Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat beim Firmlingstag im Mainzer Dom fast 800 Firmbewerber zusammen mit etwa 160 Katecheten begrüßt.
Im Rahmen der Abschlussvesper rief er sie dazu auf, „die eigene Freiheit im Glauben an Jesus Christus gestalten und zu leben“. Jeder Mensch habe von Gott eine einzigartige Würde erhalten; die verschiedenen Talente der einzelnen Menschen aber machten den Reichtum der Kirche aus, sagte der Bischof.
Und weiter: „Ihr gebt der Kirche ein junges Gesicht. Solange wir miteinander im Gespräch sind und ihr die Kirche mittragt, habe ich die Hoffnung auf eine junge Kirche.“ Kohlgraf hatte die Firmbewerber aus dem Bistum Mainz am Samstag, 13. April, zu einem Begegnungstag mit den Firmspendern nach Mainz eingeladen. Der Tag stand unter der Überschrift „Zum Leben berufen! Christ-Sein erleben in vielen Facetten“.
Kohlgraf verwies auf das postsynodale Schreiben von Papst Franziskus zur Jugendsynode vom Oktober 2018, in dem dieser den Satz schreibt: „Jeder Mensch wird als Original geboren, aber die meisten sterben als Kopie.“ Der Glaube sei eine Hilfe dabei, „nicht als Kopie durchs Leben zu gehen, sondern als Original“, sagte Kohlgraf.
Im Rahmen der Vesper fand eine Erinnerung an die Taufe der Firmbewerber statt. Dabei gingen die Teilnehmer nach vorne oder in die Seitenschiffe, wo die Firmspender mit Weihwasserschalen standen und sich die Jugendlichen und Katecheten bekreuzigten. Der Mainzer Diözesanjugendseelsorger, Pfarrer Matthias Berger, hatte das Weihwasser zuvor gesegnet.
Zum Auftakt waren im Dom Bischof Kohlgraf, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz und die Mitglieder des Domkapitels in einer lockeren Gesprächsrunde als Firmspender vorgestellt worden. Moderiert wurde der Auftakt von Aaron Torner vom Bischöflichen Jugendamt und Christine Hassemer.
Anschließend wurde unter dem Motto „Berufen ins Leben“ eine Begegnungstour mit Menschen angeboten, die in ihrem Beruf Berufung erleben. Bei den insgesamt 37 verschiedenen Stationen, die im Mainzer Stadtgebiet verteilt waren, sollten die Jugendlichen die Möglichkeit erhalten, einen Blick auf die Breite und Vielfalt zu nehmen, in der man sein Christ-Sein leben und gestalten kann.
Zum Gespräch hatten sich unter anderen Ordensleute, ein Polizist, Krankenhausseelsorger, Ehrenamtliche aus Verbänden und Pfarreien, Mitarbeiter aus Hospizzentren und ein Tätowierer bereitgefunden.
Bischof Kohlgraf begleitete eine Gruppe ins Mainzer Karmeliterkloster, wo Diakon Alexander Rudolf über seinen Berufsalltag als Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt berichtete und Fragen beantwortete.
Anschließend hatten die Jugendlichen in ihrer Firmgruppe noch einmal die Möglichkeit, sich über ihre Begegnungen auszutauschen. Nach der Vesper um 17.00 Uhr fand endete der Tag mit einem musikalischen Ausklang, den - ebenso wie die Vesper - Chor und Band aus dem Musikzentrum St. Gabriel in Hainburg unter Leitung von Thomas Gabriel gestaltet hatten.
Künftig wird es im Bistum Mainz pro Jahr zwei solcher Begegnungstage für Firmbewerber geben. Im zweiten Halbjahr findet der Tag am Samstag, 14. September, in Mainz statt. Veranstalter ist das Bischöfliche Jugendamt gemeinsam mit der Diözesanstelle Berufungspastoral und dem Referat Gemeindekatechese des Bischöflichen Seelsorgeamtes. Im Laufe des Vormittages hatten die Firmbewerber die Möglichkeit, den eigenen Firmspender zu treffen.