Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 10/2021

Mainz, 11.10.2021: Anlässlich des Monats der Weltmission traf Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz (re.) Erzbischof Dr. Ignatius Kaigama (li.) und Dr. Muhammandu Sambo Haruna, Emir von Wase (mi), zum Gespräch (c) Bistum Mainz / Baillie
Mainz, 11.10.2021: Anlässlich des Monats der Weltmission traf Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz (re.) Erzbischof Dr. Ignatius Kaigama (li.) und Dr. Muhammandu Sambo Haruna, Emir von Wase (mi), zum Gespräch
Datum:
Di. 2. Nov. 2021
Von:
hoff (MBN)

In dieser Ausgabe unter anderem mit der ersten Diözesanversammlung seit Beginn der Pandemie in Präsenz, der zweiten Synodalversammlung in Frankfurt, Gästen aus Nigeria zum Weltmissions-Sonntag, Dr. Helmut Hinkel, Direktor der Mainzer Martinus-Bibliothek, der in den Ruhestand gehen wird, dem neuer Leiter des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs, Dr. Thomas Brockmann, zu rettenden Kunstschätzen aus dem Ahrtal und weiteren Themen.

Zukunfts-Visionen für Bistum und Weltkirche gefragt

Die Diözesanversammlung tagte am 9. Oktober 2021 erstmals seit der Corona-Pandemie wieder in Präsenz (unter Einhaltung der 2G-Regel) (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Die Diözesanversammlung tagte am 9. Oktober 2021 erstmals seit der Corona-Pandemie wieder in Präsenz (unter Einhaltung der 2G-Regel)

Diözesanversammlung in Mainz tagte zum ersten Mal wieder in Präsenz

Mainz. Am Samstag, 9. Oktober, hat in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz die diesjährige Diözesanversammlung erstmals wieder in Präsenz getagt. Ein wichtiges Thema war der von Papst Franziskus angekündigte „Synodale Weg der Weltkirche“, ein Prozess, der am 17. Oktober weltweit in den Diözesen beginnen soll; die Eröffnung in Rom findet bereits an diesem Wochenende statt. Das Bistum Mainz ist dazu aufgerufen, bis Anfang Dezember dazu einen Text bei der Deutschen Bischofskonferenz einzureichen.

Die 27 Texte aus den einzelnen Diözesen werden von der Bischofskonferenz zu einem Dokument zusammengefasst und nach Rom weitergeleitet. Als Anregung hat Papst Franziskus zehn Vorschläge für mögliche Themenfelder benannt. Zum Beispiel: „Gemeinsames Feiern“, „Freimut der Rede“ oder „Mitverantwortung“. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf schlug vor, sich im Bistum in den Räten mit den zehn Themenfeldern auseinanderzusetzen. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe soll dann einen Text an die Bischofskonferenz senden. „Papst Franziskus hat darauf hingewiesen, dass es ihm nicht nur um die Erarbeitung von Texten geht, sondern um eine veränderte Grundhaltung“, erklärte Kohlgraf. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, schlug vor, die Konzepte aus den Dekanaten zum Pastoralen Weg daraufhin zu überprüfen, welche Gedanken darin festgehalten sind, die für den Text aus dem Bistum Mainz passend sein könnten. „Wir sind sehr nah dran an dem, was Papst Franziskus unter Synodalität versteht“, stellte Bischof Kohlgraf darüber hinaus fest. Moderiert wurde die Sitzung von der Geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung, Dr. Susanne Barner.

Visionentext zum Pastoralen Weg

Ein weiteres zentrales Thema der Veranstaltung war ein Textentwurf mit dem Titel „Vision für den Pastoralen Weg“, der von der Versammlung diskutiert wurde. Dr. Wolfgang Fritzen, Leiter der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg im Bistum Mainz, stellte den Entwurf vor und sagte: „Der Text ist kein Abbild der Realität, sonst bräuchten wir den Pastoralen Weg nicht. Aber er gibt uns ein Bild vor Augen, wie wir den Weg gestalten möchten.“ Weihbischof Bentz sagte, der Text solle im künftigen Prozess als Hintergrundfolie dienen. Mit diesem Text solle es möglich sein, immer wieder „einen Bogen zu schlagen von einer Vision hin zu einer konkreten Handlungsanweisung“. In einem Votum wurde beschlossen, den Text an ein Redaktionsteam zu übergeben, um eine endgültige Fassung zu erarbeiten. Mit einem weiteren Votum wurde die Bezeichnung „Vision“ geändert in „Vision und Selbstverpflichtung“, um eine Verbindlichkeit sicherzustellen. Bei der nächsten Sitzung des Diözesan-Pastoralrates am Freitag, 26. November, soll der Text zur Abstimmung gestellt werden.

Ein weiterer Diskussionspunkt waren die Sachausschüsse der Diözesanversammlung, deren Konzepte überarbeitet werden sollen. Es ist vorgesehen, dass die bisherigen Sachausschüsse ihre Arbeit bis zum Ende der Phase I des Pastoralen Weges Ende November abschließen und dann ihre Ergebnisse präsentieren. In der Versammlung wurden Ideen für neue Ausschüsse gesammelt. Sie reichen von „Umwelt und Nachhaltigkeit“, über „Liturgie“, „Jugend“, „Kommunikation“ bis hin zu „Digitalität“ und „Frieden“. Die Vorschläge werden im Pastoralrat weiter beraten.

In seinem „Bericht des Bischofs“ gab Bischof Peter Kohlgraf einen Einblick in die Arbeit des Synodalen Weges, dessen zweites Treffen in der vergangenen Woche in Frankfurt am Main stattgefunden hatte. Im Hinblick auf die Zukunft der priesterlichen Lebensweise stellte Kohlgraf klar, dass das sakramentale Priesteramt nicht abgeschafft werden solle, wie es in einigen Medien vermeldet worden sei. Stattdessen gehe es darum „an positiven Begründungen für das sakramentale Priesteramt zu arbeiten. „Wir brauchen eine positive Profilierung des sakramentalen Weiheamtes, aber auch der anderen kirchlichen und seelsorglichen Berufe sowie des Ehrenamts.“

Grußwort von Präses Dr. Ulrich Oelschläger

Zur Einstimmung der Versammlung hatte der Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Ulrich Oelschläger, ein Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerichtet. „Die gesellschaftlichen Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind für beide Kirchen gleich“, sagte er. „Auch wenn beide Kirchen oft relativ unterschiedliche Antworten auf diese Fragen geben.“ Seit 500 Jahren würden die beiden christlichen Kirchen miteinander ringen, und gleichzeitig seien sie aufeinander angewiesen. Die evangelische Kirche durchlebe derzeit einen ähnlichen Prozess der Umstrukturierung wie die katholische: „Bei uns heißt dieser Prozess EKHN 2030. Auch wir haben eine Strukturreform hinter uns, sie ist fast abgeschlossen.“ Aus dieser Perspektive heraus ermutigte er die Diözesanversammlung: „Gott schenkt uns Kraft und Mut zum Aufbruch. Auch wenn wir noch nicht wissen, wie Kirche in der Zukunft aussehen wird.“

Stichwort: Diözesanversammlung

Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Sie gilt als „kleine Synode des Bistums“ mit seinen rund 690.000 Katholiken. Ihr gehören derzeit rund 120 Mitglieder an. Sie setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Orden, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferentinnen und -referenten, der Gemeindereferentinnen und -referenten sowie des Diözesan-Caritasverbandes und des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache. Außerdem können bis zu sieben Persönlichkeiten hinzugewählt werden. Die Organe der Diözesanversammlung sind der Vorstand mit dem Bischof als Vorsitzendem, der Diözesan-Pastoralrat (eine Art Hauptausschuss) und acht Sachausschüsse. Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung ist seit 2020 Dr. Susanne Barner.

Hinweis: Die nächste Diözesanversammlung wird am 7. und 8. Oktober 2022 stattfinden.

Nachricht voraus am 9. Oktober 2021                                                                  hoff (MBN)

Zweite Synodalversammlung tagte in Frankfurt

Gruppenbild der Delegierten bei der Zweiten Synodalversammlung in Frankfurt (c) Bistum Mainz/Blum
Gruppenbild der Delegierten bei der Zweiten Synodalversammlung in Frankfurt

Rund 230 Delegierte berieten Textvorlagen aus den vier thematischen Foren

Frankfurt am Main. Von Donnerstag, 30. September, bis Samstag, 2. Oktober, fand im Congress Centrum der Messe Frankfurt die Zweite Synodalversammlung des Synodalen Weges statt. Erstmals seit eineinhalb Jahren konnten sich alle rund 230 Delegierte sowie die Beraterinnen und Berater aus der Ökumene und aus dem Ausland wieder in Präsenz treffen. Die Mainzer Delegation bestand aus Bischof Peter Kohlgraf, Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz, Martin Buhl (für den Katholikenrat) und Pfarrer Markus Wigbert Konrad (für den Priesterrat). Über die Bundesebene wurden entsandt: Isabella Vergata Petrelli (für die Gemeinden anderer Muttersprache) sowie Daniela Ordowski (für den Bund der Deutschen Katholischen Jugend - BDKJ). Weihbischof Bentz hatte wieder zusammen mit Andrea Heim, der Bundesgeschäftsführerin der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB), einzelne Teile der Tagung moderiert.

Im Mittelpunkt der zweitägigen Versammlung stand die Beratung der Textvorlagen aus den vier thematischen Foren zu den Themen „Macht und Partizipation“, „Priesterliche Lebensform“, „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ sowie „Sexualmoral“. Die Delegierten hatten bereits in den letzten Wochen Gelegenheit, über ein Online-Programm Änderungsanträge zu formulieren. Die komplette Synodalversammlung war als Livestream im Internet übertragen worden. Die dritte Synodalversammlung ist für 3. bis 5. Februar 2022 in Frankfurt terminiert.

Im Nachgang zur Synodalversammlung haben die Teilnehmer aus Mainz ihre Eindrücke zusammengefasst und teilweise in den sozialen Medien veröffentlicht:

Bischof Peter Kohlgraf schrieb auf Facebook: „Es waren aufregende Tage, viel Textarbeit, Abstimmungen, aber auch schöne Begegnungen und Wiedersehen. Schade, dass die Sitzungen frühzeitig beendet werden mussten, aber folgerichtig. Bei manchem Schwierigem, auch für mich: Die Beteiligten sorgen sich um die Kirche und ich mit ihnen. Dennoch erinnere ich an meinen Wahlspruch: Das Reich Gottes ist (und bleibt) nahe!“

Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz fand die Beratungen und die ersten Voten insgesamt konstruktiv: „Fast immer ist mit einer mehr oder weniger Dreiviertel-Mehrheit entschieden worden.“ Das sei eine gute Basis für die Weiterarbeit. Es sei deutlich geworden, dass in vielen der Einzelthemen die vorgelegten Texte grundsätzlich in eine gemeinsame Richtung gingen, wenngleich noch keine endgültigen Festlegungen getroffen worden seien. Man könne sehen, dass die eigentliche inhaltliche Arbeit zwischen den Vollversammlungen in den Foren, bei Hearings und in konkreter Textarbeit geschieht. Die Arbeitsweise der Vollversammlung müsse daher noch einmal überdacht werden, so Bentz. Er sagte: „Ich habe den Eindruck, dass sich im engen Zeitrahmen zu wenige Teilnehmer äußern können. Ob die lautesten und aktivsten Diskutanten in den knappen Zeitfenstern auch immer die konstruktivsten Beiträge bringen, sei dahingestellt. Es geht nicht um eine Aneinanderreihung von Statements. Die Vollversammlung braucht noch andere Formen, damit möglichst viele aufeinander hören und miteinander zu einer guten Unterscheidung der Geister kommen können. Darin liegt die Herausforderung echter Synodalität.“

Martin Buhl sagte, er sei „mit einer Portion Ärger über die Entscheidungen des Papstes, die Rücktrittsangebote der (Weih-)bischöfe aus Hamburg und Köln nicht anzunehmen, zur zweiten Vollversammlung des Synodalen Wegs gefahren“. Die Synodalversammlung habe er als sehr ermutigend erfahren: „Ich habe während des gesamten Prozesses ein sehr ernsthaftes und differenziertes Ringen um die Frage erlebt, wie das Evangelium heute in dieser unserer Welt durch uns als Kirche glaubhaft verkündet werden kann.“ Die Diskussionen im Vorfeld zu den Textentwürfen und der Austausch während der Synodalversammlung hätten gezeigt, dass alle Synodale nach einem guten Weg suchen, notwendige Veränderungen in der Kirche verantwortungsvoll anzugehen.

„Gefreut hat mich, dass durchweg in allen Abstimmungen deutlich wurde, dass ein überwiegender Teil der Synodalen und ein großer Teil der Bischöfe den durch die Texte vorgegebenen Weg der Erneuerung mitgehen wollen. Es gab nie mehr als 30 Gegenstimmen (bei gut 200 Anwesenden), sodass mindestens die Hälfte der Bischöfe der Grundausrichtung der Textvorlagen zugestimmt hat“, sagte Buhl. Beeindruckend fand er die geistliche Grundstimmung der Versammlung: „Das Innehalten im Gebet, das gemeinsame Feiern der Eucharistie und das Bewusstsein, von der Gemeinschaft getragen zu sein, haben die Synodalversammlung geprägt.“ Eine Begebenheit lässt ihn allerdings ratlos zurück: „Wie es gelingen mag, die Minderheitsmeinungen so ins Gespräch mit der Mehrheit der Synodalen zu bringen, dass ein Ausgleich möglich ist. Im Moment habe ich den Eindruck, dass das nicht zu schaffen ist.“

Pfarrer Markus Wigbert Konrad erlebte die Atmosphäre im Großen und Ganzen sehr wertschätzend. Er sagte: „Die breite Zustimmung zur Weiterentwicklung der - aus meiner Sicht - verengten Sexualmoral zu einer Beziehungsmoral halte ich für einen echten Meilenstein. Einige Statements - gerade wenn es um das Thema Missbrauch geht, beschämen und erschüttern mich sehr. Gerade dann, wenn nicht angemessen in der Wortwahl darauf reagiert wird.“ Das Bistum sei im Blick auf die angenommenen Vorschläge synodal bereits gut aufgestellt. Er sei gespannt auf die weitere Entwicklung. Im Hinblick auf die Erlaubnis für Laien, zu predigen, sagte Konrad: „Die Predigterlaubnis für theologisch fundiert ausgebildete Frauen und Männer ist eigentlich schon längst überfällig. Die Komplexität der Erfahrungen macht es geradezu notwendig, das Evangelium aus verschiedenen Sichtweisen heraus zu deuten - und das auch in der Eucharistiefeier.“

Isabella Vergata Petrelli musste das Erlebte, besonders das abrupte Ende aufgrund fehlender Beschlussfähigkeit, erstmal verarbeiten. „Aber ich bin dankbar für diese wertvollen Tage, für die richtungsweisenden Beratungen, die guten Entscheidungen, für das ehrliche Ringen und den (ehrenamtlichen) Einsatz. Die Kirche lebt und sie ist vielfältig!“ Vergata Petrelli betonte, dass die Versammlung unter internationaler Beobachtung stehe, und man froh sein könne über den erfolgreichen Verlauf. Gleichwohl hatte sie ein ambivalentes Gefühl bei der Anreise, weil sie die Nachrichten aus Rom ratlos gemacht hatten.  

„Jetzt denke ich: Wir waren mutig und dürfen weiterhin mutig sein. Wir dürfen nicht vergessen, weiter zu gehen auf dem Weg. Die Aussage, die mir in Erinnerung bleiben wird, stammt vom Betroffenenbeirat und lautet: ‚Der Weg ist noch lang, aber wir stellen fest, der Weg entgeht beim Stehen!‘“ Und sie fügte hinzu: „Lasst uns gemeinsam weiterhin auf dem Weg gehen und dabei die Gemeinden anderer Muttersprache nicht vergessen.“

Daniela Ordowski sagte: „Die Synodalversammlung hat gezeigt, dass sich eine große Mehrheit deutlich für die notwendigen Reformen in der Kirche stark macht und konstruktiv mitarbeitet, um die strukturellen Gründe für sexualisierte Gewalt in unserer Kirche zu beseitigen. Ich setze auf den Mut aller Teilnehmer*innen, auch insbesondere der Bischöfe, die wichtigen Schritte umzusetzen und keinen Raum für Menschenfeindlichkeit zu lassen.“

Stichwort: Der Synodale Weg

Der Synodale Weg ist die gemeinsame Suche der deutschen Bischöfe und der Laien in der katholischen Kirche nach Antworten auf die gegenwärtige Krise, die unter anderem durch die Veröffentlichung der MHG-Studie „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ (September 2018) deutlich geworden ist. In einem auf zwei Jahre angelegten gemeinsamen Synodalen Weg will die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nach Schritten zur Stärkung des christlichen Zeugnisses suchen.

Hinweis: www.synodalerweg.de und www.bistummainz.de/synodaler-weg

Nachricht voraus am 4. Oktober 2021                                                                    tob (MBN)

Neues Triptychon in Bernhard-Kapelle im Erbacher Hof gesegnet

Mainz, 28. September 2021: Bischof Peter Kohlgraf segnete das Triptychon „Völkerwallfahrt zum Zion“ (Jes 60,1) des Künstlers Karl Heinz Traut aus Taunusstein. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 28. September 2021: Bischof Peter Kohlgraf segnete das Triptychon „Völkerwallfahrt zum Zion“ (Jes 60,1) des Künstlers Karl Heinz Traut aus Taunusstein.

Bischof Kohlgraf eröffnete Programmjahr in der Mainzer Bistumsakademie

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat im Rahmen eines Gottesdienstes in der Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes das Programmjahr 2021/2022 der Mainzer Bistumsakademie eröffnet. Bei dem Gottesdienst am Dienstagabend, 28. September, segnete Kohlgraf außerdem das Triptychon „Völkerwallfahrt zum Zion“ (Jes 60,1) des Künstlers Karl Heinz Traut aus Taunusstein, das in der Kapelle angebracht wurde. „Durch das Triptychon hat die Bernhard-Kapelle des Erbacher Hofes als sakraler Raum unheimlich gewonnen“, hob Kohlgraf hervor. „Wir freuen uns alle über dieses Glasbild, das eine wichtige Botschaft für uns in dieser Zeit hat.“ Das Jahresprogramm 2021/2022 der Mainzer Bistumsakademie Erbacher Hof steht unter dem Motto „‚Mir steht Jesus bei‘ - Zuversicht aus dem Glauben in bedrängter Zeit“. Darin sind auf 90 Seiten über 100 Veranstaltungen bis zum Juli 2022 verzeichnet.

Das Bild der offenen Stadt auf dem Triptychon „enthält eine wichtige Botschaft für uns Christen“. Mit Blick auf die Synodalität habe Papst Franziskus betont, „dass wir eine Kirche gestalten, in der die Offenheit für alle Menschen gelebt wird“, betonte der Bischof, „um die Strahlkraft der himmlischen Stadt deutlich zu machen“. Angesichts von Migrationsbewegungen, verbaler und physischer Gewalt sowie dem Nachdenken über gemeinsame Fundamente der Gesellschaft bleibe es eine wichtige Aufgabe der Kirche, deutlich zu machen, „dass es auch unterschiedliche Meinungen auf einem gemeinsamen Fundament geben kann und dass ein konstruktiver Streit nicht verboten ist“, sagte Bischof Kohlgraf.

Der Künstler Karl Heinz Traut erläuterte am Ende des Gottesdienstes seine Arbeit, die er in den Jahren 2019 und 2020 entworfen und von November 2020 bis Mai 2021 ausgeführt hat. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatte der Direktor der Bistumsakademie Erbacher Hof, Professor Dr. Peter Reifenberg, an der Orgel übernommen.

Hinweis: Bistumsakademie Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz, Telefon: 06131/257-0, E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de, Internet: www.ebh-mainz.de 

Nachricht voraus am 29. September 2021                                                            tob (MBN)

„Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“

Mainz, 11.10.2021: Anlässlich des Monats der Weltmission traf Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz (re.) Erzbischof Dr. Ignatius Kaigama (li.) und Dr. Muhammandu Sambo Haruna, Emir von Wase (mi), zum Gespräch (c) Bistum Mainz / Baillie
Mainz, 11.10.2021: Anlässlich des Monats der Weltmission traf Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz (re.) Erzbischof Dr. Ignatius Kaigama (li.) und Dr. Muhammandu Sambo Haruna, Emir von Wase (mi), zum Gespräch

Monat der Weltmission: Gäste aus dem Norden Nigerias zu Besuch in Mainz

Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz hat am Montagabend, 11. Oktober, Dr. Muhammadu Sambo Heruna, Emir von Wase (Nigeria), und Erzbischof Dr. Ignatius Kaigama, Erzbischof von Abuja (Nigeria), im Erbacher Hof in Mainz zum Gespräch getroffen. Thema des Gesprächs war die Bedeutung des interreligiösen Dialogs für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben der Gesellschaft. „Es ist wichtig, dass wir uns hier ein differenziertes Bild von der Situation im Norden Nigerias machen“, sagte Weihbischof Bentz in dem Gespräch. „Die Freundschaft zwischen dem Erzbischof und dem Emir, der gegenseitige Respekt vor der Religion des anderen und der unbedingte Wille, Frieden für die ihnen anvertrauten Menschen zu schaffen, zeigen: Frieden und Versöhnung gibt es nur, wenn sich Menschen mit Leidenschaft dafür engagieren und es wagen, Vorbehalte durch Begegnung und Dialog aufzubrechen.“ Emir Heruna und Erzbischof Kaigama besuchten das Bistum Mainz anlässlich des Monats der Weltmission und wurden von Seiten des Bistums von Dr. Eva Baillie, Geschäftsstelle Weltkirche/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat Mainz, begleitet.

Am Vormittag war die Delegation mit der ZDF-Journalistin Gundula Gause zu Gast im Sendestudio des „heute-journals“. Dort sprachen die Gäste aus Nigeria mit Redakteurinnen und Redakteuren über die Lage in Nigeria und den Einsatz von Christen und Muslimen für Frieden und Versöhnung. Am Mittag waren sie mit Regens Dr. Tonke Dennebaum und Seminarist Anthony Nwadiogbu aus dem Bistum Enugu/Nigeria zusammengetroffen und hatten sich über die unterschiedlichen Herausforderungen der Priesterausbildung in Deutschland und Nigeria ausgetauscht. Der Weltmissionssonntag 2021 steht unter dem biblischen Leitwort „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“; er wird am 24. Oktober begangen. In diesem Jahr sind zum Weltmissionssonntag Vertreter der Kirche aus Nigeria zu Gast in Deutschland und stellen auf rund 300 Veranstaltungen ihre Arbeit vor.

Vertreterinnen von „Women‘s Interfaith Council“ im Bistum Mainz

Zudem besuchten anlässlich des Monats der Weltmission Vertreterinnen von „Women‘s Interfaith Council“ das Bistum Mainz: Die „Mütter für den Frieden“ setzen sich seit 2010 in der Krisenregion Kaduna für ein gewaltfreies Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen ein. Das „Women‘s Interfaith Council“ (WIC), das für den Aachener Friedenspreis 2021 nominiert ist, besteht aus 23 christlichen und muslimischen Frauenverbänden. Es ist eine von Laiinnen getragene Initiative mit insgesamt rund 12.650 Frauen. Begegnungen fanden unter anderem in der Katholischen Hochschule (KH) Mainz sowie mit Beratungsfachkräften des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) sowie des Caritasverbandes Mainz statt.

Schwester Veronica Onyeanisi, Hauptgeschäftsführerin des WIC, rief im Gespräch beim SkF dazu auf, Frieden nicht als selbstverständlich zu erachten und immer auf den interreligiösen Dialog zu achten. „Der Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, insbesondere mit den nigerianischen Frauen, hat mich sehr berührt. Diese Frauen haben in ihrem Land einen Weg zueinander gefunden, um gemeinsam gegen die Unterdrückung von Frauen durch kulturelle und religiöse Praktiken und Gebräuche zu kämpfen“, sagte Gabriele Hufen, Vorsitzende des SKF. „Ich nehme aus der Begegnung mit, dass wir uns viel besser zuhören sollten – über die Grenzen der Kultur und der Religion hinweg. Und wir müssen gemeinsam über diese Grenzen sprechen und uns unsere Kultur und Religion erklären. Das ist die einzige Chance für ein friedliches Zusammenleben. Das gilt auch für Deutschland, denn gesellschaftliche Gruppierungen unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlich intensiver bzw. aktiver Glaubensausübung haben wir auch hier.“

„Auch mich haben die Frauen des WIC sehr beeindruckt. Obwohl die meisten von ihnen schlimme Gewalt und Traumata erleiden mussten, glauben sie mit ganz viel Mut an die Möglichkeit von Versöhnung“, sagte Eva Baillie. Und weiter: „Ob Religion als Brandbeschleuniger oder Friedensstifter in Konflikten wirkt, hängt davon ab, wie sie gelebt wird. Sowohl die Frauen des WIC als auch die anderen Gäste aus dem Norden Nigerias stehen für Dialog und Geschwisterlichkeit im Einsatz für ein friedliches Miteinander.“

175.000 Euro aus dem Bistum zum Weltmissionssonntag 2020

Zudem ruft das Bistum Mainz anlässlich des Weltmissionssonntags am 24. Oktober gemeinsam mit dem Hilfswerk Missio zur Teilnahme an der weltweit größten katholischen Solidaritätsaktion auf. Dann wird in den Gottesdiensten eine Kollekte für die Seelsorge und soziale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen in Afrika, Asien und Ozeanien gehalten. Diese Aktion findet in über 100 Ländern statt. Für die Kollekte 2020 sammelte das Bistum Mainz rund 175.000 Euro. Missio Aachen erlöste insgesamt 3,16 Millionen Euro. Weltweit wurden 53 Millionen Euro am Weltmissionssonntag gespendet.

Im vergangenen Jahr gingen die Gottesdienst-Kollekten zum Weltmissionssonntag gegenüber 2019 zurück, da aufgrund der Corona-Einschränkungen wesentlich weniger Katholikinnen und Katholiken die Gottesdienste besuchen konnten. Online-Spenden zum Weltmissionssonntag konnten den Rückgang etwas abfedern. 

Dank von Weihbischof Bentz

„Ich bedanke mich angesichts der schwierigen Situation in der Corona-Zeit ausdrücklich bei allen Spenderinnen und Spendern in unserem Bistum, die im Gottesdienst oder online zum Gelingen des Weltmissionssonntags beigetragen haben. Diese weltkirchliche Solidarität ist ein starkes Zeichen“, sagte Weihbischof Bentz, der auch Diözesandirektor Weltkirche im Bistum Mainz ist. „Unsere Verbundenheit hilft den Christinnen und Christen in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten, Asien oder Ozeanien ungemein dabei, in ihren oft von Gewalt, sozialer Ungleichheit und Armut geprägten Gesellschaften Hoffnungsträger zu bleiben“, betonte Bentz. „Ich bitte alle Gläubigen im Bistum Mainz, auch in diesem Jahr an der Seite der Menschen und Kirche im globalen Süden zu stehen.“

Hinweise:

  • Informationen zum Weltmissionssonntag unter www.missio-hilft.de/wms
  • Weitere Informationen auch bei der Geschäftsstelle Weltkirche/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat, E-Mail: weltkirche@bistum-mainz.de, oder bei der Missio-Diözesanstelle, E-Mail: missio@bistum-mainz.de.

 

Nachricht voraus am 12. Oktober 2021                                                                     am (MBN)

Dr. Helmut Hinkel geht in Ruhestand

HINKEL (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
HINKEL

Verabschiedung des langjährigen Direktors der Mainzer Martinus-Bibliothek (18.11.)

Mainz. Am Donnerstag, 18. November, wird der langjährige Direktor der Mainzer Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, in den Ruhestand verabschiedet. Um 15.00 Uhr wird Bischof Peter Kohlgraf ein Pontifikalamt in der Seminarkirche feiern. Anschließend ist ein kleiner Empfang vorgesehen, an dem aufgrund der bestehenden Corona-Beschränkungen nur geladene Gäste teilnehmen können. Seit 1999 steht die Wissenschaftliche Diözesanbibliothek des Bistums Mainz unter der Leitung von Dr. Hinkel. Nicht zuletzt besondere Entdeckungen wie die Fragmente aus einer Nibelungenlied-Handschrift, die erste Niederschrift und deutsche Übersetzung des „Ave verum corpus“ aus dem 13. Jahrhundert, ein unbekanntes Talmud-Fragment (ebenfalls 13. Jahrhundert), Fragmente eines Schulheftes der Mainzer Domschule aus dem 15. Jahrhundert oder eines bislang unbekannten, gereimten Textes über die heilige Elisabeth trugen der Martinus-Bibliothek große öffentliche Aufmerksamkeit ein. Dazu kamen viele Publikationen, Vorträge und Ausstellungen. Bereits seit 1985 war Hinkel als wissenschaftlicher Direktor der Bibliothek des Mainzer Priesterseminars tätig.

Das vielfältige Spektrum der kirchenhistorischen Arbeiten von Hinkel ist unter anderem in den beiden Festschriften zu seinen letzten runden Jubiläen abgebildet. Zu seinem 70. Geburtstag war im Mainzer Nünnerich-Asmus-Verlag ein Sammelband mit den Mainzer kirchenhistorischen Arbeiten von ihm erschienen. Der Band enthält unter der Überschrift „Fides Moguntina. Studien zur Mainzer Kirchengeschichte“ 37 quellen-, personen- und kulturgeschichtliche Studien aus seiner 40-jährigen wissenschaftlichen Tätigkeit. Zu seinem 75. Geburtstag erschien eine Festschrift mit geisteswissenschaftlichen Studien aus dem Umfeld der Mainzer Martinus-Bibliothek („Bibliothecarius Martinianus“). Beide Festschriften wurden von Dr. Winfried Wilhelmy, dem Direktor des Mainzer Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums, herausgegeben.

Helmut Hinkel wurde am 17. November 1943 in Worms geboren und ist in Osthofen aufgewachsen. Nach einer Buchhändlerlehre und einigen Berufsjahren in der Mainzer Buchhandlung Schöningh in der Augustinerstraße absolvierte er das Abitur, trat dann ins Mainzer Priesterseminar ein und nahm an der Johannes Gutenberg-Universität sein Philosophie- und Theologiestudium auf. Er promovierte im Jahr 1976 als wissenschaftlicher Assistent von Professor Anton Philipp Brück, der damals Direktor des Dom- und Diözesanarchivs sowie der Bibliothek des Priesterseminars war, mit einer kirchengeschichtlichen Arbeit über die Reformationszeit. Am 30. Juni 1979 wurde er von Kardinal Hermann Volk im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Nach einer Kaplansstelle in Bingen-Büdesheim und einer Station als Religionslehrer in Bad Nauheim wurde er 1983 Pfarrer in der Gemeinde St. Marien in Ginsheim-Gustavsburg. Anfang 1985 wurde er zusätzlich zum wissenschaftlichen Direktor der Bibliothek des Mainzer Priesterseminars ernannt. Mitte 1985 wechselte er in die Seelsorge der Mainzer Innenstadtpfarreien St. Ignaz, St. Quintin und der Mainzer Dompfarrei. In der Folge nahm er neben seiner Tätigkeit in der Bibliothek verschiedene weitere pastorale Aufgaben in Mainz wahr, unter anderem als Pfarrer von Heilig Kreuz und bis 2018 als rector ecclesiae der Kapelle des Mutterhauses der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung in Mainz.

 

Stichwort: Martinus-Bibliothek 

Die Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - ist eine für jeden zugängliche theologisch-geisteswissenschaftliche Bibliothek. Mit einem Bestand von rund 300.000 Bänden und etwa 200 laufenden Zeitschriften ist sie eine der großen wissenschaftlich-theologischen Spezialbibliotheken Deutschlands. Der Schwerpunkt der Bestände liegt in den Bereichen Theologie, Philosophie, Ethik, Quelleneditionen und Kirchengeschichte, insbesondere des Mainzer Raumes. Hinzu kommt ein großer Altbestand, darunter rund 1.000 Inkunabeln (vor dem Jahr 1500 gedruckte Bücher), 270 Handschriften und 300 Handschriftenfragmente. Der Altbestand sichert der Bibliothek ein unverwechselbares wissenschaftliches Profil. Ein Schwerpunkt ist die „Schlossersche Bibliothek“ mit Originalausgaben aus allen Wissensgebieten, der deutschen Literatur des 16. bis 19. Jahrhunderts und vielen Goethiana.

Das älteste Fragment in der Schatzkammer der Martinus-Bibliothek stammt aus dem Jahr 830. Das älteste erhaltene Buch ist ein Sakramentar aus Mainz-St. Alban aus dem Jahr 880. Im großen Altbestand der Bibliothek macht Direktor Hinkel immer wieder neue Entdeckungen. So hatte er wenige Wochen vor den Feierlichkeiten zum 350-jährigen Bestehen der Bibliothek im Jahr 2012 eine Inkunabel mit einem Pesttraktat entdeckt. Das von einem Doktor Apollonius aus Mainz verfasste Büchlein war als Druck bisher vollkommen unbekannt. Gerade durch solche Funde und den „ganz fantastischen Altbestand, der die Bibliothek im Vergleich zu ähnlichen Einrichtungen auszeichnet“ könne die Martinus-Bibliothek der Wissenschaft immer wieder neue Perspektiven eröffnen, betont Hinkel.

Die Diözesanbibliothek wendet sich mit ihrem kostenlosen aktuellen Angebot in besonderer Weise an Theologie-Studierende und pastorale Mitarbeiter, aber auch an alle philosophisch-theologisch Interessierten. Mit ihren Beständen ist sie ebenso eine wertvolle Fundgrube für alle Geisteswissenschaftler, insbesondere für Historiker und Germanisten, aber auch für Mediziner und Naturwissenschaftler. Der Lesesaal der Martinus-Bibliothek bietet 20 Arbeitsplätze. Darüber hinaus helfen und beraten die Mitarbeiter bei der Literatursuche und der Besorgung von in Mainz nicht verfügbaren Büchern.

Seit 1968 ist die Martinus-Bibliothek im Arnsburger Hof in der Mainzer Grebenstraße untergebracht. Damals wurde der Bestand auch öffentlich zugänglich gemacht. Seit dem Jahr 2000 trägt sie als theologische Zentralbibliothek des Bistums den Namen „Martinus-Bibliothek“ - nach dem Mainzer Dom- und Diözesanpatron Martin von Tours. Errichtet wurde die Bibliothek 1662 durch Kurfürst Johann Philipp von Schönborn für das Mainzer Priesterseminar. Die Martinus-Bibliothek ist damit die älteste Bibliothek in Mainz, die bis heute ihre ursprüngliche Funktion erfüllt. 2017 konnte Bischof Dr. Peter Kohlgraf die umfassend renovierten und modernisierten Räume der Bibliothek segnen.

Hinweis: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek                                                   

Nachricht voraus am 26. Oktober 2021                                                                tob (MBN)

Neuer Leiter des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs

Dr. Thomas Brockmann, Leiter des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Dr. Thomas Brockmann, Leiter des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs

Dr. Thomas Brockmann übernimmt die Aufgabe zum 1. Oktober

Mainz. Am Freitag, 1. Oktober, übernimmt Dr. Thomas Brockmann die Leitung des Mainzer Dom- und Diözesanarchivs. Eine Hauptaufgabe in den nächsten Monaten werde „die Entwicklung einer Systematik und eines Leitfadens für die Zusammenlegung der Pfarrei-Archive in den vor uns liegenden Fusions- bzw. Neugründungsprozessen sein“, hebt der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, hervor: „Ich freue mich, mit Dr. Brockmann einen motivierten und motivierenden Mitarbeiter gewonnen zu haben, der mit dem Team im Dom- und Diözesanarchiv die nun anstehenden Aufgaben und Themen angeht.“ Brockmann übernimmt die Nachfolge von Dr. Hermann-Josef Braun, der Ende April in Ruhestand gegangen war.

Thomas Brockmann (Jahrgang 1960) ist habilitierter Historiker und Lizentiat der Theologie und hat vor allem zu Themen aus der Geschichte und Kirchengeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts publiziert. Aus seiner Tätigkeit für das Münsteraner Forschungsprojekt „Römische Inquisition und Indexkongregation“ (2010-2015) bringt er eine langjährige Erfahrung in der Erschließung frühneuzeitlicher Akten mit. Von 2015 bis 2017 betreute Brockmann bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt die Programmbereiche Theologie, Philosophie und Religionswissenschaften. Anschließend hat er vier Jahre lang Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster gelehrt.

Nachricht voraus am 1. Oktober 2021                                                       tob (MBN)

Gesamtbibliographie zu Hildegard von Bingen

Angebot der St. Hildegard-Akademie Eibingen steht kostenlos zur Verfügung

Eibingen. Die St. Hildegard-Akademie Eibingen e.V. - Zentrum für Wissenschaft, Forschung und Europäische Spiritualität - hat nach mehrjähriger Arbeit der Akademievorsitzenden Sr. Dr. Maura Zátonyi OSB, unter der Mitarbeit von Melanie Mortelé, M.A., eine

„Digitale wissenschaftliche Gesamtbibliographie - Hildegard von Bingen“ erstellt. Diese online zugängliche Bibliographie erfasst systematisch die Titel seit Beginn der modernen Hildegard-Forschung bis heute und wird kontinuierlich weitergeführt. Die Gesamtbibliographie wurde Anfang Oktober im Haus am Dom in Frankfurt präsentiert. Die Hildegard-Bibliographie steht auf der Internetseite allen Interessierten kostenlos zur Verfügung unter www.hildegard-akademie.de/bibliographie.html

Hinweis: www.hildegard-akademie.de

PM (MBN)

„Erste Hilfe“ für Kunstwerke aus dem Ahrtal

Dr. Anja Lempges, stellvertretende Direktorin des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums (c) Bistum Mainz/ Emmel
Dr. Anja Lempges, stellvertretende Direktorin des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums

Dom- und Diözesanmuseum und Kloster Engelthal retten versehrte Kunstschätze

Mainz/Kloster Engelthal. Als das Hochwasser Mitte Juli kam, riss es alles mit sich: Menschen, Häuser, Autos. Auch viele Kunstschätze versanken in Wasser und Schlamm. Zehn Tage später klingelte das Handy von Dr. Anja Lempges, stellvertretende Direktorin des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums in Mainz. Sie wurde um Hilfe gebeten. Gemeinsam mit Benediktinerin Schwester Johanna Stüer organisierte sie eine Nothilfe für versehrte Skulpturen und andere Kunstgegenstände.

Viele Skulpturen haben tagelang im Wasser gelegen, waren mit Schlamm, Fäkalien und Schimmel überzogen. Ein LKW brachte die versehrte Fracht nach Mainz. Als Lempges die Figuren aus den Kisten auspackte, hatte sie Tränen in den Augen: „Mir hat es die Sprache verschlagen, mit welchem Ausmaß an Zerstörung ich es hier zu tun hatte“, sagt sie. Und weiter: „Der Geruch ist unbeschreiblich, mit einem Hauch von Verwesung, man kann es kaum ertragen.“ Das Dom- und Diözesanmuseum übernahm Möbel und einige Skulpturen in sein Außendepot und beauftragte Schwester Johanna aus dem Kloster Engelthal mit der Nothilfe für neun Skulpturen.

Unter den Kunstschätzen war zum Beispiel eine Figur der Anna selbdritt aus dem 15. Jahrhundert, die eigentlich in der St. Anna-Kapelle in Bachem stehen sollte. Sie war kurz vor der Flutkatastrophe restauriert worden. Als die Figur in Mainz ankam, war sie vollständig mit Schlamm überzogen. Ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. „Schimmelpilze sind ja nicht nur oberflächlich, sondern sie gehen in die Tiefe des Holzes und zerstören es mit der Zeit. Das Holz beginnt von innen zu zerfallen“, erklärt Lempges. „Die Figur wird viel Hilfe brauchen, um wieder in ihrer alten Pracht erstrahlen zu können“, sagt sie.

„Es geht nicht nur um das Materielle, es geht auch um den ideellen und spirituellen Wert“, betont Schwester Johanna. „Die Menschen identifizieren sich mit diesen Figuren“, erklärt sie. Die Benediktinerin ist Diplom-Restauratorin im Kloster Engelthal bei Altenstadt. Seit 1984 existiert im Kloster eine Restaurierungswerkstatt. Seit fast 30 Jahren arbeitet Schwester Johanna als Restauratorin. Doch Kunstwerke, die in diesem Ausmaß beschädigt sind, hat sie noch nie gesehen. Obwohl sie über den Zustand der Werke sehr erschrocken war, zeigt sie sich optimistisch: „Dass diese Skulpturen aus der Flut gerettet wurden, ist ein Hoffnungszeichen für die Menschen im Ahrtal.“ Doch bis die Kunstwerke gerettet sind, ist es ein weiter Weg.

Zunächst werden die Figuren mit sanftem Wasserstrahl vom Schlamm befreit. Das ist nicht üblich, aber der kontaminierte Schlamm verbindet sich sonst mit den darunterliegenden Schichten. „Wenn er trocknet, wird er hart wie Beton. Deshalb gibt es keine Alternative“, erklärt Schwester Johanna. Danach werden die Figuren unter kontrollierten Bedingungen in einem Klimazelt getrocknet. Erneut aufblühender Schimmel wird vorsichtig abgesaugt. Sobald die Oberflächen trocken sind, werden die Figuren entweder mit reinem Alkohol oder einer Isopropanol-Lösung besprüht, um die Schimmelsporen abzutöten. Dieser Arbeitsschritt muss mehrfach wiederholt werden.

Einige Skulpturen weisen dunkle Flecken auf, vermutlich schon Schäden durch den Schimmelpilz-Befall. Schwester Johanna erklärt, dass es die Möglichkeit gibt, mit einem Laser diese dunklen Stellen farblich zu reduzieren. Auch wenn der Schimmel manchmal von außen nicht zu sehen sei, könne er die Figuren durchdringen. „Bei einer weiteren Figur ist ein Teil abgebrochen, da sehen Sie verschiedene Kulturen, eine grüne, eine anthrazitfarbene, rote, gelbe und weiße. Wir haben Proben eingeschickt, lassen diese analysieren, und entsprechend der Ergebnisse stellen wir Maßnahmen zusammen.“ Manche Schimmelpilzkulturen lassen sich durch eine vorsichtige Erwärmung der Skulpturen abtöten, bis maximal 55 Grad Celsius. Andere sind hingegen resistent. „Außerdem ist es nötig, konservatorisch die Hohlräume zu kitten, mit Materialien, die sich mit dem Holz vertragen“, sagt Schwester Johanna.

Trotz aller Schwierigkeiten freut sich Schwester Johanna, dass sie an der Aufgabe beteiligt ist, „Erste Hilfe“ zu leisten. „Wir haben es ja mit Werken zu tun, die eine spirituelle Aussage haben. Sie wiederherzustellen und in der Substanz zu sichern, ist für mich ein Erfolg.“ Gleichzeitig betont sie, dass sie nur eine Notversorgung leisten könne. Sie bereitet die Objekte vor, damit sie an andere Spezialisten weitergegeben werden können. Mit der Schimmelpilzbekämpfung wird zum Beispiel ein Dienstleister beauftragt, denn dafür ist die Restaurierungswerkstatt im Kloster nicht eingerichtet.

Eines der Kunstwerke ist der so genannte Schmerzensmann. „Wir nennen ihn Schmerzensmann, aber wir gehen davon aus, dass es ein Kruzifix war“, sagt Schwester Johanna. Für dieses Kruzifix, das später zu einem Grablege-Christus umgestaltet wurde, war die Flutkatastrophe im Ahrtal nicht das erste Flut-Unglück: „Soweit ich weiß, wurde er 1804 schon einmal angeschwemmt“, sagt Schwester Johanna. „Jetzt hat er eine vergleichbare Katastrophe erlebt, und es ist für uns wie eine Offenbarung, dass er unversehrt wieder aus allem hervorgegangen ist. Er ist wie ein Symbol, dass das Leben weitergeht.“

Hinweise:

 

Nachricht voraus am 5. Oktober 2021                                                                 hoff (MBN)

Buchvorstellung „Weil Gott es so will“

Buchvorstellung im Erbacher Hof. Von links: Dr. Kerstin Rehberg-Schroth, Martina Patenge, Renate Flath, Schwester Philippa Rath. Auf dem Bildschirm: Schwester Maria Magdalena Hörter (c) Bistum Mainz/ Hoffmann
Buchvorstellung im Erbacher Hof. Von links: Dr. Kerstin Rehberg-Schroth, Martina Patenge, Renate Flath, Schwester Philippa Rath. Auf dem Bildschirm: Schwester Maria Magdalena Hörter

Autorinnen lesen aus dem Buch von Herausgeberin Schwester Philippa Rath

 

Mainz. Die Benediktinerin Schwester Philippa Rath hat am Montag, 27. September, in der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz das von ihr herausgegebene Buch „Weil Gott es so will“ vorgestellt. Darin erzählen Frauen von ihren Berufungsgeschichten zur Diakonin oder Priesterin. Anwesende Autorinnen waren Pastoralreferentin und Exerzitienleiterin Martina Patenge aus Bingen, Pastoralreferentin Dr. Kerstin Rehberg-Schroth aus Pohlheim, und Pastoralreferentin Renate Flath aus Heppenheim. Digital zugeschaltet war die Benediktinerin Sr. Maria Magdalena Hörter aus dem Kloster Engelthal bei Altenstadt/Oberhessen. Sie erzählten ihre persönlichen Berufungsgeschichten, die auch im Buch abgedruckt sind. Der zweite Band, in dem Männer zu Wort kommen, die sich solidarisch erklären, wird im Januar 2022 erscheinen.

Im Hinblick auf die Berufung von Frauen zu Diakoninnen und Priesterinnen bezeichnete sich Benediktinerin Schwester Philippa Rath als „Spätberufene“. Das Thema habe für sie persönlich lange keine Rolle gespielt, denn die Benediktinerinnen seien sehr selbstständig und unabhängig. Seit acht Jahren engagiert sich Rath als geistliche Begleiterin in einer Gruppe der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in Bingen. Dadurch habe sie viele Frauen kennengelernt, die ihre Berufung zur Priesterin oder Diakonin nicht ausleben könnten und darunter sehr litten.

Zur Entstehungsgeschichte des Buches erzählte Rath, dass sie bei einer Versammlung des Synodalen Weges in einer Kaffeepause mit zwei Bischöfen zusammenstand, und von ihnen angesprochen wurde: „Schwester Philippa, eigentlich gibt es doch gar keine Frauen, die Priesterin und Diakonin werden wollen.“ Weil die Zeit für eine Antwort nicht ausreichte, bat Schwester Philippa zwölf Frauen, ihre Berufungsgeschichte aufzuschreiben und ihr zu schicken. Der Aufruf verbreitete sich, letztendlich hatte Rath 150 Berufungs- und Lebenszeugnisse auf dem Schreibtisch liegen. Sie entschloss sich, die Geschichten als Buch zu veröffentlichen. Der Herder Verlag stimmte zu.

Beim Vortrag der Frauen herrschte eine gedrückte Stimmung im Saal. Sr. Maria Magdalena Hörter etwa sprach von der Spannung und dem Schmerz, den es auszuhalten gelte: „Schon in meiner Jugend wollte ich Priesterin werden - und wagte es zugleich nicht, diesen Gedanken zuzulassen oder für mich anzuerkennen“, sagte sie. Und ergänzt mit Blick auf heute: „Bleiben in dieser Kirche bedeutet für mich: Aushalten, dass sie meine Berufung - und die vieler anderer Frauen - nicht wahrhaben, noch nicht einmal prüfen will, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.“

Auch Dr. Kerstin Rehberg-Schroth kennt diesen Schmerz: „Bis heute schmerzt es mich, nur eingeschränkt in der Kirche zuständig sein zu dürfen, auf den guten Willen der Geweihten angewiesen zu sein“, sagte sie. Und hofft: „Vielleicht finden wir eine Form der Ordination – Sendung, die allen gemein ist und nicht die einen über die anderen erhebt, keine exklusiven Männer- oder Frauenrechte mit sich bringt, sondern stattdessen allen ermöglicht, ihrer jeweiligen Berufung gemäß den Dienst an und mit der Gemeinde zu tun.“

Martina Patenge sagte: „Meine Wut auf die Kirche und die Liebe zur Kirche blieben immer gleichermaßen präsent.“ Schon als Kind hatte sie den Wunsch gespürt, am Reich Gottes mitzuarbeiten. Seitdem hätten viele Demütigungen sie erreicht, bis hin zu dem Vorwurf: „Die will ja nur vorne stehen“ von einigen Priesterseminaristen. Vorne stehen sei nicht ihre Absicht, betonte sie, das könne sie auch zu anderen Gelegenheiten. Sie möchte die Krankensalbung spenden dürfen, eine Lossprechungsformel sagen zu den Menschen, die seit Jahrzehnten bei ihr „beichten“. Renate Flath ist heute Pastoralreferentin im Bistum Mainz. Sie sagte: „Ich habe viel diakonische Erfahrung. Ich habe in solchen Feldern gearbeitet, so dass ich mir ein Diakoninnenamt für mich durchaus vorstellen könnte.“

Im Januar folgt der zweite Band

Schwester Philippa Rath hat viel Resonanz bekommen auf ihr Buch. Auch von Männern. Daraufhin hat sie 110 Zeugnisse gesammelt von Priestern, Ehemännern, Bischöfen und einem Kardinal, die sich mit den Frauen solidarisieren. Dieser zweite Band wird Ende Januar 2022 veröffentlicht.

Hinweis: Philippa Rath (Hrsg.): „Weil Gott es so will. Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin oder Priesterin“, Herder Verlag, Freiburg 2021, 25 Euro, ISBN 978-3-451-39153-8.

 

Nachricht voraus am 29. September 2021                                                            hoff (MBN)

Buch über Kartause von Mainz vorgestellt

Buchpräsentation der
Buchpräsentation der "Kartause von Mainz" mit (v.l.n.r.) Dr. Stephan Fliedner, Kulturamtsleiter, Direktor der Bibliotheken der Landeshauptstadt Mainz, Bischof Peter Kohlgraf, Kulturdezernentin Marianne Grosse, Verlegerin Dr. Annette Nünnerich-Asmus, Herausgeber Dr. Gerhard Kölsch und Dr. Winfried Wilhelmy, Direktor des Dommuseums Mainz

Bischof Peter Kohlgraf hielt einen Vortrag über die Geschichte des Klosters

 

Mainz. Bis zum Jahr 1781 gab es in Mainz ein Kloster auf dem heutigen Gebiet des Mainzer Stadtparks, das heute vollständig verschwunden ist: die Kartause Michaelsberg. Erhalten geblieben sind wertvolle Kunstschätze und mittelalterliche Handschriften. Zum 700. Geburtstag des Klosters ist jetzt das Buch „Die Kartause von Mainz“ erschienen, das von der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Dom- und Diözesanmuseum erarbeitet wurde. Es berichtet über Geschichte, Bewohner und Nachlässe der Kartause. Bei der Buchvorstellung erläuterte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Geschichte des ehemaligen Klosters.

Bischof Kohlgraf sagte: „Ich wünsche diesem interessanten und so sorgfältig erarbeiteten Buch eine große und aufmerksame Leserschaft. Mein Dank und mein Respekt gilt allen Autorinnen und Autoren sowie den beiden Herausgebern, Dr. Gerhard Kölsch und Dr. Christoph Winterer und – nicht minder – Frau Dr. Annette Nünnerich-Asmus mit ihrem Verlagsteam.“

In seinem Vortrag zeichnete Bischof Kohlgraf die Geschichte der Kartause nach und hob dessen Bedeutung hervor: Vor rund 700 Jahren unterstützte Erzbischof Peter von Aspelt einige Kartäusermönche dabei, im Rheingau eine Kartause zu gründen. Kurze Zeit später stellte Erzbischof Matthias von Buchegg (Bucheck) Mönchen in Mainz auf dem Michaelsberg einen Ort zum Bau einer neuen Kartause zur Verfügung. Vor 240 Jahren löste Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal die Mainzer Kartause auf und ließ in den folgenden Jahren den gesamten Gebäudekomplex niederreißen. „Heute kaum mehr vorstellbar ist die Beseitigung des Klostergebäudes durch Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal zur Erweiterung seines Lustgartens“, sagte Kohlgraf. „Auch wenn heute nur noch der Straßenname und ein Brunnen mit der Figur des Ordensgründers Bruno von Köln an die Kartause erinnern, haben die für rund 460 Jahre in Mainz lebenden Kartäusermönche viele Spuren hinterlassen“, sagte Kohlgraf. „Genau diese lebendig werden zu lassen – das ist der große Verdienst des vorliegenden Buches und aller, die an dem Projekt beteiligt waren.“

Die Kunstschätze aus dem ehemaligen Kloster sind heute an vielen Orten zu finden: Das Chorgestühl in der Bischofskirche in Trier geht auf die Mainzer Kartause zurück, im Eichsfeld, in Seligenstadt, in Oppenheim, in Marienrachdorf im Westerwald und im Spessart sind barocke Altäre, Skulpturen und Gemälde erhalten geblieben. Auch das Figuren-Ensemble in den Nischen der Fassade der Kirche St. Ignaz in Mainz stammt ursprünglich aus dem Kreuzgang der Mainzer Kartause. Das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum beherbergt viele Kunstschätze der ehemaligen Kartause. Zu ihnen zählen allein 60 Gemälde, die ehemals im Kreuzgang des Klosters hingen, sowie weitere Gemälde und Skulpturen. In der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz werden über 10.000 Bände aus der ehemaligen Klosterbibliothek aufbewahrt, darunter rund 620 Handschriften. Die Auflösung der Kartause wurde nicht zuletzt aufgrund ihres Reichtums betrieben, mit dem der neu gegründete die Mainzer Universitätsfonds ausgestattet wurde. Das neue Buch gibt auch einen Einblick in das Leben der Mönche. Sie lebten zurückgezogen, als Eremiten, vor der Stadt und trafen sich nur zu den gemeinsamen Gebetszeiten und an Sonntagen.

Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz, sagte in ihrem Grußwort, dass das Leben der Mönche damals zeige, wie radikal ein meditatives Leben möglich war, und wie die vorhandenen Reichtümer gleichzeitig für ein schnelles Ende gesorgt hätten. Dr. Stephan Fliedner, Direktor der Bibliotheken der Stadt Mainz, bedankte sich bei allen Mitwirkenden. Er wies darauf hin, dass die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz in den kommenden Jahren gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Heidelberg die Kartäuserhandschriften digitalisieren und zu einer virtuellen Bibliothek zusammenführen wird.

Hinweis: Gerhard Kölsch und Christoph Winterer (Hrsg.): „Die Kartause von Mainz. Kunst und Geschichte des ältesten Kartäuserklosters in Deutschland.“ Nünnerich-Asmus Verlag 2021, 192 Seiten, 20,00 Euro. ISBN 978-3-96176-160-9

 

Nachricht voraus am 7. Oktober 2021                                                                 hoff (MBN)

Heckwolf präsentiert „Im Dom un uff de Gass“

Domdekan Heinz Heckwolf liest aus seinem Buch auf der Frankfurter Buchmesse. (c) Verlag Matthias Ess
Domdekan Heinz Heckwolf liest aus seinem Buch auf der Frankfurter Buchmesse.

Mainzer Domdekan „predigt“ auf der Frankfurter Buchmesse

Frankfurt/Main. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hat auf der Frankfurter Buchmesse am Samstag, 23. Oktober, sein Buch „Im Dom un uff de Gass“ präsentiert.  „Die Fastnacht ist aus dem kirchlichen Jahreslauf entstanden und markiert ein letztes fröhliches Fest vor der Fastenzeit“, ordnete Heinz Heckwolf die Bedeutung der Fastnacht für die Region auf dem Podium der Buchmesse ein. Als vor fast 30 Jahren auch immer mehr Fastnachter die um 8.30 Uhr stattfindende Messe am Fastnachtssonntag im Mainzer Dom besuchten, kam schließlich die Frage auf, ob sie der Messe nicht bereits in ihren Gardeuniformen beiwohnen dürften, da die Zeit nach der Messe nicht mehr ausreiche, um sich daheim noch einmal für die anschließende Parade umzuziehen.

Der Domdekan erlaubte den Besuch in Uniform und die Gardisten wurden nach und nach zum festen Bestandteil der Gottesdienste und sorgten dafür, dass sich auch die Predigten an das Thema der Fastnacht anpassten. „Ich versuche immer ein fastnachtliches Motiv, ein Lied, ein Symbol, das bei der Fastnacht wichtig ist, beispielsweise die Eule, zum Anlass zu nehmen und mir Gedanken dazu zu machen, um dann die Zuhörer auf Dinge aufmerksam zu machen“, erklärte er.

Die zahlreichen positiven Rückmeldungen, die ihn im Laufe der Jahre auf dem Umzug direkt nach den Gottesdiensten erreichten, haben ihn letztendlich dazu motiviert, eine Auswahl der beliebtesten Predigten in Buchform zu veröffentlichen. „Bei einem normalem Sonntagsgottesdienst ist es schon eine große Ausnahme, wenn sich jemand danach meldet und den Text noch einmal gern haben würde. Aber beim Gardegottesdienst ist es so, dass ja gleich im Anschluss die Parade stattfindet und ich als Zuschauer unmittelbar von vielen Menschen Rückmeldung erhalte, was mich sehr erfreut.“ Darüber hinaus enthält das Buch auch eine Auswahl von Predigten, die der Domdekan bei den Adventsandachten der Mainzer Prinzengarde in den vergangenen Jahren gehalten hat.

Zur Person: Heinz Heckwolf

Heinz Heckwolf wurde am 4. März 1942 in Darmstadt geboren und wuchs in Lindenfels im Odenwald auf. Nach dem Theologiestudium in Mainz wurde er 1967 von Bischof Hermann Volk im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Als Kaplan war er anschließend in Gau-Algesheim und Darmstadt tätig. Im Jahr 1973 wurde er Pfarrer in Gustavsburg und 1993 zum Leiter des Dezernates Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat. Im gleichen Jahr wurde er zum residierenden Domkapitular und Pfarrer der Mainzer Dompfarrei und von Mainz-St. Quintin. 2003 ernannte ihn Kardinal Karl Lehmann nach Anhörung des Domkapitels zum Domdekan und Domkustos. Im November wird er in den Ruhestand emeritiert.

Hinweis: Heinz Heckwolf: „Im Dom un uff de Gass“, Verlag Matthias Ess 2021, 160 Seiten, 17 Euro.

                                                                                                                                        PM (MBN)

Große Sorge um die Belegschaft von Opel

Statement von Betriebsseelsorgerin Ingrid Reidt

Rüsselsheim. Seit Anfang Oktober mehren sich aufgrund einschlägiger Pläne des Konzerns Stellantis Schlagzeilen auch über den Opel-Standort in der regionalen und überregionalen Presse. Ingrid Reidt verfolgt als langjährige Betriebsseelsorgerin in Südhessen am Standort Rüsselsheim kritisch und mit Sorge die Entwicklungen rund um den Autobauer. Hier ein kurzes Statement von ihr zu ihrer Wahrnehmung und dazu, was sie als Betriebsseelsorgerin vor Ort konkret tut:

„Die Wellen schlagen hoch und dies nicht erst seit ‚gestern‘. Seit Jahren erfährt der ursprüngliche Stammsitz von Opel massive Veränderungen durch die Übernahme anderer Konzerne und ständiger Fusionsprozesse. Die zuletzt öffentlich gewordenen Pläne der Ausgliederung des Werkes wie auch die der Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Marokko reihen sich ein in vorherige Maßnahmen von Abfindungsprogrammen und Ausgliederungen. Sie treffen erneut das Herzstück des Unternehmens. Betroffen von den Maßnahmen sind große Gruppen der Belegschaft aus unterschiedlichen Bereichen und der Standort selbst. Die zahlreichen kritischen Reaktionen aus Gesellschaft und Politik machen deutlich, wie folgenschwer Maßnahmen dieser Größenordnung nicht nur für die Belegschaft, sondern auch für die Stadtgesellschaft und die gesamte Region sein werden.

Mit großer Sorge blicke auch ich/blicken wir als Betriebsseelsorge auf die immensen Folgen für die Belegschaft mit Blick auf ihre Arbeitsplätze und auf die Auswirkungen für Stadt und Region. Besonders markant stechen mir die Missachtung grundlegender Arbeitnehmer*innenrechte und die Entwicklungen im Umgang mit betrieblicher Mitbestimmung ins Auge. Die Angriffe auf die Mitbestimmung reißen nicht ab und gewinnen eine neue Qualität. Das ist besorgniserregend und bedarf der Intervention, und dies mehr denn je in Zeiten von großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüchen.

Entsprechend suche und pflege ich verstärkt den Kontakt zu den Betriebsräten, zur Belegschaft und auch zur Gewerkschaft. Ihnen spreche ich erneut und wiederholt meine/unsere Solidarität aus und werde sie in der harten Auseinandersetzung um Beschäftigung und Mitbestimmungsrechte aktiv unterstützen. Ich sehe meine Aufgabe dabei auch darin, mich mit ihnen für die Wahrung der im Betriebsverfassungsgesetz verankerten Arbeitnehmer*innenrechte und für eine sozial und nachhaltig gestaltete Transformation einzusetzen.

Freilich: Die Einflussmöglichkeiten einer kirchlichen Einrichtung wie der Betriebsseelsorge sind sicher nicht riesig. Dennoch bedarf es auch oder gerade von uns als Kirche eines kritisch-konstruktiven Blicks auf wirtschaftliche Entwicklungen und unserer Mitgestaltung einer sich massiv im Wandel befindenden Arbeitswelt. In gutem und bewährtem Zusammenschluss mit dem katholischen Dekanat Rüsselsheim und anderen Netzwerkpartnern ist es als Seelsorgerin in der Arbeitswelt mein Auftrag, an der Seite der Arbeitnehmer*innen zu stehen und mit den gegebenen Möglichkeiten - auch schlicht als menschliche Begleitung in den Auseinandersetzungen – präsentisch und vor Ort zu unterstützen. Ich selbst werde selbstverständlich auch am 29.10. 2021, einem Aktionstag der IGMetall in Frankfurt, teilnehmen und mit den Beschäftigten und der Gewerkschaft auf die Straße gehen!Ingrid Reidt, Betriebsseelsorgerin, 18. Oktober 2021

Hinweis: https://bistummainz.de/berufe/betriebsseelsorge                                  

PM (MBN)

Schule und Pastoral vernetzen

Bischof Kohlgraf bei Jahresversammlung der hessischen Schulleiterinnen und Schulleiter

Wiesbaden. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Mittwoch, 6. Oktober, die in der Landesarbeitsgemeinschaft Katholischer Schulen (LAG) zusammengeschlossenen Schulleitungen der katholischen Schulen in Hessen besucht.

Nach einem geistlichen Impuls in der Kapelle des Wilhelm Kempf-Hauses in Wiesbaden-Naurod referierte Bischof Kohlgraf die Grundsätze des „Pastoralen Weges“ im Bistum Mainz. Den kirchlichen Schulen wies er in seinen Ausführungen eine wichtige Rolle in den zukünftigen Netzwerken als lebendige Orte kirchlichen Lebens zu. Der Schulpastoral als eigenständigem Handlungsfeld der Kirche wachse eine immer größere Bedeutung zu, insbesondere weil die katholischen Schulen an der Schnittstelle zwischen Kirche und Gesellschaft wirkten. Er hob auch den besonderen Bildungsauftrag der Schulen hervor, der auf dem christlichen Menschenbild basiere und dazu verpflichte, „im Geiste des Evangeliums“ zu lehren und zu lernen. Dies schließe eine Glaubensgrundhaltung der Lehrkräfte ebenso ein wie eine wertebezogene Erziehung auf der Grundlage von Prinzipien wie der Erhaltung der Schöpfung, Solidarität, Verantwortung und Nächstenliebe.

Im Anschluss an seinen Vortrag, der auch Fragen der Finanzierung nicht aussparte, entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch mit den anwesenden etwa 30 Schulleiterinnen und Schulleitern, die die Gelegenheit nutzten, auf die praktischen Erfordernisse zur Umsetzung des oben skizzierten Auftrages hinzuweisen. Der Vorsitzende der LAG, Schulleiter Thomas Wolf vom Franziskaner-Gymnasium Großkrotzenburg, bedankte sich im Namen des Vorstands und in Anwesenheit des Vertreters des Katholischen Büros Wiesbaden für die bereichernden Ausführungen des Bischofs und wünschte ihm für die bevorstehenden, komplexen und herausfordernden Aufgaben in Gesellschaft und Kirche Gottes Segen.

Stichwort: Katholische Schulen im Bistum Mainz

Das Bistum Mainz ist Träger von fünf allgemeinbildenden Schulen in Hessen, an denen rund 4.500 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Auf dem Gebiet des Bistums gibt es drei weitere katholische Schulen in je eigener Trägerschaft. In ganz Hessen werden über 30 Schulen von kirchlichen Einrichtungen unterhalten; ihre Interessen werden durch das „Kommissariat der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen“ vertreten (www.kommissariat-bischoefe.de).

 

PM (MBN)

Jahreshauptversammlung des Päpstlichen Werkes für Geistliche Berufe

Jahresversammlung des Päpstlichen Werkes für Geistliche Berufe im Bistums Mainz (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Jahresversammlung des Päpstlichen Werkes für Geistliche Berufe im Bistums Mainz

Teilnehmer trafen sich zum ersten Mal wieder in Präsenz im Mainzer Priesterseminar

Mainz. Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Päpstlichen Werkes für Geistliche Berufe (PWB) hat im Mainzer Priesterseminar stattgefunden. Nach einer gemeinsamen Eucharistiefeier in der Seminarkirche begrüßte der Subregens des Priesterseminars, Sebastian Lang, die Teilnehmenden. „Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung, vor allem durch das Gebet, und auch durch Ihre Zuwendungen“, sagte er bei der Veranstaltung am Mittwoch, 29. September.

Subregens Lang präsentierte auch den Rechenschaftsbericht. Durch die Corona-Pandemie mussten die meisten Projekte im vergangenen Jahr ruhen. Das Mainzer Priesterseminar ist seit einigen Jahren ein „Haus der Berufe der Kirche“, in dem Menschen in unterschiedlichen Ausbildungsgängen zusammenleben. Derzeit leben dort etwa 35 junge Menschen, im Rahmen des Christlichen Orientierungsjahres (COJ), aus dem Kolleg, dem Studienkurs, im Diakonat, als Priester der Weltkirche und aus dem Pastoralkurses. Ein Studierender im Info- und Bewerberkreis mit dem Ziel, Pastoralreferent zu werden, wird derzeit vom PWB mit einem zinslosen Darlehen unterstützt. Die Gemeinschaft hofft, sich im kommenden Jahr wieder zu einer gemeinsamen Wallfahrt treffen zu können.

Das PWB ist eine Gebetsgemeinschaft für Berufungen von Priestern, Diakonen, Ordensleuten sowie Gemeinde- und Pastoralreferenten, Religionslehrern und Katecheten. Durch Gebet und finanzielle Hilfe unterstützen die Mitglieder das Anliegen um kirchliche und geistliche Berufe. Gegründet wurde das PWB 1926 von Frauen in Freiburg als „Frauenhilfswerk für Priesterberufe“. 1941 errichtete dann Papst Pius XII. das „Päpstliche Werk für Priesterberufe“. Der Mainzer Bischof Dr. Albert Stohr führte es 1947 im Bistum Mainz ein. Derzeit hat das PWB im Bistum Mainz rund 500 Mitglieder, die sich in 14 Gebetsgruppen treffen.

 

Hinweis: PWB/Infostelle Berufe der Kirche, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-536, Fax: 06131/253-406, E-Mail: berufederkirche@bistum-mainz.de, Internet: www.berufe-kirche-mainz.de

 

 

Nachricht voraus am 1. Oktober 2021                                                                  hoff (MBN)

Betriebliche Gesundheitsförderung im Bistum Mainz

Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt (Mitte), Personaldezernent im Bischöflichen Ordinariat, Thomas Stahl (rechts), Regionalleiter der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, und Hubertus Thumb von Neuburg (links), Betriebliche Gesundheitsförderung bei der AOK - Die Gesundheitskasse in Hessen, einen Vertrag über die Fortsetzung ihrer Gesundheitspartnerschaft unterzeichnet. (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt (Mitte), Personaldezernent im Bischöflichen Ordinariat, Thomas Stahl (rechts), Regionalleiter der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, und Hubertus Thumb von Neuburg (links), Betriebliche Gesundheitsförderung bei der AOK - Die Gesundheitskasse in Hessen, einen Vertrag über die Fortsetzung ihrer Gesundheitspartnerschaft unterzeichnet.

Gesundheitspartnerschaft mit AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und AOK in Hessen

Mainz. Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Personaldezernent im Bischöflichen Ordinariat, Thomas Stahl, Regionalleiter der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, und Hubertus Thumb von Neuburg, Betriebliche Gesundheitsförderung bei der AOK - Die Gesundheitskasse in Hessen, haben am Mittwoch, 29. September, einen Vertrag über die Fortsetzung ihrer Gesundheitspartnerschaft unterzeichnet.

Nach dem erfolgreichen Start der Kooperation zwischen der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, der AOK Hessen und dem Bistum Mainz im Jahr 2020 im Rahmen der Prävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung ist es unter Federführung der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gelungen, die Zusammenarbeit fortzusetzen und weiter auszubauen. Von den Angeboten der Gesundheitsförderung profitieren neben den Mitarbeitenden des Bischöflichen Ordinariates und Außenstellen auch die Beschäftigten der Kirchengemeinden, Schulen und Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft des Bistums Mainz und der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung von Wissenschaft und Bildung mbn in Mainz (GWB Mainz).

Die Gesundheitspartnerschaft sieht für 2022 zwölf Maßnahmen und Workshops aus den Bereichen Stressbewältigung und Ressourcenstärkung, Rückenprävention sowie gesundheitsgerechter Ernährung für interessierte Beschäftigte an verschiedenen Standorten vor. Bei der Auswahl und Planung der Angebote wurde auf die Rückmeldungen der Beschäftigten im Rahmen eines Gesundheitstages zurückgegriffen. Auch sind die Bedarfe aus dem Bildungsdezernat und den Kindertageseinrichtungen berücksichtigt worden. Die Angebote können über den Fortbildungskatalog 2022 der Abteilung Fortbildung und Beratung gebucht werden.

„Mit diesem Angebot möchten wir bewusst in die Gesundheitsförderung unseres Personals investieren“, betonte Domkapitular Eberhardt. Wolfgang Knauer, Leiter der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz des Bistums Mainz sagte: „Die Gesundheit der uns anvertrauen Menschen zu schützen und zu fördern ist gewiss eine gesetzliche Verpflichtung. Aber wir verstehen Gesundheitsschutz in erster Linie als moralische Verpflichtung.“ „Es ist toll, dass sich das Bischöfliche Ordinariat so stark macht für die Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagte Thomas Stahl von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. Hubertus Thumb von Neuburg von der AOK Hessen betonte, es sei wichtig, dass viele die Angebote wahrnehmen. 

Die Koordinierung der Angebote wird künftig Claudia Wilhelm, Referentin für Betriebliche Gesundheitsförderung von der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz übernehmen. Nachdem in diesem Jahr die Angebote aufgrund der Corona-Pandemie nur digital stattfinden werden, hoffen die Beteiligten, dass im kommenden Jahr auch Kurse in Präsenz angeboten werden können.

Nachricht voraus am 5. Oktober 2021                                                                  PM (MBN)