Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 15

vom 05. August 2020

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Blum
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf
Datum:
Mi. 5. Aug. 2020
Von:
tob (MBN)

Dokumentation

  • Atomwaffen ächten noch im Jahr 2020
    pax christi fordert den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag der UN
  • „Wir haben einen guten Weg eingeschlagen“
    Stellungnahme von Bischof Peter Kohlgraf zur aktuellen vatikanischen Instruktion

  • Wünsche mir, dass der Dialog fortgesetzt wird
    Stellungnahme von Katholikenrats-Sprecher Patrick Landua zur Instruktion 

Berichte

  • 75. Geburtstag von Engelbert Prieß (13.8.)
    Langjähriger Propst am Wormser Dom / Ehrendomkapitular des Mainzer Domkapitels

  • Orgel, Band und Chor - Bach und Swing
    Neue kirchenmusikalische Ausbildungskurse im Bistum Mainz

  • „Danke für Freude und Leidenschaft“
    Professorin Dr. Andrea Velthaus-Zimny in den Ruhestand verabschiedet

  • Sommer, Sonne, Segen (ab 8.7.)
    Bistum Mainz lädt dazu ein, besondere spirituelle Orte zu entdecken

Atomwaffen ächten noch im Jahr 2020

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Blum
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf

pax christi fordert den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag der UN

 Mainz. Zum 75. Gedenken anlässlich der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August hat pax christi-Präsident, Bischof Peter Kohlgraf, eine Erklärung veröffentlicht. Im folgendem dokumentieren wir die Stellungnahme im Wortlaut:

Vor 75 Jahren, am 6. und 9. August 1945 fielen die amerikanischen Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Sie rissen mehr als 200.000 Menschen in einen unvorstellbar grausamen Tod, die Überlebenden litten ihr Leben lang unter der nuklearen Verseuchung wie unter den psychischen Folgen, beide Städte wurden fast vollständig ausgelöscht.

Wir gedenken der unzähligen Opfer dieses furchtbaren Angriffs vor 75 Jahren. Und zugleich müssen wir uns vor Augen führen: Die Bedrohung der Menschheit durch Atomwaffen ist auch heute grausame Realität. Jede der heute existierenden Atomwaffen hat das mehrfache Vernichtungspotential der Hiroshima-Bombe und bedroht alles Leben auf der Erde. Die Menschen, die im August 1945 in Hiroshima und Nagasaki ihr Leben verloren, mahnen uns alle eindringlich, für Abrüstung und für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten.

Die katholische Friedensbewegung pax christi Deutschland fordert - gemeinsam mit einem breiten Bündnis christlicher Kirchen, Religionsgemeinschaften und Friedensvereinigungen - Atomwaffen international zu ächten. An die Bundesregierung ergeht unsere Aufforderung, den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen (UN) zu unterzeichnen.

Bis zum Jahr 2020, noch zu Lebzeiten wenigstens einiger Überlebender der Angriffe von 1945, eine atomwaffenfreie Welt zu schaffen - das war das Ziel einer breiten internationalen Kampagne, die der Zusammenschluss „Mayors for peace“ („Bürgermeister für den Frieden“) im Jahr 2003 in Hiroshima angestoßen hat und in der die internationale pax christi-Bewegung aktiv mitarbeitet.

Eine atomwaffenfreie Welt im Jahr 2020 haben wir nicht erreicht. Doch vor drei Jahren mündete die Initiative in den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen, der die Ächtung aller Atomwaffen mit dem Verbot der Herstellung und des Besitzes in kurzer Frist festschreibt. Wir setzen jetzt die Hoffnung darauf, dass im Jahr 2020 die Zahl von 50 Staaten erreicht wird, die den Verbotsvertrag ratifizieren, damit Verbot und die Ächtung von Atomwaffen als Internationales Recht in Kraft treten.

Mit unserem Bemühen stehen wir an der Seite von Papst Franziskus, der im vergangenen Jahr die Gedenkstätten in Hiroshima und Nagasaki aufgesucht hat. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit hat er mit bewegenden Worten der Opfer gedacht und unmissverständlich die Existenz und den Besitz von Atomwaffen für unmoralisch erklärt: „Aus tiefer Überzeugung möchte ich bekräftigen, dass der Einsatz von Atomenergie zu Kriegszwecken heute mehr denn je ein Verbrechen ist nicht nur gegen den Menschen und seine Würde, sondern auch gegen jede Zukunftsmöglichkeit in unserem gemeinsamen Haus. Der Einsatz von Atomenergie zu Kriegszwecken ist unmoralisch, wie ebenso der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist“[1].

Weiter mahnt Papst Franziskus: „Wenn wir tatsächlich eine gerechtere und sicherere Gesellschaft aufbauen wollen, müssen wir die Waffen aus unseren Händen legen“. (…) Wenn wir der Logik der Waffen nachgeben und uns von der Praxis des Dialogs entfernen, vergessen wir tragischerweise, dass die Waffen, noch bevor sie Opfer fordern und Zerstörung bewirken, böse Szenarien hervorrufen können (…). Wie können wir Frieden anbieten, wenn wir beständig die Drohung eines Atomkrieges als legitimes Mittel zur Konfliktlösung einsetzen? (…) Der wahre Friede kann nur ein waffenloser Friede sein[2].

 Die Realität ist eine andere: De facto setzen die deutsche Bundesregierung und das NATO-Bündnis weiter auf Abschreckung und halten an der Überzeugung fest, durch die Drohung mit den Massenvernichtungswaffen den Frieden erhalten zu können. Deutschland ist in die nukleare Teilhabe eingebunden, die die Mitarbeit am Einsatz von Atombomben durch die deutsche Bundeswehr bedeutet. Geplant ist die Erneuerung der in Deutschland stationierten amerikanischen Atomwaffen und die Anschaffung neuer Kampfjets für den Abwurf dieser Atombomben.

Dem stehen jedoch auch völkerrechtliche Vereinbarungen entgegen: Der Atomwaffensperrvertrag von 1968, in dem sich die fünf offiziellen Atommächte zur vollständigen nuklearen Abrüstung unter internationaler Kontrolle verpflichten und die anderen Unterzeichnerstaaten auf den Erwerb von Atomwaffen verzichten. Das Gutachten des Internationalen Gerichtshofes von Den Haag (IGH) von 1996, das feststellt: „Die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen verstoßen generell gegen die Prinzipien und Regeln des humanitären Kriegsvölkerrechts.“ (Ziff. 105 (2) D).

Als pax christi-Bewegung stellen wir uns der Politik der atomaren Abschreckung, der Aufrüstung und der nuklearen Teilhabe entgegen. Wir bauen dabei auf den Friedenswillen und die Sehnsucht der Menschheitsfamilie nach Frieden: „Einer der tiefsten Wünsche des menschlichen Herzens ist der nach Frieden und Stabilität“, sagt Papst Franziskus vor dem Friedensdenkmal in Nagasaki im November 2019. Zugleich deutet der Papst den Weg an, der zu diesen Frieden führt: „Der Frieden und die internationale Stabilität (…) sind nur möglich im Anschluss an eine globale Ethik der Solidarität und Zusammenarbeit im Dienst an einer Zukunft, die von der Interdependenz und Mitverantwortlichkeit innerhalb der ganzen Menschheitsfamilie von heute und morgen gestaltet wird.[3]

Am 75. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki gedenken wir der Opfer dieses Grauens. Und wir mahnen: Die Drohung mit der Vernichtung des Lebens durch Atomwaffen kann kein Synonym für Frieden sein. Der Verzicht auf die Abschreckungslogik der Atomwaffen und der Wille zu Vertrauensbildung und Abrüstung sind die Orientierungspunkte einer Friedenslogik der Zukunft.

tob (MBN)

[1] Ansprache von Papst Franziskus am Friedensdenkmal in Hiroshima, 24. November 2019, https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2019-11/papst-franziskus-japan-apostolische-reise-hiroshima-wortlaut.html

[2] Ebenda.

[3] Botschaft von Papst Franziskus im Atomic Bomb Hypocenter Park in Nagasaki, 24.11.2020 https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2019-11/japan-wortlaut-papst-franziskus-botschaft-atomwaffen-nagasaki.html

„Wir haben einen guten Weg eingeschlagen“

Bischof Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz (Ersteller: Bistum Mainz)
Bischof Peter Kohlgraf

Stellungnahme von Bischof Peter Kohlgraf zur aktuellen vatikanischen Instruktion

Mainz. In einer Stellungnahme am Mittwoch, 22. Juli, hat sich der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zu der Instruktion der Kleruskongregation: „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“ geäußert. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut der Stellungnahme:

Mitten in den Urlaubstagen erreicht mich und die Gläubigen des Bistums Mainz die Instruktion der Kleruskongregation „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“. Es ist sicher sinnvoll, wenn sich die deutschen Bischöfe bei ihrem nächsten Treffen im August ausführlich mit dem Text und seinen Folgen befassen werden. Diesen Einschätzungen will ich nicht vorgreifen, und doch sehe ich es als meine bischöfliche Pflicht an, jetzt nicht über Wochen dazu zu schweigen. Denn die Kernaussagen, auf die ich hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit kurz eingehen will, betreffen auch meine bischöfliche Tätigkeit sowie das hohe Engagement vieler Haupt- und Ehrenamtlicher bei den pastoralen Bemühungen am Beginn des Pastoralen Weges im Bistum Mainz. Und ich muss es offen sagen: Weder der Stil der Kommunikation noch die scheinbare Selbstverständlichkeit der Aussagen der Instruktion sind alternativlos.

Seit drei Jahren bin ich Bischof von Mainz und eines der ersten Großprojekte war das Entwickeln einer Idee für den Pastoralen Weg. Dieser hat im Wesentlichen zwei Begründungen: Die erste ist das Bemühen um Evangelisierung. Wir haben den Pastoralen Weg von Anfang an als einen geistlichen Weg verstanden. Die zentrale geistliche Frage ist, wie die Botschaft des Evangeliums unter heutigen Bedingungen gelebt und verkündet werden kann. Dies geht nicht, ohne die „Zeichen der Zeit“ gut anzuschauen und im Geiste des Evangeliums zu deuten. Damit sind derzeit viele Menschen – Haupt- und Ehrenamtliche – in den Dekanaten befasst. Als Bischof von Mainz bin ich der 88. Nachfolger des heiligen Bonifatius. Und Bonifatius hatte einen guten Blick für die Notwendigkeit zeitgemäßer Strukturen für die Verkündigung des Evangeliums. Hätte der Papst damals nur mit den altbewährten Mitteln Pastoral gestalten wollen, dann wäre das Wirken des heiligen Bonifatius überflüssig gewesen. So ist die Suche nach guten und tragfähigen Strukturen nicht nur Beiwerk; das hat die Instruktion selbstverständlich erkannt. Und in dieser Suche besteht die zweite Begründung für den Pastoralen Weg im Bistum Mainz.

Einige Punkte aus der Instruktion stellen den Pastoralen Weg allerdings in Frage. Da ist zunächst die Zusammenlegung der bisherigen Pfarreien zu Gemeinden und kirchlichen Orten innerhalb neu zu gründender Pfarreien. Darin sehen wir einen möglichen Weg, Kirche vor Ort lebendig zu halten und sich dennoch nicht im Kleinen zu verzetteln. Außerdem werden die neuen Pfarreien der Vielfalt heutigen kirchlichen Lebens eher gerecht als die kleinen Pfarreien in den bisherigen Strukturen. Die Menschen vor Ort reden darüber und gestalten diese Strukturen. Es scheint mir widersinnig, jede Zusammenlegung von Pfarreien als Einzelfälle in Rom genehmigen zu lassen. Strukturen haben sich immer verändert. Ein weiterer Punkt ist die Frage der Leitung von Pfarreien. Im Bistum Mainz haben wir uns gemäß Can. 517,1 CIC dazu entschlossen, derzeit die Leitung einer Pfarrei einem Pfarrer anzuvertrauen. Dennoch haben wir im Blick, dass wir dem Pfarrer Entlastung schaffen müssen, indem andere – Haupt- und Ehrenamtliche – Verantwortung übernehmen („Verantwortung teilen“), ja, auch Leitung übernehmen, immer im Bewusstsein der Verantwortung für das Ganze.

Augustinus formuliert den bischöflichen (und priesterlichen) Auftrag: „Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof“. Die Instruktion löst diese Spannung zwischen „Mit-Sein“ und „Für-euch-Sein“ einseitig auf und drängt das „Mit-Sein“ zurück. Bereits in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erkennen Theologen darin ein Grundproblem der Kirche. Sie und das Zweite Vatikanische Konzil sehen das Verhältnis zwischen Amtsträgern und „Laien“ nicht als Leitende und Gehorchende, sondern als organisches Miteinander. Die Betonung der Taufberufung aller Christinnen und Christen, die Förderung der Charismen in den kirchlichen Grundvollzügen Liturgie, Martyrie und Diakonie sind doch kein Angriff auf das sakramentale Weiheamt!

Ich kann den Eingriff in meine bischöfliche Hirtensorge nicht so einfach hinnehmen – im Wesentlichen aus zwei Gründen: Zum einen sorge ich mich um die Priester meines Bistums. Schon jetzt können wir vakante Stellen nicht besetzten. Viele Priester klagen über Überforderung im Blick auf Verwaltung und Bürokratie. Gerade dies soll aber der Instruktion zufolge bei den Pfarrern bleiben. Die von uns geplanten Verwaltungsleiter sind nach den römischen Vorstellungen wohl nicht genehm. Wir haben optimistisch mit ca. 50 zukünftigen Pfarreien geplant, und wissen doch, dass wir auch diese in ca. 15 Jahren vielleicht nicht mehr werden alle besetzen können. Pfarrer als Vorsitzende aller Gremien in den jetzigen Strukturen werden sich dann „zu Tode tagen“. Ist das wirklich gewollt? Und zum anderen sorge ich mich um die vielen (noch) Engagierten. Bald werden sie genug davon haben, wenn ihr Engagement nur misstrauisch beäugt und von oben herab bewertet wird. Ich brauche diese Menschen, die Gesellschaft braucht ihr Glaubenszeugnis. Ich höre, dass zunehmend keine Motivation mehr herrscht, in einer Kirche mitzumachen, die so auftritt. Das pastorale Engagement dieser Menschen kann und will ich mir nicht nehmen lassen.

Vieles wäre zu sagen: über die Frauen in der Kirche, den Verkündigungsdienst und anderes. Für unsere Diözese, für das Bistum Mainz, will ich auf dem eingeschlagenen Pastoralen Weg bleiben und bitte um Unterstützung. Ich bin davon überzeugt, dass wir einen guten Weg eingeschlagen haben, der sowohl dem Evangelium als auch den Menschen unserer Zeit gerecht wird. Und ich halte ihn für theologisch durchdacht, auf gut deutsch: Er ist katholisch.

(MBN)

 

Wünsche mir, dass der Dialog fortgesetzt wird

Patrick Landua ist Sprecher des Katholikenrates im Bistum Mainz. (c) privat
Patrick Landua ist Sprecher des Katholikenrates im Bistum Mainz.

Stellungnahme von Katholikenrats-Sprecher Patrick Landua zur Instruktion

Mainz. In einer Stellungnahme von Freitag, 30. Juli, hat sich der Sprecher des Katholikenrates im Bistum Mainz, Patrick Landua, zu der Instruktion der Kleruskongregation: „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“ geäußert. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut der Stellungnahme:

Die gerade veröffentlichte Instruktion der Kleruskongregation enttäuscht mich persönlich sowohl vom Zeitpunkt und der Wortwahl als auch von der Zielrichtung sehr. Mit einem rückwärtsgewandten Blick auf Pfarreien und Priester sollen die Herausforderungen der heutigen Zeit und noch viel mehr die der Zukunft bewältigt werden. Wir befinden uns mitten in einer Pandemie und sind kreativ gefordert, trotz Kontaktbeschränkungen das Gemeindeleben zu gestalten und den Glauben weiterzugeben. Keine und keiner kann sagen, wie die Entwicklung in den nächsten Monaten sein wird. Um missionarisch tätig sein zu können, braucht es den persönlichen Austausch und direkten Kontakt zu den Menschen im jeweiligen Sozialraum. Und damit Kirche überhaupt erfahrbar und erlebbar wird, werden die Kompetenzen und das Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen, Geweihten und Laien gleichermaßen gebraucht. Gemeinsam müssen hier Entscheidungen zur zukünftigen Arbeit in den Pfarreien getroffen werden.

Dies gilt ebenso auf unserem Pastoralen Weg im Bistum Mainz, der sich neben einer inhaltlichen Erneuerung unter anderem mit Fragen der Leitungsverantwortung von haupt- und ehrenamtlichen Laien auseinandersetzt. Die immer weniger zur Verfügung stehenden Priester und die weiter abnehmende Zahl an engagierten Katholiken erfordern auch eine Veränderung bisher gewohnter Strukturen. Dazu gehören z. B. größere Pastorale Räume, die – im Gegensatz zur im Papier beschriebenen Sicht auf Pfarreien – keine Ausnahmen sein werden. Ein einzelner Priester kann und wird nicht in der Lage sein, diese alleine zu leiten und mit einsamen Entscheidungen Kirche zu gestalten. Hier müssen Formen für eine geteilte Verantwortung, die auf Augenhöhe agiert, gefunden und die noch aktiven Gemeindemitglieder in den Pastoralen Räumen partizipativ mit einbezogen werden. Sonst wenden sich gerade diejenigen Männer und vor allem Frauen (!) im Bistum ab, die sich seit Jahren in den Räten und der Pfarreiarbeit engagieren und die wir dringend für eine Kirche der Zukunft benötigen.

Im Katholikenrat werden wir uns nun genau ansehen müssen, welche Auswirkungen die Instruktion auf das Engagement und die Motivation der Menschen in den Pfarreien hat. Wir werden im Gespräch mit Bischof Kohlgraf bleiben, um den Pastoralen Weg weiterhin gemeinsamen zu gestalten sowie unsere Ideen und Forderungen nach einer gleichberechtigten Teilhabe an Leitung einbringen.

So wünsche ich mir, dass mit diesem Schreiben in unserem Bistum nicht das letzte Wort gesprochen ist, sondern der Dialog weiter fortgesetzt wird.“

Mainz, 29. Juli 2020

Patrick Landua
Sprecher des Katholikenrates

tob (MBN)

75. Geburtstag von Engelbert Prieß (13.8.)

Langjähriger Propst am Wormser Dom / Ehrendomkapitular des Mainzer Domkapitels

Mainz. Der langjährige Propst am Wormser Dom, Engelbert Prieß, vollendet am Donnerstag, 13. August, sein 75. Lebensjahr. Prieß wurde am 13. August 1945 in Wallertheim geboren. Bereits am 11. Juli konnte er den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe begehen. Bischof Hermann Volk hatte ihn am 11. Juli 1970 in Mainz zum Priester geweiht. Nach Kaplanstationen in Darmstadt und Offenbach wurde er 1973 Religionslehrer in Bensheim am Kurfürstlichen Gymnasium. 1980 übernahm er die Pfarrei Bensheim-Auerbach, unterrichtete aber weiterhin am Kurfürstlichen Gymnasium. 1986 bis 1991 war er zusätzlich Dekan des Dekanates Bergstraße-Mitte.

Im November 1992 ging er ins Bischöfliche Ordinariat Mainz und übernahm die Aufgaben als Vorsitzender der Dotationsverwaltung, als Dezernent für die Jugendseelsorge und als Dezernent für die Pastoralen Räte. Im Jahr 1997 wechselte er als Propst nach St. Peter und St. Martin in Worms. Von 2000 bis 2010 war er stellvertretender Dekan des Dekanates Worms. 1992 wurde ihm der Päpstliche Titel Monsignore verliehen und 1997 wurde er Ehrendomkapitular des Mainzer Domkapitels. 2014 trat er in den Ruhestand; er lebt heute in Mainz.

tob (MBN)

Orgel, Band und Chor - Bach und Swing

Orgel2 (c) Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz
Orgel2

Neue kirchenmusikalische Ausbildungskurse im Bistum Mainz

Mainz. Am Samstag, 28. November, beginnen im Bistum Mainz die neuen kirchenmusikalischen Ausbildungskurse im Bistum Mainz. So unterschiedlich die Klänge, Formen und Gesichter der Kirchenmusik im Bistum Mainz sind, so unterschiedlich sind auch die Ausbildungsgänge: Das Institut für Kirchenmusik bietet unter anderem Kurse für die Leitung von Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchören, von Bands und Instrumentalgruppen, für Kantorinnen und Kantoren und für Organistinnen und Organisten an. Die dezentrale Struktur der kirchenmusikalischen Ausbildung im Bistum Mainz ermöglicht es, die Ausbildung weitestgehend wohnortnah anzubieten. 

Das Unterrichtsangebot beinhaltet je nach Ausbildungsform: Orgelspiel, Chor- oder Bandleitung, Liturgik, Liturgiegesang, Singen und Sprechen, Tonsatz, Gehörbildung, Partiturspiel, Musikgeschichte und Orgelkunde. Der Unterricht wird von den Regionalkantoren des Bistums Mainz und weiteren Lehrbeauftragten durchgeführt.

Erstmals „Basiskurs Orgel“

Erstmalig wird in diesem Jahr ein „Basiskurs Orgel“ angeboten, für den kein Eignungstest erforderlich ist. Ziel dieses Kurses ist der Erwerb von Grundkenntnissen für das Orgelspiel im Gottesdienst und die Befähigung für die Teilnahme an den weiterführenden Ausbildungsgängen. Für diesen Kurs können sich Interessierte ab dem elften Lebensjahr bewerben. Vorkenntnisse im Klavierspiel sind hilfreich, aber auch Grundkenntnisse auf anderen Instrumenten können als Ausgangsbasis dienen. Lediglich das sichere Lesen von Violin- und Bassschlüssel sind unbedingt erforderlich.

Hinweise: 

  • Anmeldeschluss für alle Kurse ist am 25. September 2020.
  • Nähere Informationen beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Tel.: 06131/ 253898 oder im Internet unter: http://kirchenmusik.bistummainz.de 

Dort sind auch die Kontaktdaten der Regionalkantorinnen und Regionalkantoren des Bistums Mainz zu finden, die gerne für Rückfragen und persönliche Informationsgespräche zur Verfügung stehen. 

„Danke für Freude und Leidenschaft“

Velthaus-Zimny (c) privat
Velthaus-Zimny

Professorin Dr. Andrea Velthaus-Zimny in den Ruhestand verabschiedet

Mainz. Die langjährige Dozentin für Religionspädagogik am Pastoralseminar des Bischöflichen Priesterseminars Mainz, Professorin i.K. Dr. Andrea Velthaus-Zimny, ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Bei einer Feierstunde im Priesterseminar am Freitag, 10. Juli, würdigte Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz Velthaus-Zimny als eine Dozentin, die mit „Freude und Leidenschaft Lehrerin“ gewesen sei, „viel praktische Erfahrung mitgebracht“ habe und „in neuer Weise religionspädagogische Kompetenz vermitteln“ konnte. Bentz dankte ihr – auch im Namen von Bischof Peter Kohlgraf – für ihr Engagement und Wirken im Bischöflichen Priesterseminar: „Danke für das ,Lehrer-Leben‘ und für Dein Engagement, das Du in all den Jahren der Verantwortung für die religionspädagogische Ausbildung in unserem Bistum gezeigt hast“, sagte Bentz in seiner Laudatio.

Weiter sagte er: „Kirchliche Veränderungen, theologische Weiterentwicklung und damit einhergehend auch die Veränderung von Glaube und Kirche in der Gesellschaft haben massiven Einfluss auf den Religionsunterricht: Lehrende und Lernende sind Andere geworden. Andrea Velthaus-Zimny hat in den vergangenen Jahren immer wach und nah an den Entwicklungen diese Veränderungen für den Religionsunterricht mitgestaltet.“ Zudem habe sie die religionspädagogische Ausbildung strukturell überarbeitet und neu organisiert. Auch die Sorge um immer neue und gute Mentorinnen und Mentoren sei Velthaus-Zimny „ein zentrales Anliegen“ gewesen, sagte Bentz.

Andrea Velthaus-Zimny wurde am 21. September 1954 in Mainz geboren und studierte Katholische Theologie und Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach ihrer Diplomprüfung im Jahr 1979 war sie von 1981 bis 1986 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Fundamentaltheologie im Fachbereich Katholische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1986 wurde Velthaus-Zimny zur Dr. theol. promoviert. Von 1986 bis 1997 wirkte sie als Religionslehrerin am Gymnasium in Gernsheim. Seit 1997 war sie verantwortlich für die religionspädagogische Ausbildung von Gemeindereferentinnen und -referenten sowie der Diakonatsbewerber im Bistum Mainz. Seit 2007 war sie außerdem Dozentin für Religionspädagogik am Pastoralseminar des Bischöflichen Priesterseminars. 2016 wurde sie vom damaligen Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann zur Professorin im kirchlichen Dienst am Mainzer Priesterseminar ernannt.

Sommer, Sonne, Segen (ab 8.7.)

Neu-Bamberg Fotospot (c) Bistum Mainz/A. Emmel
Neu-Bamberg Fotospot

Bistum Mainz lädt dazu ein, besondere spirituelle Orte zu entdecken

Mainz. „Sommer, Sonne, Segen“ heißt die virtuelle Sommerreise, zu der die Medienabteilungen des Bistums Mainz einladen. Jeden Mittwoch während der hessischen und rheinland-pfälzischen Sommerferien wird ein besonderer spiritueller Ort auf dem Gebiet des Bistums Mainz vorgestellt – den Auftakt macht am 8. Juli die Kirche St. Dionysius in Neu-Bamberg. Weitere Stationen sind Michelstadt mit der Einhard-Basilika, der Rochusberg in Bingen, die Art-déco-Kirche St. Judas Thaddäus in Stockheim, die Ersheimer Kapelle in Hirschhorn/Neckarsteinach und die Antoniuskapelle in Messel. 

Zu jedem dieser Orte ist ein Video entstanden, das auf dem youtube-Kanal des Bistums Mainz zu sehen ist. Die Videos werden auch auf der Internetseite www.bistummainz.de/sommerreise eingebunden und mit zahlreichen weiteren Informationen rund um diesen Ort ergänzt: Ausflugs- und Wandermöglichkeiten sowie touristische und kulinarische Tipps. Beworben wird die Sommerreise auch auf den Social-Media-Kanälen des Bistums Mainz, bei Facebook und Instagram. Die Sommerreise versteht sich auch als Ideengeber für jeden, der aufgrund der Corona-Pandemie seinen Sommerurlaub zu Hause verbringt und nach besonderen Ausflugszielen sucht. 

Social-Media-Aktion: Postings von Sommerreisen

Parallel zur virtuellen Sommerreise lädt die Social-Media-Redaktion des Bistums Mainz dazu ein, mit anderen Userinnen und Usern ihre Urlaubsberichte und -geschichten zu teilen. Erste Fotos und besondere Geschichten wurden bereits auf den Social-Media-Kanälen veröffentlicht. „Der Urlaub in diesem Sommer wird anders: mit Maskenpflicht, weiterhin Abstand halten und anderen Einschränkungen. Viele bleiben diesmal zuhause oder verbringen ihre Zeit nicht in der Ferne, sondern hier bei uns oder im benachbarten Ausland. Wir möchten euch in den kommenden Wochen den ein oder anderen coronakompatiblen Ausflugs- und Reisetipp für eure Ferien geben. Wo verbringt ihr denn in diesem Sommer euren Urlaub – und warum gerade dort? Wir freuen uns sehr auf eure Reisetipps! Eine Auswahl werden wir hier veröffentlichen. Schreibt uns in die Kommentare oder schickt uns einfach eine Nachricht“, heißt es auf der Facebook-Seite des Bistums Mainz. 

Hinweis: www.bistummainz.de/sommerreise , httwww.youtube.com/user/bistummainz , www.facebook.com/bistummainz , www.instagram.com/bistummainz 

 

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