Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 20

Mainz, 26.11.2020: Screenshot vom musikalischen Adventskalender des Bistums Mainz, der am ersten Advent startet. (c) Bistum Mainz
Mainz, 26.11.2020: Screenshot vom musikalischen Adventskalender des Bistums Mainz, der am ersten Advent startet.
Datum:
Mo. 21. Dez. 2020
Von:
tob (MBN)
  • Brief des Bischofs zu Weihnachtsgottesdiensten
  • Weihnachten im Mainzer Dom
  • Neue CD des Mainzer Domchors
  • Wirtschafts- und Investitionsplan 2021 verabschiedet
  • Adveniat-Kollekte an Weihnachten
  • Broschüre zur Verwendung der Kirchensteuer
  • Erste Ergebnisse der Umfrage zur Corona-Krise
  • Mainzer Dombauhütte ist Immaterielles Kulturerbe
  • Ursula Machnik übernimmt Leitung der LFS Bensheim
  • Diözesancaritasverband verkauft Anteile an Kliniken
  • Friedenslicht für Bischof Kohlgraf
  • Interview zur diesjährigen Friedenslicht-Aktion
  • Susanne Barner predigte beim Abendlob im Dom
  • Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte ist online
  • Archiv zur Mittelrheinischen Kirchengeschichte
  • Religiöse Sendungen aus dem Bistum Mainz

Bischof Kohlgraf: Gottesdienste sind Ausdruck der weihnachtlichen Hoffnung und Zuversicht

Gottesdienste an Weihnachten (c) Bistum Mainz
Gottesdienste an Weihnachten

Brief des Bischofs an Seelsorger und Gläubige zu anstehenden Weihnachtsgottesdiensten

Mainz. Mit einem Brief hat sich der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zur aktuellen Diskussion um die Feier von Weihnachtsgottesdiensten an die Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie die Gläubigen im Bistum gewandt. Darin schreibt er: „Es gibt derzeit keine Verbote von Gottesdiensten auf dem Gebiet unseres Bistums, sofern alle geltenden Auflagen eingehalten werden. Trotz aller Belastungen und Sorgen freue ich mich darauf, die Weihnachtsgottesdienste zu feiern - wenn auch in einem viel kleineren Rahmen als  mich sind sie wirklich Ausdruck der weihnachtlichen Hoffnung und Zuversicht. Zugleich betone ich: Es ist die freie Entscheidung eines und einer jeden Einzelnen, ob er oder sie an den Weihnachtstagen einen gemeinschaftlich gefeierten Gottesdienst besucht oder auch nicht. Diese eigenverantwortliche Entscheidung ist in jedem Fall zu respektieren. Darum bitte ich ausdrücklich. Insbesondere die Angehörigen von Risikogruppen bitte ich, sorgfältig die Risiken abzuwägen.“ Der Brief wurde am Donnerstagabend, 16. Dezember, auch auf der Internetseite des Bistums Mainz veröffentlicht. Weiter schreibt Kohlgraf: „Als Bischof nehme ich kontroverse Positionen wahr, und ich nehme wahr, dass beide Seiten fundierte Argumente vorbringen: Angesichts der hohen Infektions-und Todeszahlen stellen einige zu Recht die Frage, ob Gottesdienste an Weihnachten nicht doch eine Gefährdung darstellen, die es zu vermeiden gilt. Andere betonen die große Bedeutung, die gemeinschaftlich gefeierte Gottesdienste haben, insbesondere an Weihnachten, aber auch als Ausdruck der Hoffnung und der Verbundenheit gerade in dieserschwierigen Zeit.“
Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Wir haben in den vergangenen Monaten Erfahrungen sammeln können, wie wir auch in der Situation der Pandemie gemeinsam verantwortungsvoll Gottesdienst feiern können. Das wollen wir auch an Weihnachten tun. Ich fordere nachdrücklich alle Verantwortlichen und die Gottesdienstteilnehmer auf, gewissenhaft die geltenden Bestimmungen einzuhalten. Zugleich lade ich dazu ein, weiterhin kreative Ideen zu entwickeln, um auch andere Formen des Gottesdienstes zu ermöglichen, sowie zu Gebet und Besinnung anzuregen.“
Hinweise:

Der Brief von Bischof Kohlgraf im Original:
bistummainz.de/export/sites/bistum/organisation/.galleries/downloads/2020-
12-16-Brief-Bischof-Kohlgraf-zu-Weihnachten.pdf

Die aktuelle Anordnung zur Feier der Liturgie und die Dienstanweisung des Generalvikars
sind im Internet verfügbar unter:
bistummainz.de/organisation/aktuell/umgang-mit-dem-coronavirus
Überblick zu Angeboten in der Weihnachtszeit aus dem Bistum Mainz:
bistummainz.de/Weihnachten-soll-leuchten
Nachricht voraus am 17.12.2020 tob (MBN)

Gottesdienste im Mainzer Dom an Weihnachten Christmette und 25. Dezember werden im Internet live gestreamt

Mainzer Dom vom Osten mit Schnee und Weihnachtsbaum bei Tag (c) Bistum Mainz / B. Nichtweiss
Mainzer Dom vom Osten mit Schnee und Weihnachtsbaum bei Tag

Mainz. Angesichts der bestehenden Teilnehmerbeschränkungen bei Gottesdiensten wird das Gottesdienstangebot zum Weihnachtsfest im Mainzer Dom und den umliegenden Kirchen in diesem Jahr ausgeweitet. Die musikalische Gestaltung aller Gottesdienste übernehmen Gruppen aus den Chören am Dom unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck und Domkantorin Jutta Hörl und Domkantor Michael Kaltenbach. An der Orgel: Domorganist Professor Daniel Beckmann. Die Christmette am Donnerstag, 24. Dezember, um 17.30 Uhr (für diesen Gottesdienst sind bereits alle Plätze reserviert), zelebriert in diesem Jahr der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des
Bistums Mainz. Konzelebranten sind Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Domkapitular Prälat Dr. Peter Hilger. Im Dom findet außerdem um 23.00 Uhr eine zweite Christmette mit Weihbischof Bentz statt; ebenfalls gestaltet von der Dommusik. Die Christmette um 17.30 Uhr wird auf dem Youtube-Kanal des Bistums Mainz live gestreamt - ebenso wie der Weihnachtsgottesdienst am Freitag, 25. Dezember, um 10.00 Uhr mit Bischof Peter Kohlgraf. Weitere Christmetten in der Mainzer Innenstadt werden am 24. Dezember in der Seminarkirche in der Augustinerstraße und in St. Quintin (Quintinsstraße 5) angeboten. Bischof Kohlgraf feiert in der Seminarkirche um 17.30 Uhr die Christmette (für diesen Gottesdienst sind bereits alle Plätze reserviert). In St. Quintin finden zwei Christmetten statt: um 17.30 Uhr mit Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt (für diesen Gottesdienst sind bereits alle Plätze reserviert) sowie um 21.30 Uhr mit Domkapitular Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert. Am Freitag, 25. Dezember, um 10.00 Uhr zelebriert Bischof Kohlgraf das Pontifikalamt zum Hochfest der Geburt des Herrn in Konzelebration mit Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld. Die musikalische Gestaltung übernimmt eine Gruppe des Mainzer Domchors unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck. An der Orgel: Domorganist Professor Daniel Beckmann.

Am zweiten Weihnachtstag, dem Fest des heiligen Stephanus, Samstag, 26. Dezember, findet um 10.00 Uhr das Stiftsamt statt. Zelebrant ist Domdekan Heckwolf. Die musikalische Gestaltung übernimmt eine Gruppe der Domkantorei St. Martin unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck. An der Orgel: Domorganist Professor Daniel Beckmann. Der heilige Stephanus ist der zweite Patron des Mainzer Domes. Bischof Kohlgraf feiert am zweiten Weihnachtsfeiertag um 10.00 Uhr einen Gottesdienst in St. Quintin. Musikalisch gestaltet wird die Feier durch eine Gruppe des Mädchenchors am Dom und St. Quintin. Dem Gottesdienst zum Jahresschluss am Donnerstag, 31. Dezember, um 17.00 Uhr im Mainzer Dom steht Bischof Kohlgraf vor; an dem Gottesdienst nimmt auch das Domstift teil. Die musikalische Gestaltung übernimmt Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Orgel. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen ein Rückblick auf das Jahr 2020 und die Predigt des Bischofs; die Feier schließt mit Sakramentalem Segen und Te Deum.

Hinweise:
Zu allen angegebenen Gottesdiensten ist eine Anmeldung bei der Dominformation
erforderlich unter Telefon: 06131/253-412 (montags bis freitags von 10.00 bis 14.00
Uhr) oder unter der E-Mail: domgottesdienste@bistum-mainz.de
Die Plätze für die Christmetten um 17.30 Uhr im Dom, Augustinerkirche und St.
Quintin sind bereits alle vergeben. Für die Christmette um 23.00 Uhr im Dom sind
noch Plätze frei.
 Youtube-Kanal des Bistums Mainz:
www.youtube.com/user/bistummainz/videos?sort=p&view=0&shelf_id=2
Der Mainzer Dom im Internet unter mainzer-dom.de
Nachricht voraus am 14.12.2020 tob (MBN)

Neue CD des Mainzer Domchors Domkapellmeister Storck übergab neue Einspielung an Bistumsleitung Mainz.

Mainz, 8. Dezember 2020: Übergabe der neuen CD des Mainzer Domchores an (v.l.n.r.) Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Bischof Peter Kohlgraf und Domdekan Heinz Heckwolf durch Domkapellmeister Karsten Storck. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 8. Dezember 2020: Übergabe der neuen CD des Mainzer Domchores an (v.l.n.r.) Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Bischof Peter Kohlgraf und Domdekan Heinz Heckwolf durch Domkapellmeister Karsten Storck.

Mainz. Trotz Corona-Pandemie hat der Mainzer Domchor in diesem Jahr eine neue CD mit Werken der Wiener Klassik veröffentlicht. Unter der Leitung des Mainzer Domkapellmeisters, Professor Karsten Storck, ist die „Krönungsmesse“ des Mainzer Komponisten Vincenzo Righini zu hören, der von 1787 bis 1793 kurfürstlicher Mainzer Hofkapellmeister unter Bischof Friedrich Karl Joseph von Erthal war. Storck hat ein Exemplar der CD am Dienstag, 8. Dezember, am Rande der Dezernentenkonferenz im Mainzer Haus am Dom an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz und Domdekan Prälat Heinz Heckwolf überreicht. Im September 2019 haben der Mainzer Domchor und das Mainzer Domorchester gemeinsam mit Solisten der Musikhochschule Mainz dieses Werk aufgeführt. Die CD ist beim renommierten Chorlabel Rondeau in Leipzig erschienen.
Als zweites Werk ist ein Streichquintett des letzten Kurmainzer Hofkapellmeisters Johann Franz Xaver Sterkel zu hören. Sterkel war Nachfolger Righinis am Hof des Kurfürsten von Mainz und leitete die Hofkapelle bis zu ihrer endgültigen Auflösung im Jahr 1814. In der vorliegenden Ausgabe wurde das Quintett von Domkapellmeister Storck nach den Originalstimmsätzen bearbeitet und neu herausgegeben.
Hinweis: Die CD (ROP 6194) ist ab dem 10. Dezember im Fachhandel zum Preis von 17 Euro und in Mainz im Infoladen des Bistums, Heiliggrabgasse 8, sowie in der Dominformation, Markt 10, zum Preis von 15 Euro erhältlich.
Foto unter www.bistummainz.de/presse
Nachricht voraus am 8.12.2020 tob (MBN)

Wirtschafts- und Investitionsplan des Bistums Mainz für 2021 Volumen von 361,1 Millionen Euro / Kirchensteuereinnahmen in diesem Jahr gesunken

Mainz, 11. September 2020: Konstituierende Sitzung des Kirchensteuerrates (v.l.n.r.): Rainer Reuhl, Christof Molitor, Bischof Peter Kohlgraf, Volker Kurz, Michael Ender und Weihbischof Udo Markus Bentz. Es fehlt Erich Fuchs. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 11. September 2020: Konstituierende Sitzung des Kirchensteuerrates (v.l.n.r.): Rainer Reuhl, Christof Molitor, Bischof Peter Kohlgraf, Volker Kurz, Michael Ender und Weihbischof Udo Markus Bentz. Es fehlt Erich Fuchs.

Mainz. Der Kirchensteuerrat des Bistums Mainz hat den Wirtschaftsplan der Diözese für das Jahr 2021 mit einem Volumen von rund 361,1 Millionen Euro verabschiedet. Der vorgelegte Wirtschaftsplan entspricht den Vorgaben des Handelsgesetzbuches (HGB). Gegenüber den vergleichbaren Planzahlen 2020 (357,1 Millionen Euro) ergibt sich eine Steigerung von rund 1,1 Prozent. Die Sitzung unter Vorsitz des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf fand am Samstag, 5. Dezember, als Videokonferenz statt. Kohlgraf hat die in einem schriftlichen Umlaufverfahren gefassten Beschlüsse des Gremiums nun in Kraft gesetzt. In seiner Be- schlussfassung hat der Kirchensteuerrat - ebenso wie zuvor bereits der Diözesanvermögen- verwaltungsrat (DVVR) des Bistums Mainz - die Bistumsleitung aufgefordert, für den Wirt- schaftsplan 2022 weitere Einsparvorhaben in Höhe von fünf Millionen Euro zu benennen, um das strukturelle Defizit der Diözese zu reduzieren. Geleitet wurde die Sitzung vom ge schäftsführenden Vorsitzenden des Kirchensteuerrates, Rainer Reuhl aus Mainz.
Für 2021 rechnet das Bistum Mainz mit einem strukturellen Fehlbetrag von rund 38 Milli- onen Euro. Für das laufende Jahr 2020 erwartet die Bistumsleitung ein Defizit von rund 45 bis 50 Millionen Euro, das sich aus dem geplanten Defizit von32 Millionen Euro insbesondere geringeren Kirchensteuereinnahmen aufgrund der Corona-Pandemie ergibt. Der Haushalt des Bistums ist bereits seit mehreren Jahren defizitär. Das Defizit ergibt sich im Wesentlichen durch die Notwendigkeit höherer Rückstellungen für die Pensionslasten, die aufgrund der weiteren Absenkung des HGB-Zinssatzes vorgeschrieben sind. Ausgeglichen wird das Defizit im Wirtschaftsplan 2021 durch eine Entnahme aus den dafür gebildeten Pensions- und Beihilferücklagen in Höhe von 47,8 Millionen Euro. Das Bistum Mainz muss für die Pensionsverpflichtungen insbesondere für Priester und verbeamtete Lehrer entsprechende Rückstellungen bilden. Der vorgelegte Investitionsplan hat ein Volumen von 2,3 Millionen Euro, nach 10,9 Millionen Euro in 2020. Als größere Maßnahme ist nur noch der Abschluss der Baumaßnahmen am Gymnasium Theresianum in Mainz vorgesehen.

Weihbischof Bentz: Einsparvolumen von 50 Millionen bis 2030

Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, wies darauf hin, dass sich die notwendigen Sparmaßnahmen durch die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie „deutlich beschleunigt haben und wir jetzt schneller und trotzdem besonnen und mit klarer pastoraler Strategie handeln müssen“. Wörtlich sagte er: „Um dauerhaft eine solide und verantwortungsvolle Haushaltsplanung vorlegen zu können, müssen wir schrittweise 20 bis 25 Prozent unserer Ausgaben einsparen. Bis zum Jahr 2030 bedeutet das ein Einsparvolu- men von rund 50 Millionen Euro pro Jahr. Uns geht es nicht alleine so. Die Sparbeschlüsse der Synode der EKHN und unsrer Nachbarbistümer zeigen in dieselbe Richtung.“

Und weiter sagte Bentz: „Kirche ist im Umbruch. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Deshalb geht es nicht darum, einfach nur Einsparpotentiale umzusetzen. Es geht darum, neuen Gestaltungsspielraum zu bekommen. Wir stehen in intensiven Diskussionen darüber, was wir künftig lassen, vor allem aber wie wir uns in Zukunft als Bistum in innovativer Weise seelsorglich, karitativ und in unsrer gesellschaftlichen Verantwortung engagieren. Was brauchen die Menschen und was können wir Ihnen als Kirche geben? Das bleibt der Dreh- und Angelpunkt.“
Bentz erläuterte, dass die Bistumsleitung die Vorgaben der Finanzaufsichtsgremien im Bis- tum Schritt für Schritt realisieren wird und mit dem Pastoralrat die inhaltliche Ausrichtung dieses Konsolidierungsprozesses berät. Auch die bereits angestoßenen Sparmaßnahmen sind Folge dieser Vorgaben der gewählten Gremienmitglieder und betreffen neben der Neustrukturierung des Bildungsbereiches etwa die Caritas, deren Haushaltszuweisungen bis 2024 ebenfalls jährlich um zwei Prozent gekürzt werden, die Kürzung des Bauetats sowie den kompletten Verzicht auf weitere Verbeamtungen. Daneben ergeben sich durch die Einführung von Schulgeld in Hessen ab dem laufenden Schuljahr auch Mehreinnahmen von rund drei Millionen Euro. Eine detaillierte Kosten- und Aufwandsanalyse der Pfarreien wird einer der nächsten Schritte dieses Konsolidierungsprozesses sein.

Negative Kirchensteuerentwicklung

Insgesamt liegt das Kirchensteueraufkommen im Bistum Mainz im laufenden Jahr bis Ende Oktober 2020 um 11,8 Millionen Euro bzw. 8,3 Prozent unter dem Vorjahreswert, erläu- terte Finanzdirektor Christof Molitor.Bei Fortsetzung der moderat positiven Konjunkturentwicklung geht die Finanzverwaltung für das Jahr 2021 von einem Zuwachs der Kirchensteuereinnahmen um 3,5 Prozent aus. Insgesamt rechnet die Finanzverwaltung für den Wirtschaftsplan 2021 mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von rund 225,6 Millionen Euro. Damit liege die prognostizierte Höhe der Kirchensteuereinnahmen um circa minus 10,4 Millionen Euro bzw. minus 4,4 Prozent unter dem Ist-Wert aus dem Jahr 2019, betonte Molitor. Trotz einer konjunkturellen Stabilisierung sei derzeit nicht absehbar, wann die Wirtschafts- und Beschäftigungszahlen wieder das Niveau des Jahres 2019 erreichen werden. Die Finanzkrise 2008/2009 habe gezeigt, dass es vier Jahre dauere, bis das Steuer- aufkommen wieder das Vorkrisenniveau erreiche. Auch in der aktuellen Krise werde nicht mit einer schnellen Erholung des Steueraufkommens gerechnet, sagte Molitor.

Aus den Kirchensteuermitteln bezuschusst das Bistum Mainz seine pastoralen Aufgaben. So erhalten im Jahr 2021 die 134 Pastoralen Einheiten im Bereich „Allgemeine Seelsorge in den Gemeinden“ im kommenden Jahr 67,5 Millionen Euro, der Bereich Schulen, Hochschulen und Religionsunterricht rund 66,5 Millionen Euro (dabei ergeben sich im Wirtschaftsplan 2021 noch keine Einsparungen durch die im September 2020 angekündigte Neustrukturierung des Bildungsbereiches). Die Aufwendungen aus Kirchensteuermitteln für die 206 Kindertageseinrichtungen des Bistums belaufen sich im kommenden Jahr auf 23,4 Millionen Euro, dann folgen die Kategoriale Seelsorge (21,2 Millionen Euro) sowie „Soziale Dienste und Caritas“ mit 18,9 Millionen Euro aus der Kirchensteuer.

Stichwort: Diözesankirchensteuerrat

Der Diözesankirchensteuerrat berät die Bistumsleitung in Haushalts- und Finanzfragen, verabschiedet den Wirtschaftsplan, setzt die Hebesätze für die Kirchensteuer fest, und nimmt den von externen Wirtschaftsprüfern geprüften Jahresabschluss des Bistums und des Bischöflichen Stuhls zu Mainz entgegen. Zudem beschließt der Diözesankirchensteuerrat die Verwendung des festgestellten Jahresergebnisses. Die Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Die Amtsdauer beträgt jeweils vier Jahre. Mitglieder sind nach den Statuten unter anderen der Mainzer Bischof als Vorsitzender, der Generalvikar als sein Stellvertreter sowie jeweils ein gewählter Vertreter der Ver- waltungsräte aus den 20 Dekanaten des Bistums. Geschäftsführender Vorsitzender ist seit 2020 Rainer Reuhl. Hinzu kommen je zwei Mitglieder des Priesterrates und der Dekane- konferenz und vier Mitglieder des Katholikenrates.

Adveniat-Kollekte an Weihnachten (24. & 25.12.) Auch Online-Spenden für das katholische Lateinamerika-Hilfswerk möglich

Adveniat-Weihnachtskollekte (c) Adveniat
Adveniat-Weihnachtskollekte

Essen. Die deutschen Bischöfe haben bereits am dritten Adventssonntag zur Unterstützung der Adveniat-Weihnachtsaktion aufgerufen. Unter dem Motto „ÜberLeben“ rückt das Lateinamerika-Hilfswerk die Sorgen und Nöte der armen Landbevölkerung in den Blick. Die Bischöfe bitten in ihrem Aufruf, der in allen Gottesdiensten verlesen wird, um eine großzügige Spende bei der Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember für Adveniat. Der sonst übliche Besuch eines Adveniat-Gastes im Bistum Mainz ist in diesem Jahr coronabedingt ausgefallen.

„Die Corona-Pandemie trifft die Armen in Lateinamerika mit großer Härte. Durch das Zu- sammenleben in engen Hütten sind Abstandsregeln nicht einzuhalten. Hygienemaßnahmen sind kaum umsetzbar. Viele Menschen haben ihren Broterwerb verloren. Hunderttausende leiden Hunger“, schreiben die Bischöfe. Die kirchlichen Partner vor Ort seien oft die einzigen, die an ihrer Seite bleiben und die Bedürftigen unterstützen: „Sie helfen in akuter Not, schenken Kranken und Trauernden Beistand, schaffen Existenzgrundlagen und eröffnen Bildungsmöglichkeiten.“ Damit diese wichtige Arbeit stattfinden kann, rufen die Bischöfe mit einem eindringlichen Appell zum Spenden auf: „Selten ist die Weihnachtskollekte von Adveniat so wichtig wie in diesem Jahr!“ Mit der Kollekte am Weihnachtsfest könne gerade im Corona-Jahr ein Zeichen der Verbundenheit gesetzt werden.


Hinweise:
adveniat
Internetseite für Online-Spenden:
adveniat.de/helfen/online-spenden/donate/new/spendenzweck/46
tob/PM (MBN)

Wofür verwendet das Bistum Mainz die Kirchensteuer? Broschüre mit Erläuterungen zum Wirtschaftsplan 2021 veröffentlicht Mainz.

(c) Bistum Mainz

Mainz. Am 5. Dezember hat der Diözesankirchensteuerrat des Bistums Mainz den Wirt- schaftsplan für 2021 beraten. Eine neue, 28-seitige Broschüre des Bischöflichen Ordinariates erklärt nun, wie die Kirchensteuer für die verschiedenen Sachbereiche im Bistum Mainz ver- wendet wird: für die Seelsorge vor Ort, für Jugendarbeit und besondere seelsorgliche Aufgaben, für Schulen, Hochschulen und Religionsunterricht, für Caritas, soziale Dienste und Kindertagesstätten, für Bildung, Kunst und Kultur, für Weltkirche und gesamtkirchliche Aufgaben sowie schließlich für Zentrale Dienste, Verwaltung und Leitung. Als gedrucktes Exemplar ist die Broschüre ab Montag, 11. Januar 2021, im und über den Infoladen des Bistums Mainz erhältlich. Als pdf-Datei ist die Broschüre bereits auf der Internetseite des Bistums Mainz verfügbar.

In seinem Schlusswort dankt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf den Kirchensteuerzahlern im Bistum. „Kirche ist kein Selbstzweck, sondern die vielen Menschen in der Kirche wollen einen Dienst für andere tun“, schreibt Kohlgraf. Das vielfältige Engagement des Bistums in den verschiedenen seelsorglichen Bereichen sei nur durch das Engagement der „vielen treuen Kirchensteuerzahlerinnen und -zahler“ möglich. Und weiter: „Letztlich ist dies ein Beitrag zur Weitergabe des Evangeliums in unsere Welt hinein. Ich danke allen von Herzen, die das auch in bewegten Zeiten tun.“

Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz, der auch Ökonom des Bistums ist, betont zusammen mit Finanzdirektor Christof Molitor im Geleitwort: „Eine sorg- fältige, sparsame und vorausblickende Verwendung der Kirchensteuermittel ist für uns eine selbstverständliche Pflicht. Bereits 2019 haben sich in unserem Bistum Verantwortliche und Beratende aller Ebenen auf einen langjährigen ‚Pastoralen Weg‘ begeben. Die entscheidende Frage auf diesem Weg lautet: Wie wollen wir als Bistum Mainz künftig für die Menschen eine lebendige Kirche sein? Was sind die seelsorglichen Schwerpunkte? Welche Infrastruktur braucht es dafür?“

Bentz und Molitor verweisen außerdem auf die gemeinsame Verantwortung und wirksame Kontrolle der wesentlichen wirtschaftlichen Entscheidungen durch verschiedene Gremien, welche die Bistumsleitung mit Beispruchs- und Zustimmungsrechten beraten: „Der jährliche Wirtschaftsplan wird nach den Beratungen im Pastoralrat zu den pastoralen Schwerpunkten vom Diözesanvermögensverwaltungsrat (DVVR) geprüft. Dieses Aufsichtsgremium gibt eine Empfehlung an den Diözesankirchensteuerrat, der den Wirtschaftsplan beschließt. Auch Jah- resabschluss und Ergebnisverwendung werden von beiden Gremien beschlossen und die Verwendung der Steuermittel überprüft.“


Hinweise:
Link zur Broschüre als pdf-Datei:
bistummainz.de/finanzen/infos/kirchensteuer-kirche-und-geld
Als gedruckte Broschüre (28 Seiten) ist die neue Information ab 11. Januar 2021 kostenlos
im und über den Infoladen des Bistums Mainz erhältlich: Infoladen Bistum
Mainz, Heiliggrabgasse 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-888, E-Mail: infoladen@bistum-
mainz.de

„Kreativ, hilfreich, verlassen, unzumutbar“: Kirche im Corona-Lockdown Große Beteiligung und Spannbreite bei Online-Umfrage zur Pandemie im Bistum Mainz

Mainz. Erste Ergebnisse einer Online-Umfrage im Bistum Mainz zur Corona-Krise wurden am Dienstag, 15. Dezember, in der wöchentlichen Dezernentenkonferenz der Bistumsleitung mit Bischof Peter Kohlgraf vorgestellt. Stephan Weidner und Kerstin Aufenanger, federführend in Durchführung und Auswertung der Umfrage, berichteten von Einsichten aus 800 eingetroffenen digitalen Antwortbögen. Die Beantwortung erfolgte aus Datenschutzgründen anonym. Von Mitte August bis Ende September waren insgesamt 1.851 haupt- und ehrenamtlich Verantwortliche in den verschiedenen Arbeitsgebieten des Bistums Mainz (Pfarrgemeinden, Caritas, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Jugendarbeit, Orden und Verbände) sowie weitere Interessierte eingeladen, Erfahrungen im kirchlichen Raum während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr mitzuteilen und zu bewerten. Die Umfrage mit dem Titel „Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Pastoral im Bistum Mainz?“ war von Bischof Kohlgraf und dem Leiter des Seelsorgedezernats, Ordinariatsdirektor Hans Jürgen Dörr, in Auftrag gegeben worden. Beide zeigten sich erfreut vom hohen Rücklauf.

Digitalisierungsschub in der Kirche

Überrascht vom gesetzlich verordneten Stillstand des gesellschaftlichen Lebens mit Kontakteinschränkungen und Verbot von Versammlungen auch bei Gottesdiensten zur Osterzeit, war in den Gemeinden des Bistums digitale Kreativität gefragt. Rund 1.550 neu entwickelte Projekte in diesem Bereich wurden in den Antworten auf die Umfrage genannt. Im Mittelpunkt der Gemeindearbeit standen dabei oft die Gottesdienste in den Kirchen und weitere spirituelle Anregungen, zum Beispiel für Hausgottesdienste. Etliche Gemeinden gingen dazu über, ihre Sonntagsgottesdienste im Internet zu streamen. Allerdings lassen die Antworten erkennen, dass das Streamen von Eucharistiefeiern eher als Notbehelf empfunden wurde, der die persönliche Präsenz und Erfahrung von Gemeinschaft auf Dauer nicht ersetzen könne. Im Falle einer Weiterführung solcher Angebote zeichnet sich ab, dass vielfach qualitativ höherwertigere mediale Formate mit interaktiven Elementen entwickelt werden müssten.

Weitgehend positiv bewertet wurde der Digitalisierungsschub in der Kommunikation untereinander und in den Arbeitsabläufen. Abgesehen von Telefon und E-Mail nutzten 51 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Medium der Videokonferenz zu Absprachen. Es fehlte in den Gemeinden und anderen kirchlichen Einrichtungen vor Ort allerdings vielfach an technischer Ausstattung und Medienkompetenz. Dieser Mangel erwies sich auch oft als Hindernis, mit bestimmten Altersgruppen oder anderen besonderen Zielgruppen der Gemeinden und sozialen Einrichtungen in Kontakt zu bleiben, vor allem mit Kindern, Senioren und sozial Schwächeren. Im nicht-digitalen Bereich wurden vor allem Einkaufshilfen als praktische Dienstleistung angeboten.

Kritische Selbstwahrnehmung

In der Bewertung der Rolle der Kirche in der Öffentlichkeit während des ersten Corona- Lockdowns überwogen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Umfrage Kritik und Selbstkritik: 57 Prozent waren der Meinung, dass die Kirche mit ihrem Personal und ihren

Angeboten nicht ausreichend in Erscheinung getreten wäre oder ein negatives Bild abgegeben hätte, nur 21 Prozent stellten ihrer Kirche ein positives Zeugnis aus, während der Rest geteilter Ansicht war oder sich nicht näher dazu äußerte. „Kreativ, hilfreich, verlassen, unzumutbar“, formulierte ein Diakon die ganze Spannbreite der Wahrnehmung. Drastischer noch die Worte eines Pfarrgemeinderats: „Plötzlich war man ohne Gläubige in den Kirchenbänken ‚arbeitslos‘. Traurig. Raus aus der Komfortzone!“

Bischof Kohlgraf dankte Weidner, Aufenanger und ihrem Team für Durchführung und Auswertung der Umfrage. Es seien in den Antworten viele Themen angesprochen worden, die ihn auch selbst immer wieder beschäftigten, besonders die Notwendigkeit einer besseren Vernetzung von liturgischem, seelsorglichem und sozialem Handeln der Kirche. Auch stelle sich nochmals verschärft die Frage: „Was ist ‚die Kirche‘ für die Menschen, was wird von ihr erwartet, was überhaupt wahrgenommen?“ Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, äußerte die Hoffnung, dass sich die Lernerfahrungen des ersten Lockdowns im gegenwärtigen zweiten Lockdown positiv auswirken werden.

Eine noch intensivere Auswertung der Online-Umfrage sowie von 26 parallel erfolgten vertieften Interviews wird im Seelsorgedezernat in den kommenden Wochen in Angriff genommen, außerdem die Erarbeitung eines Konzepts zur Veröffentlichung und Diskussion der Ergebnisse.

UNESCO: Mainzer Dombauhütte gehört zum Immateriellen Kulturerbe Antrag von 18 europäischen Bauhütten / Heckwolf: Wertschätzung der Mitarbeiter

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mainzer Dombauhütte, die jetzt zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört. (c) Bistum Mainz / Blum
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mainzer Dombauhütte, die jetzt zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört.

Mainz. Mit der Entscheidung des Zwischenstaatlichen UNESCO-Ausschusses Immaterielles Kulturerbe vom Donnerstag, 17. Dezember, ist auch die Mainzer Dombauhütte Teil des Immateriellen Kulturerbes. Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss hatte in seiner 15. Sitzung, die vom 14. bis 19. Dezember als Videokonferenz stattfand, dem Antrag der 18 europäischen Bauhütten auf Einschreibung des Bauhüttenwesens in das Register „Guter Praxisbeispiele“ der UNESCO zugestimmt. Neben der Mainzer Dombauhütte und weiteren Bauhütten aus Deutschland hatten sich auch Bauhütten aus Frankreich, Norwegen, Österreich und der Schweiz an dem Antrag beteiligt. Bereits im Jahr 2018 war das Bauhüttenwesen in das bundesweite Register Guter Praxisbeispiele der Deutschen UNE- SCO-Kommission aufgenommen worden. Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Domdekan Heckwolf: Internationale Wertschätzung für unsere Dombauhütte

Mit großer Freude hat der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, die UNESCO- Entscheidung aufgenommen: „Ich bin sehr glücklich über die Aufnahme der europäischen Bauhütten in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes. Herzlichen Dank sage ich den Kolleginnen und Kollegen der Bauhütten in Köln und Straßburg, die dieses Projekt vorangetrieben haben. Die Aufnahme ist eine großartige Auszeichnung und eine internati- onale Wertschätzung für unsere Mainzer Dombauhütte. Besonders freut es mich für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn es sind natürlich in erster Linie deren Handwerks- kunst und Engagement, die mit der UNESCO-Entscheidung gewürdigt werden. Mit ihrem Geschick und ihrer Beharrlichkeit leisten sie einen wesentlichen Beitrag dazu, unseren Dom für kommende Generationen zu erhalten. Der über 1.000 Jahre alte Mainzer Dom ist zum einen das zentrale Gotteshaus der Diözese und mit seiner langen Tradition ein lebendiges Zeugnis unserer Bistumsgeschichte und des vielfältigen Glaubenslebens, dem er Raum gibt. Mit seiner tausendjährigen Kunst und Kultur kann er heute noch Menschen zum Glauben führen. Zum anderen ist der Dom ebenso ein bedeutsames historisches Monument und eine kunstgeschichtliche Kostbarkeit, die ihm eine große Bedeutung für das Leben in der Stadt Mainz geben. Nicht allein das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern im Mainzer Dombauverein und der Stiftung Hoher Dom zu Mainz zeigen, dass der Erhalt des Mainzer Domes vielen Menschen aus Mainz und der Umgebung eine Herzensangelegenheit ist.“

Mainzer Dombauhütte hat 19 Mitarbeiter

In der Mainzer Dombauhütte, die vom Mainzer Domkapitel getragen wird, arbeiten aktuell vier Frauen und 15 Männer unter anderem als Steinmetze, Maler, Schlosser, Ingenieure und Gärtner. In der Steinmetzausbildung, die an der Mainzer Dombauhütte erfolgt, werden Handwerkstechniken vermittelt, die ansonsten kaum noch zum Einsatz kommen, wie etwa der Bleiverguss oder nachhaltige Arbeitsmethoden in der Steinsanierung. Die Dombauhütte ist darüber hinaus stets offen für Forschung und Entwicklung neuer Techniken. So wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Steinkonservierung eigene Mörtelrezepturen und Steinlasuren entwickelt, die speziell auf die am Dom verbauten Materialien abgestimmt sind. Die Ursprünge der Mainzer Dombauhütte reichen bis in das Mittelalter zurück. Die Geschichte der Mainzer Dombauhütte nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt wieder ab 1950; im Jahr 1963 erfolgte die offizielle Neugründung.

Bauhütten sind überregionales Modell für Erhaltung Immateriellen Kulturerbes

Einmal jährlich nimmt der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss neue immaterielle Kulturformen sowie Gute Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes auf. Seit 2003 fördert die UNESCO den Erhalt von Alltagskulturen und -traditionen. Die „Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbens“ wurde mittlerweile von 180 Staaten unterzeichnet, im Jahr 2013 auch von Deutschland und besteht unabhängig von der Welt- kulturerbeliste von Natur- und Kulturstätten. Die aufgenommenen Modellprogramme und
-projekte stehen beispielhaft für effektive Maßnahmen zur Erhaltung Immateriellen Kul- turerbes und sollen zur Nachahmung anregen. „Mit ihren zahlreichen Dokumentations- und Erhaltungsaktivitäten, der Jugend- und Vermittlungsarbeit, der Vernetzung mit der Politik, Industrie und untereinander bieten die deutschen Dom- und Münsterbauhütten ein überregionales Modell für die Erhaltung Immateriellen Kulturerbes“, heißt es auf den In- ternetseiten der UNESCO dazu.

Hinweise:

bistummainz.de/dom-mainz/bauwerk/dombauamt

Im Rahmen des Antrages ist ein Buch erschienen, in dem sich die beteiligten Bauhütten vorstellen: Sabine Bengel / Fondation de l‘Oeuvre Notre-Dame / Dombaumeister e.V. (Hg.): Europäische Bauhütten – Immaterielles Kulturerbe der Mensch- heit. Verlagshaus J.S. Klotz, Neulingen 2020. 152 Seiten. 24,80 Euro. ISBN: 978-3-
948424-73-2.

bauhuetten.org und
unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe- weltweit/ausschuss-2020

Foto unter www.bistummainz.de/presse


 

Weitere Schritte für eine gute Zukunft der Liebfrauenschule Ursula Machnik übernimmt zum 1. Februar die Leitung der Bensheimer Mädchenschule

Ursula Machnik (c) privat
Ursula Machnik

Mainz/Bensheim. Das Bistum Mainz arbeitet derzeit intensiv an der Zukunftssicherung der Liebfrauenschule Bensheim. Nachdem Ende September die Planungen zur Überführung der Trägerschaft bekannt gegeben wurden, fanden intensive Gespräche mit potentiellen Partnern statt. Wie das Bistum bekannt gab, werden zurzeit mehrere Optionen geprüft und auf ihre Umsetzung hin untersucht. Die Gespräche mit freien Trägern verlaufen äußerst konzentriert und konstruktiv. Es besteht ein hohes Interesse, die Liebfrauenschule in eine freie Trägerschaft zu überführen. Auch die Mitglieder der Schulgemeinschaft, insbesondere eine Arbeitsgruppe aus der Elternschaft, werden in die Überlegungen einbezogen, ebenso wie die kommunalpolitische Ebene.

Parallel dazu konnte eine wichtige Entscheidung bereits getroffen werden: Zum 1. Februar 2021 wird die Schulleiterstelle der Liebfrauenschule nahtlos wiederbesetzt. Als neue Schul- leiterin wird Ursula Machnik in der Nachfolge von Sabine Nellessen-Kohl die Geschicke der Schule und die anstehenden Entwicklungen lenken. „Wir freuen uns, dass mit Ursula Machnik eine Pädagogin die Leitung der Schule übernimmt, die über jahrzehntelange Er- fahrung im Privatschuldienst verfügt. Sie hat in den vergangenen Jahren in der Schulaufsicht des Bistums verantwortlich die weiterführenden Schulen im rheinhessischen Teil des Bistums begleitet. Der Liebfrauenschule ist sie als ehemalige Schülerin persönlich verbun- den und deren christliche Wertevermittlung im schulischen Alltag ist ihr ein zentrales Anliegen. Gemeinsam werden wir in hohem Verantwortungsbewusstsein die Weiterentwicklung der Schule gestalten“, betont der Bildungsdezernent des Bistums Mainz, Gereon Geissler. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird die bisherige Schulleiterin Sabine Nellessen- Kohl gemeinsam mit Bildungsdezernent Geissler Ende Januar verabschieden.

Ursula Machnik (Jahrgang 1959) hat nach dem Abitur an der Liebfrauenschule in Bensheim in Frankfurt/Main Musik und Deutsch für das Lehramt der Sekundarstufe II studiert. Nach langjähriger Unterrichtstätigkeit an der St. Angela-Schule in Königstein, einer der LFS Bensheim vergleichbaren Mädchenschule des Bistums Limburg, wechselte sie im Jahr 2016 in die Schulaufsicht des Bistums Mainz als Referentin für die weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz. Als Schwerpunkte ihres Engagements benennt Machnik „das Eintreten für christliche Wertevermittlung im schulischen Alltag und die Stärkung der Identifikation mit der Schule als ganzheitlichem Lern- und Lebensort“.
Motiviert zum Wechsel in die Leitung der LFS Bensheim habe sie zum einen der Wunsch,  „die Schule in der derzeitigen Pandemie-Situation nicht ohne Leitung dastehen zu lassen“ und „das Anliegen, die Schule in der Übergangszeit des Trägerwechsels bestmöglich zu führen“. Und weiter betont Machnik: „Mir ist es wichtig, die Schule in ihren spezifischen Ausprägungen kennenzulernen, gemeinschaftlich die Stärken und Schwächen zu analysieren und ein Klima des Vertrauens zu erzeugen, in dem wir den anstehenden Wechsel als Chance begreifen können.“

Foto unter bistummainz.de/presse

Diözesancaritasverband verkauft Anteile an katholischen Kliniken Verkaufserlös für nachhaltige Finanzierung der Aufgaben der Caritas im Bistum Mainz

Mainz. Der Caritasverband für die Diözese Mainz e.V. verkauft seine Minderheitsanteile an den katholischen Krankenhäusern in Mainz und Bingen an die katholische Marienhaus Unternehmensgruppe als Mehrheitseigner. „Es fällt uns nicht leicht, diesen Schritt zu gehen, sind wir doch dem Katholischen Klinikum Mainz (kkm) und dem Heilig-Geist-Hospital Bingen in langer Tradition verbunden“, sagte Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick am Mittwoch, 2. Dezember. „Da wir aber seit 2014 in der Position eines Minderheitsgesellschafters sind, ist dieser Schritt folgerichtig. Wir sind überzeugt, dass dies für die Zukunft der beiden Krankenhäuser die richtige Entscheidung ist. Die Bündelung von Verantwortung in einer Hand bedeutet eine Stärkung.“

Der Diözesancaritasverband hält bislang 49 Prozent an der Krankenhaus-Trägegesellschaft Caritas-Werk St. Martin GmbH (CWSM), die Marienhaus Holding GmbH 51 Prozent. Die gültige Übertragung der Gesellschaftsanteile zum Anfang des Jahres 2021 steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen, die jedoch nach Einschätzung beider Vertragsparteien bald vorliegen werden. Die Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeitenden in den Krankenhäusern sind von der Übertragung nicht berührt.

Der Caritasverband für die Diözese Mainz wird sich künftig auf seine Aufgaben als Caritas- Spitzenverband in Hessen und Rheinland-Pfalz konzentrieren. Die eng mit dem Bistum Mainz abgestimmte Entscheidung erfolgte auch angesichts der zunehmend komplexen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser. Der Diözesancaritasverband wird sich aber wei- terhin für katholische Krankenhäuser im Bistum einsetzen. Dies ergibt sich auch daraus, dass diese so genannte korporative Mitglieder des Verbandes sind. Das Katholische Klinikum Mainz und das Heilig-Geist-Hospital leisteten einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Region, sagte Diözesancaritasdirektorin Regina Freisberg.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Erlös aus dem Verkauf soll für die nachhaltige Finanzierung der Aufgaben der Caritas im Bistum Mainz verwendet werden.
„Auf diese Weise können wir soziale Arbeit - auch in den katholischen Krankenhäusern - langfristig finanzieren“, sagte Diözesancaritasdirektorin Adick.

Die Übergabe der Minderheitsanteile bedeute keinen Rückzug des Bistums, sondern nur ein verändertes Engagement, betonte Diözesancaritasdirektorin Freisberg. „Patientinnen und Patienten, die Unterstützung oder Begleitung suchen, werden diese weiterhin bekommen. Angebote der Krankenhausseelsorge und der Caritas oder eine Präsenz der ‚Grünen Damen und Herren‘ werden bleiben.“

Ursprünglich war der Diözesancaritasverband alleiniger Gesellschafter des kkm-Trägers CWSM. Im Jahr 2012 stieg die Waldbreitbacher Marienhaus Holding GmbH ein, eine der bundesweit größten katholischen Trägergesellschaften.

Das kkm ist eine Zusammenführung der beiden katholischen Mainzer Krankenhäuser St. Vincenz und Elisabeth Hospital und St. Hildegardis-Krankenhaus, die beide auf eine lange Geschichte zurückblicken. Das St. Vincenz und Elisabeth Hospital wurde im Jahr 1850 vom Vincenz und Elisabeth Verein unter Mitwirkung von Bischof Wilhelm Emmanuel von
 Ketteler gegründet. Die Gründung des St. Hildegardis-Krankenhauses erfolgte 1912 durch die Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Die beiden Krankenhäuser wurden 2003 in der Trägerschaft der CWSM zu einem Krankenhaus unter dem Namen „Katholisches Klinikum Mainz“ in der Betriebsstätte des ehemaligen Vincenz und Elisabeth Hospitals zu- sammengeführt. Das kkm verfügt heute über 624 Betten und beschäftigt rund 1.300 Mit- arbeitende.

Das schon im frühen Mittelalter gegründete Heilig-Geist-Hospital in Bingen ging 2014 von der seit dem Mittelalter bestehenden Heilig-Geist-Hospital-Stiftung auf die Heilig-Geist- Hospital GmbH über, die seither zu 94 Prozent eine Tochter des CWSM und zu 6 Prozent eine Tochter der Stiftung ist. Im Heilig-Geist-Hospital stehen heute 132 Betten zur Verfügung. 276 Mitarbeitende sind hier tätig.

Friedenslicht für Bischof Kohlgraf

Mainz, 15. Dezember 2020: Übergabe des Friedenslichtes (v.l.n.r.): Verena Storch, Bischof Peter Kohlgraf, Daniel Kretsch und Mathias Berger. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 15. Dezember 2020: Übergabe des Friedenslichtes (v.l.n.r.): Verena Storch, Bischof Peter Kohlgraf, Daniel Kretsch und Mathias Berger.

Pfadfinder brachten das Licht aus Bethlehem ins Mainzer Bischofshaus
Mainz. Das Friedenslicht aus Bethlehem ist am Dienstagabend, 15. Dezember, vor dem
Mainzer Bischofshaus an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf übergeben worden. Kohlgraf dankte den Pfadfinderinnen und Pfadfindern für ihren Einsatz. In diesem Jahr hatte es coronabedingt am dritten Advent keinen traditionellen Aussendungsgottesdienst für das Friedenslicht im Mainzer Dom gegeben. Die Verteilung des Friedenslichtes erfolgt stattdessen über die Katholischen Jugendzentralen des Bistums. Zur Übergabe waren von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) Kurat Daniel Kretsch, Verena Storch von der der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) und der Mainzer Diözesanjugendseelsorger Mathias Berger vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) gekommen.

Seit 1994 tragen die deutschen Pfadfinderverbände im Advent das Licht aus der Geburtsgrotte in Bethlehem als Zeichen des Friedens in Gemeinden, Familien und zu Prominenten. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Frieden überwindet Grenzen“. Getragen wird die Aktion Friedenslicht unter anderem von der DPSG, PSG und dem BDKJ. Am Montag hatten die Pfadfinder das Friedenslicht bereits in die Mainzer Staatskanzlei zu Ministerpräsidentin Malu Dreyer gebracht.

Hinweis: www.dpsg-mainz.de
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tob (MBN)


DPSG-Diözesankurat Daniel Kretsch erläutert die Aktion „Friedenslicht“ 2020

Drei Fragen - drei Antworten

Mainz. In diesem Jahr kann es coronabedigt keinen traditionellen Aussendungsgottesdienst für das Friedenslicht aus Bethlehem im Bistum Mainz geben. Der zentrale Aussen- dungsgottesdienst für die Friedenslicht-Aktion der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) hatte in den vergangenen Jahren stets am dritten Adventssonntag im Mainzer Dom stattgefunden. Auf das Friedenslicht aus Bethlehem verzichten muss am Sonntag,
13. Dezember, aber trotzdem niemand. Der Mainzer DPSG-Diözesankurat Daniel Kretsch erläutert im Interview die Planungen für die diesjährige Friedenlicht-Aktion:

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Der traditionelle Aussendungsgottesdienst für das Frie- denslicht im Mainzer Dom war in den vergangenen Jahren stets ein großes „Familientreffen“ der Pfadfinder aus dem Bistum Mainz. Dieses Jahr ist das aus guten Gründen nicht möglich. Was bedeutet das für das Anliegen und die Organisation der Aktion?

Daniel Kretsch: Nun, zuallererst hat es ein Umdenken für die Planung erfordert. Die alt- bewährte Aussendungsfeier so nicht durchführen zu können finden wir sehr schade. Vor allem deshalb, weil es immer ein großes Fest und ein Zeichen der Verbundenheit war, mit so vielen Pfadfinderinnen und Pfadfindern sowie den Freunden des Friedenslichtes ge- meinsam dieses ganzes besondere Licht weiterzugeben und in die Welt zu bringen.

Wir wollten versuchen, diesen Gedanken von Gemeinschaft und Verbundenheit zu erhal- ten. Also haben wir alles umgeworfen, was wir in den Monaten schon überlegt hatten und nochmal von vorne begonnen. Unsere Grundfrage war: Wie bekommen wir das Licht zu all den Menschen, ohne diese zentrale Feier, ohne dass wir die Gesundheit der Menschen gefährden und trotzdem diese Verbundenheit irgendwie erhalten zu können. Also mussten wir kleiner denken und haben, gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Ju- gend (BDKJ) und dem Bischöflichen Jugendamt (BJA) zusammen, den Plan entwickelt keine große, sondern viele kleine Feiern im ganzen Bistum anzubieten. Dankenswerterweise haben wir mit unseren Katholischen Jugendzentralen (KJZ) in den Dekanaten bereits eine gute Struktur in der Fläche unseres Bistums. Daraus ist die Idee geboren, dass wir über diese an mindestens 14 unterschiedlichen Standorten in unserem Bistum die Übergabe des Lichtes garantieren können. Jedenfalls jetzt noch. Man weiß ja nie in dieser Zeit. Inhaltlich passt diese Form der Friedenslichtübergabe auch gut zum diesjährigen Motto: „Frieden überwindet Grenzen“. Das kann für uns auch heißen die Grenzen der Coronakrise dadurch zu überwinden, dass wir, obwohl wir alle woanders feiern, in diesem Licht verbunden sind und damit die Grenze bereits überwunden haben, die uns diese spezielle Zeit aufzwingt.

MBN: Organisiert wird die Verteilung in diesem Jahr über die Katholischen Jugendzentralen im Bistum. Wie sehen die genauen Pläne dazu aus?

Kretsch: Wir vom Vorbereitungskreis werden das Licht am Morgen des 13. Dezembers bei der Bundesdelegation abholen, die das Licht an unterschiedliche Orte der Bundesrepublik bringt. Dieses Licht bringt der Vorbereitungskreis dann zu unseren Jugendzentralen. Diese haben sich bereits, gemeinsam mit einem Pfadfinderstamm vor Ort, für ihr Dekanat eine Form der Friedenslichtübergabe überlegt. Sei es eine kleine gottesdienstliche Feier, ein schön gestalteter Übergabeort, wo man das Licht abholen kann, auch Friedenslicht „to go“

Barner: Neue Wege suchen zu mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung predigte bei Abendlob-Reihe

Mainz. „Wir müssen neue Wege finden auf der Suche nach mehr Gerechtigkeit und Wahrheit in unserem Denken, in unserer Sprache und unserem Handeln, um dem Frieden auf Erden eine Chance zu geben.“ Das sagte Dr. Susanne Barner in ihrer Predigt beim Abendlob am Sonntagabend, 6. Dezember, im Mainzer Dom. Und weiter: „In der vertrauensvollen Beziehung zu unserem himmlischen Vater, im Annehmen und Leben seiner Gebote können wir den inneren Frieden finden, der uns frei macht, uns für den Frieden in der Welt einzusetzen, für Gerechtigkeit und Wahrheit, ohne die es keinen Frieden geben kann.“ Die Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung im Bistum Mainz sprach zum Thema „Frieden verkündet der Herr seinem Volk, den Menschen mit redlichem Herzen“ (Ps 85,9). An dem Abendlob nahmen unter anderen auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sowie Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz teil. Barner betonte, dass jeder Einzelne die Möglichkeit habe, zu mehr Frieden beizutragen. Als Beispiele für Menschen, die aus einem tiefen Glauben heraus Vorbilder für das Engagement um den Frieden wurden, nannte sie den heiligen Franz von Assisi, die heilige Teresa von Kalkutta und Martin Luther King. Wörtlich sagte sie: „Lassen wir uns mitreißen von leuchtenden Vorbildern! Setzen wir uns ein für Wahrheit, Gerechtigkeit und Güte, für Teilen und Solidarität, dort, wo es uns möglich ist. Lernen wir aus den Erschütterungen und Erfahrungen dieses Corona-Jahres, das uns unmissverständlich gezeigt hat: alle auf dieser Erde sitzen in einem Boot. Geben wir die Hoffnung nicht auf! Wir sind nicht hilflos. Der Gott des Friedens ist an unserer Seite.“

Frieden braucht unser Mittun
Nach biblischem Verständnis bedeute Frieden „nicht nur Abwesenheit von Krieg und
Kampf oder einen Waffenstillstand, sondern umfassendes Glück, Gesundheit und Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft, gelingendes Leben in gelingenden Beziehungen - zu anderen Menschen, zu sich selbst und zu Gott - ein Zustand des ‚Heilseins‘“. Weiter sagte sie: „Die Botschaft ist deutlich: Frieden braucht unser Mittun. Gott weist uns den Weg dazu. Die göttliche Gnade schenkt dem Menschen das Vertrauen in Gottes Wirken und Beistand und die Kraft, sich einzusetzen für das Gute. Überall auf der Erde versammeln sich Menschen zu Friedensgebeten, weil sie wissen, dass Friede nur gelingt mit seiner Hilfe.“
Ohne Gerechtigkeit kein Friede
Wörtlich sagte Barner: „Gerechtigkeit bedeutet Orientierung am Gemeinwohl, alle Teile
der Gesellschaft sollen ein gutes Leben haben können. Jeder muss auch auf den anderen
achten - dafür hat uns die Pandemie den Blick wieder geschärft - und auch um dessen
Wohlergehen besorgt sein. Wenn sich Gruppen ungerecht behandelt fühlen, belogen, abgehängt, nicht ernst genommen, wenn sie sich als Verlierer sehen - das gilt zwischen Ländern ebenso wie innerhalb eines Landes oder einer Institution - dann ist der Friede in Gefahr. Wenn nur die eigene Freiheit und die eigenen Interessen zählen, wenn Lügen und
Falschinformationen eingesetzt werden, um zu manipulieren, um Macht zu erlangen, wenn
Menschen, die unangenehme Tatsachen berichten, zu Lügnern abgestempelt werden, wenn gezielt Misstrauen gesät wird, dann ist der Friede in Gefahr. Setzen wir uns mit aller Kraft ein für das Heilwerden unserer Gesellschaft!“
Initiative „Kein Weihnachten in Moria“
Als Beispiele für das Engagment um den Frieden nannte Barner den Einsatz für Gerechtigkeit gegenüber den nachfolgenden Generationen und gegenüber der Schöpfung sowie das „Zeugnis von einer sorgenden Kirche nahe bei den Menschen“ durch viele Haupt- und Ehrenamtliche, das allerdings von der Öffentlichkeit weniger wahrgenommen werde. Barner verwies auch auf den Einsatz für Flüchtlinge: „Von Pax Christi wurde die Initiative ‚Kein Weihnachten in Moria‘ ins Leben gerufen, die auch der Katholikenrat unseres Bistums unterstützt und die zum Ziel hat, die notleidenden Geflüchteten, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in überfüllten Lagern auf griechischen Inseln festsitzen, unabhängig von politischem Kalkül möglichst noch vor Weihnachten nach Deutschland zu holen, als Zeichen der Solidarität und der Nächstenliebe. Es gibt genügend Städte und Gemeinden, die bereit sind, diese Menschen aufzunehmen.“
Weiter sagte sie: „Dies ist keine allgemeine Lösung für das Flüchtlingsproblem. Nachhaltige
Lösungen können nur durch die wahrheitsgemäße Beschreibung der Ursachen - wie zum
Beispiel auch die Kolonialzeit - und durch die Verbesserung der Lebensbedingungen in den
Herkunftsländern erreicht werden, durch Solidarität, die Bereitschaft zum Teilen, durch
Bildungschancen und Hilfe zur Selbsthilfe, durch soziale Gerechtigkeit und gerechte Friedensabkommen zwischen Konfliktparteien.“
Die musikalische Gestaltung des Abendlobes mit dem Werk „Kleine Adventsmusik“ von Hugo Distler erfolgte durch die Domcapelle und Mitglieder des Mainzer Domorchesters unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck sowie durch Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel. Das Abendlob, dem der Mainzer Dompfarrer, Domkapitular Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert vorstand, war Abschluss einer Abendlob-Reihe, die von der Bistumsakademie Erbacher Hof in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Domkapitel unter dem Titel „Aus der Tiefe, o Herr, ruf ich zu dir“ (Ps 130) veranstaltet wurde.

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte online verfügbar Bände sind teilweise vergriffen / Auch Klerus-Datenbank im Internet verfügbar| Beiträge zur Quellenforschung/72. Jahrgang des Archivs für Mittelrheinische Kirchengeschichte erschienen

Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte (c) Echter / IMKG
Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte

Mainz. Seit Anfang Dezember ist das „Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte“ online verfügbar. Das Handbuch, das zwischen 1997 und 2002 vom Gründungsdirektor und ehe- maligen Leiter des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte (IMKG), Professor Dr. Friedhelm Jürgensmeier, unter Mitwirkung zahlreicher renommierter Autorinnen und Autoren in fünf Teilbänden herausgegeben wurde, gilt als Standardwerk zur Geschichte des (Erz-) Bistums Mainz.

Die Digitalisierung der Bände, die inzwischen teilweise vergriffen sind, erfolgte durch das rheinland-pfälzische Digitalisierungsportal dilibri, das für das IMKG bereits den Band „Das Bistum Worms“ (Beiträge zur Mainzer Kirchengeschichte 5) digitalisiert hat. Professor Dr. Claus Arnold, Leiter des Instituts für Mainzer Kirchengeschichte, dankte dem Portal dilibri und Christoph Mayr vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz für die bewährte konstruktive Kooperation. Ein besonderer Dank gelte zudem allen Autorinnen und Autoren sowie dem Verlag Echter, die in unkomplizierter Weise ihre Zustimmung zur Digitalisierung gegeben haben.

Klerus-Datenbank vor allem über Priester des 17. und 18. Jahrhunderts

Online verfügbar für Forschungszwecke ist darüber hinaus auch die Klerus-Datenbank zum Mainzer Diözesanklerus. Die Datenbank basiert auf einem manuellen Zettelkatalog im Institut für Mainzer Kirchengeschichte und umfasst etwa 8.000 Datensätze von Mainzer Diözesanpriestern insbesondere des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Online-Version der Klerus-Datenbank steht über ReIReS (Research Infrastructure on Religious Studies) zur Verfügung und ist dort in die Online-Datenbank ReIReSearch integriert. ReIReS ist ein Netzwerk von zwölf europäischen Forschungseinrichtungen, deren Ziel es ist, eine innovative Infrastruktur für Religionsforschung innerhalb Europas zu schaffen. Das Projekt begann 2018 und wird aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU Horizon 2020 finanziert.

Hinweise:

Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, 3 Bände, hg. v. Friedhelm Jürgensmeier (Beiträge zur Mainzer Kirchengeschichte 6/1–3), Würzburg 1997 – 2000 – 2002.

Links zu den einzelnen Digitalisaten unter:
bistummainz.de/kunst-gebaeude-geschichte/kirchengeschichte/veroeffentlichun- gen/handbuch-der-mainzer-kirchengeschichte

reiresearch.eu
PM (MBN)
 Beiträge zur Quellenforschung

 

Jahrgang des Archivs für Mittelrheinische Kirchengeschichte erschienen

Mainz. Der 72. Jahrgang des Archivs für Mittelrheinische Kirchengeschichte ist erschienen. Die Publikation der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte (GfMK) widmet sich der Kirchengeschichte in den Bistümern Fulda, Erfurt, Limburg, Mainz, Speyer und Trier. Daneben enthält sie Beiträge zur Quellenforschung sowie Berichte aus der Arbeit der kirchlichen Denkmalpflege und in der Rubrik „Kirchenhistorische Chronik“ Berichte aus den Fakultäten der Bistümer und von der Jahrestagung der Gesellschaft. Das Archiv erscheint seit der letztjährigen Ausgabe im Aschendorff-Verlag Münster. Gabriela Hart vom Institut für Mainzer Kirchengeschichte ist Geschäftsführerin der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte.

Von Seiten der Denkmalpflege im Bistum Mainz berichtet Konservatorin Diana Ecker über Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten im Jahr 2019. Die Entwicklungen an der Ka- tholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz stellt Dr. Thomas Berger vor. Unter anderen schreibt Professor em. Werner Simon zum Thema
„Kontinuitäten, Abbrüche, Umbrüche und Wandel. Zur Geschichte des Diözesan-Katechismus im (Erz-)Bistum Mainz im langen 19. Jahrhundert“. Über „‚Das große Examen der Buße‘. Offizielle Kriegstheologie und individuelle Kriegsdeutung im Ersten Weltkrieg. Eine Untersuchung zu den Feldpostbriefbeständen des Mainzer Priesterseminars“ schreibt Maximilian Künster. Dr. Sascha Hinkel ist vertreten mit dem Beitrag „Ihrem Wagemut…danken wir es, dass wir heute nicht an einem Grabe stehen, sondern freudig Auferstehung feiern. Eugenio Pacelli und die Domfeier 1928 in Mainz“.

Herausgegeben wird die Reihe von Privatdozent Dr. Michael Oberweis (Mainz), Professor Dr. Hans Ammerich (Speyer), Dr. Stephanie Hartmann (Limburg), Dr. Alessandra Sorbello-Staub (Fulda), Professor Dr. Christoph Nebgen (Saarbrücken), Professor Dr. Bernhard Schneider (Trier), Professor Dr. Winfried Weber (Trier) und Professor Dr. Jörg Seiler (Erfurt).

Hinweise:

Archiv für Mittelrheinische Kirchengeschichte nebst Berichten zur kirchlichen Denkmalpflege, hrsg. von Michael Oberweis, 72. Jahrgang 2020, Aschendorff-Ver- lag, Münster 2020, 30 Euro, ISSN 0066-6432.

Internet: gmrhkg.de

tob (MBN)
 

Religiöse Sendungen aus dem Bistum Mainz

3.1. Bibel Aktuell mit Pfarrer Matthias M. Schmid, Gießen so. 7.35 Uhr Hit Radio FFH
3.1. Kirche mit Dr. Sven Herget so. 7.20 Uhr Antenne Mainz
3.1. Sonntagsgedanken mit Stephanie Rieth, Mainz-Kastel so. ca. 7.45 bis 7.55 Uhr HR 1
6.1. Begegnungen mit Martin Wolf, Kaiserslautern 9.15 bis 9.30 Uhr SWR 1
10.1. Sonntagsgedanken mit Martin Wolf, Kaiserslautern so. 8.50 bis 9.00 Uhr SWR 4
11.-13.1. Anstöße / Morgengruß mit Martin Wolf, Kaiserslautern werktags 5.57 und 6.57 Uhr SWR 1 und SWR 4
11.-16.1. Zuspruch mit Beate Hirt, Frankfurt mo. - fr. ca. 5.20 und ca. 19.15 Uhr sa. zw. 7.10 und 7.30 Uhr HR 1
14.-16.1. Anstöße / Morgengruß mit Thomas Weißer, Budenheim werktags 5.57 und 6.57 Uhr SWR 1 und SWR 4

20.1. Zwischenton mit Dr. Sven Herget, Offenbach mi. 21.35 Uhr Hit Radio FFH
20.1. Ausgesprochen Himmlisch mit Dr. Sven Herget, Offenbach mi. 18.10 Uhr Harmony.fm
25.-27.1. Anstöße / Morgengruß mit Mario Junglas, Mainz
werktags 5.57 und 6.57 Uhr SWR 1 und SWR 4
25.-30.1. Zuspruch mit Christoph Schäfer, Rüsselsheim mo. - fr. ca. 5.20 und ca. 19.15 Uhr
sa. zw. 7.10 und 7.30 Uhr HR 1
25.-30.1. Zuspruch mit Beate Hirt, Frankfurt mo. – sa. 6.30 Uhr HR 2
31.1. Bibel Aktuell mit Pfarrer Michael Tomaszewski, Mainz so. 7.35 Uhr Hit Radio FFH
31.1. Kirche mit Pastoralreferentin Claudia Fontana so. 7.20 Uhr Antenne Mainz
31.1. Begegnungen mit Martin Wolf, Kaiserslautern so. 9.15 bis 9.30 Uhr SWR 1
31.1.-6.2. Gedanken mit Martin Wolf, Kaiserslautern täglich zw. 9.00 und 12.00 Uhr SWR 3
auf SWR aktuell täglich um 9.50 Uhr Hinweis: Die religiösen Sendungen des Hessischen Rundfunks und des Südwestrundfunks stehen nach Ausstrahlung zum Nachlesen und -hören im Internet unter www.kirche-im-hr.de bzw. www.kirche-imswr. de bereit. Die Sendungen des privaten Hörfunks können auf der Internetseite des Bistums Mainz www.bistum-mainz.de nachgehört werden.
(MBN