Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 19

Datum:
Mi. 2. Dez. 2020
Von:
tob (MBN)
  • Gemeinsame Aktion im Advent: „Miteinander und füreinander beten!“
    Bischöfe und Kirchenpräsident rufen zur ökumenischen Aktion „Gebet und Licht“ auf
  • Kohlgraf: Gelebte Liebe ist praktizierte Christologie
    Akademiesoirée zur Enzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus
  • Bentz: Geistliche Grundhaltungen für Frage nach Macht in der Kirche
    Gottesdienst zum geistlichen Tag der Diakone mit Institutio und Admissio im Dom
  • Welttag der Armen: Weihbischof Bentz ruft zur Solidarität auf
    Caritas beendet Armutswochen und fordert Recht auf Schuldnerberatung
  • Unterstützung der Kampagne „Kein Weihnachten in Moria“ beschlossen
    Auch Herbstvollversammlung des Katholikenrates fand als Video-Konferenz statt
  • Kirche für Fernfahrer: Nikolaus-Aktion an Autobahnraststätte (5.12.)
    Aktion der Betriebsseelsorge in den Bistümern Speyer und Mainz in Worms

Gemeinsame Aktion im Advent: „Miteinander und füreinander beten!“

Gebet und Licht (c) DBK/EKD
Gebet und Licht

Bischöfe und Kirchenpräsident rufen zur ökumenischen Aktion „Gebet und Licht“ auf

Darmstadt/Limburg/Mainz. „Weihnachten werden wir dieses Jahr anders als je zuvor feiern.“ Aber: „Schwierige Umstände gehören von Anfang an zu Weihnachten dazu. Gott ist bei uns, anders, als wir denken.“ So heißt es in einem Aufruf, mit dem sich die Leitenden Geistlichen der Bistümer Limburg und Mainz sowie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) an die Gemeinden und Mitglieder ihrer Kirchen wenden. EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung, Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz, und Georg Bätzing, Bischof von Limburg, rufen in ihrem Brief dazu auf, in der Adventszeit jeden Abend um 19.30 Uhr ein Licht ins Fenster zu stellen und „miteinander und füreinander zu beten“.

Für die Aktion „Gebet und Licht“ stellen die Kirchen eine „Gebetsbroschüre“ im Internet zur Verfügung. „Gebet und Licht“ seien „ein Hoffnungszeichen für die vielen Menschen, in deren Mitte wir leben.“ Die Broschüre in Form eines gestalteten Faltblatts enthält neben dem Brief der Leitenden Geistlichen Anregungen für ein Gebet. Verschiedene Formate der Aktion eignen sich für die Verbreitung über das Internet und Social-Media Kanäle. Manche Pfarreien und Kirchengemeinden werden die geistlichen Anregungen in gedruckter Form zum Mitnehmen auslegen, andere bringen sie persönlich selbst zu Menschen nach Hause.

Das Angebot der drei evangelischen und katholischen Kirchen in Hessen und Rheinland-Pfalz gelegenen EKHN und der beiden Bistümer steht im Kontext der bundesweiten  Kampagne „Fürchtet euch nicht. Gott bei euch!“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Für das Weihnachtsfest haben die EKD und die DBK auch eine „Ökumenische Hausandacht“ entwickelt, mit der zuhause allein oder im kleinen Kreis Weihnachten gefeiert werden kann.

Hinweise: Weitere Informationen unter:

Kohlgraf: Gelebte Liebe ist praktizierte Christologie

Mainz, 11. November 2020: Akademiesoirée zur Enzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus (v.l.n.r.): Professorin Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Christoph Krauß und Bischof Peter Kohlgraf. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 11. November 2020: Akademiesoirée zur Enzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus (v.l.n.r.): Professorin Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Christoph Krauß und Bischof Peter Kohlgraf.

Akademiesoirée zur Enzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus

Mainz. Papst Franziskus gehe es in seiner neuen Enzyklika darum, „das ‚Ich’ des Einzelnen einzubetten in das ‚Wir’ der Menschheit und die Aufgaben, die sich der Menschheitsfamilie stellen“. Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Mittwochabend, 11. November, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz im Rahmen einer Akademiesoirée zur jüngst veröffentlichten Enzyklika von Papst Franziskus. Der Vatikan hatte die dritte Enzyklika „Fratelli tutti - Über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft“ am 4. Oktober veröffentlicht. Aktuell veranstaltet der Erbacher Hof im November keine Veranstaltungen, zu denen sich Gäste von außen anmelden können. Auf dem Youtube-Kanal des Erbacher Hofes ist inzwischen im Nachgang ein Video zu der Akademiesoirée veröffentlicht worden.

Kohlgraf wies darauf hin, dass in der Enzyklika von Papst Franziskus „ein anderer Blick auf die Gegenwart zum Ausdruck kommt“ als ihn seine beiden Vorgänger gehabt haben. Es gehe Franziskus mehr um die praktische Seite des Evangeliums und weniger um große Themen der Geistesgeschichte wie seinen Vorgängern. In seinem Text warne der Papst vor einer Religion, die keine Folgen hat. „Religion muss für ihn Folgen haben.“ Insofern handle es sich um eine tiefe christologische Enzyklika: „Der Papst hat immer wieder darauf  hingewiesen, dass gelebte Liebe praktizierte Christologie ist. Ich glaube, dass es genau  darum in dieser Enzyklika geht.“

Professorin Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer vom Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Albert Ludwig-Universität in Freiburg machte deutlich, dass sich die Enzyklika, in der Franziskus die sozialethische Dimension der Idee der Geschwisterlichkeit formuliere, in die 130-jährige Tradition der Soziallehre der Kirche einreihe. Er bleibt aber „mit Recht bei seiner Kritik am ‚neoliberalen Credo‘“, das davon ausgehe, dass allein der Markt alle gesellschaftlichen Probleme lösen könne. Als Konsequenz aus der Geschwisterlichkeit  formuliere Papst Franziskus außerdem als ein wesentliches Anliegen „die weitreichende  Verpflichtung der Staatengemeinschaft, vor schweren humanitären Krisen fliehende  Menschen nicht nur aufzunehmen und zu schützen, sondern auch zu fördern und zu integrieren“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Christoph Krauß, Lehrbeauftragter an der Katholischen Hochschule Mainz. Die Begrüßung hatte Professor Dr. Peter Reifenberg übernommen, Direktor der Bistumsakademie Erbacher Hof.

Hinweise:

Foto unter www.bistummainz.de/presse 

 

Bentz: Geistliche Grundhaltungen für Frage nach Macht in der Kirche

Mainz, 21. November 2020: Überreichung von Hostienschale und Weingefäß durch Weihbischof Udo Markus Bentz beim Gottesdienst zum Geistlichen Tag der Diakone. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 21. November 2020: Überreichung von Hostienschale und Weingefäß durch Weihbischof Udo Markus Bentz beim Gottesdienst zum Geistlichen Tag der Diakone.

Gottesdienst zum geistlichen Tag der Diakone mit Institutio und Admissio im Dom

Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, hat zum Geistlichen Tag der Diakone notwendige geistliche Grundhaltungen für die Diskussion zur Frage der Macht in der Kirche und die Teilhabe an Leitungsverantwortung benannt. Im Bistum Mainz werde in besonderer Weise in den Beratungen zum Pastoralen Weg deutlich, „dass eigentlich alle Berufsgruppen über ihre derzeitigen und über mögliche zukünftige  Berufsrollen diskutieren. Und das ist gut so, denn die Frage nach der gemeinsamen  Verantwortung drängt sich derzeit mit umso größerer Wucht auf, weil die Kirche in der  Vergangenheit an vielen Punkten dieses Thema nur mit ‚angezogener Handbremse‘  behandelt hat.“ Das sagte Weihbischof Bentz, am Samstag, 21. November, in seiner Predigt im Mainzer Dom.

Wörtlich sagte der Weihbischof: „Das Thema ‚Macht‘ hat uns in der Kirche derzeit fest im Griff. Von asymmetrischen Machtverhältnissen wird da gesprochen. Sehr schnell wird der Begriff ‚Machtmissbrauch‘ in den Mund genommen. ‚Macht‘ ist für uns in Kirche derzeit grundsätzlich negativ besetzt. Ich kann das verstehen, weil wir sehr viel sensibler geworden sind, nicht zuletzt auch durch das vertiefte Wissen über die inneren Zusammenhänge von sexuellem Missbrauch und seinen strukturellen Ursachen. Das Thema weitet sich aber hin zu sehr grundsätzlichen Themen - auch bei uns im Bistum: Es gibt eine gute Sensibilität für die Gefährdungen der Macht und für die Notwendigkeit zu teilen und Strukturen zu  schaffen, die übersteigerten Machtversuchungen vorbeugen. Es gibt aber auch eine  leichtfertige Fixierung auf Macht. Machtmissbrauch wird dann für manchen zum schnellen  Etikett, wenn konsequent Leitungsverantwortung wahrgenommen wird und Grenzen  besetzt werden, wenn die Dinge nicht so laufen, wie man es selbst gerne hätte, und andere anders entscheiden.“

Bentz: „Teilhabe aber bedeutet: gemeinsam verantworten.“

Gerade beim Pastoralen Weg dürfe man bei der Frage nach der Teilhabe an der Leitungsverantwortung nicht dabei stehen bleiben zu fragen: „Wer darf was? Wer bekommt  wieviel vom Kuchen der Macht ab. Dann wird das Ringen um Teilhabe an der  Verantwortung schnell zu einem Kampf der Durchsetzung von Partikularinteressen“, sagte Bentz. „Teilhabe aber bedeutet: gemeinsam verantworten.“ Eine erste geistliche Grundhaltung für die Diskussion müsse sein, in „Dankbarkeit wahrzunehmen, was mir und ebenso, was den anderen an Gaben des Geistes gegeben ist“. Außerdem stehe zweitens „nicht das eigene besondere Können im Vordergrund, sondern der Nutzen für die Gemeinde“. Als dritte geistliche Grundhaltung benannte der Weihbischof: „Wahrnehmen, dass die Gnadengaben, die Charismen nicht in Konkurrenz zueinander sondern in  gegenseitiger Ergänzung und Komplementarität gegeben sind.“ Und weiter: „Nur wenn wir  uns so unter dem Gedanken der Ergänzung einander verstehen, nur dann dienen wir‚ dem ganzen Christus‘, und nicht doch wieder nur uns selbst und unserem engen Blickwinkel.“

Instituio und Admissio

Im Rahmen des Gottesdienstes fand die Institutio (Übertragung der Dienste des Lektors und des Akolythen) und die Admissio (Aufnahme unter die Kandidaten für das  Weihesakrament) statt. Institutio und Admissio empfingen Dr. Simon Helms aus  Ludwigshöhe (Gemeindereferent in der Pfarrgruppe Eisbachtal), Uwe Kießling aus  Wolfsheim, und Andreas Mangold, Kirchheimbolanden-Dannenfels (Gemeindereferent in der Pfarrgruppe Alzey-Land St. Hildegard). Die beiden bisherigen Gemeindereferenten  werden Ständige Diakone im Hauptberuf, Uwe Kießling Ständiger Diakon mit Zivilberuf. Die drei Kandidaten schließen im Februar 2021 ihren berufsbegleitenden Pastoralkurs mit der  zweiten Dienstprüfung ab und sollen am Samstag vor Pfingsten (22. Mai 2021) die Diakonenweihe empfangen. Die Institutio empfing darüber hinaus Thomas Ferdinand, Roßdorf, der sein erstes Jahr im Pastoralkurs abgeschlossen hat. Musikalisch gestaltet wurde die Eucharistiefeier vom Mainzer Domkapellmeister, Professor Karsten Storck (Gesang), und Domorganist Professor Daniel Beckmann.

Jubiläum „50 Jahre Ständige Diakone im Bistum Mainz“ im kommenden Jahr

Das Pontifikalamt war Auftakt zum Jubiläumsjahr „50 Jahre Ständige Diakone im Bistum Mainz 1971 - 2021“, das im kommenden Jahr begangen wird. Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten sollen stehen: eine Fahrt nach Tours im Oktober 2021, ein geistlicher Abend mit Kardinal Walter Kasper am 6. Mai 2021 und die Jubiläumsfeier im Rahmen des Geistlichen Tages am 27. November 2021.

Verabschiedung von drei Dozenten des Pastoralkurses

Am Ende des Gottesdienstes fand außerdem die durch den Bischöflichen Beauftragten, Pfarrer Markus Warsberg, und Vertreter der Diakone die Verabschiedung von drei Dozenten des Pastoralkurses statt. Professor Dr. Alfred Mertens (88) hatte seit 1970 für 50 J Jahre die Predigtausbildung der Ständigen Diakone verantwortet. Professor Dr. Helmut Schwalbach (84) hatte seit 1996 25 Jahre lang das Fach Pastoraltheologie vertreten. Ordinariatsrat Michael Wagner-Erlekam war seit 2013 für das Fach Caritaswissenschaften und die Begleitung der sozialkaritativen Projekte zuständig. Er war auch mitverantwortlich für die Erneuerung des Curriculums der pastoralen Ausbildung. Normalerweise findet zum Geistlichen Tag der Diakone stets auch ein Treffen aller Ständigen Diakone mit den Ehefrauen der Diakone, der Bewerber im Diakonatskreis (Pastoralkurs), der Interessenten und Witwen verstorbener Diakone statt. In diesem Jahr war coronabedingt nur der Beauftragungsgottesdienst möglich.

Foto unter www.bistummainz.de/presse 

Welttag der Armen: Weihbischof Bentz ruft zur Solidarität auf

Caritas beendet Armutswochen und fordert Recht auf Schuldnerberatung

Mainz. Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz hat am Welttag der Armen zu mehr Solidarität mit den Armen und Leidenden in unserer Gesellschaft aufgerufen. „Die Corona-Pandemie hat weltweit, aber auch hier in Deutschland, besonders diejenigen hart getroffen, die vorher schon in Armut lebten. Aber auch in der Mitte unserer Gesellschaft sind neue Armutsrisiken entstanden“, sagte er in seiner Predigt beim Pontifikalamt am Sonntag, 15. November, im Mainzer Dom. Seine Predigt bildete den Abschluss der Armutswochen der Caritas in Deutschland. Seit dem 17. Oktober war an vielen Orten auf das Thema Armut und insbesondere auf die Problematik der Verschuldung aufmerksam gemacht worden. Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick unterstrich die Forderung der Caritas nach einem Recht auf Schuldnerberatung für alle.

Papst Franziskus hat den diesjährigen Welttag der Armen unter die Überschrift gestellt: „Streck dem Armen deine Hand entgegen“. Der Weihbischof erinnerte an den Bistumspatron St. Martin: „Wie kaum ein anderer Heiliger ist der Heilige Martin Sinnbild für die Botschaft der Nächstenliebe. Christen tragen die Martinslaternen nicht nur durch die Straßen, sondern sind dazu berufen, lebendige Martinslaternen aus Fleisch und Blut zu sein, die die Nächstenliebe leben“, sagte Bentz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Diözesancaritasverbandes ist.

Die Pandemie verschärft derzeit die Verschuldungsprobleme privater Haushalte. Laut einer Umfrage des Deutschen Caritasverbandes unter 90 Beratungsstellen berichtet mehr als jede Dritte (37 Prozent) von einem höheren Zulauf als im Herbst vergangenen Jahres. Dabei war die Schuldnerberatung bereits vor Corona an Kapazitätsgrenzen gestoßen. „Menschen brauchen zügig Zugang zu Beratung – bevor die Schulden über den Kopf wachsen“, sagte Diözesancaritasdirektorin Adick. Im Bistum Mainz berät die Caritas in insgesamt sieben Beratungsstellen in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Der Welttag der Armen wurde 2016 von Papst Franziskus ins Leben gerufen, um das Schicksal der Armen weltweit ins Blickfeld zu rücken.

Unterstützung der Kampagne „Kein Weihnachten in Moria“ beschlossen

Der Sprecher des Katholikenrats, Patrick Landua, moderierte die Videokonferenz zur Herbstvollversammlung des Gremiums. (c) Bistum Mainz / Blum
Der Sprecher des Katholikenrats, Patrick Landua, moderierte die Videokonferenz zur Herbstvollversammlung des Gremiums.

Auch Herbstvollversammlung des Katholikenrates fand als Video-Konferenz statt

Mainz. Der Katholikenrat des Bistums Mainz hat sich bei seiner Herbstvollversammlung am Samstag, 7. November, mehrheitlich für eine Mitträgerschaft der Kampagne „Kein Weihnachten in Moria“ ausgesprochen, die sich für die rasche Aufnahme von Geflüchteten aus den Lagern auf den griechischen Ägäis-Inseln einsetzt. Initiiert wurde die Kampagne von der katholischen Friedensbewegung Pax Christi. Eingebracht worden war das Anliegen über die Arbeitsgemeinschaft Verbände im Bistum Mainz. Die Sitzung fand coronabedingt, wie bereits die Konstituierung des Gremiums im Juni als Videokonferenz statt. Die Moderation hatte der Sprecher des Katholikenrates, Patrick Landua, übernommen. Im Rahmen der Kampagne „Kein Weihnachten in Moria“ wird der Katholikenrat des Bistums Mainz die Bundestagsabgeordneten der Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke aus dem Bistum Mainz bitten, mit einer interfraktionell eingebrachten Resolution des Deutschen Bundestags die Bundesregierung aufzufordern, alle sich derzeit in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln befindenden Menschen aus dringenden humanitären Gründen in Deutschland aufzunehmen. Dazu wird der Katholikenrat des Bistums Mainz die Abgeordneten der genannten Parteien schriftlich kontaktieren und wenn möglich hierüber auch persönlich mit ihnen ins Gespräch kommen. Darüber hinaus wird der Katholikenrat des Bistums Mainz andere katholische Verbände und Ordensgemeinschaften, die Dekanate, Pfarrgemeinden sowie weitere Katholikinnen und Katholiken im Bistum Mainz bitten, die Abgeordneten der oben genannten Parteien aus ihren jeweiligen Wahlkreisen zu kontaktieren.

Außerdem haben sich die Mitglieder in der Sitzung über die Schwerpunktsetzung für die laufende Amtszeit ausgetauscht. In einer „Mentimeter“-Umfrage erhielten die Themen „Kirche und Gesellschaft“, „Digitalisierung“ und „Kommunikation des Katholikenrates nach außen“ die höchste Zustimmung. Als weitere Themen wurden genannt: Ökumene, Pastoraler Weg, Mission, Vernetzung der Gemeinden, Nachhaltigkeit und Synodaler Weg. Die Ergebnisse werden bei der nächsten Vorstandssitzung im Dezember beraten.

Stichwort: Katholikenrat

Der Katholikenrat ist das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz. Der Rat versteht sich als „das Organ des Laienapostolates im Sinne des Konzilsdekretes über das Apostolat der Laien“, wie es in der Präambel seines Statutes heißt. Mitglieder des Gremiums sind Laienvertreter aus den 20 Dekanaten, den katholischen Verbänden und aus dem Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Das Gremium tagt in der Regel zweimal im Jahr und hat höchstens 69 Mitglieder. Allerdings sind noch nicht von allen Dekanaten die Mitglieder für das Gremium benannt.

Kirche für Fernfahrer: Nikolaus-Aktion an Autobahnraststätte (5.12.)

Eindruck von der Nikolaus für Fernfahrer der Betriebsseelsorge aus dem vergangenen jahr. (c) Betriebsseelsorge Mainz
Eindruck von der Nikolaus für Fernfahrer der Betriebsseelsorge aus dem vergangenen jahr.

Aktion der Betriebsseelsorge in den Bistümern Speyer und Mainz in Worms

Worms. Am Samstag, 5. Dezember, findet an den Autobahnraststätten Wonnegau-West / Fahrtrichtung: Süd und Ost/Fahrtrichtung: Nord, A61, 67551 Worms von 11.00 bis ca. 15.00 Uhr eine „Nikolaus-Aktion“ für Fernfahrerinnen und Fernfahrer statt. Mehrere Seelsorger aus den Bistümern Mainz und Speyer werden über den Rastplatz gehen und den Fernfahrer/innen ein Dankeschön sagen und ihnen dabei einen Schokoladen-Nikolaus und einen Apfel schenken (solange der Vorrat reicht).

„Wir verstehen dies als kleines Zeichen der Wertschätzung und als Dank für ihren wichtigen Dienst als Fernfahrer“, so die beiden Seelsorger Hans-Georg Orthlauf-Blooß und Thomas Braun. „Wir wollen deutlich machen, dass Menschen, die uns in Zeiten von Corona Dienste leisten, nicht abermals Opfer der Pandemie werden dürfen. Kurzarbeit, überhöhte Dienstbereitschaft, zu oft menschenunwürdigen Alltagserfahrungen wie beispielsweise geschlossene Raststätten, verschlossene Duschen und Toiletten, gehören zum Alltagsgeschäft. Fernfahrer arbeiten unter härtesten Bedingungen, erfahren kaum Wertschätzung und können wenig am sozialen Leben teilnehmen. Sie verbringen ihre Ruhezeiten und Freizeit nachts, an Wochenenden und Feiertagen meistens auf einem LKW-Parkplatz an der Autobahn, weit weg von zu Hause und ihren Familien.“

Nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern in ihrem Alltagsdienst möchten Seelsorger der Kirche für Fernfahrer/innen Gesprächspartner sein, die Zeit haben und zuhören, Sorgen und Ängste ernst nehmen sowie Erfahrungen und Erlebnisse teilen. Neben den deutschen Fernfahrer/ innen sind es vor allem Fahrer/innen aus dem osteuropäischen Raum, die auf unseren Autobahnen unterwegs sind.

Gäste sind bei der Aktion am 5. Dezember Mitarbeiter/innen der „Fairen Mobilität“ Mannheim, eine Einrichtung des DGB, die besonders die Rechte der osteuropäischen Fahrer/innen vertreten; die Kolleg/innen werden die Seelsorger sprachlich (bulgarisch, rumänisch, ungarisch, polnisch) unterstützen.

Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. In der katholischen Kirche wird er häufig als „Nothelfer“ angerufen; die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als „Wundertäter“. Von der historischen Person gilt nur als sicher, dass Nikolaus im vierten Jahrhundert Bischof von Myra an der heutigen türkischen Mittelmeerküste war. Seine Reliquien werden in der süditalienischen Hafenstadt Bari verehrt. Um den Heiligen ranken sich viele Legenden. Im Brauchtum ist er lebendig.

Ein kleines Detail: Verteilt wird ein „echter“ Nikolaus aus Vollmilchschokolade. Er ist mit seinen Erkennungszeichen, der Mitra und dem Bischofsstab, ausgestattet und hält außerdem einen Apfel in der Hand. Die Darstellung geht auf die Legende zurück, in der Nikolaus einst drei arme Schwestern vor der Armut bewahrte, indem er ihnen Äpfel schenkte, die sich als Goldschatz erwiesen. Er erinnert so an die wichtigen Werte Selbstlosigkeit und Nächstenliebe. „So verstehen wir die verteilten Schoko-Nikoläuse mit Mitra und Bischofsstab auch als Alternative zu den Weihnachtsmännern mit Mütze und Beutel, den die Werbeindustrie kreiert hat: Der „echte“ Nikolaus besteht aus fair gehandelter Schokolade.

Das Hygienekonzept zum Schutz vor einer Infektion mit SARS CoV-2 sieht vor, dass zum wirkungsvollen Schutz der Beschenkten und der Mitarbeiter/innen die Seelsorger Mund-Nasen-Masken tragen, sie den Mindestabstand einhalten und die Geschenke mit einem Stab übergeben.