Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 38

vom 2.11.2017

WB Bentz Einführung als Domkapitular (c) Bistum Mainz / Matschak
WB Bentz Einführung als Domkapitular
Datum:
Do. 2. Nov. 2017
Von:
(MBN)
WB Bentz Domkapitular (c) Bistum Mainz / Matschak
WB Bentz Domkapitular

Berichte

  • Weihbischof Bentz als Domkapitular eingeführt
  • Generalkapitel der Beuroner Kongregation tagte
  • Kirchliche Beiträge jetzt auch bei YOU FM
  • 50 Jahre Katholische Kroatische Gemeinde Mainz
  • Aufsichtsrat der Caritas neu gewählt

Vorschau

  • Domkonzert mit Mozart und Mendelssohn (5.11.)
  • Regionaler Weltjugendtag in Hanau-Steinheim (12.11.)
  • Studiennachmittag zu „Gemeinsam Kirche sein“ (22.11.)

Dokumentationen

  • Gruß von Bischof Kohlgraf zum Reformationstag
  • Weihbischof Bentz zum neuen Bundestag 

MBN vor 40 Jahren

  • Freie Caritasarbeit unerlässlich

 

Berichte

Kohlgraf: Im Geist des Dienens liegt heute der Sinn eines Domkapitels

Weihbischof Udo Bentz als Domkapitular eingeführt / Nachfolger von Horst Schneider

Mainz. Der Bischof von Mainz, Peter Kohlgraf, hat am Mittwoch, 1. November, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz als residierenden Domkapitular eingeführt. Bentz ist als Domkapitular Nachfolger von Domkapitular Monsignore Horst Schneider, der Ende August gemäß den Statuten des Mainzer Domkapitels aus Altersgründen aus dem Domkapitel ausgeschieden und nun emeritiert ist. Die Einführung fand vor der liturgischen Eröffnung der Pontifikalvesper zu Allerheiligen im Mainzer Dom statt. Das Mainzer Domkapitel hat traditionsgemäß sieben Mitglieder, neben dem Domdekan sechs Domkapitulare.

In seiner Ansprache betonte der Mainzer Bischof: „Die Kapitulare haben neben der Administration den geistlichen Auftrag zu Gebet und Gottesdienst, sie sollen die Menschen in der Diözese mit dem Bischof zusammen ermutigen, zu Heiligen zu werden, als Jüngerinnen und Jünger Christi zu leben. Daher ist die Aufgabe des Kapitulars mehr als nur Repräsentation. Wir müssen uns selbst jeden Tag ermuntern, auch untereinander einen Stil zu pflegen, der diesem geistlichen Anspruch gerecht wird. Aus diesem Geist heraus können wir leiten. Nur im Geist des Dienens an den Menschen im Bistum, nicht in der Selbstverwirklichung, kann heute noch der Sinn eines Domkapitels liegen.“

Kohlgraf würdigte in seiner Ansprache zudem den scheidenden Domkapitular Horst Schneider und dankte ihm für die Jahre im Mainzer Domkapitel. „Ich selbst kann nun leider nicht mehr von Ihnen in Ihrem aktiven Dienst profitieren. Aber Sie bleiben ja in der Nähe. Ihnen vielen Dank, Gottes Segen und weiter eine große Zufriedenheit in Ihrem priesterlichen Dienst“, sagte der Bischof. Dass Weihbischof Bentz nun Mitglied des Domkapitals sei, bezeichnete Kohlgraf als „folgerichtig“, da „natürlicherweise ein Generalvikar und Weihbischof den nächsten Platz an der Seite des Bischofs“ habe. Als Domkapitular gehöre Bentz nun „zum engsten Kreis des Bischofs“. „Sie leiten, beraten und übernehmen auch in diesem Gremium wichtige Verantwortung“, sagte er.

Nach der Ansprache verlas der Bischöfliche Zeremoniar, Johannes Brantzen, die Ernennungsdekrete. Anschließend sprach Bentz das Apostolische Glaubensbekenntnis und legte seinen Amtseid ab. Danach überreichte ihm Kohlgraf das Kapitelkreuz. Schließlich führte Domdekan Prälat Heinz Heckwolf den neuen Domkapitular zu seinem Platz im Chorgestühl des Mainzer Doms. Die musikalische Gestaltung der Vesper hatten der Mainzer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Orgel übernommen.

Stichwort: Domkapitel

Das Mainzer Domkapitel ist ein Klerikerkollegium zur Feier der Liturgie an der Bischofskirche und zu weiteren satzungsmäßigen Aufgaben im Bistum. Besondere Bedeutung hat das Domkapitel bei der Wahl eines neuen Bischofs. Daneben wirkt das Gremium beratend an der Leitung und Verwaltung des Bistums mit. Die Mitglieder sind in der Regel Dezernenten im Bischöflichen Ordinariat. Außerdem sind sie für Verwaltung, Erhalt und Unterhalt der Bischofskirche zuständig. Das Domkapitel ist eine selbstständige Körper-schaft des öffentlichen Rechts mit Satzungsautonomie und eigenem Vermögenshaushalt.

Zu den Insignien, welche die Stellung der Domkapitulare sichtbar machen, gehört das Kapitelkreuz, das an einem rot-weißen Band um den Hals getragen wird. Die Farben Rot und Weiß sind die Farben des Domkapitels, des Bistums Mainz und Hessens. Das weiß emaillierte Kreuz zeigt auf der Vorderseite den Dom- und Bistumspatron St. Martin und auf der Rückseite ein goldenes „L“. Es erinnert an Großherzog Ludwig I. von Hessen, der das Kreuz 1829 gestiftet hat. Über dem Kreuz ist eine goldene hessische Krone angebracht. Die Chorkleidung der Domkapitulare besteht aus Talar, lang herunterhängendem Gürtelband (Zingulum), kurzem violetten Schulterumhang (Mozetta) mit Kapuze, weißem Chorrock und einer violetten Kopfbedeckung, dem Birett.

Das Mainzer Domkapitel hat traditionsgemäß sieben Mitglieder, neben Domdekan Prälat Heinz Heckwolf als Vorsitzendem und sechs Domkapitulare. Dies sind: Bischofsvikar Prälat Dietmar Giebelmann, Offizial Prälat Dr. Peter Hilger, Prälat Hans-Jürgen Eber-hardt, Prälat Jürgen Nabbefeld sowie Ordinariatsdirektor Klaus Forster und seit dem 1. November Weihbischof Udo Markus Bentz.

Udo Markus Bentz wurde am 3. März 1967 in Rülzheim geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Mainz und Innsbruck wurde er am 1. Juli 1995 durch den Mainzer Bischof, Karl Lehmann, zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Worms am Dom St. Peter und in der Gemeinde St. Martin tätig. Am 1. August 1998 wurde er Bischöflicher Sekretär bei Bischof Lehmann. Diese Aufgabe nahm er vier Jahre lang wahr, bevor er am 1. August 2002 zur Promotion freigestellt wurde. Bentz hat seine Doktorarbeit im Fach Dogmatik an der Albert Ludwigs-Universität Freiburg geschrieben. Sie trägt den Titel: „Jetzt ist noch Kirche - Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners“. Neben seinem Promotionsstudium war Bentz während dieser Zeit in verschiedenen Pfarreien der Diözese seelsorglich tätig. Zum 1. September 2007 übernahm er als Regens die Leitung des Mainzer Priesterseminars. 2011 wurde er von Kardinal Lehmann zum Geistlichen Rat ernannt. 2013 wurde er für vier Jahre zum Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz gewählt. 2014 übernahm er zusätzlich die Ausbildungsleitung für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz.

Papst Franziskus ernannte Bentz am 15. Juli 2015 zum Weihbischof im Bistum Mainz. Am 20. September 2015 erfolgte die Bischofsweihe im Mainzer Dom durch Kardinal Karl Lehmann. Bentz war auch als Weihbischof zunächst weiterhin als Regens des Priesterseminars tätig und übernahm darüber hinaus die Aufgabe als Bischofsvikar für die Jugend-seelsorge im Bistum Mainz (bis 27. August 2017). Auf Ebene der Deutschen Bischofs-konferenz ist er Mitglied der Jugendkommission und der Kommission für Weltkirche/Unterkommission Lateinamerika (Adveniat). Bentz ist Titularbischof von Sita. Das untergegangene Bistum lag in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis (im heutigen Algerien). Als bischöfliches Leitwort hat Bentz einen Vers aus dem Markus-Evangelium gewählt. In einer kleinen Abwandlung vom lateinischen Bibeltext (Mk 16,20) lautet das Leitwort „praedicare ubique - domino cooperante“ - „Überall predigen - der Herr wirkt mit“. Der neu geweihte Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Bentz am 27. August 2017 zum neuen Generalvikar und Ökonom des Bistums Mainz ernannt. Seit September 2017 ist Bentz außerdem Vorsitzender des Caritas-Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Mainz.

Horst Schneider wurde am 11. Mai 1942 in Lauterwasser/Riesengebirge (im heutigen Tschechien) geboren und wuchs in Bad König im Odenwald auf. Nach dem Abitur in Michelstadt trat er 1962 ins Mainzer Priesterseminar ein und studierte Theologie und Philosophie in Mainz und Freiburg. Am 30. Juli 1967 weihte ihn Bischof Dr. Hermann Volk zum Priester. Nach Kaplansjahren in Darmstadt-St. Ludwig und Bad Nauheim - hier war er von 1971 bis 1977 auch Dekanatsjugendseelsorger - wurde Schneider 1972 Religionslehrer am St. Lioba-Gymnasium in Bad Nauheim und zwei weiteren Schulen - zuletzt mit dem Titel Oberstudienrat. 1977 übernahm Schneider als Rektor die Leitung des Ketteler-Internates in Mainz und zusätzlich seit 1982 auch das Amt des Studentenpfarrers an den Fachhochschulen in Mainz. 1986 wurde ihm die Leitung der Pfarrei St. Bonifatius in Gießen übertragen. Seit 1989 war er stellvertretender Dekan des Dekanates Gießen, 1996 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. Vom 1. August 1997 bis 31. August 2007 leitete er als Regens das Mainzer Priesterseminar. Seit dem 1. September 2007 ist er als Referent für die Priester des Bistums tätig. Anfang 2005 wurde er von Kardinal Lehmann zum Domkapitular ernannt. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit dem Ehrentitel „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1998.

am (MBN)

 

Generalkapitel der Beuroner Kongregation

Gremium tagte erstmals im Kloster Engelthal bei Altenstadt

Altenstadt. Die Abtei Kloster Engelthal bei Altenstadt war in diesem Jahr Gastgeber für das Generalkapitel der Beuroner Kongregation. Das Treffen fand von Mittwoch, 18., bis Mittwoch, 25. Oktober, in der Benediktinerinnenabtei in der Wetterau statt. Zur Vorbereitung der Tagung mit 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmern traf sich die Kongregationsleitung mit Abtpräses Dr. Albert Schmitt OSB an der Spitze bereits ab 16. Oktober in Engelthal. Die Beuroner Kongregation wurde Ende des 19. Jahrhunderts in der Erzabtei Beuron gegründet und ist ein Zusammenschluss von neun selbstständigen Frauen- und acht selbstständigen Männerklöstern im deutschen Sprachraum.

Das Generalkapitel begann mit zwei Studientagen zur Gestaltung von benediktinischem Klosterleben im 21. Jahrhundert. Im Tagungsteil befasste sich das Generalkapitel unter anderem mit Eingaben zum Kongregationsrecht wie etwa gemeinsamen Ausbildungswochen für die Noviziate. Der Sonntag wurde frei gehalten und für Begegnungen untereinander und mit der Engelthaler Gemeinschaft genutzt. Die Schwestern der Abtei Kloster Engelthal haben sich gefreut, Gastgeber für das Treffen zu sein und eine ganze Woche lang in einem vollen Chorgestühl miteinander Gottesdienst zu feiern. Für die Gemeinschaft waren die vielfältigen Begegnungen und die erfahrbare Gemeinschaft von Mönchen und Nonnen ermutigend und stärkend.

Zur Beuroner Kongregation gehören die deutschen Männerabteien bzw. Priorate Beuron, Maria Laach, Gerleve, Neuburg, Tholey, Nütschau und die in der Steiermark liegende Abtei Seckau, sowie die in Deutschland liegenden Frauenabteien bzw. Priorate Eibingen, Herstelle, Kellenried, Engelthal, Varensell, Fulda, Marienrode, die Abtei Säben in Südtirol und das Priorat Aasebakken in Dänemark. Diese Versammlung aller Oberen (Äbte und Äbtissinnen, Prioren und Priorinnen) und jeweils eines von den Mitgliedern der Klöster gewählten Konventvertreters bzw. einer Konventvertreterin trifft sich alle drei Jahre, um wichtige Themen zu besprechen und für die Klöster der Kongregation verbindliche Beschlüsse zu fassen.

PM (MBN)

 

Kirche bei YOU FM

Neues Format der Kirchen in der Jugend-Welle des Hessischen Rundfunks

Frankfurt. Die Kirchen in Hessen sind ab November auch in der Jugend-Welle des Hessischen Rundfunks (HR) mit einem regelmäßigen Beitrag vertreten: „YOU FM zusammen mit den Kirchen in Hessen“ wird es ab dem 5. November sonntags gegen 9.15 Uhr heißen. Ein kirchlicher Hörfunk-Beitrag von jungen Leuten für junge Leute geht dann an den Start: Studierende und junge Berufstätige zwischen 20 und 30 Jahren haben – zusammen mit Redakteuren von YOU FM, der HR-Kirchenredaktion und den kirchlichen Beauftragten – die beiden Formate „Song-check“ und „Porträt“ entwickelt und werden die Sendungen auch künftig gestalten.

Im „Songcheck“ interpretieren die jungen Autorinnen und Autoren Songs, die in YOU FM zu hören sind, aus christlicher Perspektive – so etwa „Sun comes up“ von Rudimental feat. James Arthur oder „No roots“ von Alice Merton. Im „Porträt“ stellen sie einen Mensch vor, der aus christlicher Motivation etwas Besonderes tut: etwa mit Mädchen aus Syrien Deutsch lernen oder sterbende Kinder begleiten.

Verkündigungsbeiträge der Kirchen in Hessen gibt es bisher in den Hörfunkwellen HR 1, HR 2-Kultur, HR 3 und HR 4. Dort sind über 1.200 evangelische und katholische Sendungen jährlich zu hören. Zum Nachhören und Nachlesen stehen sie im Internet bereit unter www.kirche-hr.de und www.rundfunk-evangelisch.de.

Hinweis: Weitere Informationen bei Beate Hirt, Katholische Kirche beim HR, Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main, Telefon 069/8008718250, E-Mail: info@kirche-hr.de 

bh (MBN)

 

50 Jahre Katholische Kroatische Gemeinde in Mainz

Offizieller Festakt mit Bischof Kohlgraf in der Ludwig Eckes-Festhalle in Nieder-Olm

Nieder-Olm. Mehr als 450 Mitglieder der Mainzer Katholischen Kroatischen Gemeinde haben am Samstag, 28. Oktober, mit vielen Ehrengästen das 50-jährige Jubiläum ihrer Gründung im Jahr 1967 gefeiert. Die Feierstunde fand in der Ludwig Eckes-Festhalle in Nieder-Olm statt. Neben dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf waren unter anderen Weihbischof Dr. Ivan Šaško (Generalvikar des Erzbistums Zagreb), Bischofvikar Prälat Dietmar Giebelmann, der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling, Frater Ante Bilić (Gemeindepfarrer der Katholischen Kroatischen Gemeinde Mainz) und der Honorarkonsul der Republik Kroatien, Richard Patzke, gekommen.

In den 1960er Jahren betreute erstmals eine Gruppe von Schwestern des bosnisch-kroatischen Franziskanerordens Migranten aus Kroatien. 1967 gründete dann der Franziskanerpater Stjepan Pavic die Katholische Kroatische Gemeinde Mainz. Im selben Jahr wurde ebenfalls die Städtepartnerschaft Mainz-Zagreb ins Leben gerufen. Bischof Kohlgraf würdigte in seinem Grußwort die Arbeit für die Pastoral in der kroatischen Gemeinde, da sie vielen Menschen Heimat biete und gerade in der aktuellen Situation unschätzbar wichtig sei. „Was hier an Leben und Glauben gefeiert wird, strahlt in unser Bistum aus“, sagte er. Oberbürgermeister Ebling hob insbesondere die deutsch-kroatische Freundschaft hervor. „Die Städtepartnerschaft mit Zagreb ist eine der ältesten und tiefsten Städtepartnerschaften, die wir haben. Wir fühlen uns eng verbunden“, sagte er. Außerdem dankte er der kroatischen Gemeinschaft für den wichtigen Beitrag, den sie zur Integration leiste.

Festgottesdienst in St. Bonifaz

Am Sonntag, 29. Oktober, fand zudem ein Festgottesdienst mit Kardinal Josip Bozanić, Erzbischof von Zagreb, Domdekan Prälat Heinz Heckwolf und Bischofsvikar Prälat Dietmar Giebelmann in Mainz-St. Bonifaz statt. Zum Abschluss des Festgottesdienstes sagte Bischofsvikar Giebelmann: „Es ist ein Geschenk, dass Sie, unsere kroatischen Brüder und Schwestern, bei uns sind. Die 50 Jahre der Kroatischen Gemeinde in Mainz sind ein Stück Welt- und Kirchengeschichte. Die ersten kroatischen Mitbürger, die vor 50 Jahren gekommen sind, haben mitgeholfen unser Land aufzubauen. Darum ist es auch ihr Land.“

Mainzer Kroatische Gemeinde zählt 3.500 Mitglieder

Die Katholische Kroatische Gemeinde Mainz zählt rund 3.500 Mitglieder. Davon besuchten jeden Sonntag bis zu 400 Gläubige den Gottesdienst, berichtete Gemeindepfarrer Frater Ante Bilić. Sehr wichtig sei der Gemeinde die Jugendarbeit, vor allem in den Folklore- und Musikgruppen. Jedes Jahr an Pfingsten unternimmt die Gemeinde außerdem eine Wallfahrt nach Marienthal im Rheingau, an der 5.000 Teilnehmern aus allen Kroatischen Katholischen Gemeinden des Bistums Mainz teilnehmen.

cb (MBN)

 

Aufsichtsrat der Caritas im Bistum Mainz neu gewählt

Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz ist Vorsitzender des Gremiums

Mainz. Die Vertreterversammlung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz hat am Samstag, 28. Oktober, einen neuen Aufsichtsrat gewählt. Zu dessen Aufgaben gehören die inhaltliche Ausrichtung und die Verantwortung für Jahresabschluss, Wirtschaftsplan und Finanzen des Verbandes sowie die Beratung und Kontrolle des Vorstandes. Der Auf-sichtsrat ist, bis auf den Vorsitzenden, ehrenamtlich tätig und für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz; er wurde von Bischof Peter Kohlgraf in sein Amt berufen.

Dem künftigen Aufsichtsrat gehören an (in alphabetischer Reihenfolge): Tamara Fürstin von Clary und Aldringen, Geschäftsführerin des Museumsfördervereins Frankfurt und ehrenamtliche Diözesanoberin des Malteser Hilfsdienstes (MHD) im Bistum Mainz; Yvonne Fritz, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Gießen; Dr. Stephan Hölz, Abteilungsleiter im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration in Wiesbaden; Franz-Josef Kiefer, Direktor des Caritasverbandes Darmstadt i.R.; Patrick Landua, Referatsleiter in der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz und ehrenamtlicher Sprecher des Katholikenrates im Bistum Mainz; Professor Dr. Markus Reitz, Anwalt und Professor für Arbeits- und Betriebsrecht an der Universität Mainz.

mcb (MBN)

 

Vorschau

„Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ (5.11.)

Mainzer Domkonzert unter der Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck

Mainz. Am Sonntag, 5. November, findet um 17.00 Uhr das nächste Mainzer Domkonzert statt. Aufgeführt werden das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart und der Psalm 42 „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Zu hören sind die Solisten Sabine Götz, Sopran, Victoria Braum, Sopran, Regina Pätzer, Alt, Frederik Bak, Tenor, und Stephan Bootz, Bass, sowie die Domkantorei St. Martin, der Mainzer Domchor und das Mainzer Domorchester. Die musikalische Leitung hat Domkapellmeister Karsten Storck.

cb (MBN)

 

„Der Herr hat Großes an mir (und uns) getan“ (12.11.)

Regionaler Weltjugendtag 2017 im Kardinal Volk-Haus in Hanau-Steinheim

Hanau-Steinheim. Am Sonntag, 12. November, findet von 15.00 bis 20.00 Uhr, im Kardinal Volk-Haus in Hanau-Steinheim der regionale Weltjugendtag des Bistums Mainz statt. Geleitet und gestaltet wird der Tag von Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mathias Berger und dem Referenten für Religiöse Bildung Aaron Torner vom Bischöflichen Jugendamt des Bistums Mainz. Es werden knapp 50 Teilnehmer erwartet.

Entlang der Stichworte „Rückblicke – Augenblicke – Einblicke – Ausblicke“ bietet die Veranstaltung Raum für Geschichten von vergangenen Weltjugendtagen, sowie Ankündigungen und Informationen zum 2019 stattfindenden Weltjugendtag in Panama. Um Erinnerungen auszutauschen, kann jeder Teilnehmer Fotos von besonderen Erlebnissen der vergangenen Weltjugendtage mitbringen. Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mathias Berger und Pfarrer Lukasz Szafera von der Gemeinde in Hanau-Steinheim werden um 18.00 Uhr mit den Teilnehmern einen Gottesdienst feiern. Der Tag steht unter dem Leitsatz „Der Herr hat Großes an mir (und uns) getan“, in Anlehnung an den Vers aus dem Lobpreis Mariens (Lk 1,49).

Hinweis: Um eine Anmeldung bis zum 6. November wird gebeten unter: wjt@bistum-mainz.de - weitere Infos unter: www.bistum-mainz.de/wjt 

cb (MBN)

 

„Gemeinsam Kirche sein“ (22.11.)

Studiennachmittag zum Wort der deutschen Bischöfe zur Erneuerung der Pastoral

Mainz. Am Mittwoch, 22. November, findet ab 14.30 Uhr ein Studiennachmittag zum Wort der deutschen Bischöfe zur Erneuerung der Pastoral („Gemeinsam Kirche sein“) im Erbacher Hof in Mainz statt. Dazu laden der Direktor der Akademie, Professor Dr. Peter Reifenberg, und sein Stellvertreter, Studienleiter Professor Dr. Ralf Rothenbusch, ein. Dr. Claudia Kunz vom Referat Pastorale Entwicklung der Deutschen Bischofskonferenz aus Bonn wird das Wort der deutschen Bischöfe vorstellen. Das Wort nimmt Stellung zu dem Wunsch vieler Gläubiger nach verstärkter Kommunikation und Mitwirkung am kirchlichen Leben. Daran schließt sich eine Diskussionsrunde mit den Teilnehmern an. „Die Veranstaltung richtet sich an Menschen, die sich in Gemeinden engagieren und ein Interesse an pastoraler Entwicklung haben“, erklärt Rothenbusch. Voraussichtliches Ende der Veranstaltung ist um 17.30 Uhr.

Hinweis: Um Anmeldung wird gebeten unter E-Mail: ebh.akademie@bistum-mainz.de oder Telefon: 06131/257-555 – weitere Informationen unter: www.ebh-mainz.de

cb (MBN)

 

Dokumentationen

„Christus und sein Wort in die Mitte holen“

Gruß des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf zum Reformationstag

Mainz. Anlässlich des Reformationstages am Dienstag, 31. Oktober, hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf auf seiner Facebook-Seite einen Text veröffentlicht. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut des Textes.

Deutschland gönnt sich am 31. Oktober 2017 einen Feiertag. Darüber freue ich mich auch als katholischer Bischof. Mir geht es dabei um mehr als um die Freude über die freie Zeit. Unsere evangelischen Geschwister feiern 500 Jahre Reformation und sie haben sich lange und intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Zwischen evangelischen und katholischen Christen ist viel darum gerungen worden, ob man Reformation und die Folgen feiern könne. Natürlich gibt es aus verschiedenen Blickwinkeln dazu unterschiedliche Zugänge. Heute kann ich mich mit den evangelischen Schwestern und Brüdern freuen, weil wir alle neu gelernt haben, Christus und sein Wort in die Mitte zu holen. Ein Christusfest kann ich mitfeiern, und ich glaube und hoffe, dass aus diesem Reformationsgedenken bleibende Impulse für weitere Gespräche, weiteres gemeinsames Beten und notwendige Schritte zu einer Einheit der Kirchen folgen werden. In einem gemeinsamen großen Gottesdienst in Hildesheim haben sich die beiden Kirchen dazu verpflichtet.

Papst Franziskus macht darauf aufmerksam, dass theologisches Ringen die eine Seite der Medaille ist; im theologischen Dialog sind auch in den letzten Jahren viele Schritte aufeinander zu erfolgt. Trennendes wird und muss uns weiter beschäftigen. Eine andere Seite ist die Erkenntnis, dass wir in der Theologie nicht weiterkommen, wenn das Gespräch nicht von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist: „Die Christen aller Gemeinschaften der Welt möchte ich um ein Zeugnis brüderlichen Miteinanders bitten, das anziehend und erhellend wird (…) Wir sind im selben Boot und steuern denselben Hafen an! Erbitten wir die Gnade, uns über die Früchte der anderen zu freuen, die allen gehören“ (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 99).

Dass Christen mit demselben Ziel unterwegs sind, hätten wir vor Jahrzehnten so nicht formuliert. Ich selbst durfte dieses gemeinsame Unterwegssein bei aller Unterschiedlichkeit im Detail in vielen Begegnungen in den Jahren meines priesterlichen Dienstes erleben. Durch sie hat sich mein Urteil über den Glauben der evangelischen Christen erheblich verändert. Der beste Weg, den anderen zu verstehen, ist die Begegnung, die Freundschaft und die Neugier auf den Glauben des anderen. Ich denke an persönliche Freundschaften zu evangelischen Pfarrern und Religionslehrern, bei denen ich einen tiefen und frohen Glauben kennenlernen durfte. In evangelischen Gottesdiensten habe ich erlebt, mit welcher Andacht und Aufmerksamkeit auch junge Menschen das Abendmahl empfangen haben. Befreundete evangelische Christinnen und Christen beschämen mich durch ihre Leidenschaft für das Wort Gottes und ihr soziales Engagement. Mir wird immer wieder deutlich, welche Kraft in der gemeinsamen Taufe steckt. Dieses gemeinsame Potenzial darf keine schöne Floskel bleiben.

In den Wochen vor der Bischofsweihe haben mich herzliche Glück- und Segenswünsche aus der evangelischen Kirche erreicht. Kirchenpräsidenten und evangelische Pfarrer waren willkommene Gäste bei der Bischofsweihe. Darüber habe ich mich sehr gefreut und ich bin gespannt auf weitere persönliche Begegnungen in der Ökumene. Einige Geschenke zur Bischofsweihe sind für mich Begleiter zum 31. Oktober hin: Die Bibelübersetzung Martin Luthers liegt neben der Einheitsübersetzung für meine Bibelstudien griffbereit. Eine lateinisch-deutsche Studienausgabe von Werken Martin Luthers habe ich geschenkt bekommen, ich habe intensiv darin gelesen. Bewegt hat mich eine Biographie über Dietrich Bonhoeffer und seine bis heute aktuelle intensive Suche nach einem Glauben, der Gott nicht für die eigenen Zwecke missbraucht. Schließlich habe ich mich mit den vier „Lübecker Märtyrern“ beschäftigt, drei katholische Priester und ein evangelischer Pfarrer (Eduard Müller, Johannes Prassek, Hermann Lange sowie Karl Friedrich Stellbrink), die durch ihre Freundschaft und den Glauben verbunden dem Nationalsozialismus Wider-stand geleistet haben und am 10. November 1943 gemeinsam in den Tod gegangen sind. Angesichts eines solchen Lebenszeugnisses werden Unterschiede nichtig. Weltweit gesehen geben Christen heute auch ein derartiges Lebenszeugnis. Wir werden hierzulande über unser gemeinsames Zeugnis nachdenken müssen, denn wir haben das eine Evangelium in einer Welt zu bezeugen, die oft Gott und Jesus Christus nicht mehr kennt. Evangelische und katholische Christinnen und Christen beginnen selbst jeden Tag neu den Weg in der Schule Jesu.

Ich wünsche uns einen gesegneten Feiertag, der kein Abschluss des Weges sein möge, sondern Ermutigung, den kommenden Weg immer mehr gemeinsam zu gehen.

+ Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz 

 

„Ich gespannt auf die Debatten in unserem Parlament“

Kommentar von Weihbischof Bentz für die Monatszeitschrift „basis“

Mainz/Vallendar. Der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, hat für die Online-Ausgabe der Zeitschrift „basis“ der Schönstatt-Bewegung einen Kommentar verfasst. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut des am 25. Oktober veröffentlichten Kommentars:

Das, was ankommt, ist oft nicht das, worauf es wirklich ankommt – ein neues Parlament konstituiert sich

Seit gestern haben wir einen neu konstituierten Bundestag. Es ist der 19. Deutsche Bundestag und der mitgliederstärkste seit Bestehen der Bundesrepublik. 709 Abgeordnete mit sechs Fraktionen sitzen in unserem Parlament, darunter auch Fraktionslose. Manche hat das Wahlergebnis überrascht, andere auch erschreckt. Was von den Wahlversprechen ehrlich und was eher ein – vielleicht auch bewusster - „Versprecher“ war, wird sich in den kommenden vier Jahren zeigen. Und man wird sehen, wie konstruktiv die Abgeordneten arbeiten – immer im guten Sinn kompromissbereit zum Wohl der Allgemeinheit.

Mit diesem Ziel vor Augen braucht es Debatten und Kontroversen. Sie sind aber kein Selbstzweck. Da erinnere ich mich an ein Wort aus der Bibel: „Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung.“ (2 Tim 4,2). Natürlich ist mir klar, dass das Parlament kein Ort für Predigten ist. Und umgekehrt: die Predigt in der Kirche ist keine Debatte. Alles hat seine Zeit. Alles hat seinen je eigenen Ort. Ich wünsche mir von den Abgeordneten, dass sie – weil ihrem Gewissen verpflichtet – das sagen, was notwendig ist. Ich wünsche mir, dass sie so etwas auch mal jenseits des Fraktionszwangs und des Erwartbaren wagen. Und ich wünsche mir auch, dass gerade diejenigen Abgeordneten, die Christen sind, das auch in ihrer Politik deutlich machen: in Solidarität und für Gerechtigkeit, zur Bewahrung der Schöpfung und zum Schutz der Schwächsten, für den Schutz der absoluten Würde einer jeden Person, für Freiheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt, für Frieden - auch weltweit.

Ich wünsche mir, dass das Parlament kein Ort für inszenierte Provokationen ist, für platten Populismus, bei dem die Grenzen dessen, was „man sagen kann“ bis ins Unerträgliche ausgereizt werden. Auch für kontroverse Debatten gelten die Regeln guter Kommunikation: Zuhören, zu verstehen versuchen, nachdenken, differenzieren, antworten. Das, was ankommt, weil es Lacher, Klatscher oder auf der anderen Seite kalkulierte Empörung hervorruft, ist oft nicht das, worauf es wirklich ankommt. Übrigens: Auch fromme Worte allein reichen nicht. Denn es gilt auch das Wort aus dem Matthäusevangelium: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.“ (Mt 7, 21)

Also bin ich gespannt auf die Debatten in unserem Parlament. Ich hoffe, dass sie fruchtbar sein werden für unser Land und alle Menschen, die hier leben - besonders für die, die Solidarität und Schutz durch gesetzliche Regeln brauchen, weil sie im Konzert und manchmal auch der Kakophonie der schrillen Stimmen unterzugehen drohen. Dafür stehen 709 Abgeordnete, die von den Bundesbürgern gewählt wurden; 709 Politiker mit unterschiedlichen Ansichten, aber dem Gemeinwohl verpflichtet – als gute Vertreterinnen und Vertreter des ganzen Volkes und nicht nur weniger. Ihnen wünsche ich Gottes Segen dazu.

(MBN)

 

MBN vor 40 Jahren

Mit „Freie Caritasarbeit unerlässlich“ ist ein Bericht zur Sitzung des Katholikenrates überschrieben: „Wie frei wird die freie Wohlfahrtspflege in der Bundesrepublik Deutschland von morgen noch sein? Diese Frage stellte der Direktor des Diözesancaritasverbandes, Pfarrer Günter Emig, auf der Sitzung des Katholikenrates im Bistum Mainz am 5. November in Lorsch, der sich unter Leitung seines Sprechers Heinz F. Benner, Mainz, eingehend mit dem sozialen Engagement der Kirche als freier Träger im Verhältnis zum Staat befasste. Entscheidend dafür werde sein, ob der Staat die kirchliche Caritas nur noch als einen von ihm kontrollierten Partner betrachte, oder ob er weiterhin das freie Zusammenwirken mit den kirchlichen Trägern und ihren eigenen Initiativen wolle. Staatliche Organisationsformen seien nicht ohne weiteres auf freie Träger zu übertragen, betonte Emig, der dabei auf das rheinland-pfälzische Krankenhausreformgesetzt verwies. Als positives Beispiel nannte er die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche bei der Errichtung der Sozialstationen in Rheinland-Pfalz. In Hessen bahne sich hier eine Entwicklung an, die für die Caritas nicht praktikabel sei. Das Modell ‚Zentrum für Gemeinschaftspflege’ bringe Mammuteinrichtungen, die unter behördlicher Aufsicht die ei-genständige Arbeit nicht sicherten.

Emig warnte anhand dieser Beispiele vor Tendenzen, anstelle von Subsidiarität ein Subordinaritätsverhältnis unter den öffentlichen Trägern anzustreben. Die öffentlich-rechtliche Sicherung der Wohlfahrtspflege enge die freien Träger zu sehr sein, versachliche und uniformiere die Arbeit für die hilfsbedürftigen Menschen immer mehr. Das Bundesverfassungsgericht habe festgestellt, dass der Vorrang der freien Träger im Grundgesetz nicht ausdrücklich postuliert werde, ihn aber auch nicht ausschließe. Die Kirche habe jahrhundertelange Erfahrungen in der Wohlfahrtspflege und darin bis heute gute Arbeit geleistet. Sie müsse auch zukünftig beweglich bleiben und dürfe nicht unzulässig eingeschränkt und reglementieret werden.

Die organisierte Caritas gehöre wesentlich zum Dienst der Kirche in der Welt, unterstrich Emig. Sie sei Vollzug des Glaubens im Leben und leiste Hilfe daher für alle Menschen in Not, unabhängig von Religion und Rasse. Dabei sei die Verpflichtung zur Kooperation mit anderen Trägern selbstverständlich. Der Fort- und Weiterbildung des Personals in karitativen Einrichtungen komme eine besondere Bedeutung zu, um ihr Engagement aus dem Evangelium heraus deutlich werden zu lassen.

Generalvikar Martin Luley stellte klar: ‚Wenn wir im sozial-karitativen Bereich nichts mehr tun, sind wir nicht mehr Kirche.’ Auch in der Demokratie werde niemandem sein Recht geschenkt, sondern er müsse mit guten Begründungen darum kämpfen - in Auseinandersetzung mit anderen Meinungen und Menschenbildern. Die Kirche müsse bereit sein, als richtig erkannte Wege auch ohne staatliche Unterstützung zu gehen, wenn es nicht anders möglich sei. Denn es gehe nicht um einen Machtanspruch der Kirche in der Welt, sondern um die Sorge für alle Menschen.“

Eine zweite Meldung zur Sitzung des Katholikenrates beschäftigt sich mit einer Resolution des Gremiums zum Thema Erziehungsrecht der Eltern: „Die den Eltern und Erziehungsberechtigten vom Grundgesetz garantierte vorrangige Erziehungsverantwortung muss auch nach einer Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuches unmissverständlich zum Ausdruck kommen. Dies forderte der Katholikenrat im Bistum Mainz auf seiner Sitzung in Lorsch am 5. November in einer Resolution, die bei zwei Enthaltungen angenommen wurde. Bezugnehmend auf den im Bundestag vorliegenden Gesetzentwurf zur Neuregelung des Rechts der elterlichen Sorge wird darin festgestellt, auch der Katholikenrat sei dafür, das Erziehungsrecht der Eltern und das Recht des jungen Menschen auf Entfaltung seiner Persönlichkeit sollten mehr als bisher aufeinander abgestimmt werden. Wer aber das wohlverstandene Recht des jungen Menschen durch die Aushöhlung der elterlichen Erziehungsverantwortung erreichen wolle, gefährde diese Ziel. Es könne keinesfalls dadurch erreicht werden, dass den behördlichen Stellen der Eingriff in die Autonomie der familiären Sphäre erleichtert werde.

Der Katholikenrat plädierte dagegen vor allem für die Stärkung der Erziehungskraft der Eltern, die notwendig und geeignet sei, die Persönlichkeit der jungen Menschen zu entwickeln. Wenn sich heute viele Eltern mit ihrer Erziehungsverantwortung schwer täten, liege das überwiegend an einem familien- und erziehungsfeindlichen Klima in unserem Lande, stellte der Katholikenrat fest. Er forderte daher erneut eine konjunkturgerechte Anpassung des Kindergeldes, die schrittweise Einführung eines Erziehungsgeldes, Verbesserung der Wohnungssituation für kinderreiche Familien und einen besseren Schutz von Ehe und Familie in der Öffentlichkeit.“

In der Meldung zur Verabschiedung von Hans Datz im Jugendhaus Don Bosco heißt es: „Der Auftakt war für eine Abschiedsfeier ungewöhnlich: mehr als 70 Persönlichkeiten aus Kirche, Jugendpolitik und Gesellschaft trafen sich am 28. Oktober in der Kapelle des Jugendhauses Don Bosco zu einem katholischen Vespergottesdienst. Für den Abschied von Hans Datz passte das: Er war, wie Generalvikar Martin Luley in seiner Laudatio sagte, ‚nicht nur Verwaltungsmann, er hat auch Jugendseelsorge verwirklicht. Die fast unglaublichen Leistungen, die er in den letzten 30 Jahren im Dienste der Jugendarbeit vollbracht hat, waren ihm möglich, weil bei ihm Humanität nicht von Divinität getrennt war.’ Der Generalvikar übermittelte außerdem den Dank des Mainzer Bischofs und überreichte Hans Datz in dessen Namen als hohe Auszeichnung die Martinusmedaille in Anerkennung seiner Verdienste um die Jugend des Bistums.

Die als außerordentlich zu bezeichnenden Leistungen von Hans Datz sind aus der Nachkriegsgeschichte der kirchlichen Jugendarbeit im Mainzer Bistum nicht mehr wegzudenken. Sie hatten auch Einfluss auf außerkirchliche Institutionen - etwa den Landesjugend-ring und die Jugendgesetzgebung: Aus einigen Baracken baute Hans Datz zusammen mit Jugendpfarrer Niklaus in der Nachkriegszeit unter schwierigsten Bedingungen die Jugendbildungsstätte Don Bosco auf, wo zugleich das Bischöfliche Jugendamt und die Diözesanstelle des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) untergebracht sind. Das leistete er hauptsächlich in ehrenamtlicher Tätigkeit neben seiner Arbeit als Pfarrsekretär in Gonsenheim und seinen Ehrenämtern als Pfarr- und Dekanatsjugendleiter.

1955 übernahm er die Heimleitung des Jugendhauses Don Bosco. Seit 1956 beanspruchten seine Aufgaben als Diözesansekretär des BDKJ und Geschäftsführer des Bischöflichen Jugendamtes und die daraus resultierenden Engagements im Landesjugendring und in der Landesstelle Rheinland-Pfalz des BDKJ, die er 1961 mitbegründet hatte, seine ganze Arbeitskraft. Trotzdem war er weiter ehrenamtlich als Kirchenrechner in Gonsenheim tätig, neben anderen ehrenamtlichen Engagements wie seinem Einsatz für das Mainzer Kinderhilfswerk e.V., das er mitbegründete. Seit 1964 war er Vorsitzender des Finanzausschusses des Landesjugendringes, 1964 bis 1970 dessen zweiter Vorsitzender. Seit ihrer Gründung ist er auch Geschäftsführer der Landesstelle Rheinland-Pfalz.

Bleibende Zeugen seines unermüdlichen Einsatzes sind neben dem Aufbau des Jugend-hauses Don Bosco, der Kapelle und der Turnhalle auf dem Don Bosco-Gelände, der Ausbau der Diözesan-Jugendhäuser Gernsheim, Nieder-Liebersbach und Ober-Mossau sowie die Renovierung des Wendelinus-Heimes und der Kapellen im Gonsenheimer Wald. Für seinen außerordentlichen Einsatz auf den verschiedenen Ebenen der Jugendarbeit wurde er bereits 1972 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.“ 

Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 23 vom 7. November 1977

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