Domdekan Heckwolf: Kleine Schritte gegen den Hunger in der Welt

Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Dom

GARDEGOTTESDIENST (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
So. 7. Feb. 2016
Von:
tob (MBN)
Mainz. Im Austausch mit Gleichgesinnten sei es sehr wohl möglich, sich als Einzelner wirkungsvoll gegen den Hunger in der Welt zu engagieren. „Es ist ‚was zu machen’, wenn es auch nur kleine Schritte sind. Es gibt Projekte, Aktionen im kirchlichen, im staatlichen, im privaten Bereich. Wer sich engagieren will, findet Möglichkeiten.“
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Das sagte der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, in seiner Predigt beim diesjährigen Gottesdienst für die Garden und Korporationen der Mainzer Fastnacht im Mainzer Dom. Und weiter: „Täglich sehen wir in den Medien diese hungernde Menschen dicht vor uns, Menschen, denen ihr Elend ins Gesicht geschrieben ist. Nehmen wir sie wahr! Papst Franziskus spricht von einer ‚aufmerksamen Zuwendung zum anderen'."

Heckwolf predigte am Sonntag, 7. Februar, bei einer Eucharistiefeier mit den Mitgliedern der Mainzer Fastnachtskorporationen und -vereine im vollbesetzten Mainzer Dom. Der traditionelle Gottesdienst mit Domdekan Heckwolf im Mainzer Dom fand in diesem Jahr zum 20. Mal statt.

Der Domdekan wies darauf hin, dass nach Schätzungen der UNO weltweit 842 Millionen Menschen an Hunger leiden. Obwohl weltweit genug Nahrungsmittel produziert würden, fehle eine gerechte Verteilung, so dass „jeder achte Mensch jeden Abend mit Hunger im Bauch schlafe" gehe. Heckwolf erläuterte, dass jährlich 2,6 Millionen Kinder an Unterernährung sterben und eine Milliarde Menschen chronisch  mangelernährt ist.

Ausgangspunkt seiner Predigt war das Mainzer Zugplakettche, auf dem in diesem Jahr „Weck, Worscht, Woi" dargestellt sind. Heckwolf hob hervor, dass sich in Deutschland die wenigsten Menschen vorstellen könnten, was Hunger bedeutet, weil alle Nahrungsmittel jederzeit zu haben seien. „Es gibt in unseren Breiten so viel zu essen, dass Viele krank werden vom vielen, manchmal ungesunden, Essen, während anderswo Menschen krank werden, weil sie nichts zu essen haben oder nur unzureichend mit Nahrungsmitteln versorgt sind."

Weiter sagte er: „‚Weck, Worscht, Woi!' Es ist alles da: volle Schaufenster, volle Regale, volle Mägen! Und doch werden viele das Gefühl nicht los, leer auszugehen und das Eigentliche im Leben nicht zu finden. Fülle und Leere, satt sein und Unzufriedenheit, Betrieb und Langweile - das liegt oft dicht nebeneinander. In wenigen Augenblicken stellen wir eine Schale mit Brot und den Kelch mit Wein auf den Altar. Sie erinnern an Jesus, der gesagt hat: ‚Ich bin das Brot des Lebens!' Wir glauben, hier ist die Speise, die nachhaltig Leben schenkt, hier erfahren wir die Erfüllung des Herzens, die uns die Angst nimmt zu kurz zu kommen. Hier ist die Speise, die uns erlöst von der Maßlosigkeit des Konsums - die uns hinführt zur Lust am Leben, einem Leben, das Bestand hat und im Tod nicht untergeht. Hier ist die Speise, die uns hinführt zur gelassenen Freude in dieser Welt, einer Freude, die am Aschermittwoch nicht aufhört."

Die musikalische Gestaltung hatten das Wonnegauer Blasorchester aus Osthofen unter Leitung von Matthias Merkelbach sowie Domorganist Daniel Beckmann an der Domorgel übernommen.

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