Den Schatz der Kategorialseelsorge heben

Am Tag der Kategorialseelsorge tauschten sich die Teilnehmenden über neue Ideen aus (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Mi. 19. Apr. 2023
Von:
hoff (MBN)

„Ich danke Ihnen ganz herzlich, dass Sie für Menschen mit ganz unterschiedlichen Belangen da sind, und halte Ihre Tätigkeit für ganz notwendig“, sagte Bischof Peter Kohlgraf in einem Gottesdienst zu Mitarbeitenden der Kategorialseelsorge am Mittwoch, 19. April, in der Kapelle des Erbacher Hofes in Mainz. Anlass für den Gottesdienst war der „Tag der Kategorialseelsorge“ im Bistum Mainz, zu dem sich etwa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der Leitfrage: „Was würde der Kirche in unserem Bistum fehlen, wenn es die Kategoriale Seelsorge nicht gäbe?“ im Erbacher Hof in Mainz versammelt hatten.

Bischof Kohlgraf feierte mit den Teilnehmenden am Tag der Kategorialseelsorge einen Gottesdienst (c) Bistum Mainz/Hoffmann

„Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht.“ – Dieser Satz aus dem Johannes-Evangelium bildete den Kern der Predigt Bischof Kohlgrafs. „Wir brauchen den Mut, mit Menschen Wege des Glaubens zu gehen“, sagte er. Konkretes Handeln sei nötig. „Sie werden die Menschen und die Kirche so tiefer in den Glauben und tiefer in das Licht führen“, sagte Kohlgraf an die Mitfeiernden gewandt. Und weiter: „Wenn Sie an ganz unterschiedlichen Orten für Menschen da sind, helfen Ihnen in vielen Fällen theologische Theorien nicht weiter. Sondern indem Sie mit einem Grundverständnis von Gott zu den Menschen gehen, und offen sind für das, was sie brauchen, wird Gottes Nähe erfahrbar.“ Kohlgraf warb dafür, die Seelsorge in den Pfarreien nicht gegen die kategoriale Seelsorge auszuspielen. „Keine Konkurrenz, sondern das Miteinander ist wichtig“, sagte er. Und weiter: „Sie stehen für einen frohen, tragenden Glauben, und dafür danke ich Ihnen.“ 

Zum Abschluss des Tages der Kategorialseelsorge feierten die Teilnehmenden gemeinsam Gottesdienst (c) Bistum Mainz/Hoffmann

„Wir haben uns heute sehr intensiv darüber ausgetauscht, wie der Schatz der Kategorialseelsorge im Bistum und auf dem Pastoralen Weg eingebracht werden kann“, sagte Ordinariatsrat Dr. David Hüser, Bereichsleiter Kategoriale Dienste. „Und ich bin der Überzeugung, das ist ein großer Schatz“, sagte er. Es sei charakteristisch für die kategoriale Seelsorge, dass sie sehr konkret die Menschen in den Blick nehme. „Wie kann dieser Blick auf die Menschen wachgehalten werden?“, über diese Frage hätten sich die Teilnehmenden heute ausgetauscht, fasste Hüser zusammen.

 

Pfarreien entwickeln sich im Zuge des Pastoralen Weges verstärkt zu Netzwerken: „Neben den Gemeinden gehören zur Pfarrei noch viele andere Kirchorte, so auch die unterschiedlichen Dienste und Einrichtungen der Kategorialen Seelsorge“, hieß es in der Ankündigung. Außerdem überlegten die Teilnehmenden Antworten zu Fragen wie: ‚Welche gemeinsamen, über den eigenen Einsatzort und die eigene Funktion hinausgehenden Themen haben wir auf dem Pastoralen Weg?‘ Und: ‚Was würde der Kirche unseres Bistums fehlen, wenn es die Kategoriale Seelsorge nicht gäbe?‘

 

„Wir haben zu den Leitfragen Ideen entwickelt, die jetzt weitergedacht werden müssen“, erklärte Hüser. Eine Idee sei zum Beispiel, einen Austausch zu ermöglichen zwischen kategorialer Seelsorge und den Seelsorgerinnen und Seelsorgern in der Gemeindeseelsorge. Ein weiterer Gedanke, der noch konkretisiert werden müsse, sei die Idee eines „Protest-Camps“, in dem „Widerständen und ambivalenten Gefühlen ein Raum gegeben werden soll“, sagte Hüser. Denn in solchen Widerständen stecke Energie, die vielleicht genutzt werden könne.

Stichwort Kategorialseelsorge

Die Kategorialseelsorge, auch „Besondere Seelsorge“ genannt, umfasst folgende Teilbereiche: Klinikseelsorge, Altenheimseelsorge, Psychiatrieseelsorge, Gefängnisseelsorge, Polizeiseelsorge, Telefonseelsorge, Notfallseelsorge, Betriebsseelsorge, Hochschulseelsorge, sowie Seelsorge für Menschen mit Behinderung. In den verschiedenen Bereichen sind sowohl Haupt-, als auch Ehrenamtliche tätig.