bis fünf Auflagen erschienen, haben in den fünfziger und sechziger Jahren entscheidend zu einer neuen Form dogmatischen Denkens, zur Vorbereitung des Zweiten Vatikanischen Konzils und zur geistlichen Auferbauung von Laien und Priestern beigetragen. Ihre Kennzeichen sind: Schriftnähe, von persönlicher Erfahrung getragene Reflexion, spirituelle Dimension, systematische Konsequenz. Viele frühere Arbeiten zu Kreatürlichkeit und Schöpfungstheologie, zur theologischen Bestimmung des Menschen, zur Kirchengliedschaft und vielen ökumenischen Themen haben über den Zeitraum von mehr als 20 Jahren ihren Rang und auch ihre Aktualität behalten.

Das Bischofsamt hat freilich den Theologen in anderer Weise gefordert, als wenn er in erster Linie Wissenschaftler geblieben wäre. Hermann Kardinal Volk hat als Bischof vor-wiegend durch das wegweisende Wort der Verkündigung gewirkt. Immer wieder hilft er seinen Hörern zur Überzeugung, dass der Mensch nicht nur vom Brot allein, sondern vom lebendigen Wort Gottes lebt. Ob dies in alltäglichen Situationen, in kleinem oder großem Kreis, für Priester oder Künstler geschieht, immer spürt man ein ungewöhnliches Vertrautsein mit der Heiligen Schrift und einen tiefen Einblick in die wirklichen Fragen und Nöte der Menschen. Das Mainzer Domjubiläum, der Tod Kardinal Döpfners, die Übergabe des Chagall-Fensters zu St. Stephan in Mainz, diese Ereignisse erinnern nur beispielhaft an unermüdliches Wirken durch die Kraft des Wortes. Niemand kann übersehen, dass hinter dem verkündeten Evangelium das gelebte Leben steht. Was der Bischof predigt, dies bezeugt er auch im Alltag der Welt. Die Menschen des Mainzer Bistums erleben bis heute einen Zeugen des Glaubens, der ihnen ein kundiger Wegweiser und ein wirklicher geistlicher Vater ist, ohne jeden Dogmatismus und ohne jedes patriarchalische Gehabe. Die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland besaß in ihm bei fast allen schwierigen Fragen einen unersetzlichen Glaubenszeugen, der - gelegen oder ungelegen - Orientierungen aus der Mitte des Evangeliums gab. Auch diejenigen, die vielleicht nicht immer seiner Meinung waren, hatten größten Respekt vor dieser ‚Säule der Wahrheit’ (vgl. 2 Tim 2,15).

In der nachkonziliaren Zeit hat Kardinal Volk innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz eines der wichtigsten, aber auch der schwierigsten Ämter innegehabt. Von 1969 bis zum Herbst 1978 trug er als Vorsitzender der Glaubenskommission in besonderer Form Sorge für die Bewahrung des katholischen Glaubens. Große Aufgaben mussten erfüllt werden. In diese Zeit fiel die größte theologische Diskussion nach dem Zweiten Vatikani-schen Konzil, nämlich über Hans Küngs Position in der Frage der Unfehlbarkeit des Papstes. Die Auseinandersetzung um ‚Christ sein’ desselben Autors schloss sich an. Ein Pionier der ökumenischen Arbeit in Deutschland - ein solcher ist Kardinal Volk zweifellos - hatte die undankbare Aufgabe, auf Grenzen heutiger Einigungsmöglichkeiten im Gespräch zwischen den Kirchen hinzuweisen (vgl. die Frage der Ämteranerkennung). Dabei ging es ihm nie um Auseinandersetzungen nur mit Personen oder ‚gefährlichen’ Meinungen. Stets kam es ihm auf die Sache des Glaubens an. Es hat ihm nicht genügt, fragwürdige Lehranschauungen zurückzuweisen, denn er wusste, dass die positive Vertiefung der christlichen Lehre unvergleichlich entscheidender ist. Darum lag ihm an solchen Hilfen, die eine größere Einsicht in den Glauben der Kirche ermöglichten. Bewahren gelingt nicht ohne Erneuerung. Wo Widerspruch eingelegt werden musste, um die bleibende Mitte des Evangeliums deutlich zu machen, erwies sich Kardinal Volk als ein unerschrockener, entschiedener und klarer Anwalt des Glaubens der Kirche. Aber er hat auch als Bischof nie das Gespür verloren, wo Türen offen bleiben müssen für das weitere theologische Forschen. Gelegentlich deutete der eine oder andere diese kluge Umsicht und das feine Unterscheidungsvermögen als Schwäche. Wenn jedoch in unserer Kirche seit dem Konzil - bei allen Schwierigkeiten - eine im ganzen sachliche und versöhnliche Atmosphäre zwischen Theologie und Lehramt entstanden ist, so kommt das Verdienst hierfür in erster Linie Hermann Volk zu. Nie handelte er, gerade bei Provokationen, leichtfertig. Er litt nicht selten unter der Last und Tragweite von Entscheidungen. In ungewöhnlicher Kollegialität ließ er sich von seinen Amtsbrüdern, aber auch von wissenschaftlichen Theologen beraten. Ich habe nie erlebt, dass er sich auf eine Position reiner Autorität zurückgezogen hätte. Kerzengerade strebte er immer nur nach Einsicht in die Sache. Dadurch hatte sich Kardinal Volk indirekt die größtmögliche Autorität erworben. Er musste auf keine zusätzliche pochen.

Im Rückblick auf die Erfüllung dieser Aufgaben darf man heute schon sagen, dass Hermann Volk eine besonders reine Gestalt des Bischofs in der Einheit seines theologischen und pastoralen Auftrags darstellt. Für das Maß, das er hiermit gesetzt hat, gebührt ihm der Dank aller. An uns liegt es, Gott zu bitten, dass er diesen Zeugen des Glaubens seiner Kirche noch lange erhält.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 33 vom 14. Dezember 1978

 

„Über 500 Gläubige aus Mainz und dem Bistum gratulierten am zweiten Weihnachtsfeiertag nach dem Stiftsamt im Dom dem Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, zur Vollendung des 75. Lebensjahres am 27. Dezember. Darunter war auch eine große Zahl von ausländischen Mitbürgern. Eine Reihe von Kindern überreichten ihm ihre Geschenke, ein Geschwisterpaar sagte Geburtstagsgedichte auf. Vertreter der Heimatgemeinde von Kardinal Volk, Steinheim/Main, überbrachten mit ihren guten Wünschen eine Geldspende für ein katholisches Kinderheim in Erfurt, das zu unterstützen Kardinal Volk anstelle persönlicher Geschenke gebeten hatte. Generalvikar Martin Luley dankte im Namen aller Gläubigen Kardinal Volk für seinen Dienst im Bistum, bei dem er sich nicht schone, und verband damit die Hoffnung, dass er noch lange Bischof von Mainz bleiben möge. Für die Katholiken von Mainz gratulierte im Namen des Dekanatsrates Adalbert Merkes. ‚Ich könnte nicht tun, was ich tue und wie ich es tue, wenn mir nicht so viel Vertrauen entgegengebracht würde’, dankte Kardinal Volk. ‚Ich habe mein Amt dem Heiligen Vater in Rom zur Verfügung gestellt und mache mir keine Gedanken darüber, was nun passieren wird. Ich warte mit Gelassenheit auf die Entscheidung.’“

 

Am Tag darauf fand zum Geburtstag ein Empfang statt, bei dem Kardinal Hermann Volk in vielfacher Weise gewürdigt wurde, wie die Mainzer Bistumsnachrichten berichten: „Mit der höchsten Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland zu vergeben hat, dem Großkreuz des Verdienstordens, wurde der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, an seinem 75. Geburtstag, Mittwoch, 27. Dezember, für seine hervorragenden Verdienste um Kirche und Gesellschaft geehrt. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel überreichte die Ordensinsignien in einer offiziellen Feierstunde vor nahezu 300 Gästen und in Anwesenheit von 20 Bischöfen, darunter die Kardinäle Joseph Höffner, Köln, Alfred Bengsch, Berlin, Jan Willebrands, Utrecht / Niederlande, und Joseph Ratzinger, München, sowie Erzbischof Oskar Saier, Freiburg, und Bischof Hugo Aufderbeck, Erfurt/DDR.

Die Evangelische Kirche Deutschlands war durch die Bischöfe Hans Heinrich Harms, Oldenburg, Hermann Kunst, Bonn, und den Präsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Helmut Hild, Darmstadt, vertreten. Ferner nahmen unter den zahlreichen Prominenten aus Gesellschaft, Politik, Staat, Kultur und Wissenschaft der hessische Ministerpräsident Holger Börner, der Kommandeur des Wehrbereichs IV, Generalmajor Horst-Bodo Schuwirth, die Kommandanten der französischen und amerikanischen Streitkräfte im Bistum Mainz, der Präsident der Mainzer Universität, sowie Abgeordnete des Bundestages und des Mainzer Landtages an der Feierstunde teil, in der elf Gratulationsredner die Verdienste des Jubilars als Wissenschaftler, Bischof, Ökumeniker und Kirchenpolitiker würdigten.

Kardinal Höffner überbrachte die Glückwünsche der Deutschen Bischofskonferenz und charakterisierte den Jubilar in ‚drei Worten’, nämlich durch die Interpretation dreier Grundsatzaussagen, mit denen Kardinal Volk sich um seine Kollegen, Freunde und Schüler besondere Verdienste erworben habe: Zeuge aus Überzeugung, Einheit heißt Einigkeit, Sinn für das Ganze. Als Präsident des Sekretariats für die Einheit der Christen wies der holländische Kardinal Willebrands auf die richtungsweisende theologische Mitarbeit von Kardinal Volk im ökumenischen Bereich hin. Der hessische Ministerpräsident ver-sicherte in seiner Grußansprache, dass die Verständigung über Zielsetzungen persönlichen und gemeinsamen Handelns über den in der Verfassung gefundenen Konsens hinaus gemeinsame Anstrengungen von Staat und Kirche erfordere. Der Staat respektiere und begrüße die wertbegründende und wertbewahrende Verantwortung der Kirche nicht nur, Staat und Gesellschal seien auf den Beitrag der Kirche angewiesen.

Kirchenpräsident Hild überreichte als Geschenk an den Ökumeniker Volk eine 1593 in Tübingen gedruckte Vulgata (lateinische Bibel), geschmückt mit Prägebildern von Luther und Melanchthon. Der evangelische Bischof Kunst dankte Kardinal Volk für seine jahr-zehntelange Mitarbeit im der Ökumene dienenden Jaeger-Stählin-Kreis und überreichte als symbolisch zu verstehendes Geschenk eine Barlach-Plastik ‚Die Lesenden’. Der Main-zer Oberbürgermeister Jockel Fuchs gab der Verbundenheit seiner Stadt mit ‚unserem Kardinal’ durch Überreichung eines Bildes ‚Die Anbetung’ aus dem Stundenbuch des Mainzer Erzbischofs Albrecht Ausdruck und der Präsident der Mainzer Universität, Professor Dr. Peter Schneider, überbrachte dem Kollegen Volk als Erinnerungsgeschenk die Jubiläumsmedaille der 500 Jahre alten Johannes Gutenberg-Universität. Dr. Hans Knopp, Leiter der Jüdischen Gemeinde Mainz, dankte für die ihm und vielen seiner Glaubensbrüder in der Nazizeit von Mainzer Katholiken zuteil gewordene Hilfe.

‚Die Theologie hat es mit Gott zu tun, aber sie darf das philosophische Fragen nicht aufgeben’, stellte der Erzbischof von München, Kardinal Joseph Ratzinger, in seiner Lau-datio fest. Auf liberale Tendenzen anspielend betonte der Kardinal, wenn der Mensch nicht mehr an der Wahrheit gemessen werde, sondern sie selbst produziere, werde er selbst zum Produkt. Aufgabe der Theologie sei, von der Sache, also von Gott her, Mög-lichkeiten der Vermittlung zu suchen, nicht aber zu überlegen, was angeboten werden könne. Die Christologie müsse zur Theologie werden und nicht in dem anthropologischen Kreis befangen bleiben. Die methaphysische Ausrichtung der Theologie sei notwendig, weil die Geschichte überschritten werden müsse, wenn es um die Erlösung des Menschen gehe. Die Theologie sei eine geistige Wissenschaft, unterstrich Kardinal Ratzinger. Sie sei nur in Verbindung mit geistigen Vollzügen erlernbar, sonst werde sie zum eigenen Widerspruch. Kardinal Volk habe immer den Primat des Logos vor dem Pragma vorexerziert und sei gleichzeitig Vorbild des geistlichen Priesters gewesen.

‚Es ist soviel über mich gesagt worden, dass ich beinahe die Identität mit mir selbst verliere’, dankte Kardinal Volk. Man könne auch manches andere über mich sagen, was bei solchen Gelegenheiten aber nicht üblich sei. Er bat alle Menschen um Entschuldigung und Vergebung, die er unwissentlich beleidigt oder deren Erwartungen er nicht erfüllt habe. Er sei von einer unvergänglichen Zuversicht in die Tragfähigkeit des Glaubens erfüllt, erklärte der Kardinal. Der Christ brauche vor keiner Wirklichkeit und Wahrheit der Wissenschaft und des Lebens die Augen zu schließen. Denn bewiesene Wahrheiten stün-den nie im Widerspruch zum Glauben. Der Mensch sei in seiner Rätselhaftigkeit bereits die Verleiblichung des Geistlichen. Der unverkürzte Glaube sei der kürzeste Weg zur Wahrheit.“

 

Als „Geburtstagsgeschenk von Diözese und Domkapitel“ ist der dritte Band der „Gesammelten Schriften von Kardinal Volk“ herausgegeben worden. Die MBN schreiben dazu: „Als Geburtstagsgeschenk für Kardinal Hermann Volk haben die Diözese Mainz und das Bischöfliche Domkapitel die Herausgabe des dritten Sammelbandes seiner vorkonziliaren, mittlerweile vergriffenen Schriften übernommen. Dies kündigte Domdekan Dr. Hermann Berg in der Geburtstagsfeierstunde am 27. Dezember in Mainz an. Der Band wird Anfang Januar 1979 vom Matthias Grünewald-Verlag in Mainz ausgeliefert werden. In einem gemeinsamen Vorwort dazu schreiben Generalvikar Martin Luley und Dr. Berg: ‚Die Priester und viele Laien unserer Diözese - und auch weit über deren Grenzen hinaus - haben vor allem in Ihrer 1962 als Bischof von Mainz beginnenden Zeit oft erfahren dürfen, wie sehr Sie durch die auch in diesen Schriften dargebotenen Entfaltung des Reichtums der Schöpfung und der Heilswirklichkeit ergriffen wurden und dadurch prägende Impulse für die eigene Gläubigkeit empfingen.’“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 34 vom 28. Dezember 1978

Bildergalerie zu den MBN Nr. 46/2018

Mo. 17. Dez. 2018
10 Bilder