Drei Fragen - drei Antworten

DPSG-Diözesankurat Daniel Kretsch erläutert die Aktion „Friedenslicht“ 2020

Der Mainzer DPSG-Diözesankurat Daniel Kretsch (c) privat
Datum:
Mi. 2. Dez. 2020
Von:
Tobias Blum

Mainz. In diesem Jahr kann es coronabedigt keinen traditionellen Aussendungsgottesdienst für das Friedenslicht aus Bethlehem im Bistum Mainz geben. Der zentrale Aussendungsgottesdienst für die Friedenslicht-Aktion der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) hatte in den vergangenen Jahren stets am dritten Adventssonntag im Mainzer Dom stattgefunden. Auf das Friedenslicht aus Bethlehem verzichten muss am Sonntag, 13. Dezember, aber trotzdem niemand. Der Mainzer DPSG-Diözesankurat Daniel Kretsch erläutert im Interview die Planungen für die diesjährige Friedenlicht-Aktion:

Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Der traditionelle Aussendungsgottesdienst für das Friedenslicht im Mainzer Dom war in den vergangenen Jahren stets ein großes „Familientreffen“ der Pfadfinder aus dem Bistum Mainz. Dieses Jahr ist das aus guten Gründen nicht möglich. Was bedeutet das für das Anliegen und die Organisation der Aktion?

Daniel Kretsch: Nun, zuallererst hat es ein Umdenken für die Planung erfordert. Die altbewährte Aussendungsfeier so nicht durchführen zu können finden wir sehr schade. Vor allem deshalb, weil es immer ein großes Fest und ein Zeichen der Verbundenheit war, mit so vielen Pfadfinderinnen und Pfadfindern sowie den Freunden des Friedenslichtes gemeinsam dieses ganzes besondere Licht weiterzugeben und in die Welt zu bringen.

Wir wollten versuchen, diesen Gedanken von Gemeinschaft und Verbundenheit zu erhalten. Also haben wir alles umgeworfen, was wir in den Monaten schon überlegt hatten und nochmal von vorne begonnen. Unsere Grundfrage war: Wie bekommen wir das Licht zu all den Menschen, ohne diese zentrale Feier, ohne dass wir die Gesundheit der Menschen gefährden und trotzdem diese Verbundenheit irgendwie erhalten zu können. Also mussten wir kleiner denken und haben, gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Bischöflichen Jugendamt (BJA) zusammen, den Plan entwickelt keine große, sondern viele kleine Feiern im ganzen Bistum anzubieten. Dankenswerterweise haben wir mit unseren Katholischen Jugendzentralen (KJZ) in den Dekanaten bereits eine gute Struktur in der Fläche unseres Bistums. Daraus ist die Idee geboren, dass wir über diese an mindestens 14 unterschiedlichen Standorten in unserem Bistum die Übergabe des Lichtes garantieren können. Jedenfalls jetzt noch. Man weiß ja nie in dieser Zeit. Inhaltlich passt diese Form der Friedenslichtübergabe auch gut zum diesjährigen Motto: „Frieden überwindet Grenzen“. Das kann für uns auch heißen die Grenzen der Coronakrise dadurch zu überwinden, dass wir, obwohl wir alle woanders feiern, in diesem Licht verbunden sind und damit die Grenze bereits überwunden haben, die uns diese spezielle Zeit aufzwingt.  

MBN: Organisiert wird die Verteilung in diesem Jahr über die Katholischen Jugendzentralen im Bistum. Wie sehen die genauen Pläne dazu aus?

Kretsch: Wir vom Vorbereitungskreis werden das Licht am Morgen des 13. Dezembers bei der Bundesdelegation abholen, die das Licht an unterschiedliche Orte der Bundesrepublik bringt. Dieses Licht bringt der Vorbereitungskreis dann zu unseren Jugendzentralen. Diese haben sich bereits, gemeinsam mit einem Pfadfinderstamm vor Ort, für ihr Dekanat eine Form der Friedenslichtübergabe überlegt. Sei es eine kleine gottesdienstliche Feier, ein schön gestalteter Übergabeort, wo man das Licht abholen kann, auch Friedenslicht „to go“ wird es geben und noch viele andere kreative Umsetzungen. Zu diesen Angeboten ist man herzlich eingeladen! Wichtig war uns auch, dass sichtbar bleibt, dass das Friedenslicht eine von Pfadfinderinnen und Pfadfindern getragene Aktion ist. Deshalb gibt es in den meisten Dekanaten eine Zusammenarbeit zwischen Jugendzentralen und Stämmen verschiedener Verbände. Hier sind Stämme der DPSG, der PSG und des VCP aktiv und planen diese Aktionen gemeinsam.

MBN: Wie und wo können sich Interessierte informieren, wie das Friedenslicht in diesem Jahr zu ihnen nach Hause kommt?

Kretsch: Das ist ganz einfach. Wir haben auf unserer Homepage (www.dpsg-mainz.de) alle Aussendungsfeiern der Dekanate veröffentlicht. Diese sind nach Dekanaten sortiert und mit einem Klick auf das Friedenslichtbanner auf der rechten Seite schnell zu erreichen. Wenn man einen Add-blocker aktiviert hat, kann es dazu kommen, dass das Banner geblockt wird. Aber keine Sorge: Unter „Themen & Aktionen“ kann man sich auch durchklicken.

Wichtig ist jedoch, dass man auch einen Blick auf die Seite der Dekanatsjugendzentralen wirft. Vor allem, wenn der 13. Dezember näher rückt, kann es passieren, dass wir auf Diözesanebene nicht mehr jede Änderung mitbekommen, die vielleicht durch Coronaverordnungen des Landkreises oder der Stadt gelten. Eine andere wichtige Information ist auch, dass man sich bei den meisten Veranstaltungen anmelden muss. Da lieber auf Nummer sichergehen und bei den Jugendzentralen nochmal nachfragen. Bei uns auf Bistumsebene ist eine Anmeldung für die Veranstaltungen nicht möglich.

Falls jemand noch eine kleine Friedenslichtfeier zuhause oder in der eigenen Gemeinde feiern möchte, findet man ein Heft mit liturgischen Bausteinen und Ideen für Aktionen ebenfalls auf unserer Homepage. Diese können gerne genutzt werden. Oh, und bevor ich es vergesse: Es wäre gut, wenn man seine eigene Laterne mitbringt, wenn man das Friedenslicht abholt. Da bleibt es dann auch drin brennen und geht nicht sofort wieder aus. Außerdem erleichtert es die Übergabe und verhindert mögliche Ansteckungen.  

Hinweis: www.friedenslicht.de und www.dpsg-mainz.de