Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 36

vom 18. Oktober 2017

Einführung Dennebaum (c) Bistum Mainz / Blum
Einführung Dennebaum
Datum:
Mi. 18. Okt. 2017
Von:
(MBN)
Einfürhung Dennebaum (c) Bistum Mainz / Blum
Einfürhung Dennebaum

Berichte

  • „Johannes Stiftung Bistum Mainz“ vergibt 55 Stipendien
  • Neue Ausgabe von „RU heute“ mit Beitrag des Bischofs
  • Abschiedsgottesdienst von Kohlgraf in Wörrstadt
  • Bistum Mainz stellt „Klimasparbuch kompakt“ vor
  • Neuerscheinung über Hildegard von Bingen

 Personalien

  • Gottesdienst zur Einführung von Tonke Dennebaum
  • Bischof Kohlgraf ist Kölner Ehrendomherr
  • 60. Geburtstag von Dompräbendat Weinert

 

Berichte

„Johannes Stiftung Bistum Mainz“ vergibt 55 Schülerstipendien

Festveranstaltung mit Bischof Kohlgraf zur Urkundenübergabe im Erbacher Hof

Mainz. Die „Johannes Stiftung Bistum Mainz“ hat in diesem Jahr erstmals Schülerstipendien an neu zugewanderte Kinder und Jugendliche aus dem Bereich des Bistums Mainz vergeben. Bei einer Festveranstaltung am Freitag, 13. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz erhielten 55 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren ihre Stipendienurkunden. Rund 70 Prozent der Stipendiaten wohnen in Mainz, etwa 30 Prozent in Hessen. Für die ursprünglich 25 vorgesehenen Plätze hatten sich knapp 100 Kinder und Jugendliche beworben. „Das Stipendium der Johannesstiftung, für das Ihr heute Eure Urkunde überreicht bekommt, ist eine Anerkennung für Eure Leistung, für Euer Bestreben, hier in Deutschland anzukommen, für Euren Willen zu lernen und den Mut, Euer Leben zu gestalten“, sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in seiner Ansprache.  

Weiter sagte Kohlgraf: „Wenn ich höre, dass sich beinahe 100 junge Menschen um ein Stipendium beworben haben, und dass zunächst nur 25 Schülerstipendien vorgesehen waren, heute sogar 55 vergeben werden können, dann kann ich nur sagen, dass die Idee dieser Stiftung offenbar einen wichtigen Punkt getroffen hat und auf einen großen Bedarf antwortet.“ Die Förderung durch die „Johannes Stiftung Bistum Mainz“ sei mehr als „ein reines ‚Fit-Machen’ für den Arbeitsmarkt und mehr als ein ‚Training’ für das Überleben in der Leistungsgesellschaft“, sagte Kohlgraf. „Es steht vielmehr dahinter unsere Überzeugung, dass Bildung um des Menschen willen geschieht. Zu lernen, seine Fähigkeiten auszubilden, seine Talente zu entfalten, kurz: Eine ‚ganzheitliche‘ Bildung gehört zum Menschsein und ist Teil der menschlichen Würde.“ 

Der Bischof verwies auf Aussagen von Papst Franziskus, der die Herausforderungen für die Kirche angesichts der Migrationsbewegungen in die vier Worte „aufnehmen, schützen, fördern und integrieren“ gefasst habe. Und weiter: „Ich bin sehr dankbar, dass viele Stellen und viele Menschen in unserem Bistum sich genau in diesem Sinne für Flüchtlinge und Migranten bei uns engagieren und dabei insbesondere diejenigen in den Blick nehmen, die besonders schutzbedürftig sind: Frauen, Kinder und Jugendliche, Familien.“ 

Kohlgraf ermutigte die Stipendiaten, ihre Talente zu entfalten. Wörtlich sagte er: „Ich will Euch auch ganz persönlich ermutigen, Euer Leben bewusst zu gestalten - in Offenheit für das Land und die Gesellschaft, in der Ihr jetzt lebt, zugleich aber auch in Verbundenheit mit Eurer Herkunft, mit Eurer Heimat, mit der Religion, in der Ihr aufwachst. Engagiert Euch und bringt Euch ein, erzählt von Eurem Leben und Euren Erfahrungen in Euren Schulen, Jugendgruppen, in Eurem Freundeskreis. Eure Erfahrungen sind wertvoll und eine große Bereicherung für uns.“ 

In seiner Ansprache hob der Mainzer Bischofsvikar, Domkapitular Prälat Dietmar Giebelmann, hervor, dass die „Johannes Stiftung Bistum Mainz“ ihr Engagement im Bereich der Integration von jungen Menschen durch Bildung verstärkt. Giebelmann ist stellvertretender Vorsitzender der „Johannes Stiftung Bistum Mainz“. Anfang November findet im Erbacher Hof das erste Seminar der neuen Stipendiaten statt. Die Begrüßung hatte Oberverwaltungsrätin Joanna Worytko übernommen. Die Leiterin der Stabsstelle Migration/Integration im Bischöflichen Ordinariat ist geschäftsführender Vorstand der „Johannes Stiftung Bistum Mainz“. Vier der Stipendiaten stellten sich anschließend in einem Film vor. Die musikalische Gestaltung übernahm die Mainzer Weltmusik Akademie.

Förderung für bis zu drei Jahre

Mit dem Schülerstipendium der „Johannes Stiftung Bistum Mainz“ werden Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse für bis zu drei Jahre gefördert. Bewerben konnten sich Schülerinnen und Schüler, die nicht länger als fünf Jahre in Deutschland leben. Das Stipendium bietet ein umfangreiches Bildungsprogramm an, persönliche Beratung sowie eine monatliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 150 Euro für Bildungsmittel und einen Laptop. 

Die „Johannes Stiftung Bistum Mainz“ setzt sich für die Integration von Kindern und jungen Menschen mit Migrationshintergrund ein. Ziel der Stiftung ist es, lernwilligen und talentierten jungen Menschen dabei zu helfen, einen guten Bildungsabschluss zu erreichen und damit den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft und ein selbstbestimmtes Leben zu legen. Die „Johannes Stiftung Bistum Mainz“ ist eine Unterstiftung der Stiftung Weltkirche des Bistums Mainz. Ihr Vorsitzender ist der ehemalige Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann. 

Hinweis: Weitere Informationen beim Bischöflichen Ordinariat Mainz, „Johannes Stiftung Bistum Mainz“, Geschäftsführender Vorstand: Oberverwaltungsrätin Joanna Worytko, Telefon: 06131/253-568, E-Mail: johannes-stiftung@bistum-mainz.de, Internet: www.johannesstiftung.bistummainz.de und www.fluechtlingshilfe.bistummainz.de

tob (MBN)   

 

Neue Ausgabe von „RU heute“ befasst sich mit dem Thema „Beten“

Bischof Peter Kohlgraf: „Kann man Beten lernen? Chancen des Religionsunterrichts“

Mainz. Der Religionsunterricht könne „die Ermöglichung einer eigenen freien Entscheidung zu Glauben und Glaubenspraxis, das heißt zu christlicher Lebensweise und Gebet, fördern.“ Das bekräftigt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einem Aufsatz für die neue Ausgabe der Zeitschrift „RU heute“. Der Beitrag trägt den Titel „Kann man Beten lernen? Chancen des Religionsunterrichts“. Kohlgraf war selbst als Religionslehrer und Schulseelsorger in Bonn (1999-2003) und Neuss (2009-2012) tätig. 

Wörtlich schreibt Kohlgraf: „Unterricht darf, wenn er Freiheit respektiert, auch mit Formen des gelebten Glaubens und des praktizierten Betens vertraut machen. Wenn es dem Lehrer oder der Lehrerin gelingt, Fragen des Lebens und den Reichtum jüdisch-christlicher Tradition in ein Gespräch zu bringen, dann kann der Unterricht dem Jugendlichen zu einer erwachsenen Gestalt des Glaubens verhelfen. Wenn Jugendliche erfahren, dass im Glauben ihr Leben Thema ist, werden sie eine angemessene Weise des Betens finden können. Religiöses Lernen ist eine Einladung an den Menschen, sich dem eigenen Leben zu stellen und vorschnelle Antworten zu meiden. Wenn das gelingt, bleibt die Frage nach Gott wenigstens offen. Und dies scheint mir eine gute Voraussetzung dafür zu sein, beten zu können.“ 

Gleichzeitig wirbt der Bischof dafür, auch Gebetstexte aus der Tradition der Kirche zu vermitteln: „Sie sind mehr als harmlose fromme Gedichte. Vielleicht ist die Gefahr groß, sie gedankenlos auszusagen. Es kann jedoch Situationen im Leben geben, wo sie mir helfen, passende Worte zu finden, die persönlich nicht aufkommen wollen. Dann helfen mir Glaubenserfahrungen anderer Menschen über eigene Durststrecken hinweg. Deshalb sollte sich das religionspädagogische Bemühen nicht davor scheuen, auch feste Gebetstexte zu vermitteln. Sie machen religiös sprachfähig und sind ein gutes Hilfsmittel gegen eine Banalisierung des Religiösen.“ 

Um Beten zu lernen, sei es vor allem notwendig, „seinen eigenen Glaubensstandpunkt zu erkennen“, schreibt Kohlgraf. „Wie sehe ich Gott als mein Gegenüber, welche Erfahrungen prägen mein Leben und wie bringe ich dies mit Gott in Verbindung? Glauben lernen hieße Standortbestimmung zu betreiben. Und dann die Frage nach dem Beten: Welche Form entspricht meinem Glauben?“ Und weiter schreibt der Bischof: „Eine solche Glaubensreflexion ist möglich. Sie würde manchem helfen, sich nicht vorschnell als agnostischen Zweifler zu sehen, sondern als lebendiges Gegenüber eines oft dunkel bleibenden Gottes. Und in diesem Sinne kann ein Menschen auch beten lernen: Das Leben zur Sprache bringen, in aller Ehrlichkeit und Deutlichkeit, ohne fromme Schnörkel und jedes Getue. Beten ist mehr als ein Aufsagen von frommen Texten, weil Glaube mehr ist als ein Fürwahrhalten von Formeln, so sehr es gemeinsamer Texte und gemeinsamer Glaubensformeln bedarf. Aber sie sind eben nicht alles.“ 

Weitere Autoren der aktuellen Ausgabe sind unter anderen: Gerhard Lohfink („Die Fremdheit des Vaterunsers“), Clauß Peter Sajak („Beten lernen“), Norbert Witsch („Beten in der öffentlichen Schule?“) und der Mainzer Dompfarrer Franz-Rudolf Weinert, der über die „Tagzeiten-Liturgie als aktuelle Gebetsform für Gruppen und Gemeinden“ schreibt.

Hinweise: 

  • Religionsunterricht heute 02/2017. Informationen des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Mainz. „Beten“ - 45. Jahrgang (2017), Heft 2, ISSN 1611-2318, Schriftleitung: PD Dr. Norbert Witsch. 
  • Kontakt: Dezernat IV - Schulen und Hochschulen - Bischöfliches Ordinariat Mainz, Postfach 1560, 55005 Mainz, E-Mail: ru.heute@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/ru-heute

tob (MBN)

 

Abschiedsgottesdienst in Wörrstadt

Bischof Kohlgraf predigte an seiner alten Wirkungsstätte / Erste Martinusmedaille

Wörrstadt. Er sei gekommen, um „noch einmal Danke zu sagen“. So begann der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf seine Predigt am Sonntag, 15. Oktober, in Wörrstadt-St. Laurentius. Von 2012 bis 2017 war Kohlgraf in der Pfarrgruppe Wörrstadt während seiner Zeit als Professor der Katholischen Hochschule (KH) Mainz als Pfarrvikar tätig. Nun war er als neuer Mainzer Bischof gekommen, um sich von der Pfarrgruppe zu verabschieden: „Fünf Jahre habe ich hier bei Ihnen mitarbeiten dürfen, und habe neben der Professur immer auch seelsorgliche Erfahrungen machen dürfen. Das war sehr wichtig für mich.“

Bei dem Gottesdienst verlieh Kohlgraf seine erste Martinusmedaille als Bischof von Mainz. Er überreichte die höchste Auszeichnung des Bistums Mainz für ehrenamtliches Engagement an den Organisten Georg Zimmermann, der sich bereits seit 70 Jahren für die Gemeinde engagiert. Zimmermann hatte bereits im Alter von 16 Jahren begonnen, die Gottesdienste auf der  Orgel zu begleiten. 

Weiter sagte Kohlgraf in seiner Predigt: „Das scheint mir eine der ganz wichtigen Aufgaben zu sein für unseren gemeinsamen Weg als Kirche in unserer Zeit: Froh die Augen aufmachen für die Chancen, die in unserer Zeit liegen. Die Zeichen der Zeit zu sehen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. Wir haben oft noch alte Deutungsmuster. Neue müssten wir suchen. Dazu gehört die Frage, was an Gutem in unseren Mitmenschen, gerade auch den Nicht- oder Andersglaubenden liegt, und was uns gemeinsam aufgetragen ist. Wenn Menschen merken: die Kirche, die Glaubenden teilen unsere Freuden und Hoffnungen - vielleicht werden wir einladender. Von Gott jedenfalls steht die Einladung fest.“

tob (MBN)


Bistum Mainz stellt „Klimasparbuch kompakt“ vor

Erstes Exemplar an Bischof Kohlgraf und Weihbischof Bentz übergeben

Mainz. Als erstes deutsches Bistum veröffentlicht das Bistum Mainz ein bistumsweites Klimasparbuch. Projektleiter Marcus Grünewald, Dekanatsreferent und Umweltbeauftragter im Dekanat Bingen, und Dr. Franz Jakob Hock, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz, überreichten das erste Exemplar am Dienstag, 17. Oktober, vor Journalisten im Bischöflichen Ordinariat Mainz an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof Udo Markus Bentz, den Generalvikar des Bistums Mainz. Kohlgraf würdigte das Klimasparbuch als wichtigen Beitrag, um das Bewusstsein für ökologische Fragen im Bistum zu schärfen.

Das im „oekom verlag“ erscheinende Buch „Klimasparbuch kompakt“ erscheint in einer Auflage von 3.000 Exemplaren. Geboten werden unter anderem praktische Tipps für den Klimaschutz im Alltag. Außerdem werden nachhaltige Projekte aus dem Bistum vorgestellt. Darüber hinaus finden die Leserinnen und Leser Gutscheine für ökologische und fair gehandelte Produkte von Anbietern aus dem Bistum. Alle Gutscheine des Heftes sind auch online einlösbar. Die Neuerscheinung wird nicht verkauft, sondern an Hauptamtliche, Ehrenamtliche sowie Einrichtungen in der Diözese verteilt. 

Ziel des Klimasparbuches sei es, „Haupt- und Ehrenamtliche im Bistum Mainz auf die Arbeit des Umweltbeirates im Bistum Mainz aufmerksam zu machen und sie anzuregen, eigene Projekte umzusetzen“, sagte Grünewald. Deshalb seien die Informationen über bereits bestehende Projekte im Bistum ausgeweitet worden. Der 2009 gegründete Umweltbeirat initiiert, begleitet und unterstützt nachhaltige Projekte im ganzen Bistum Mainz. Künftig soll das „Klimasparbuch kompakt“ alle zwei Jahre erscheinen. Bereits im Jahr 2016 hatte das Bistum Mainz gemeinsam mit der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) Rheinland-Pfalz und dem „oekom verlag“ das „Klimasparbuch Rheinhessen 2016“ herausgegeben.

tob (MBN)

 

Neuerscheinung über Hildegard von Bingen

Buchvorstellung im Kloster Eibingen mit Bischofsvikar Giebelmann

Eibingen. Am Donnerstag, 12. Oktober, hat Professorin Dr. Mechthild Dreyer gemeinsam mit der Autorin Schwester Dr. Maura Zatonyi OSB im Kloster Eibingen das neu erschienene Buch „Hildegard von Bingen. Zugänge zum Denken des Mittelalters“ vorgestellt. Dr. Karl Graf zu Eltz und der Mainzer Bischofsvikar, Domkapitular Prälat Dietmar Giebelmann, nahmen für den Vorstand der Stiftung „Kloster Eibingen“ an der Veranstaltung teil.

tob (MBN)

 

Personalien

Tonke Dennebaum als Regens eingeführt

Nachfolger von Weihbischof Bentz als Leiter des Mainzer Priesterseminars

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Dr. habil. des. Tonke Dennebaum als neuen Regens des Mainzer Priesterseminars in sein Amt eingeführt. Beim Semestereröffnungsgottesdienst in der Seminarkirche am Dienstagabend, 17. Oktober, verabschiedete Kohlgraf gleichzeitig den bisherigen Regens, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der zum 27. August das Amt des Generalvikars übernommen hat. Dennebaum hatte die Leitung des Mainzer Priesterseminars zum 1. Oktober übernommen. Dennebaum sei „ein ausgewiesen guter Theologe, Seelsorger, begeisternder Priester und glaubender Mensch“, sagte Kohlgraf in seiner Predigt. 

Der Bischof bezeichnete das Priesterseminar als „Haus der theologischen Ausbildung und geistlichen Begleitung“. Weiter sagte er in seiner Predigt: „Arbeitet hier wirklich an einem Haus, an einer Theologie, an einem geistlichen Leben, in dem Theologie, Liturgie, Diakonie und Verkündigung zu einer Einheit finden - Einheit durchaus in Spannungen. Verkündigung muss theologisch qualifiziert sein, Liturgie nicht Selbstzweck, sondern Feier der Hingabe Jesu, und Motivation, selbst Sakrament zu werden für die Menschen. Sie merken, liebe Schwestern und Brüder, ein Seminar darf ein Haus der Sammlung sein, des Gebets, des Nachdenkens, der Reflexion - im Letzten aber muss es ein Haus der Begegnung sein mit den Freuden und Sorgen der Menschen, zu denen wir als Kirche gesandt sind.“ 

Kohlgraf ging auch auf die Aufgaben des Regens im Priesterseminar ein: „Der Regens ist hier so jemand wie der Gärtner im Evangelium: Er muss ein gutes Gespür dafür entwickeln, wo Geduld angebracht ist, wo eine Ermahnung in Respekt und Liebe notwendig ist, wo das Bäumchen Wasser, sprich Ermutigung und Stärkung braucht. Ihnen, lieber Herr Regens, wünsche ich dafür Gottes Geist.“ 

Dank an Weihbischof Bentz

Kohlgraf dankte dem bisherigen Regens, Weihbischof Bentz, für seinen Dienst im Priesterseminar: „Für das Seminar und das Bistum Mainz waren es gute Zeiten. Du hast viel bewirkt, manche Frucht, die Du in den jungen Menschen angelegt hast, wird vielleicht erst nach und nach reifen. Ich bin froh, dass Du mir in anderen Aufgaben nun zur Seite stehst.“ 

Regens Dennebaum bekräftigte in seinem Grußwort, dass er sich auch heute noch für den Priesterberuf entscheiden würde: „Ich bin fest davon überzeugt, dass es auch heute absolut gelingen kann, sich auf den Weg des priesterlichen Dienstes zu machen.“ Er habe in seiner Zeit als Seelsorger erfahren dürfen, „dass der Priester kein Einzelkämpfer ist, keiner, dessen Aufgabe es wäre, ganz allein gegen den Strom zu schwimmen, sondern dass es gerade die Begegnungen mit den Menschen sind, die den eigenen Glauben und die eigene Berufung stärken“. Dennebaum dankte Bischof Kohlgraf für das Vertrauen, das er in ihn setze, um das Mainzer Priesterseminar als Haus der kirchlichen Berufe weiterzuentwickeln. 

Weihbischof Udo Markus Bentz dankte in seiner Ansprache allen Mitarbeitern und Weggefährten seiner Zeit als Regens. „Für mich waren die zehn Jahre eine spannende und intensive Zeit. Es war eine Aufgabe, die ich mit großer Leidenschaft gemacht habe“, sagte Bentz. Weitere Grußworte sprachen unter anderen Professor Dr. Matthias Pulte, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, sowie der Münsteraner Regens Hartmut Niehues, Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz.  

Tonke Dennebaum wurde am 7. August 1974 in Mainz geboren. Nach seinem Theologiestudium in Mainz, Münster und Rom war er bis 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaften im Fachbereich Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig. Er wurde am 9. Juli 2005 von Kardinal Lehmann zum Priester geweiht. Ebenfalls im Juli 2005 legte er an der Universität Mainz seine theologische Doktorarbeit „Kein Raum mehr für Gott? Wissenschaftlicher Naturalismus und christlicher Schöpfungsglaube“ vor. Die Promotion wurde mit dem Preis der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2006 ausgezeichnet. Seine erste Kaplansstelle trat Dennebaum in Langen-St. Albertus Magnus und -Liebfrauen an. Ab November 2006 war er zusätzlich Dekanatsjugendseelsorger im Dekanat Dreieich. Im August 2008 wurde er Geistlicher Leiter der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) im Bistum Mainz und mit halber Stelle zur Habilitation freigestellt. Von 2009 bis 2011 war er Bischofskaplan von Kardinal Karl Lehmann. 

Anschließend schloss er an der Universität Mainz bei Professor Dr. Alexander Loichinger (Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft) seine Habilitation über Edith Stein ab. Die Arbeit trägt den Titel „Freiheit, Glaube, Gemeinschaft. Theologische Leitlinien der Christlichen Philosophie Edith Steins“. Dennebaums Habilitationsschrift wird Anfang 2018 im Herder-Verlag erscheinen. Während der Habilitation war er an der Mainzer Fakultät als Lehrbeauftragter tätig und außerdem stark in die Seelsorge der Pfarrgruppe Zaybachtal in Mainz eingebunden. Darüber hinaus ist Dennebaum Mitglied im Vorstand der Edith Stein-Gesellschaft Deutschland und des Kuratoriums der Edith Stein-Stiftung in Köln.  

Udo Markus Bentz wurde am 3. März 1967 in Rülzheim geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Mainz und Innsbruck wurde er am 1. Juli 1995 durch den Mainzer Bischof, Karl Lehmann, zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Worms am Dom St. Peter und in der Gemeinde St. Martin tätig. Am 1. August 1998 wurde er Bischöflicher Sekretär bei Bischof Lehmann. Diese Aufgabe nahm er vier Jahre lang wahr, bevor er am 1. August 2002 zur Promotion freigestellt wurde. Bentz hat seine Doktorarbeit im Fach Dogmatik an der Albert Ludwigs-Universität Freiburg geschrieben. Sie trägt den Titel: „Jetzt ist noch Kirche - Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners“. Neben seinem Promotionsstudium war Bentz während dieser Zeit in verschiedenen Pfarreien der Diözese seelsorglich tätig. Zum 1. September 2007 übernahm er als Regens die Leitung des Mainzer Priesterseminars. 2011 wurde er von Kardinal Lehmann zum Geistlichen Rat ernannt. 2013 wurde er für vier Jahre zum Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz gewählt. 2014 übernahm er zusätzlich die Ausbildungsleitung für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz. 

Papst Franziskus ernannte Bentz am 15. Juli 2015 zum Weihbischof von Mainz. Am 20. September 2015 erfolgte die Bischofsweihe im Mainzer Dom durch Kardinal Karl Lehmann. Bentz war auch als Weihbischof zunächst weiterhin als Regens des Priesterseminars tätig und übernahm darüber hinaus die Aufgabe als Bischofsvikar für die Jugendseelsorge im Bistum Mainz (bis 27. August 2017). Auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Jugendkommission und der Kommission für Weltkirche/Unterkommission Lateinamerika (Adveniat). Bentz ist Titularbischof von Sita. Das untergegangene Bistum lag in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis (im heutigen Algerien). Als bischöfliches Leitwort hat Bentz einen Vers aus dem Markus-Evangelium gewählt. In einer kleinen Abwandlung vom lateinischen Bibeltext (Mk 16,20) lautet das Leitwort „praedicare ubique - domino cooperante“ - „Überall predigen - der Herr wirkt mit“. Der neu geweihte Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Bentz am 27. August 2017 zum neuen Generalvikar und Ökonom des Bistums Mainz ernannt. Seit September 2017 ist Bentz außerdem Vorsitzender des Caritas-Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz. 

tob (MBN)

 

Kohlgraf als Ehrendomherr in Köln eingeführt

Chorvesper mit dem Metropolitankapitel der Hohen Domkirche

Köln. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ist am Sonntag, 15. Oktober, als Ehrendomherr des Kölner Domes eingeführt worden. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hatte Kohlgraf bei seiner Bischofsweihe am 27. August im Mainzer Dom die Ernennungsurkunde dazu überreicht. Dompropst Gerd Bachner hatte Kohlgraf begrüßt; der Mainzer Bischof war Offiziant der Vesper. Die musikalische Gestaltung lag beim Kölner Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich, sowie Martin Meyer an der Domorgel. An der Chorvesper nahmen aus Mainz unter anderen Weihbischof Udo Markus Bentz, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf, Domkapitular Prälat Peter Hilger und Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt teil.

Ehrendomherrn sind verdiente Persönlichkeiten, die den Titel „Domherr“ als besondere Anerkennung verliehen bekommen. Sie werden vom Domkapitel nominiert und vom Erzbischof ernannt. Zu Ehrendomherrn des Kölner Domkapitels werden außerdem alle Diözesanbischöfe ernannt, die im Kölner Dom zum Priester geweiht worden sind - so auch Peter Kohlgraf, der am 18. Juni 1993 im Kölner Dom durch Kardinal Joachim Meisner zum Priester geweiht worden war.

PM/tob (MBN)

 

60. Geburtstag von Dompräbendat Weinert (18.10.)

Dompfarrer und Professor i.K. für Pastoralliturgie am Bischöflichen Priesterseminar

Mainz. Dompräbendat Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert vollendet am Mittwoch, 18. Oktober, sein 60. Lebensjahr. Weinert, der 2016 zum Professor im kirchlichen Dienst ernannt wurde, lehrt seit 1988 Pastoralliturgie am Bischöflichen Priesterseminar in Mainz. Er ist zudem Pfarrer der Mainzer Dompfarrei und von Mainz-St. Quintin. An seinem Geburtstag feiert er mit der Pfarrei und lädt die Gemeinde am Nachmittag und Abend zum gemütlichen Beisammensein ins Pfarrheim, sowie um 18.30 Uhr zu einer Messfeier nach St. Quintin ein. Am 19. Oktober findet für ihn ein Empfang im Priesterseminar statt, zusammen mit weiteren „Jubilaren“.

Franz-Rudolf Weinert wurde am 18. Oktober 1957 in Bingen geboren. Nach dem Abitur trat er in das Bischöfliche Priesterseminar in Mainz ein und studierte Philosophie und Theologie in Mainz und Freiburg/Breisgau. Am 18. Juni 1983 wurde er durch Weihbischof Wolfgang Rolly zum Priester geweiht. Anschließend wurde er zum Weiterstudium der Liturgiewissenschaften in Mainz und Trier beurlaubt. Sein Promotionsstudium schloss er 1987 mit der Dissertation über die liturgische Verwendung der Psalmen im römischen Stundengebet ab. Nach seiner Kaplanstätigkeit in Gießen-St. Bonifatius (1986-88) wurde Weinert 1988 Lehrbeauftragter für Pastoralliturgie am Bischöflichen Priesterseminar und mit halber Stelle Kaplan in Mainz-Weisenau-Mariä Himmelfahrt. 1990 wurde Weinert Dozent für Pastoralliturgie am Priesterseminar und an der Fachakademie zur Ausbildung von Gemeindereferenten. Er übernahm 1991 nach Beendigung seiner Kaplanstätigkeit die Leitung der Pfarrei Mainz-St. Ignaz. Seit 2003 ist Weinert Pfarrer der Mainzer Dompfarrei und von Mainz-St. Quintin. Weinert ist seit 1993 Dompräbendat und damit Mitglied des Mainzer Domstiftes. Der „Schweizfan“ ist zweimal im Jahr im Priesterseminar der Diözese Chur mit einem Lehrauftrag für liturgische Praxis tätig. Er ist Verfasser zahlreicher, vor allem pastoralliturgischer Schriften und Beiträge.

am (MBN)

Einführung Dennebaum (c) Bistum Mainz/Blum
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