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Berichte
Mainz. Als Symbol für die „Geschwisterlichkeit aller Menschen“ hat der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, den Weltjugendtag in diesem Jahr in Deutschland (11. bis 21. August) bezeichnet. Wörtlich schreibt er in seinem Hirtenwort zur Österlichen Bußzeit: „Es ist das Bewusstsein, dass wir Menschen alle unterwegs sind, dass wir im gegenseitigen Verständnis wachsen und immer mehr zu der einen Menschheit finden müssen. Es darf Globalisierung nicht vorwiegend im ökonomischen Bereich geben, sondern alle von ihr betroffenen Sachbereiche, z.B. auch Kultur und Politik, müssen von der gemeinsam erfahrenen Geschwisterlichkeit aller Menschen getragen werden, so weit so etwas möglich ist. Der Weltjugendtag ist dafür ein geeignetes Symbol.“ Das Hirtenwort „Wir sind gekommen, um ihn anzubeten. Brief an die Gemeinden über den Weltjugendtag 2005 in unserem Land als Geschenk, Chance und Herausforderung“ wird in allen Gottesdiensten im Bistum Mainz am Samstag, 19. Februar, und Sonntag, 20. Februar, verlesen.
Weltjugendtage seien ein sichtbares und wirksames Zeichen der Weltkirche, schreibt Lehmann. „Die jungen Menschen sollen darum in diesen Tagen einander begegnen und verstehen, in vielfältigen Austausch miteinander kommen, gemeinsam Freude am Glauben erfahren und einander in echter Solidarität helfen und stützen, nicht zuletzt die vielen Menschen aus ärmeren Ländern. Dabei sind auch wir in erster Linie die Empfangenden. Dies könnte uns helfen, aus mancher Missstimmung und Verkrampfung herauszukommen und neuen Mut zu finden. Wir dürfen so neu erfahren, dass Gäste ein Segen sind und dass sie uns mit ihren Schätzen bereichern können, auch und gerade wenn sie uns zunächst fremd erscheinen. Wir können dann vielleicht uns selbst besser kennen lernen. Ich habe z.B. in Paris, Rom und Toronto die Stärke des Glaubens und die Freude an ihm, die von vielen jungen Menschen ausstrahlte, als eine große Ermutigung für uns und auch für mich persönlich erfahren dürfen.“
Lehmann wies auf die besondere Bedeutung der Tage der Begegnung (11. bis 15. August) in den deutschen Diözesen hin: „Ich bin sehr dankbar, dass sich viele Gemeinden bereit erklärt haben, in diesen Tagen vom 11.-15. August unsere Schwestern und Brüder im Glauben aufzunehmen. Das Gelingen in Köln wird auch davon abhängen, wie weit wir schon vorher überzeugende, menschenfreundliche, christlich geprägte Gastgeber sind. Ich hoffe, dass es uns allen gelingt, auch aufgeschlossen zu sein für das, was unsere Gäste bewegt. Es wird darauf ankommen, dass wir in diesen Tagen der Begegnung Gemeinschaft stiften können, nicht zuletzt auch durch den Tag des gemeinsamen Sozialen Engagements (12. August), an dem das soziale Gesicht der Frohbotschaft für alle aufleuchten soll.“ Für das Bistum Mainz werden im Vorfeld der zentralen Veranstaltungen in Köln (16. bis 21. August) rund 15.000 Jugendliche aus der ganzen Welt erwartet.
Der Mainzer Bischof sprach eine besondere Einladung zum Pilgerweg des Weltjugendtagskreuzes im Bistum von Montag, 21. Februar, bis Montag, 7. März aus. Das Kreuz wird am Montag, 21. Februar, in Bingen vom Bistum Aachen an das Bistum Mainz übergeben. Es wird in allen 20 Dekanaten des Bistums Station machen, unter anderem am Samstagabend, 26. Februar, im Mainzer Dom. Am Sonntag, 27. Februar, wird Kardinal Lehmann im Mainzer Dom eine Messe feiern. Am 7. März wird das Kreuz im Wormser Dom an das Bistum Speyer weitergegeben.
Lehmann weist besonders darauf hin, dass die Weltjugendtage offen für alle Jugendlichen sind: „Es ist auch in unserem Land wichtig, dass damit junge Menschen aus den anderen kirchlichen Gemeinschaften und aus anderen Religionen willkommen sind.“ Die Einrichtung der Weltjugendtage verdanke die Kirche „als schöpferische Idee Papst Johannes Paul II. persönlich. Die Schaffung der Weltjugendtage gehört gewiss zu den großen pastoralen und pädagogischen Erfindungen und Maßnahmen unserer Zeit.“
tob (MBN)
Mainz. Mit einer Rekordbeteiligung von derzeit 1.716 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern startet die Aktion „Autofasten“ am kommenden Sonntag, 20. Februar. 1.553 Teilnehmer kommen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland; in Luxemburg, wo die Aktion zum ersten Mal stattfindet, haben sich 163 Frauen und Männer angemeldet. Die Teilnehmerzahlen richten sich nach den Verkehrsverbünden. Für das Bistum Mainz sind das teilweise der Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN) mit derzeit 247 Teilnehmern sowie der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) mit derzeit 352 Anmeldungen. Der Rhein-Main-Verkehrs-verbund (RMV) beteiligt sich nicht an der Aktion.
Hans-Gerd Wirtz von der Umweltkommission des Bistums Trier sagte, dass die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr um 473 Personen angestiegen sei. Die gestiegenen Anmeldezahlen für die „etwas andere Fastenaktion“ seien ein Hinweis dafür, dass sich Menschen motivieren lassen, das eigene Verhalten zu überprüfen. Im Laufe der Aktion versuchen die Teilnehmer, ihr Auto möglichst oft stehen zu lassen und stattdessen die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs zu nutzen, vermehrt zu Fuß zu gehen, das Fahrrad zu nehmen oder ihre Autofahrten spritsparend zu organisieren. „Fasten bedeutet ja, offen zu werden für neue Erfahrungen mit sich selbst, seinen Mitmenschen und Gott“, erklärte Wirtz. Die Aktion „Autofasten“ lade dazu ein, sorgfältiger mit Gottes Schöpfung umzugehen und auszuprobieren, wie viel Auto wirklich sein müsse, ohne dabei „dieses Verkehrsmittel zu verteufeln“.
Die Bistümer Trier, Mainz und Limburg sowie die Evangelischen Kirchen im Rheinland, in Hessen-Nassau und in der Pfalz laden zum achten Mal zum Autofasten ein. Erstmals beteiligen sich die katholische Kirche und die evangelischen Kirchen in Luxemburg; auch in Österreich (Steiermark und Kärnten) werden Frauen und Männer auf das Auto verzichten. Unterstützt wird die Aktion „Autofasten“ von den Landesregierungen des Saarlandes und von Rheinland-Pfalz sowie von der Regierung des Großherzogtums Luxemburg.
am (MBN)
Mainz. Das Weltjugendtagskreuz ist auf seinem Weg durch die deutschen Diözesen im Vorfeld des Weltjugendtages (11. bis 21. August) im Bistum Mainz angekommen. Erste Station war ein Gottesdienst am Montag, 21. Februar, in der vollbesetzten Basilika St. Martin in Bingen mit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr: „Möge dieses Kreuz die Menschen in unserem Bistum nicht nur auf das Weltjugendtreffen im August in Köln einstimmen, sondern möge es uns ermutigen, auf dem Pilgerweg des Glaubens und der Versöhnung weiter zu gehen und den gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus in die Mitte unseres Lebens zu stellen.“ Noch bis zum 7. März wird das Kreuz „auf dem Weg der Versöhnung“ in allen 20 Dekanaten des Bistums Mainz unterwegs sein.
Die Jugendlichen, die in den vergangenen 20 Jahren dem Kreuz begegnet seien, „sind Hoffnungsträger, die mit ihrem Glauben an Jesus Christus zu Baumeistern an einer neuen Zivilisation der Liebe und Versöhnung werden können“, sagte Neymeyr. „Der Glaube an Jesus Christus, den dieses Kreuz symbolisiert, verbindet die Menschen der Einen Welt.“ Gemeinsam mit dem Kreuz seien die Teilnehmer am Pilgerweg des Kreuzes „unterwegs in der großen Menschheitsfamilie, zu der uns der Glaube zusammenführt“.
Das Kreuz sei das Symbol dafür, „dass Gottes Liebe stärker ist als menschliche Schuld, und dass Gottes Liebe stärker ist als der Tod“, sagte Neymeyr. Er verwies darauf, dass das Kreuz am 22. Februar in der Jugendjustizvollzugsanstalt Rockenberg zu Gast sein werde. Dort sind 14- bis 18-jährige Jugendliche inhaftiert. Neymeyr erinnerte an die Worte Jesu zu dem Verbrecher, der neben ihm gekreuzigt wurde: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein (Lk 23,43). Der Weihbischof: „Dies ist ein unfassbares Wort der Versöhnung, das uns das Kreuz mit auf den Pilgerweg gibt. Solche Versöhnung ist eine große Zumutung für uns Menschen, aber im Blick auf das Kreuz kann sie möglich werden.“
tob (MBN)
Pfarrer Georg Austen, Sekretär des Weltjugendtags von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz, übergab am Ende des Gottesdienstes ein neues „Logbuch“ für den Weg des Weltjugendtagskreuzes. Auf dem Weg durch die deutschen Diözesen seit Palmsonntag 2004 haben die Jugendlichen bereits fast drei dicke Bände des „Logbuches“ mit Gedanken und Gebeten zum Weltjugendtagskreuz gefüllt. Der dritte Band wird sicherlich voll werden, während das Kreuz im Bistum Mainz ist.
Es lägen bereits rund 200.000 Anmeldungen aus 154 Ländern für den Weltjugendtag vor, sagte Austen. Außerdem hätten sich schon 12.000 Freiwillige für das Großereignis gemeldet. Für einen reibungslosen Ablauf werden schätzungsweise 20.000 Freiwillige benötigt. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Chor „Klangfarben“ und der Band der Gemeinde St. Philippus und Jakobus aus Heidesheim unter Leitung von Andreas Hesping-Barthelmes.
Bis zum 7. März macht das Kreuz unter anderem am Samstag, 26. Februar, auf dem Frankfurter Flughafen Zwischenstation (9.00 Uhr). Ab 13.00 Uhr ist es in Mainz, am Jugendhaus Don Bosco, an der Universität, am Arbeitsamt, am Hauptbahnhof und an der Christuskirche. Um 19.00 Uhr beginnt im Mainzer Dom eine „Offene Nacht“ mit dem Kreuz. Am Sonntag, 27. Februar, wird Kardinal Karl Lehmann zusammen mit dem Erzbischof von Dijon, Roland Minnerath, einen Gottesdienst im Dom feiern. Am Montag, 7. März, wird das Kreuz bei einem Gottesdienst im Wormser Dom an das Bistum Speyer übergeben.
Weitere Stationen am ersten Tag waren nach dem Gottesdienst die Hildegardisschule, das Kinder- und Jugendheim auf dem Rochusberg, die Rochuskapelle, die Dreikönigskirche in Bingen-Kempten, St. Pankratius und St. Bonifatius in Bingen-Gaulsheim, St. Cosmas und Damian in Gau-Algesheim, die Wallfahrtskirche St. Laurentius, Gau-Algesheim, und schließlich das Kloster Jakobsberg bei Ockenheim. Weihbischof Neymeyr begeleitete den Weg des Kreuzes den gesamten Tag über.
Hinweis: Übersicht zu den Stationen des Weltjugendtagskreuzes im Bistum Mainz unter http://www.weltjugendtag.bistum-mainz.de/
tob (MBN)
Mainz. „Es ist wichtig, dass wir in der heutigen Zeit das Lesen nicht verlernen. Wir würden mit Sicherheit dümmer, denn wir wären unfähig uns zu sammeln.“ Das sagte Kardinal Karl Lehmann bei der Abschlussmesse des Diözesantags der katholischen öffentlichen Büchereien im Bistum Mainz am Samstag, 19. Februar, in der Mainzer Augustinerkirche. Es sei wichtig, dass man in Büchern „ein einmal gesagtes Wort wieder zum Leben erwecken kann“. Weiter sagte er: „Das Lesen gibt uns eine königliche Freiheit. Da laufen uns nicht einfach die Bilder davon.“ Zu dem Diözesantag zum Thema „Zukunft der Büchereiarbeit“ waren rund 250 Teilnehmer aus dem gesamten Bistum gekommen. Der letzte Diözesantag der katholischen Büchereien im Bistum Mainz fand im Januar 2000 statt.
Der Dienst am Buch sei für die Kirche „ganz zentral“, sagte Lehmann. Er dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den katholischen öffentlichen Büchereien für ihr großes Engagement. „Ihre ehrenamtliche Arbeit ist ein großer kultureller und spiritueller Dienst. Wir würden etwas verlieren, wenn wir an dieser Stelle nachgeben und einfach Trends hinterherlaufen würden.“ Besondere Bedeutung hätten die Büchereien für die Bildung und Erziehung junger Menschen. Von Seiten der Bistumsleitung werde man alles tun, damit die katholischen Büchereien ihren Aufgaben auch weiterhin nachkommen können.
Es gehöre zur abendländischen Kultur, das Lesen zu pflegen. Lehmann wies darauf hin, dass gerade das Christentum, in besonderer Weise die Klöster, die Kultur des Lesens in Europa verstärkt hätten. Das Christentum sei jedoch keine Buchreligion. „Bei uns wird das Wort nicht einfach in die Schrift eingeschlossen. Es gehört zur Kultur des Wortes und der Schrift, gerade im Raum der Kirche, dass das Wort übersetzbar und auslegbar bleibt.“
Die katholischen Büchereien leisteten einen wichtigen Beitrag zum Bildungsauftrag der Kirche, sagte Domkapitular Jürgen Nabbefeld, Dezernent für Weiterbildung im Bistum Mainz, am Vormittag bei der Eröffnung des Diözesantages im Erbacher Hof. „Ihr Dienst ist unersetzbar.“ Büchereien seien „Orte der Begegnung und Oasen in der Wüste unserer Zeit“. Sie könnten zu Zentren werden, wo die Menschen persönliche und geistliche Hilfe erfahren. Wörtlich sagte Nabbefeld: „Ich bin der Überzeugung, dass die Kirche der Zukunft aus diesen Zentren leben wird.“ Er verwies darauf, dass es trotz der Sparmaßnahmen des Bistums „im Grunde keine Kürzungen“ bei der Büchereiarbeit gegeben habe. „Das ist ein Zeichen dafür, wie wichtig die Büchereien für das Bistum sind.“
„Katholische Büchereiarbeit ist keine katholische Binnenarbeit“, sagte Ordinariatsrat Horst Patenge, Leiter der Fachstelle Büchereiarbeit im Bistum Mainz. „Die Einrichtungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Literaturversorgung und tragen damit zur Kultur in unserer Gesellschaft bei. Wir sind vor allem dort, wo es keine öffentlichen Büchereien gibt.“ Dieser Dienst werde unabhängig von Glauben, Alter und Geschlecht geleistet. Wörtlich sagte er: „Wir wollen damit zur Kultur des Wortes beitragen, vor allem zur Leseförderung und zur Gesprächskultur.“
Patenge hob die gute Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Bibliothekswesen in Rheinland-Pfalz hervor. Diplom-Bibliothekarin Isolde Breuckmann von der Mainzer Fachstelle las ein Grußwort von Dietrich Skibelski vor. Der Vorsitzende des Beirates für das öffentliche Bibliothekswesen in Rheinland-Pfalz hatte wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse nicht anreisen können. Darin betonte Skibelski, dass sich kommunale und katholische Büchereien nicht als Konkurrenten, sondern als Partner verstünden.
Er hoffe, dass sich in Hessen eine ähnlich gute Zusammenarbeit entwickeln werde, sagte Patenge. Die Zusammenarbeit dort sei derzeit noch im Anfangsstadium. Er wertete es als guten Anfang dafür, dass Sonja Lebert, Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft kirchlicher Büchereiarbeit in Hessen und Leiterin der Fachstelle des Bistums Limburg, zum Diözesantag gekommen war.
„Büchereien sind unverzichtbar, denn sie ermuntern dazu neue Erfahrungen zu machen. Sie drängen uns dazu, dass wir uns auf das Neue, auf andere Menschen einlassen.“ Das sagte Dr. Karl Allgaier in seinem einführenden Referat. Der Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung und Leiter der Fachstelle Büchereiarbeit im Bistum Aachen sprach zum Thema „Büchereiarbeit? Über den Mut, in der Zukunft Wurzeln zu schlagen“.
Der Mainzer Kulturdezernent Peter Krawietz warnte davor, öffentliche und kirchliche Büchereien gegeneinander auszuspielen, wenn es ums Geld gehe. „Kultur ist ein Gut, auf das alle Bürger einen Anspruch haben. Wir wären sehr schlecht beraten, wenn wir diesen Grundsatz aufgeben.“ Die Kultur müsse eine Pflichtaufgabe für die öffentliche Hand bleiben, auch wenn sie finanzpolitisch eine freiwillige Leistung sei.
Am Diözesantag nahmen unter anderen auch Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Generalvikar Dietmar Giebelmann und Rolf Pitsch, Direktor des katholischen Borromäusvereins in Bonn, teil. Nachmittags wurden insgesamt elf Arbeitskreise zu verschiedenen Themenbereichen der Büchereiarbeit angeboten. Auf einem Markt der Möglichkeiten wurden besondere Aktionen aus den Büchereien des Bistums vorgestellt, und in der Buchausstellung konnten sich die Teilnehmer über aktuelle Neuerscheinungen informieren. Der Tag war um 9.30 Uhr mit der Laudes im Ostchor des Mainzer Domes eröffnet worden.
Seit etwa 130 Jahren gibt es katholische Büchereiarbeit im Bistum Mainz. In den 181 Einrichtungen engagieren sich 1.290 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese haben im Jahr 2003 insgesamt 134.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Die Büchereien im Bistum Mainz verfügen über einen Bestand von rund 650.000 Büchern, CDs, Kassetten und Spielen. Für das Jahr 2003 wurden bei 365.000 Besuchern rund 880.000 Ausleihen gezählt.
Hinweis: Nähere Informationen bei der Fachstelle für katholische Büchereiarbeit im Bistum Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-292, Fax: 06131/253-408, E-Mail: buechereiarbeit@bistum-mainz.de, Internet: http://www.bistum-mainz.de/buechereiarbeit
tob (MBN)
Mainz. „Die Firmung ist ein Sakrament, das unsere Zeit ganz besonders braucht.“ Das sagte Kardinal Karl Lehmann am Samstag, 19. Februar, bei einer Erwachsenenfirmung im Mainzer Dom. „Wir brauchen heute mehr denn je den Mut zum Glauben, zum Zeugnis und zum Bekenntnis in der Öffentlichkeit.“ Als Christ müsse man den Mut haben, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen. Der Glaube sei heute vielfach bedroht, vor allem „durch die Verführung und Schwäche des eigenen Herzens. Darum bitten wir Gott im Sakrament der Firmung um seinen Geist.“ Der Mainzer Bischof spendete bei dem Gottesdienst 27 Erwachsenen im Alter von 17 bis 65 Jahren aus dem gesamten Bistum das Sakrament der Firmung.
Die Firmung sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Christ werden, sagte Lehmann. Es komme darauf an, den Geist Gottes in sich wirken zu lassen. Wörtlich sagte er: „Das ist kein Hokuspokus oder eine Magie Gottes, die unseren Verstand ablöst. Die Firmung ist das Sakrament der Mündigkeit und der Freiheit.“ Mit der Firmung sage der Mensch aus freiem Willen und mit Gottes Unterstützung „ja zum Glauben“. Und weiter: „Es kommt darauf an, dass der Glaube in unseren Herzen durch den Geist Gottes lebendig bleibt und wir fähig bleiben Zeugnis von unserem Glauben zu geben.“ Der Gottesdienst fand im Ostchor des Mainzer Domes statt. Domorganist Albert Schönberger gestaltete die Feier musikalisch an der Orgel.
Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den so genannten Einführungssakramenten. Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Der Ritus steht für den Empfang des Heiligen Geistes zur Stärkung des persönlichen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden. Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will. In der Regel wird die Firmung im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe noch Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe.
tob (MBN)
Stapelfeld. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, und der Vorsitzende der Liturgiekommission, Kardinal Joachim Meisner, haben am Mittwoch, 16. Februar, vor Journalisten in Stapelfeld das „Jahr der Eucharistie“ vorgestellt. Die deutschen Bischöfe erhoffen sich von diesem weltweit gefeierten Jahr „ein vertieftes Verständnis des Sakramentes der Eucharistie, eine Verlebendigung der Feier der heiligen Messe und einen neuen Impuls für die Weitergabe des Glaubens in unserer Zeit“, erklärte Kardinal Lehmann. Eröffnet wurde das von Papst Johannes Paul II. ausgerufene „Jahr der Eucharistie“ auf dem Eucharistischen Weltkongress am 17. Oktober 2004 in Guadalajara (Mexiko). Seinen Abschluss findet es mit der XI. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode im Oktober 2005 in Rom.
„Das ‚Brotbrechen’, wie die Eucharistie im Anfang genannt wurde, steht von jeher im Mittelpunkt allen kirchlichen Lebens“, sagte Lehmann. In den eucharistischen Gaben von Brot und Wein feiert die Gemeinde die Gegenwart Jesu. Papst Johannes Paul II. habe ausdrücklich den Weltjugendtag, der vom 16. bis 21. August in Köln stattfindet, mit in das „Jahr der Eucharistie“ einbezogen. Die Eucharistie werde „der lebendige Mittelpunkt sein, um den herum sich die Jugendlichen versammeln, um ihren Glauben zu bekennen und IHN anzubeten“, sagte der Lehmann.
In den deutschen Bistümern finden zum „Jahr der Eucharistie“ zahlreiche Initiativen statt, erklärte Kardinal Joachim Meisner. Sie werden vom C gesammelt und unter www.liturgie.de veröffentlicht. Auf der Internetseite finden sich auch Hinweise auf Vorlesungen, Seminare, Gottesdienste, Wallfahrten oder Exerzitien. Neben der Feier der heiligen Messe sei die Anbetung des eucharistischen Brotes ein wichtiges Element eucharistischer Frömmigkeit. Auch nach der Feier bleibe der auferstandene Herr unter den Gestalten Brot und Wein gegenwärtig, weshalb die eucharistische Verehrung außerhalb der Messfeier ihren eigenen Sinn habe, betonte Meisner: „Die Eucharistie ist Mitte und Höhepunkt allen Lebens der Kirche. Das soll erfahrbar werden.“
Hinweise:
SDBK (MBN)
Darmstadt. Selbstmordattentate sind aus der Sicht der islamischen Theologie in keinem Fall zu rechtfertigen. Dies hat der Münsteraner Islamwissenschaftler Prof. Dr. Muhammad Kalisch am Donnerstagabend, 17. Februar, bei einem Vortrag in Darmstadt klargestellt. Kalisch ist Professor am Lehrstuhl für „Religion des Islam“ der Universität Münster. Für die Mehrheit der islamischen Theologen und Rechtswissenschaftler gelte die Überzeugung, dass kriegerische Gewalt aus religiöser Sicht nur zur Verteidigung gegen einen Aggressor erlaubt sei. Zwar gebe es eine kleine Minderheit von Gelehrten, die Selbstmordattentate als Notwehrakte zu rechtfertigen suchten, sie seien aber mit dieser Meinung weitgehend isoliert.
Dies gelte auch für die Mehrheit der muslimischen Bevölkerung in Europa, betonte Kalisch. Sie lehnten die Selbstmordattentate ab wie alle Akte von Terror und Gewalt, von denen die Zivilbevölkerung betroffen sei. Dazu gebe es eine Vielzahl von Erklärungen zum Beispiel des Zentralrats der Muslime in Deutschland und des Islamrates. Sie würden allerdings in der deutschen Öffentlichkeit zu wenig beachtet, bedauerte Kalisch. Die Prediger von Hass und Gewalt würden demgegenüber in den Medien zu stark in den Mittelpunkt gerückt. Es sei gefährlich zu meinen, dass die Mehrheit der Muslime solche Dinge gutheiße, warnte er. Im Übrigen herrsche eine große Fehleinschätzung, die Muslime in Europa seien besonders religiös eingestellt. In ihrer Mehrheit seien sie in Deutschland, Frankreich und England weitgehend in die Gesellschaft eingegliedert, unterstrich er.
Der Islamwissenschaftler verwies darauf, dass im Koran kriegerische und friedenstiftende Textstellen zu finden sind. Es sei jedoch wichtig, in der Auslegung und Interpretation jeweils den Textzusammenhang zu beachten. In der islamischen Theologie habe sich die historisch-kritische Methode, das heißt die Beachtung des zeitgenössischen Kontextes bei der Verfassung des Korans, noch zu wenig durchgesetzt. Kalisch bekannte, er sei gläubiger Schiit, der den Koran als Offenbarung Gottes sehe. Fundamentalistischen Tendenzen müsse jedoch durch Offenheit, freie Diskussion und Akzeptanz des Pluralismus begegnet werden. Der Rückzug auf eine unverrückbare Überlieferung sei der falsche Weg. Wenn Muslime stolz darauf seien, keinen Papst und keine Hierarchie zu haben, sollten sie deshalb auch offen sein für unterschiedliche Interpretationen des Koran, meinte er.
Der Vortrag hatte den provozierenden Titel „Mit Gewalt ins Paradies?“. Kalisch stellte dazu fest, dass Selbstmordattentäter nicht zu den Märtyrern im Islam gehörten, weil ihnen die aufrichtige Gesinnung fehle, mit dem Willen Allahs überein zu stimmen. Sonst würden sie Rücksicht auf die Zivilbevölkerung und unschuldige Opfer nehmen, die Menschenrechte und das Völkerrecht beachten. Er zitierte dazu ein Wort aus dem Koran, dass der, der einen Unschuldigen tötet, die ganze Menschheit tötet. Der islamische Märtyrer lasse sein Leben auf dem Weg Gottes im Dschihad (wörtlich „sich anstrengen“, aber auch „Krieg“ oder „Kampf“) entweder im „kleinen Dschihad“ im Rahmen militärischer Auseinandersetzungen oder im „großen Dschihad“. Dabei komme es auf die Harmonie mit den göttlichen Geboten und die Schöpfungsordnung an, auf die Anerkennung der Allmacht Gottes. Für den Märtyrer winke als Belohnung das Paradies. Für die islamischen Mystiker, die Sufis, sei der wahre Märtyrer der, „der sein Ich überwunden hat“.
Kalisch verwies darauf, dass es ein klares Selbstmordverbot in allen monotheistischen Religionen gibt. Insofern seien die Selbstmordattentate eine „echte Neuerung“, die abgelehnt werden müsse. Im Namen der Veranstalter - Evangelische Erwachsenenbildung und Katholisches Bildungszentrum Darmstadt - dankte der Leiter des Katholischen Bildungszentrums, Godehard Lehwark, dem Referenten für die Hinweise auf die unterschiedlichen Interpretationsweisen und die Notwendigkeit, jeweils den Kontext der Zitate zu beachten. Demgegenüber hätten ihre bisherigen Partner im christlich-islamischen Dialog die historisch-kritische Exegese meist abgelehnt. Kalisch bat dafür um Verständnis, denn viele sähen dadurch den Islam selbst in Frage gestellt. Die Muslime müssten ihre Angst überwinden und lernen, dass Kritik an bestimmten Interpretationen nicht als Kritik am Islam als solchem missverstanden werden dürfe. Menschliche Reflexion müsse immer vom Wort Gottes selbst unterschieden werden.
Der Leiter der Evangelischen Erwachsenenbildung, Ernst Wiederhold, hatte zu Beginn der Veranstaltung auf die erschreckende Zunahme von Gewalt und ihre Instrumentalisierung im Namen der Religion hingewiesen. Eine Antwort auf die Neigung zu Intoleranz und Gewalt könnten interreligiöse Gebete und Feiern sein. Ein Beitrag zur Aufarbeitung der Problematik sollte auch die Vortragsreihe „Märtyrer und Selbstmordattentäter. Blutige Glaubenszeugnisse in Judentum, Christentum und Islam“ sein, die an diesem Abend eröffnet wurde. Beim nächsten Vortrag spricht Dr. Barbara Henze, Akademische Rätin an der Universität Freiburg, am Dienstag, 22. Februar, um 19.30 Uhr zum Thema „Zeugnis bis aufs Blut. Das Martyrium im Christentum“. Veranstaltungsort ist wieder das Gemeindehaus der Evangelischen Stadtkirchengemeine in Darmstadt (Kiesstraße 17).
Sk (MBN)
Mainz. Als erstes Krankenhaus in Mainz ist das Katholische Klinikum mit einer internationalen Qualitätsnorm ausgezeichnet worden. Kardinal Karl Lehmann nahm das Zertifikat anlässlich einer Feierstunde am Montag, 21. Februar, im Erbacher Hof entgegen. Der Kardinal dankte den Mitarbeitern für ihren Einsatz und wies darauf hin, dass die Zertifizierung die hohe Qualität der Arbeit am Katholischen Klinikum in Mainz bestätige.
Bestreben des Katholischen Klinikums Mainz mit seinen Betriebsstätten St. Hildegardis-Krankenhaus und St. Vincenz und Elisabeth Hospital war es, eine Zertifizierung nach DIN ISO 9001:2000 zu erhalten. Diese internationale Qualitätsnorm ermöglicht es, Krankenhäuser und ihre Leistungen objektiv zu vergleichen. Dafür setzte das Klinikum ein so genanntes Qualitätsmanagement-Team ein, das die Prozesse und Strukturen des Klinikums analysierte. Im Zuge dieser Analyse seien sämtliche diagnostischen und therapeutischen Verfahren standardisiert und optimiert worden. Hinzu kamen Qualitätskontrollen sowie Unterweisungen der Mitarbeiter in den Bereichen Hygiene, Transfusionsmedizin und Arbeitsschutz. Eine Abordnung des TÜV, Gruppe Süd München, bestätigte schließlich im Dezember 2004, dass das Katholische Klinikum die Qualitätsnorm erreicht hat.
Der Geschäftsführer des Caritas-Werks St. Martin, Ludger Meier, wies bei der Feierstunde darauf hin, dass das Katholische Klinikum in Mainz eine der wenigen Kliniken in Deutschland sei, die diese Qualitätsnorm erreicht habe. Mit der Einführung und Umsetzung eines Qualitätsmanagement-Systems wolle man gewährleisten, dass die rund 40.000 Patienten, die jährlich im Katholischen Klinikum versorgt werden, die bestmögliche Behandlung erhielten. Dabei stelle das Qualitätsmanagement-System „ein wichtiges Bindeglied zwischen der christlichen Werthaltung und der konkreten Betriebsführung dar“.
Das Katholische Klinikum Mainz mit seinen zwei Betriebsstätten St. Hildegardis-Krankenhaus und St. Vincenz und Elisabeth Hospital verfügt über 687 Betten in 15 Fachabteilungen; Träger ist das Caritas-Werk St. Martin. Im Katholischen Klinikum arbeiten rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Zuge des Prozesses wurde für das Katholische Klinikum auch ein Leitbild erarbeitet, das von Domkapitular Monsignore Hans-Jürgen Eberhardt, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritas-Werks St. Martin vorgestellt wurde. Dort heißt es unter anderem: „Wir sehen in jedem Patienten den Mitmenschen als Ebenbild Gottes in seiner einzigartigen Persönlichkeit und wollen auf ihn in seiner Individualität und Ganzheit eingehen. Wir möchten ihm helfen, seine Gesundheit wiederzuerlangen, seine Selbstständigkeit zu erhalten, Leid und Krankheit anzunehmen oder mit bleibenden Abhängigkeiten und Beeinträchtigungen zurechtzukommen. Wir verpflichten uns, den Patienten individuell zu informieren, zu begleiten und im Sinne der Gesundheitsförderung zu beraten.“
am (MBN)
Vorschau
Mainz. Erzbischof Roland Minnerath von der Mainzer Partnerdiözese Dijon kommt von Samstag, 26. Februar, bis Sonntag, 27. Februar, zu einem Besuch nach Mainz. Am Sonntag wird der Erzbischof um 10.00 Uhr im Mainzer Dom zusammen mit Kardinal Karl Lehmann ein Pontifikalamt feiern. Bei dem Gottesdienst werden als Zeichen der Verbundenheit Osterkerzen der Kathedrale Saint-Bénigne in Dijon und des Mainzer Domes getauscht. Minnerath wird begleitet von Generalvikar François Touvet, Domdekan Jean Darcy, Domkapitular Paul Chadeuf und Domkapitular Louis Roy.
Nach dem Gottesdienst am Sonntagvormittag begleiten Minnerath und Lehmann das Weltjugendtagskreuz, das am Abend zuvor auf dem Weg durch das Bistum Mainz im Dom Station machen wird, zur Kirche St. Christoph und nehmen an der Feierstunde anlässlich des 60. Jahrestages der Zerstörung der Stadt Mainz teil. Nach einem gemeinsamen Mittagessen für geladene Gäste im Erbacher Hof wird die Gruppe abreisen.
Die Gruppe um Erzbischof Minnerath wird am Samstagnachmittag in Mainz eintreffen und im Bischofshaus von Kardinal Lehmann begrüßt. Danach findet eine Führung im Mainzer Dom statt. Um 18.30 Uhr feiert Erzbischof Minnerath in St. Bernhard in Mainz-Bretzenheim einen Gottesdienst. Bereits seit 1994 tauscht die Mainzer Gemeinde mit der Pfarrei St. Bernard in Dijon regelmäßig Osterkerzen aus. Seit dem Jahr 2003 beteiligen sich auch die Kathedrale Saint-Bénigne in Dijon und der Mainzer Dom am Tausch der Osterkerzen.
Kardinal Lehmann hatte im vergangenen Jahr an der Bischofsweihe von Erzbischof Minnerath in der Kathedrale von Dijon teilgenommen. Im Mai 2003 besuchte eine Gruppe von sechs Priestern aus dem Erzbistum Dijon, die während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter in Deutschland arbeiten mussten, das Partnerbistum Mainz. Bereits der ehemalige Generalvikar des Bistums Mainz, Martin Luley, hatte in den 1980er- und 1990er-Jahren enge Kontakte zum Erzbistum Dijon gepflegt. Die Partnerschaft der beiden Diözesen entstand im Zuge der Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Burgund, die seit 1962 besteht.
Minnerath war vor seiner Ernennung zum Erzbischof Professor für alte und mittelalterliche Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Straßburg sowie für Staatskirchenlehre am dortigen Institut für Kirchenrecht. Während seiner Zeit im Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls war er Anfang der 1980er-Jahre auch für einige Jahre in der Apostolischen Nuntiatur in Bonn tätig.
tob (MBN)
Mainz. Anlässlich des 60. Gedenktages an die Zerstörung der Stadt Mainz findet am Sonntag, 27. Februar, ein besonderes Trauergeläut statt. Günter Schneider, Glockensachverständiger des Bistums Mainz, hat für diesen Tag mit Hilfe alter Läutesitten ein „Glockenrequiem“ zusammengestellt. Das Trauerläuten beginnt um 16.29 Uhr – es ist der Zeitpunkt, als die ersten Bomben auf Mainz fielen – und endet gegen 17.00 Uhr mit dem großem Trauergeläut.
Im Ankündigungstext heißt es: „Die vier alten Domglocken waren am 27. Februar 1945 Zeugen der Zerstörung der Stadt Mainz; sie selbst haben mit dem Dom das Inferno überstanden. Ihr Klang ist Erinnerung, Mahnung und Aufruf zum Frieden. Die Sprache der Glocken – aufbewahrt in den alten Läutesitten früherer Zeiten – eröffnet eine Reihe von musikalischen Möglichkeiten, von Leid und Trauer zu künden. Einige dieser Läutetraditionen wurden aufgearbeitet und für die Mainzer Domglocken neu eingerichtet – unter anderem das ,Beiern‘, eine rheinische Läutesitte, bei der die ruhenden Glocken mit ihren Klöppeln im Takt oder zu Melodien angeschlagen werden.“
Folgender Ablauf ist vorgesehen:
Hinweis: Weitere Informationen bei Günter Schneider, Glockensachverständiger des Bistums Mainz, Tel.: 06142-82564, Fax: 06142-796277, E-Mail: g.schneider.glocken@web.de.
am (MBN)
Mainz. Am Mittwoch, 2. März, 19.00 Uhr, findet im Erbacher Hof, der Akademie des Bistums Mainz, ein Gedenkabend zum 60. Todestag von Alfred Delp SJ statt. Die Veranstaltung steht unter der Überschrift „Glaube als Widerstandskraft“, Referent ist Dr. Gotthard Fuchs, Wiesbaden, Leiter des Referats Kultur, Kirche, Wissenschaft im Bischöflichen Ordinariat des Bistums Limburg.
Alfred Delp wurde am 15. September 1907 als ältester Sohn eines Lampertheimer Kassenbeamten geboren. Nach dem Besuch der Volksschule trat er mit 15 Jahren zum katholischen Glauben über. Ostern 1922 kam er in das Bischöfliche Konvikt nach Dieburg und machte dort 1926 das Abitur. 1926 trat er in den Jesuitenorden ein und wurde 1937 in München zum Priester geweiht. Am 28. Juli 1944 wurde Pater Delp verhaftet, am 9. und 10. Januar 1945 fand die Gerichtsverhandlung vor dem Volksgerichtshof statt – Roland Freisler, Präsident des Volksgerichtshofes, leitete die Verhandlung. Am 2. Februar 1945 wurde Alfred Delp hingerichtet.
Hinweis: Anmeldung und weitere Informationen bei der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-550, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de
am (MBN)
Mainz. „Das Lukasevangelium – erzählende Verkündigung“ lautet die Überschrift eines biblischen Studientages, der am Samstag, 5. März, im Haus am Dom in Mainz stattfindet. Die Tagung beginnt um 9.30 Uhr und endet um 17.00 Uhr mit einer Eucharistiefeier. Die Themen des Tages lauten „Fragen im lukanischen Erzählwerk“, „Johannes der Täufer und Jesus von Nazaret“, „Die Gleichnisse des lukanischen Sonderguts“ sowie „Die Mahlgemeinschaften Jesu“. Referent ist PD Dr. Christoph G. Müller, Paderborn; Müller lehrt „Biblische Theologie“ und „Neues Testament“ an der Universität Paderborn. Veranstalter des Studientages ist der Erbacher Hof, die Akademie des Bistums Mainz.
Im Ankündigungstext heißt es: „Das Lukasevangelium begegnet den Lesern oder Hörern als ein Werk erzählender Prosa, in dem das Erzählen eine grundlegende Form des Redens von Gott ausmacht. Die Auslegungen einzelner Gleichnisse des Lukasevangeliums wie auch des Gesamttextes bedürfen damit eines Instrumentariums zur Analyse dieser erzählenden Texte. Die Exegese biblischer Texte ist somit auch auf die Untersuchungen, Modelle und Ergebnisse narratologischer Forschung verwiesen.“
Hinweis: Weitere Informationen und Anmeldung beim Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Tel.: 06131/257-521 und -551, Fax: 06131/257-525, E-Mail: ebh.akadmie@bistum-mainz.de
am (MBN)
Personalien
Mainz. Gerd Müller, Geschäftsführer des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat Mainz, ist bei einer Feierstunde am Donnerstag, 17. Februar, im Haus am Dom in den Ruhestand verabschiedet worden. Domdekan Heinz Heckwolf, Seelsorgedezernent des Bistums, dankte Müller für dessen „sorgfältige und loyale Mitarbeit“ in fast 20 Jahren als Geschäftsführer und wünschte ihm alles Gute für den Ruhestand. „Wir und auch ich ganz persönlich - werden Sie sehr vermissen“, sagte er.
Heckwolf wies darauf hin, dass Müller sich auch in der Mitarbeitervertretung (MAV) engagiert habe. Vor allem seiner Initiative sei es zu verdanken, dass es im Erbacher Hof ein Mittagessen für Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates gebe. Darüber hinaus war er im Vorstand des Ketteler-Cardijn-Werkes (Griesheim/Rüsselsheim) tätig. Im Seelsorgeamt war Müller Fortbildungsbeauftragter für die nicht-pastoralen Mitarbeiter des Dezernates.
„Der Abschied fällt mir nicht leicht, denn in fast 30 Jahren im Ordinariat und fast 20 im Seelsorgeamt schlägt man Wurzeln“, sagte Müller. „Aber die Welt ist klein und unsere Wege werden sich sicher wieder kreuzen.“ Besonders dankte er seiner Mitarbeiterin Alwina Degenstein für die gute Zusammenarbeit. Den musikalischen Rahmen der Feier gestaltete Diözesankirchenmusikdirektor Thomas Drescher am Klavier.
Gerd Müller war nach seiner Ausbildung zunächst bei verschiedenen Unternehmen als kaufmännischer Angestellter tätig. Am 1. August 1975 trat er im Finanzdezernat des Bischöflichen Ordinariates seine Aufgabe als Sachbearbeiter für das Haushaltswesen der Kirchengemeinden an. Seit dem 1. Juli 1985 war Müller Geschäftsführer im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates.
tob (MBN)
Bonn. Jutta Richter erhält in diesem Jahr den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Die aus Westerwinkel im Münsterland stammende Schriftstellerin erhält die Auszeichnung der Deutschen Bischofskonferenz für ihr Werk „Hechtsommer“. Die Jury unter Vorsitz von Weihbischof Thomas Maria Renz (Rottenburg-Stuttgart) hat die Erzählung Richters unter 192 eingereichten Büchern verliehen. Weihbischof Friedrich Ostermann (Münster), Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, wird Richter den mit 5.000 Euro dotierten Preis am 14. April um 19.00 Uhr im Kunstmuseum Bonn überreichen.
„Hechtsommer“ erzählt aus der Perspektive des Mädchens Anna vom Zauber eines lichtdurchfluteten Sommers. Anna und die Brüder Lukas und Daniel sind Freunde. Sie leben als Kinder von Gutsangestellten auf dem Grundstück eines Schlosses. Die unbeschwerten Kindertage werden jäh zerstört, als Gisela, die Mutter der Jungen, an Krebs erkrankt. Der nahende Tod zeichnet sich ab. Daniel ist in seiner Verzweiflung hin- und hergerissen. Auf der einen Seite gibt er Gott die Schuld, auf der anderen Seite verneint er seine Existenz. In seiner Not sucht der Junge einen Ersatz und findet ihn im Hechtgott. Er wird für ihn zum Sinnbild der Krebserkrankung seiner Mutter. Fortan verfolgt er nur ein Ziel: Wenn er es schafft, den Hecht im Schlossbach zu angeln und zu töten, wird seine Mutter wieder gesund. Tatsächlich gelingt es Daniel mit Hilfe von Lukas und Anna, das Tier an den Haken zu bekommen. Doch zeitgleich mit dem Tod des Hechtes stirbt die Mutter.
Jutta Richter, geboren 1955 in Burgsteinfurt/Westfalen, studierte katholische Theologie, Germanistik und Publizistik in Münster. Sie lebt als freie Schriftstellerin auf Schloss Westerwinkel im Münsterland und in Lucca in der Toskana. Richter schreibt Erzählungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Hörspiele, Theaterstücke, Lieder und Gedichte. Für ihre Werke hat sie bereits zahlreiche Auszeichnungen, Preise und Stipendien erhalten, u.a. 2001 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Für ihr Gesamtwerk wurde die Autorin zuletzt mit dem Hermann-Hesse-Stipendium 2004 gewürdigt.
Hinweis: Jutta Richter, „Hechtsommer“, Carl Hanser Verlag, München, Wien, 2004. ISBN 3-446-20518-7, 123 Seiten, 12,90 Euro.
am/SDBK (MBN)