Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 10

vom 14. März 2018

Erstes Requiem (c) Bistum Mainz / Blum
Erstes Requiem
Datum:
Mi. 14. März 2018
Von:
(MBN)
Erstes Requiem (c) Bistum Mainz / Blum
Erstes Requiem

Zum Tod von Kardinal Lehmann

  • Kardinal Karl Lehmann verstorben
  • Brief an die Menschen im Bistum Mainz
  • Pressestatement von Bischof Peter Kohlgraf
  • Beisetzung am 21. März im Mainzer Dom
  • Totenvesper für Kardinal Lehmann
  • Aufbahrung und erstes Requiem in der Seminarkirche

Vorschau

  • Passionskonzert abgesagt (18.3.)
  • Buchvorstellung mit Kardinal Walter Kasper (23.3.)

MBN vor 40 Jahren

  • Goldenes Priesterjubiläum von Domkapitular Dr. Ernst Straßer

 

Zum Tod von Kardinal Lehmann

Kardinal Karl Lehmann verstorben

Das Bistum Mainz trauert um seinen früheren Bischof

Mainz. Das Bistum Mainz trauert um Kardinal Karl Lehmann, den emeritierten Bischof von Mainz. Er starb am Sonntag, 11. März, gegen 4.45 Uhr am Morgen im Alter von 81 Jahren in seinem Haus in Mainz. Lehmann war als 87. Nachfolger des heiligen Bonifatius von 1983 bis 2016 Bischof von Mainz. Nach seiner altersbedingten Emeritierung mit 80 Jahren (16. Mai 2016) lebte er weiter im Bischofshaus in Mainz neben dem Bischöflichen Ordinariat. Ende September 2017 hatte Kardinal Lehmann einen Schlaganfall und eine Hirnblutung erlitten. Am Montag, 5. März, hatte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Gläubigen im Bistum Mainz zum Gebet für Kardinal Lehmann aufgerufen.

In einem Brief an die Gemeinden und Mitarbeiter zur Bekanntgabe des Todes schreibt  Bischof Kohlgraf: „Das Bistum Mainz trauert um einen weit über die Kirche hinaus hoch anerkannten Theologen und Seelsorger, einen leidenschaftlichen Brückenbauer zwischen den Konfessionen und einen Zeugen des Glaubens inmitten der Gesellschaft. Wir verlieren einen allseits geliebten Bischof, der mit seiner Lebensfreude, seiner Menschlichkeit und seinem Glaubenszeugnis in den vielen Jahren seines Wirkens nicht nur im Bistum Mainz sondern auch in der Deutschen Bischofskonferenz als langjähriger Vorsitzender Herausragendes geleistet hat. Wir danken Gott für das Geschenk seines Lebens und bitten um das Gebet für unseren verehrten Kardinal.“

Zur Bekanntgabe seines Todes wird am Sonntag, 11. März, um 14.30 Uhr die größte Glocke des Mainzer Doms, die Martinus-Glocke, eine halbe Stunde lang läuten. Um 15.00 Uhr findet im Mainzer Dom die Totenvesper für den Verstorbenen statt. Die Pfarreien des Bistums Mainz sind am heutigen Tag zu einem 30-minütigen Totengeläut aufgerufen. Der Termin für die Beerdigung und weitere Hinweise, wie die Bevölkerung von Kardinal Lehmann Abschied nehmen kann, werden vom Bistum in Kürze bekannt gegeben.

Karl Lehmann wurde am 16. Mai 1936 in Sigmaringen als Sohn des Volksschullehrers Karl Lehmann und seiner Frau Margarete geboren. Nach seiner Schulzeit in Sigmaringen studierte er zwischen 1956 und 1964 Philosophie und Theologie in Freiburg und Rom. Am 10. Oktober 1963 wurde er in Rom von Kardinal Julius Döpfner zum Priester geweiht. 1962 und 1967 erwarb Karl Lehmann Doktortitel in Philosophie und Theologie mit Arbeiten über den Philosophen Martin Heidegger und über das Thema „Auferweckt am dritten Tag nach der Schrift“. Als Assistent von Karl Rahner zwischen 1964 und 1967 arbeitete er an den Universitäten von München und Münster, erlebte aber auch das Zweite Vatikanische Konzil in Rom (1962-1965) aus nächster Nähe mit. Mit 32 Jahren (1968) wurde er auf den Lehrstuhl für katholische Dogmatik und Theologische Propädeutik in Mainz berufen; drei Jahre später übernahm er in Freiburg/Breisgau die Professur für Dogmatik und Ökumenische Theologie.

1983 wurde er zum Bischof von Mainz gewählt und von Papst Johannes Paul II. ernannt. Am 2. Oktober 1983 empfing er die Bischofsweihe im Mainzer Dom. Im Jahr 1985 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. 1987 folgte die Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. In den Jahren 1993, 1999 und 2005 wurde er in diesem Amt für jeweils weitere sechs Jahre durch Wahl bestätigt. Zum 18. Februar 2008 trat er aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz zurück. In der Deutschen Bischofskonferenz übernahm er bis zu seiner Emeritierung den Vorsitz der Glaubenskommission. Zum 80. Geburtstag (16. Mai 2016) nahm Papst Franziskus das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Kardinal Lehmann an.

Von 1993 bis 2001 war Lehmann Erster Vizepräsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Am 28. Januar 2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal. In dieser Funktion nahm er am Konklave im April 2005 teil, aus dem Papst Benedikt XVI. (Kardinal Joseph Ratzinger) hervorging, sowie am Konklave im März 2013, das Papst Franziskus (Kardinal Jorge Mario Bergoglio) zu seinem Nachfolger wählte.

Neben seinen Aufgaben als Theologieprofessor und als Bischof sowie als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hatte sich Karl Lehmann stets in vielen weiteren Institutionen und Gremien engagiert: Er war unter anderem Mitglied der Gemeinsamen Synode der Bistümer in Deutschland (1971-1975), war von 1969 bis 1983 im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und war seit 1969 im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen. Von 1974 bis 1984 gehörte er der Internationalen Theologenkommission beim Heiligen Stuhl in Rom an und war von 1986 bis 1998 in der Glaubenskongregation. Von 1997 bis 2011 war er Mitglied der Vermögensverwaltung des Apostolischen Stuhls (Apsa), von 1998 bis 2012 Mitglied in der Kongregation für die Bischöfe und von 2008 bis 2014 in der Kongregation für die Ostkirchen. Bis zu seiner Emeritierung war er seit 2002 Mitglied des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen sowie seit 2008 beim Päpstlichen Rat für die Sozialen Kommunikationsmittel.

Lehmann war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, der Europäischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg sowie seit 2005 Ehrenmitglied der Akademie der gemeinnützigen Wissenschaften zu Erfurt. Ausgezeichnet wurde er mit acht Ehrendoktorwürden, dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband (2000), der Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Mainz (2001) und der Universität Mainz (2006) sowie der Ehrenring der Görres-Gesellschaft (2001).

tob (MBN)

 

„Wir verlieren einen allseits geliebten Bischof“

Schreiben von Bischof Peter Kohlgraf an die Menschen im Bistum Mainz

Mainz. Anlässlich des Todes von Kardinal Karl Lehmann am Sonntag, 11. März, hat sich der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf an die Menschen im Bistum Mainz gewandt. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut des Schreibens:

Hiermit muss ich an alle Gläubigen im Bistum Mainz und an die Öffentlichkeit die traurige Nachricht übermitteln, dass unser hochverehrter emeritierter Bischof

KARL KARDINAL LEHMANN

am heutigen Sonntag, den 11. März 2018 gegen 4.45 Uhr im 82. Lebensjahr aus seinem irdischen Leben von Gott zu sich gerufen wurde. 55 Jahre war er Priester, fast 33 Jahre war er als 87. Nachfolger des heiligen Bonifatius Bischof von Mainz. Vor 17 Jahren hatte ihn Papst Johannes Paul II. in das Kardinalskollegium berufen.

Das Bistum Mainz trauert um einen weit über die Kirche hinaus hoch anerkannten Theologen und Seelsorger, einen leidenschaftlichen Brückenbauer zwischen den Konfessionen und einen Zeugen des Glaubens inmitten der Gesellschaft. Wir verlieren einen allseits geliebten Bischof, der mit seiner Lebensfreude, seiner Menschlichkeit und seinem Glaubenszeugnis in den vielen Jahren seines Wirkens nicht nur im Bistum Mainz, sondern auch in der Deutschen Bischofskonferenz als langjähriger Vorsitzender Herausragendes geleistet hat.

Wir danken Gott für das Geschenk seines Lebens und bitten um das Gebet für unseren verehrten Kardinal.

Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz

Die Möglichkeiten, Abschied zu nehmen, sowie die Zeit der Beisetzungsfeierlichkeiten werden baldmöglichst bekanntgegeben. In allen Pfarreien soll es am heutigen Tag ein 30-minütiges Totengeläut geben. In den kommenden Tagen soll in allen Gottesdiensten für den verstorbenen Kardinal in besonderer Weise Fürbitte gehalten werden. Ebenso soll in jeder Pfarrei in den kommenden Tagen bis zur Beisetzung (jedoch nicht am Sonntag) ein Requiem gefeiert werden.

(MBN)

 

„Ein wirklich großer Mensch ist von uns gegangen“

Statement von Bischof Peter Kohlgraf zum Tode von Kardinal Karl Lehmann

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sich am Sonntagmittag, 11. März, im Erbacher Hof in Mainz vor Journalisten zum Tode von Kardinal Karl Lehmann geäußert. Im Folgenden dokumentieren wir das Statement von Bischof Kohlgraf:

Der Tod unseres Kardinals und emeritierten Bischofs Karl Lehmann macht mich traurig. Die Reaktionen in der vergangenen Woche, als wir über den Gesundheitszustand berichtet haben, waren überwältigend. Viele Menschen sind in den Dom gekommen, sie haben sich der Bitte um das Gebet angeschlossen. Auch die heutige Todesnachricht macht nicht nur mich, sondern viele Menschen traurig. Mit Kardinal Karl Lehmann ist wirklich ein großer Mensch von uns gegangen.

In den letzten Wochen war es schmerzlich zu sehen, wie die Kräfte nachließen. Er war allerdings immer von sorgenden Menschen umgeben. Zu nennen sind die Ordensschwestern im Haus, die ihn über Jahre begleitet haben, aber in den letzten Monaten besonders aufopferungsvoll. Seine Assistentin Dr. Barbara Nichtweiss, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes, das Personal im Katholischen Klinikum, seine Ärzte, und ehemalige Wegbegleiter, der Weihbischof und andere Priester, die sich ihm verbunden wussten, waren an seiner Seite. Ihnen allen ist ein herzliches Dankeschön zu sagen. Auch heute Nacht war er nicht allein. Er ist gut vorbereitet und in innerem Frieden in die Begegnung mit unserem Herrn gegangen, an den er geglaubt und den er ein Leben lang verkündigt hat.

In den Jahrzehnten als Bischof und Vorsitzender der Bischofskonferenz hat Kardinal Lehmann die Herzen vieler Menschen erreicht und sich hohen Respekt erworben. Liebevoll nennen ihn die Gläubigen der Diözese Mainz „unseren Karl“. Mit einem weiten Herzen und einem klaren Blick für die Themen der Menschen hat er sein Bischofsamt ausgeübt. In der Bischofskonferenz ist es ihm immer wieder gelungen, die unterschiedlichen Positionen ins Gespräch zu bringen. Dabei half ihm sein großer theologischer Sachverstand. Wie kaum ein anderer verband er theologische Bildung und pastoralen Einsatz. Dafür ist ihm sehr herzlich zu danken, wir werden seiner stets in Hochachtung und Liebe gedenken. Weit über den Bereich der katholischen Kirche hinaus war er ein geschätzter Gesprächspartner. In den ökumenischen Begegnungen ist mir immer wieder deutlich geworden, wie sehr ihn auch die Geschwister anderer christlicher Kirchen geachtet und gemocht haben, genauso wie viele Menschen, die in Politik und Gesellschaft Verantwortung tragen.

Ich persönlich verdanke ihm viel. Am 27. August 2017 hat er mich zum Bischof von Mainz geweiht und stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Leider hat seine schwere Erkrankung in den letzten Monaten den Austausch zunehmend erschwert. Bereits vor meiner Bischofsernennung hat er mich in den Jahren als Professor an der Katholischen Hochschule wirksam unterstützt. In vielen Begegnungen habe ich ihn als väterlichen Begleiter erleben dürfen. Ich danke Gott, dass ich Karl Lehmann kennenlernen durfte.

Ich vertraue darauf, dass er nun in Gottes Händen geborgen ist. Im Gebet empfehle ich unseren verstorbenen Kardinal Karl Lehmann Gottes Barmherzigkeit. Vieles von dem, was er gesät hat, wird auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten Frucht tragen. Ich bitte Sie alle, dass wir uns an ihn liebevoll erinnern und seiner im Gebet gedenken.

+Peter Kohlgraf
Bischof von Mainz
Mainz, 11. März 2018

(MBN)

 

Beisetzung findet am Mittwoch, 21. März, statt

Der verstorbene Kardinal Lehmann wird in der Mainzer Seminarkirche aufgebahrt

Mainz. Das Requiem zur Beisetzung des früheren Mainzer Bischofs, Kardinal Karl Lehmann, findet am Mittwoch, 21. März, um 15.00 Uhr im Mainzer Dom statt. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird Hauptzelebrant des Gottesdienstes sein. Vor dem Gottesdienst wird der Verstorbene in der Mainzer Seminarkirche, wo die Aufbahrung stattfindet, ab 14.00 Uhr verabschiedet und in einem Trauerzug in den Mainzer Dom überführt. Der Trauerzug führt von der Seminarkirche über Augustinerstraße, Leichhof, Schöfferstraße, Höfchen und die Domplätze. Der Trauerzug gelangt über das Bischofsportal am Liebfrauenplatz in den Mainzer Dom. Nach dem Gottesdienst wird Kardinal Lehmann in der Bischofsgruft des Mainzer Domes beigesetzt. Im Dom werden rund 300 Plätze reserviert sein; die weiteren Plätze werden frei zugänglich sein. Weitere Informationen zur Beisetzung werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

Die Bevölkerung kann in den nächsten Tagen in der Kirche des Mainzer Priesterseminars in der Augustinergasse von Kardinal Lehmann Abschied nehmen. Dort wird der Verstorbene ab Dienstag, 13. März, um 17.00 Uhr aufgebahrt. Zu diesem Termin wird in der Seminarkirche ein Requiem für den Verstorbenen gefeiert. An den Folgetagen - ab Mittwoch, 14. März - ist die Seminarkirche jeweils von von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Bis zum Dienstag, 20. März, wird in der Seminarkirche täglich um 12.00 Uhr die Sext gebetet; täglich wird außerdem um 17.00 Uhr von den Mitgliedern des Domkapitels abwechselnd ein Requiem gefeiert. Dort liegt ein Kondolenzbuch aus.

Hinweis für die Redaktionen: Für die Teilnahme an der Beisetzung von Kardinal Lehmann am Mittwoch, 21. März, im Mainzer Dom ist für Journalisten eine Akkreditierung notwendig. Die Unterlagen dazu gehen Ihnen in den nächsten Tagen zu.

tob (MBN)

 

„Wir sind ihm über dem Tod hinaus dankbar“

Totenvesper im Mainzer Dom für den früheren Mainzer Bischof

Mainz. Dumpf schallte die Martinus-Glocke des Domes über die Mainzer Innenstadt, während sich rund 800 Gläubige im Mainzer Dom versammeln, um die Totenvesper für Kardinal Karl Lehmann zu feiern. Der frühere Mainzer Bischof war in den frühen Morgenstunden am Sonntag, 11. März, verstorben. Am Marienalter des Domes brennen zahllose Kerzen; viele Menschen haben sich bereits in die Kondolenzlisten eingetragen, die auf einem Tisch vor den Altarstufen ausliegen.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf steht der Vesper vor; er wird begleitet von den Mitgliedern des Domstiftes. Es erklingen Psalmen, der Mainzer Domchor singt eine Mottete von Heinrich Schütz. In seiner Ansprache erinnert Kohlgraf an die vielen Feste, die mit Kardinal Lehmann im und um den Dom gefeiert wurden – auch an seine eigene Bischofsweihe Ende August vergangenen Jahres. Es war der letzte Gottesdienst Lehmanns im Mainzer Dom. Der Kardinal habe das Bistum mit seiner Persönlichkeit über Jahrzehnte hin geprägt: „Dafür sind wir ihm dankbar – bis über seinen Tod hinaus“, sagte Kohlgraf.

Als am vergangenen Montag von Seiten des Bistums der Gebetsaufruf für den schwer kranken Kardinal Lehmann veröffentlicht wurde, seien die zahlreichen Reaktionen „ergreifend und berührend“ gewesen, sagte Kohlgraf. Der Mainzer Bischof rief abschließend dazu auf, bis zur Beerdigung Lehmanns „eine Gemeinschaft des Gebetes“ für den Verstorbenen zu sein. Er erinnerte daran, dass ab kommenden Mittwoch täglich in der Seminarkirche die Sext gebetet und ein Requiem gefeiert werde. Lehmann wird dort am kommenden Dienstag, 13. März, um 17.00 Uhr aufgebahrt.

am (MBN)

 

Erstes Requiem für Kardinal Lehmann

Verstorbener ehemaliger Mainzer Bischof wird in der Mainzer Seminarkirche aufgebahrt

Mainz. Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, hat am Dienstag, 13. März, in der Seminarkirche des Mainzer Priesterseminars das erste Requiem für den dort aufgebahrten, ehemaligen Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, gefeiert. Der Buchtitel „Glauben bezeugen - Gesellschaft gestalten“ aus der Bibliographie von Kardinal Lehmann bringe dessen Leben „auf den Punkt“, sagte Heckwolf. Wörtlich sagte er: „Das war sein Leben. Heute stehen wir an seiner Totenbahre: traurig und dankbar. Wir danken ihm für das Zeugnis des Glaubens und danken Gott für das Leben dieses Menschen.“

Der Leichnam von Kardinal Lehmann ist vor dem Altar der Kirche auf einem Katafalk aufgebahrt und ist bekleidet mit den sogenannten Pontifikalien: violettes Messgewand, Mitra, Bischofskreuz und Bischofsring; der Bischofsstab steht daneben. Die Augustinerkirche war bei dem Gottesdienst bis auf den letzten Platz gefüllt; viele Menschen standen in den Seitengängen der Kirche.

An dem Requiem nahmen unter anderen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, und der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling teil, die sich auch in das Kondolenzbuch für Kardinal Lehmann eintrugen. Die musikalische Gestaltung des Requiems hatten die Männerstimmen des Mainzer Domchores unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie der Mainzer Domorganist, Professor Daniel Beckmann, an der Orgel übernommen.

Direkt nach Öffnung der Kirche kurz vor halb fünf hatte sich bereits eine Schlange von Menschen gebildet, die sich von Kardinal Lehmann verabschieden wollten. Zuvor hatte sich das Mainzer Domstift gemeinsam mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf vor dem aufgebahrten Leichnam für ein kurzes Gebet versammelt.

Aufbahrung bis zum 20. März

Die Bevölkerung kann in den nächsten Tagen in der Kirche des Mainzer Priesterseminars in der Augustinerstraße von Kardinal Lehmann Abschied nehmen. Ab Mittwoch, 14. März, ist die Seminarkirche jeweils von 9.00 Uhr bis zum Ende des täglichen Requiems geöffnet. Bis zum Dienstag, 20. März, werden in der Seminarkirche täglich um 9.00 Uhr die Laudes und um 12.00 Uhr die Sext gebetet; täglich wird außerdem um 17.00 Uhr von einem Mitglieder des Domkapitels ein Requiem gefeiert. In der Kirche liegen auch Kondolenzbücher aus.

tob (MBN)

 

Vorschau

Passionskonzert abgesagt (18.3.)

Absage aufgrund des Todes von Kardinal Lehmann

Mainz. Aufgrund des Todes von Kardinal Karl Lehmann haben der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und der Mainzer Domkapellmeister Karsten Storck beschlossen, das für Sonntag, 18. März, geplante Passionskonzert im Dom abzusagen. „Dieses ist notwendig, da ein musikalisches Ereignis dieser Größe dem Gedenken an unseren in der Augustinerkirche aufgebahrten Kardinal nicht gerecht wird. Außerdem wird der Dom bereits für die Vorbereitungen des Requiems und der anschließenden Beisetzung in der Bischofsgruft am Mittwoch, 21. März, benötigt“, erklärt der Domkapellmeister.

Die Aufführung des Werkes „Agnus Dei 42 45“ von Birger Petersen wird im Domkonzert am 4. November nachgeholt. Die beiden anderen Stücke, Giovanni Battista Pergolesis „Stabat mater“ und Johann Adolph Hasses „Miserere“, werden in einem eigenen Konzert in der zweiten Jahreshälfte 2018 aufgeführt. Wer bereits Karten für das Konzert am 18. März erworben hat, kann diese an den Vorverkaufsstellen, der Dominformation Markt 10 oder im Infoladen des Bistums ab dem 16. April entgeltlich zurückgeben oder vom 20. bis 25. August gegen Karten der neuen Spielzeit umtauschen.

PM (MBN)

 

„Die Freude des Christen“ (23.3.)

Buchvorstellung mit Kardinal Walter Kasper im Erbacher Hof

Mainz. Kardinal Walter Kasper, ehemaliger Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, kommt nach Mainz. Am Freitag, 23. März, wird er um 11.00 Uhr in der Bistumsakademie Erbacher Hof sein neues Buch „Die Freude des Christen“ vorstellen. In der Einladung zu der Veranstaltung heißt es: „Was bedeutet ,Engherzigkeit‘ in Zeiten der Wutbürger, was ,Freundschaft‘ in Zeiten von Facebook? In seinem neuen Buch gibt Walter Kasper nicht weniger als eine Beschreibung der Existenz des Christen in der Welt von heute – unter der Überschrift der Freude. Manche werden staunen zu erfahren, dass in der geistlichen Tradition die ,Traurigkeit‘, die ,Enge des Herzens‘, als größte Versuchung und schwerste Sünde gilt. Ihr setzt Kasper die Freude entgegen, die nach der biblischen Botschaft Frucht der Umkehr und Geschenk der Gnade ist: ,Freude kann man nicht machen, nicht organisieren und noch weniger herbeizwingen, konstruieren. Sie muss gleichsam vom Himmel fallen.‘ Dabei öffnet die Freude den Glaubenden für die Gaben und die Schönheit der Schöpfung, vor allem für die Gemeinschaft und die Liebe, aber auch für Gott selbst, der in Jesus den Menschen nahegekommen ist.“

Und weiter: „Kaspers Buch enthält eine kleine Schule des Gebets ebenso wie eine Vision von Kirche, die dem Ruf zur Erneuerung durch Papst Franziskus folgt. Walter Kasper schöpft aus der Bibel ebenso wie aus den Schriften der Mystiker und Theologen (vor allem Thomas von Aquin), aus den Werken der Dichter ebenso wie der Philosophen. Und doch ist sein kenntnisreiches Werk kein Fachbuch nur für Theologen, sondern ein verständliches, vor allem aber engagiertes Buch für alle, die nach der Bedeutung des Glaubens für ihr Leben fragen.“

Hinweis: www.ebh-mainz.de

am (MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

Über das Goldene Priesterjubiläum von Domkapitular Dr. Ernst Straßer schreiben die Bistumsnachrichten: „Auf ein 50-jähriges Priesterleben kann Domkapitular Dr. Ernst Straßer am 24. März zu rückblicken. Wegen des auf diesen Tag fallenden Karfreitags wird die Feier am Ostermontag, 27. März, im Stiftsamt um 10.00 Uhr im Mainzer Dom festlich begangen. Der Bischof von Mainz, Kardinal Hermann Volk, wird die Predigt halten.

1905 in Darmstadt geboren, besuchte Straßer dort die Schulen bis zum Abitur. Er studierte in Mainz, München, Münster und Rom. Am 24. März weihte ihn in Mainz Bischof Hugo zum Priester. Dann begannen Kaplansjahre an verschiedenen Orten im Bistum, 1940 folgte die erste Pfarrstelle in Eich bei Worms, 1941 wurde er zum Dr. theol. promoviert. 1942 wurde Straßer Pfarrer in Mainz, St. Ignaz, 1946 der erste Studentenpfarrer der wiedergegründeten Mainzer Universität. Elf Jahre war er Herz und Motor der Katholischen Hochschulgemeinde, die er unter den damals so schwierigen Nachkriegsverhältnissen aufbaute mit einer Studentengeneration, die aus Gefangenenlagern und Trümmerstädten kam.

1957 berief Bischof Stohr den Studentenpfarrer zum Leiter des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Ordinariat. Zum Domkapitular war er bereits 1961 ernannt werden. 1975 gab Straßer die Leitung des Seelsorgeamtes aus Altersgründen ab, erhielt aber gleichzeitig die päpstliche Vollmacht, das Sakrament der Firmung zu spenden. Er kümmert sich noch in besonderer Weise um die Seelsorge an Randgruppen, zum Beispiel in der Krankenfraternität.“

Berichtet wird auch über die USA-Reise von Weihbischof Wolfgang Rolly: „In Vertretung des deutschen Militärbischofs Dr. Franz Hengsbach, Essen, hat der Mainzer Weihbischof Wolfgang Rolly vom 6. bis 13. März die deutsche katholische Militärgemeinde in Fort Bliss -  El Paso (Texas) besucht, deren Pfarrer Walter Theiss aus dem Bistum Mainz stammt und für alle deutschen Militärstützpunkte in den USA westlich des Mississippi zuständig ist. In seiner Begleitung befand sich Ordinariatsrat Ingobert Jungnitz.

Weihbischof Rolly spendete bei dieser Visitationsreise an zwei Standorten, in Fort Bliss - El Paso und in Sheppard Air Base - Wichita Falls an Kinder deutscher Soldaten und anderer Deutscher das Sakrament der Firmung. In Sheppard wurde Weihbischof Rolly gebeten, auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene, insgesamt 34 Personen, der amerikanischen Militärgemeinde zu firmen. Der in deutscher, englischer und lateinischer Sprache gehaltene Firmgottesdienst, bei dem deutsche und amerikanische Priester mit dem Bischof konzelebrierten, hinterließ einen starken Eindruck.

Der Besuch von Weihbischof Rolly galt neben der Militärpfarrei auch den verschiedenen deutschen und amerikanischen militärischen Dienststellen von Luftwaffe und Heer, wobei er eingehend über die Situation und die Ausbildung der deutschen Soldaten in den USA und den damit verbundenen Problemen unterrichtet wurde. Als besonders erfreulich wurden die gesellschaftliche Integration der deutschen Familien in den USA und die karitativen Tätigkeiten der deutschen Soldatenfamilien in USA und in dem benachbarten Mexiko empfunden. Auch die deutschen Schulen in Fort Bliss und in Wichita Falls besuchte Weihbischof Rolly.“

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 6 vom 15. März 1978

Erstes Requiem (c) Bistum Mainz / Blum
Erstes Requiem (c) Bistum Mainz / Blum
Erstes Requiem (c) Bistum Mainz / Blum
Erstes Requiem (c) Bistum Mainz / Blum
Kardinal Lehmann verstorben (c) Bistum Mainz
Bischof Kohlgraf im Pressegespräch zum Tod von Kardinal Lehmann (c) Bistum Mainz
Totenvesper für Kardinal Lehmann (c) Bistum Mainz
Totenvesper für Kardinal Lehmann (c) Bistum Mainz