Bentz: Ihr seid Botschafter der Liebe Gottes

1.700 Messdiener waren beim Diözesanministrantentag des Bistums in Mainz

Ministrantentag 2016 (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
So. 4. Sep. 2016
Von:
tob (MBN)
Mainz. „Ihr seid echte Botschafter dafür, dass wir Menschen Antwort geben sollen und können auf Gottes Liebe: Gebt selbst immer wieder Antwort auf diese Liebe!“ Das sagte der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, beim Auftaktgottesdienst zum Diözesanministrantentag am Sonntag, 4. September, im Mainzer Dom.
Ministrantentag 2016 (c) Bistum Mainz / Blum

„Ihr bleibt auch Botschafter von Gottes Liebe außerhalb des Kirchenraumes“, sagte Bentz, der auch Bischofsvikar für Jugendseelsorge ist. „Wir haben eine Botschaft, mit der wir uns nicht verstecken müssen, sondern mit der wir die Welt verändern können.“ Das gehe natürlich nicht zu Hause von der Couch aus, „sondern das geht nur wenn ihr anderen davon erzählt.“ Der Mainzer Dom war zum Eröffnungsgottesdienst bis auf den letzten Platz besetzt. Die Messdiener saßen gemeinsam mit ihren Begleitern bis hinauf in den Ostchor und in allen Seitenkapellen des Mainzer Domes.   

Der Weihbischof sprach in seiner Predigt, bei der er in den Mittelgang des Domes zu den Ministranten in den Bankreihen ging, auch über die Bedeutung des Ministrantendienstes ein. „Auch Euer Gebet und Euer Dienst als Ministranten sind eine Antwort auf Gottes Liebe.“ Und weiter: „Ich möchte Euch ermutigen: Wenn wir im persönlichen Beten zu Hause oder beim gemeinsamen Beten im Gottesdienst Gott loben und preisen, ihm danken und ihn bitten, dann kommen wir Gott auf die Spur und schaffen eine lebendige Beziehung zu ihm.“ Glaube könne so ein Fundament werden, „auf dem ihr Euer leben gut gestalten könnt“. Bentz regte die Ministranten dazu an, einmal darüber nachzudenken, ob nicht auch ein pastoraler Beruf, also Gemeindereferent, Pastoralreferent, Diakon oder Priester, für sie in Betracht komme.

Zu dem bistumsweiten Messdienertreffen in und um den Mainzer Dom sind 1.700 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Mainz gekommen. Der Diözesanministrantentag, der vom Referat Ministrantenpastoral im Bischöflichen Jugendamt (BJA) veranstaltet wurde, stand unter dem Motto „Mit Rauchfass und Segen dem Himmel entgegen“. Im Bistum Mainz leisten laut einer Zählung aus dem Jahr 2015 rund 9.100 Mädchen und Jungen Dienst als Ministrantin bzw. Ministrant.

Nach dem Gottesdienst wurde unter anderen von der Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse, dem Bundestagsabgeordneten Michael Hartmann und Weihbischof Bentz sowie Diözesanjugendseelsorger Mathias Berger das Bühnenprogramm vor dem Dom eröffnet. Auf der Bühne präsentierten sich unter anderen der „Junge Chor St. Josef“, Offenbach, unter Leitung von Peter Krausch und Mitglieder der Band „leBandig“, Wiesbaden-Nordenstadt, sowie der  Kinderzirkus „Datterino“. Der „Markt der Möglichkeiten“ verteilte sich auf dutzende von Ständen rund um den Mainzer Dom. Dort konnte man etwa bei der Infostelle Berufe der Kirche „Selfies mit dem Papst“ machen oder beim Stand der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit den Mainzer Dom mit VR-Brillen (Virtual Realitiy) erkunden. Es gab auch zahlreiche Mitmach-Angebote für die Ministranten, vom Singen und Basteln bis hin zur „Coaching-Zone“ im Ostchor des Domes mit dem Bischöflichen Zeremoniar Johannes Brantzen, wo die Messdiener das formvollendete Schreiten mit Kerzenleuchtern üben konnten. Der Tag endete um 16.30 Uhr mit einer Vesper auf dem Domplatz.

Stichwort: Ministrant/Messdiener

Ministranten (auch Messdiener) sind zumeist Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, die dem Priester bei der Messfeier oder anderen gottesdienstlichen Feiern unterstützen. Seit der Liturgiereform gilt der Ministrantendienst als ein Laiendienst. Die Ministranten versehen ihren Dienst dabei stellvertretend für die Gemeinde. Sie tragen einen Talar und ein Rochett (ein gefaltetes und manchmal verziertes weißes Leinengewand) oder eine Kutte. Das Wort „Ministrant“ stammt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „der Dienende“.

Der Ministrantendienst beginnt für Mädchen und Jungen in der Regel nach der Erstkommunion und dauert bis zum Ende der Schulzeit. Eine Altersbegrenzung nach oben gibt es aber nicht. Ministranten halten beispielsweise bei Gebeten dem Priester das Messbuch, bereiten den Altar und bringen für die Eucharistiefeier die Gaben und Brot und Wein herbei; nach der Kommunionausteilung räumen sie den Altar wieder ab. Außerdem gestalten sie Gottesdienste festlicher: Sie schwenken das Weihrauchfass, tragen Kerzenleuchter oder ein Vortragekreuz beim Einzug bzw. Auszug.

Ministrantentag 2016 (c) Bistum Mainz / Blum
Ministrantentag 2016 (c) Bistum Mainz / Blum
Ministrantentag 2016 (c) Bistum Mainz / Blum