Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8

Mainz, 23. Februar 2020: Bischof Peter Kohlgraf mit einem der Messdiener der Mainzer Garden. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 23. Februar 2020: Bischof Peter Kohlgraf mit einem der Messdiener der Mainzer Garden.
Datum:
Do. 27. Feb. 2020
Von:
am (MBN)

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Berichte

  • Kohlgraf zum 75. Jahrestag der Zerstörung von Mainz
  • Gottesdienst für die Garden und Korporationen
  • Aktion „Autofasten“ in Höchst eröffnet
  • Weihbischof Bentz besuchte Fiege-Logistik in Worms

Vorschau

  • Bischofskonferenz kommt in Mainz zusammen (2.-5.3.)
  • 100 Tage bis zum Hessentag in Bad Vilbel (5.-14.6.)

Berichte

Kohlgraf: Das Gedenken mahnt uns zur aktiven Friedensgestaltung

Stellungnahme des Mainzer Bischofs zum 75. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Mainz

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, der auch Präsident von Pax Christi Deutschland ist, äußert sich in einer Stellungnahme zum 75. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Mainz am 27. Februar 1945. Im Folgenden dokumentieren wir die Stellungnahme im Wortlaut:

„Am 27. Februar jährt sich zum 75. Mal das Gedenken an die Zerstörung der Stadt Mainz im Jahr 1945. In wenigen Minuten sind große Teile der Stadt vernichtet worden, tausende Menschen umgekommen. In den letzten Wochen des Krieges erlebten Menschen in anderen Städten das Gleiche. Im vergangenen Jahr gedachte Darmstadt der Zerstörung, vor kurzem Worms, und es gäbe auch in unserem Bistum Mainz weitere Beispiele zu nennen.

Die Deutschen tragen die Verantwortung für den Ausbruch des Krieges und millionenfachen Mord, die Bombardierung der genannten Städte zeigt aber auch, dass das Böse immer anderes Böses hervorbringt. Krieg ist immer die Ursache von weiterer Gewalt, von Tod, Vertreibung, Armut und Krankheit. Die Folgen des Krieges waren mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht abgeschlossen. Die Überlebenden überall waren nicht selten traumatisiert, gezeichnet von Gewalterfahrungen und Leid. Wir wissen heute, dass auch die nachfolgenden Generationen von diesen Erfahrungen beeinflusst wurden: der Frage nach der Schuld, der Tabuisierung vieler Themen in der eigenen Familie, einer Grundtrauer im persönlichen Umfeld. Die Wunden des Krieges sieht man schließlich auch im Stadtbild nicht nur von Mainz.

Das Gedenken mahnt uns zur aktiven Friedensgestaltung. Wir erleben eine wieder zunehmende Aufrüstung weltweit auch mit Hilfe deutscher Waffen. Wir spüren eine wachsende Gewaltbereitschaft, im Denken, Reden und Tun. Jesus erinnert uns daran, dass die Sünde der Gewalt bereits im Denken beginnt, nicht erst im aktiven Schlag gegen einen anderen Menschen. Es gilt also heute, das Christsein auch darin zu zeigen, die Hassparolen und Verachtung bestimmter Gruppen nicht anzunehmen und sich aktiv gegen sie zu stellen. Eine Erziehung zum Frieden muss unsere Familien, Kitas, Schulen und kirchliche Verbände und Vereine auszeichnen. Ein Gedenken zu diesem Jahrestag muss eine Saat des Guten säen helfen. Wie aus Tod und Leid Leben erwachsen kann, macht Jesus am Beispiel des Weizenkorns deutlich, das in die Erde sinken muss, um Frucht zu bringen (vgl. Joh 12,24).

In der Stadt Mainz gibt es einen Ort, an dem mir dies immer wieder deutlich wird. Das Kloster der Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung wurde ebenfalls am 27. Februar 1945 zerstört. Dabei kamen 41 Schwestern ums Leben, betend hatten sie sich in den Gewölbekeller zurückgezogen. Schwester Konrade überlebte als einzige und baute nach dem Krieg das Kloster in der Gymnasiumstraße wieder auf. Bis heute leben und beten die Schwestern dort für den Frieden. Diese Gemeinschaft des Gebets ist für mich bis heute ein Beweis für die Richtigkeit der Worte Jesu: Aus dem Tod entsteht neues Leben, aus der Erfahrung des Krieges entsteht nicht zwangsläufig Rache, sondern das liebende Gebet. So ist das Kloster bis heute eine Ermutigung für uns alle, dem Frieden Raum zu geben. Ich bin allen Menschen dankbar, die sich heute aktiv für den Frieden einsetzen, in Gedanken, Worten und Werken.“

(MBN)

 

Kohlgraf: „Fassenachter sind Akteure gegen den Hass“

Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Dom

Mainz. „Fassenachter sind Akteure gegen den Hass, dazu lade ich heute alle ein.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in seiner Predigt am Sonntag, 23. Februar, beim diesjährigen Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im vollbesetzen Mainzer Dom. „Wir halten heute Morgen auch inne und bringen die Menschen vor Gott, die Opfer von Hass und Gewalt geworden sind, zuletzt in Hanau.“ Wörtlich sagte der Bischof: „Wir spüren, dass wir in einer Welt leben, in der Hass gegen andere zunehmend gesellschaftsfähig wird. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Es kann nicht sein, dass wir Fassenacht feiern, schunkeln, uns umarmen und feiern, und uns daran gewöhnen, dass in unserer Gesellschaft Menschen verächtlich gemacht werden, dass Hass und Gewalt nicht nur die Sprache beherrschen, sondern zunehmend auch zur Tat werden.“

Weiter sagte der Bischof: „Wir nehmen die Opfer in Hanau, die vielen anderen, ihre Familien und Freunde mit in unser Gebet. Der Glaube an den einen Gott möge uns helfen, uns wieder mehr als Schwestern und Brüder zu erfahren und so zu leben. Das müssen wir unseren Kindern mitgeben.“ Bischof Kohlgraf feierte in diesem Jahr zum ersten Mal den Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht. Das Interesse an diesem besonderen Gottesdienst ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Inzwischen sind bereits um Viertel vor acht, also 45 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes, alle Sitzplätze im Mittelschiff des Domes besetzt. Die Menschen versammeln sich bis weit in den Ostchor des Domes sowie in den Seitenkapellen. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hat den traditionellen Gottesdienst, der in diesem Jahr zum 26. Mal stattfand, seit 1995 im Mainzer Dom gestaltet. Heckwolf war einer der Konzelebranten des Gottesdienstes.

So wie Fröhlichkeit und Freude Gaben Gottes seien, gehöre auch die Vielfalt zu Gottes Schöpfung, betonte der Bischof. „Die Vielfalt der Menschen ist ein Abbild des lebendigen Gottes.“ Und weiter: „Was wir brauchen, ist ein gemeinsames Wertefundament. Das aber kann man nicht verordnen, darum müssen wir ringen. Es muss etwas geben, was uns zusammenhält, was wir gemeinsam leben wollen. Natürlich biete ich als Christ den Glauben an. Eine Welt ohne Glauben, ohne Hoffnung, wird schnell auch eine Welt ohne Liebe. So lade ich alle heute ein, an einer vielfältigen Welt zu arbeiten, sie zu gestalten, aber auch der Frage nicht auszuweichen, was uns alle zusammenhält. Als Christ sehe ich Gott, der unser gemeinsamer Vater ist, als ein unverzichtbares Fundament, um das Gemeinsame unseres Menschseins nicht zu vergessen.“

Kohlgraf: „Welche Kinder wollen wir dieser Welt hinterlassen?“

Mit Blick auf die von der Initiative „Fridays for Future“ gestellte Frage „Welche Welt wollen wir unseren Kindern hinterlassen?“ plädierte Kohlgraf dafür, das Anliegen um die Frage „Welche Kinder wollen wir dieser Welt hinterlassen?“ zu erweitern. Wörtlich sagte Kohlgraf: „Ich mache mir Sorgen darum, dass wir zunehmend Kinder ohne Glauben an Gott groß werden lassen, zumindest ohne Glauben an den Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, den wir als unser aller Vater bekennen. Eine Welt mit Menschen, für die Gott kein Thema mehr ist, will ich mir nicht vorstellen. Die Weitergabe unseres Glaubens sollte uns keine Ruhe lassen. Da geht es um mehr als um Werte. Es geht um ein Fundament, um eine gemeinsame Hoffnung, eine Liebe, die uns verbindet. Nur der eine Vater im Himmel macht uns zu Schwestern und Brüdern. Wir feiern diesen Gottesdienst auch, um zu bezeugen, dass es in der Fassenacht nicht nur um die besinnungslose Ausgelassenheit gehen kann, sondern um die Feier des Menschseins als Schwestern und Brüder, als Kinder eines Vaters.“

Es sei für ihn „ein wichtiges Zeichen in der Fassenacht, dass wir uns auch zum Gottesdienst versammeln“, sagte Kohlgraf. „Die Garden stehen für die große Tradition, aber auch für die Vielfalt. Stellvertretend für ganz Viele stehen Sie heute hier im Dom, und es ist guter christlicher Brauch, dass wir alle Menschen, die in diesen Tagen fröhlich feiern, mit in unser Gebet einschließen. Mögen es friedliche, fröhliche Tage werden, die uns in der Vielfalt der Menschen verbinden.“ Ausdrücklich dankte Kohlgraf am Ende des Gottesdienstes den Einsatzkräften von Polizei und Rettungsdiensten „dafür, dass Sie für eine friedliche Fastnacht sorgen“.

Heckwolf: „Aus dem Kölschen Jung wird langsam ein Meenzer Bub.“

Am Ende des Gottesdienstes segnete Domdekan Heckwolf eine neue Standarte der Mainzer Ranzengarde. Er dankte Bischof Kohlgraf für die Feier des Gottesdienstes. „Das gibt es nur in Mainz, dass der Bischof den Gottesdienst an Fastnacht hält“, sagte Heckwolf. Und weiter: „Aus dem Kölsche Jung wird langsam ein Meenzer Bub.“ Auch das diesjährige Mainzer Prinzenpaar, Prinzessin Jaqueline I. und Prinz Heinrich II., nahm mit seinem Hofstaat an dem Gottesdienst teil. Die Kollekte des Gottesdienstes war für „Kinder.Gesundheit.Mainz“, bestimmt, die Stiftung für das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in Mainz, für die das Prinzenpaar in dieser Kampagne sammelt. Die musikalische Gestaltung hatten das Wonnegauer Blasorchester aus Osthofen, unter Leitung von Samir Müller, sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel übernommen.

tob (MBN)

 

Startveranstaltung der Aktion „Autofasten“

Angebot vom 4. März bis 4. April: die eigene Mobilität überdenken

Höchst. Katholische Bistümer, darunter das Bistum Mainz, sowie Evangelische Landeskirchen in Deutschland und in Luxemburg rufen in der Fastenzeit 2020 dazu auf, die eigene Mobilität und das Verhältnis zum Auto zu überdenken. Die Klima-Aktion „Autofasten“ findet bereits zum 23. Mal statt. Der Aktionszeitraum der Aktion „Autofasten“ dauert von Mittwoch, 4. März, bis Samstag, 4. April.

Im Bistum Mainz ist die Aktion am Aschermittwoch, 26. Februar, in diesem Jahr vor Journalisten in Höchst in Odenwald vorgestellt worden. Von Seiten des Bistums Mainz waren an der Eröffnung beteiligt: der Umweltbeauftragte des Bistums Mainz, Franz-Jakob Hock, der Dekan des Dekanates Erbach, Pfarrer Dr. Karl-Heinz Drobner, und Alois Bauer, Referent für Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Die Moderation des Pressegespräches hatte der Erbacher Dekanatsreferent Cyriakus Schmidt übernommen.

Im Aktionszeitraum stellt die Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG) fünf interessierten Odenwälder Bürgerinnen und Bürgern ein kostenloses RMV-Wochenticket für das gesamte Kreisgebiet sowie einen Freifahrtschein für alle taxOMobil-Fahrten im Rahmen von „garantiert mobil!“ aus. „Damit sind die fünf Teilnehmer im gesamten Odenwaldkreis auch ohne Auto garantiert mobil“, verspricht der Abteilungsleiter Nahverkehr, Peter Krämer. „Wir möchten den Leuten beweisen, dass es auch im Odenwaldkreis möglich ist, das Auto eine Woche in der Garage zu lassen, und man trotzdem im Alltag mobil sein kann“, erläuterte Krämer die Idee dieser Aktion.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die mit der OREG die (Mobilitäts)Wette eingehen wollen, können sich im Mobilitäts-portal unter www.odenwaldmobil.de/autofasten um die Teilnahme bewerben. Das Bistum Mainz und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau unterstützen bis 18. April 2020 erneut alle neuregistrierten Fahrgastkunden im Odenwaldkreis mit einem Startguthaben von insgesamt zehn Euro.

„Wer ÖPNV statt Auto fährt, tut Gutes fürs Klima und muss keinen Parkplatz suchen“, betonte Professor Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. „Wer einen Kilometer mit dem Auto fährt, produziert dabei rund 2,5 Mal so viel Kohlendioxid wie bei einer Fahrt über dieselbe Strecke im Nahverkehr. Die Aktion „Autofasten“ ist daher eine gute Gelegenheit, bewusst über das eigene Mobilitätsverhalten nachzudenken und neue Wege auszuprobieren.“

An der Aktion beteiligen sich in diesem Jahr die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Bistümer Trier, Mainz, Fulda und das Erzbistum Köln. Bisher haben fast 30.000 Frauen und Männer im Rahmen der Aktion „Autofasten“ versucht, auf ihr Auto zu verzichten.

Neben Gratistickets- oder verbilligten Fahrscheinen der Verkehrsbetriebe werden unter allen angemeldeten Teilnehmern zum Abschluss der Aktion Gewinne verlost. Weitere Kooperationspartner sind Fahrradverleiher oder CarSharing-Unternehmen, die Sonderkonditionen anbieten. Umweltverbände wie der NABU und der BUND sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) unterstützen „Autofasten“.

Hinweis: Weitere Infos und Anmeldung zum „Autofasten“: www.autofasten.de

tob (MBN)

 

Weihbischof Bentz besuchte Fiege-Logistik in Worms

„Tag der Arbeitswelt“ im Rahmen der Visitation des Dekanates Worms

Worms. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz hat am Donnerstag, 20. Februar, die Zweigniederlassung IDC der Firma Fiege Logistik Stiftung & Co. KG in Worms besucht. Bentz wies darauf hin, dass gerade im Rahmen des sogenannten Pastoralen Weges im Bistum Mainz, dem Prozess der geistlichen und strukturellen Erneuerung der Kirche, der Blick auf den Sozialraum und damit auch der Arbeitswelt der Gemeinden ein größeres Gewicht zugemessen werde. „Insofern sind solche Einblicke, die wir bei Besuchen in der Arbeitswelt gewinnen, wertvolle Hilfen auch für unsere Seelsorge“, betonte Bentz, der sich für die Möglichkeit des Besuches bedankte. Der Weihbischof führte unter anderem Gespräche mit Managing Director Michael Suden von der Geschäftsleitung und dem Vorsitzenden des Betriebsrates, Steven Ruff, sowie weiteren Vertretern des Betriebsrates.

Im Rahmen eines Rundganges wurde unter anderem die Funktion von modernen Datenbrillen für die Kommissionierung vorgestellt, die Methoden wie Barcode-Scanner oder Ohrlautsprecher ablösen. Das familiengeführte Logistik-Unternehmen Fiege gehört mit 178 Standorten in 15 Ländern zu den führenden Logistik-Anbietern in Europa. Der Besuch in der Fiege-Zweigniederlassung IDC (International Distribution Center) im Industriegebiet Worms II fand im Rahmen der Visitation von Weihbischof Bentz im Dekanat Worms statt, die in der ersten Jahreshälfte stattfindet. In der Wormser Zweigniederlassung IDC sind rund 900 Mitarbeiter aus 48 Nationen beschäftigt.

Eingeladen zu dem Tag hatte Hans-Georg Orthlauf-Blooß von der Katholischen Arbeitnehmer- und Betriebsseelsorge Rheinhessen. Begleitet wurde Weihbischof Bentz unter anderen vom Dekan des Dekanates Worms, Propst Tobias Schäfer, und dem Vorsitzenden des Wormser Dekanatsrates Lucas Kraft.

tob (MBN)

Vorschau

Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mainz (2.-5.3.)

Vor 20 Jahren fand in der Landeshauptstadt die letzte Versammlung der Bischöfe statt

Mainz. Von Montag, 2., bis Donnerstag, 5. März, findet im Erbacher Hof in Mainz die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz statt. An ihr nehmen 69 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz teil – darunter auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz. Der Erzbischof von München, Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, wird dem Eröffnungsgottesdienst am Montagabend, 2. März, um 18.30 Uhr im Mainzer Dom vorstehen.

Den Gottesdienst am Dienstagmorgen, 3. März, im Mainzer Dom hält Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, den Gottesdienst am Mittwochmorgen, 4. März, der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Beide Gottesdienste beginnen um 7.30 Uhr. Ebenfalls um diese Uhrzeit hält der Freiburger Erzbischof Stephan Burger am Donnerstagmorgen, 5. März, einen Gedächtnisgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz. Alle Gottesdienste im Mainzer Dom sind öffentlich.

Wahl des Vorsitzenden der Bischofskonferenz (3.3.)

Im Mittelpunkt der Vollversammlung steht die turnusmäßige Wahl des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag. Kardinal Marx hatte am Montag, 11. Februar, mitgeteilt, dass er für eine zweite Amtszeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz nicht zur Verfügung stehe. Auch der langjährige Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer SJ, hatte am Dienstag, 25. Februar, erklärt, für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung zu stehen.

Zudem werden die Bischöfe den Auftakt des Synodalen Weges mit der zurückliegenden Synodalversammlung in Frankfurt am Main analysieren. Die Vollversammlung wird sich erneut mit Fragen zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs befassen. Außerdem geht es in Mainz um das Nachsynodale Schreiben „Querida Amazonia“ von Papst Franziskus zur Amazonassynode und die Planungen zum dritten Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Lage der Christen in Syrien. Dazu wird während der Vollversammlung der Apostolische Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari, erwartet.

Vor 20 Jahren: „Heimspiel voller Harmonie“

Letztmalig tagte die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 13. bis 16. März 2000 in Mainz, auch im Bildungszentrum Erbacher Hof. Es war die 25. Vollversammlung unter Leitung des Mainzer Bischofs Karl Lehmann, seit 1987 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Auf der Tagesordnung stand unter anderem ein Gedankenaustausch zur damaligen Lage der kirchlichen Schwangerschaftskonfliktberatung. Das Mainzer Bischofstreffen war das erste nach dem im Herbst 1999 beschlossenen Rückzug der Bischöfe aus der Konfliktberatung in der bisherigen Form. Und auch die Berichterstattung in den Medien ist davon noch geprägt.

„Heimspiel für Bischof Lehmann voller Harmonie“ war der Bericht in der Mainzer Kirchenzeitung „Glaube und Leben“ über die Frühjahrsvollversammlung betitelt. Der damalige Chefredakteur Ernst Schlögel schreibt über die Vorstellung der Ergebnisse durch Bischof Lehmann: „Keinen Konflikt gab es diesmal um die Konfliktberatung – obwohl (oder weil) der Umstieg auf eine Beratung ohne Schein unterschiedlich weit gediehen ist. ,In einer langen Aussprache‘ wurde über die unterschiedliche Situation in den einzelnen Diözesen und Bundesländern berichtet, wobei zunächst ,in flexibler Weise‘ reagiert werden soll. Allerdings versprachen sich die Bischöfe einstimmig einen gegenseitigen Informationsaustausch und wollen auf Dauer wieder ein gemeinsames Konzept finden.“

Auch Matthias Drobinski von der Süddeutschen Zeitung thematisiert in seinem Kommentar zur Frühjahrsvollversammlung den Streit um die Schwangerschaftskonfliktberatung und ihre Folgen. Unter der Überschrift „Stille Tage in Mainz. Die katholische Bischofskonferenz sucht ihren Frieden“ schreibt er: „Auf der Abschlusspressekonferenz berichtet Lehmann, man habe ,in einer langen Aussprache offen und sachlich‘ über die Schwangerschaftsberatung geredet, ohne jedoch zu einer einheitlichen Bewertung zu kommen. Man wolle die verschiedenen Initiativen zu einer Neuordnung abwarten und dann erst ein Konzept entwickeln, das die ,hohe Qualität der katholischen Beratung‘ sichere. Ein komplizierter Weg, für den nur noch bis Jahresende Zeit bleibt. Welche Chancen er hat, wird sich erst auf der nächsten Vollversammlung der Bischöfe im Herbst zeigen.“

Ansonsten beschäftigten sich die 72 in Mainz versammelten Bischöfe unter anderem mit ökumenischen Themen sowie mit einer Erklärung zu gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Thema eines Studienhalbtages war die Präsenz der Kirche in den Medien. Darüber hinaus stellte der damalige Vorsitzende der Pastoralkommission der Bischofskonferenz, der Erfurter Bischof Dr. Joachim Wanke, ein Wort die Bischöfe zur Pastoral mit älteren Menschen vor.

am (MBN)

 

„Katholisch in Hessen – paradiesisch“ (5.-14.6.)

Katholische Kirche präsentiert sich beim 60. Hessentag in Bad Vilbel mit VR-Projekt

Bad Vilbel. Heute in 100 Tagen ist es soweit: Dann öffnet der 60. Hessentag in Bad Vilbel seine Pforten. Das Landesfest findet von Freitag, 5., bis Sonntag, 14. Juni, statt und auch die Katholische Kirche ist unter dem Motto „Katholisch in Hessen – paradiesisch“ mit dabei. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein besonderes Virtual Reality (VR)-Erlebnis: Mit speziellen VR-Brillen bewegt man sich fotorealistisch vom Dach von St. Nikolaus zum Dach des Senders Hit Radio FFH. Hit Radio FFH ist auch der Medienpartner des Auftritts der Katholischen Kirche beim Hessentag. Das Bistum Mainz und das Dekanat Wetterau-West präsentieren ihr Angebot rund um die Kirche St. Nikolaus, die direkt an der Hessentagsstraße liegt.

Leitfaden des Programms ist der Schöpfungsbericht der Bibel: Jeder Tag des Hessentags wird beim Auftritt der Katholischen Kirche einen Teil des Schöpfungsberichts zum Thema haben. Die Kirche ist ab 12.00 Uhr geöffnet: In der Kirche St. Nikolaus finden Besucherinnen und Besucher Angebote zur Ruhe und Entspannung fern vom Trubel des Hessentags sowie Mitmach-Angebote. Täglich um 18.00 Uhr wird ein Gottesdienst gefeiert, der von Pfarreien aus dem Dekanat Wetterau-West gestaltet wird. Um 20.00 Uhr sind verschiedene Veranstaltungen vorgesehen: neben Konzerten wird es auch einen Preacher Slam und eine musikalische Bildbetrachtung geben. Um 22.00 Uhr endet das Programm mit dem Nachtgebet „Kurz-Schluss“ in der Marienkapelle von St. Nikolaus.

Die Freifläche rund um die Kirche St. Nikolaus (geöffnet ab 10.00 Uhr) ist als Paradiesgarten mit biblischen Blumen und Pflanzen gestaltet: Auch er soll ein Ruhepol für die Besucherinnen und Besucher sein. Betreut werden die Besucherinnen und Besucher von rund 120 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus der Pfarrei und dem Dekanat. Darüber hinaus wird die Katholische Kirche auch beim Hessentagsumzug am Abschlusstag unter anderem mit einem „paradiesisch geschmückten“ Blumenwagen dabei sein.

Gottesdienste beim Hessentag

Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz wird am Sonntag, 7. Juni, um 11.30 Uhr einen Ökumenischen Gottesdienst zum Hessentag auf der Bad Vilbeler Burg gemeinsam mit Vertretern der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau (EKHN) feiern. An Fronleichnam, 11. Juni, wird es einen Gottesdienst geben, zu dem Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Personaldezernent des Bistums Mainz, erwartet wird. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird voraussichtlich am Freitag, 12. Juni, zwischen 14.00 und 16.00 Uhr das Hessentagsgelände der Katholischen Kirche besuchen.

Hinweis: Aktuelle Informationen unter www.hessentag-katholisch.de

am (MBN)

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