Erstdruck der Schottlandreise von Ida Hahn-Hahn (1.12.)

Vortragsabend mit Dr. Sabine Gruber in der Mainzer Martinus-Bibliothek

ida-hahn-hahan-schottland-jpg (c) Martinus-Bibliothek (Ersteller: Martinus-Bibliothek)
Datum:
Mo. 23. Nov. 2015
Von:
tob (MBN)
Mainz. Ein bislang unveröffentlichtes Manuskript einer der meistgelesenen Autorinnen des 19. Jahrhunderts ist jetzt als Erstdruck im Nünnerich-Asmus-Verlag & Media in Mainz erschienen. Der Direktor der Mainzer Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, hat den Reisebericht „Mein Schottland“ von Ida Gräfin Hahn-Hahn (1805–1880) 170 Jahre nach der Abfassung publiziert.

Das Originalmanuskript hatte der ehemalige Journalist und Verleger Hans-Joachim Griephan, Besitzer des Fritz Reuter-Literaturarchivs in Berlin, zur Verfügung gestellt. Das Manuskript hatte Griephan zusammen mit anderen Autographen von Ida Hahn-Hahn 2006 und 2007 erworben.

Die Tübinger Literaturwissenschaftlerin Dr. Sabine Gruber wird am Dienstag, 1. Dezember 2015, um 18.15 Uhr in der Martinus-Bibliothek über die Reisebücher der Gräfin und besonders zu ihrer Schottlandreise sprechen. Ihr Vortrag steht unter der Überschrift „Mit Ida Hahn-Hahn unterwegs. Zum Erstdruck ihrer Schottlandreise". Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Eine Kurzbiographie über Ida Hahn-Hahn von Dr. Sabine Gruber ist gerade in dem Band „Frauen in Rheinhessen, 1816 bis heute, herausgegeben von Susanne Kern und Petra Plättner" auch beim Nünnerich-Asmus-Verlag erschienen.

Die international bekannte Bestsellerautorin Ida Hahn-Hahn bereiste 1846 Schottland. Für das daraufhin entstandene Buch fand sie im Revolutionsjahr 1848 keinen Verleger. So blieb das druckfertige Manuskript unter den fast 100 Büchern der Gräfin, die oft mehrere Auflagen erlebten, als einziges ungedruckt. Hahn-Hahn war eine für ihre Zeit sehr emanzipierte Frau, die mit großer Öffentlichkeitswirkung zum katholischen Glauben konvertierte. 1854 gründete sie in Mainz das Kloster „Vom guten Hirten", das in der Nähe der Kirche St. Stephan lag, wo sie bis zu ihrem Tod lebte, ohne selbst Mitglied des Ordens zu sein. Der Mainzer Bischof, Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1877), hatte entscheidend zu Ida Hahn-Hahns Konversion zum Katholizismus im Jahr 1850 in Berlin beigetragen. Sie war daraufhin Ketteler als ihrem geistlichen Mentor nach Mainz gefolgt, wo sie auch 1880 starb und auf dem Hauptfriedhof beerdigt wurde.

Ida Hahn-Hahn unterhielt zahlreiche Briefwechsel unter anderem mit dem Mainzer Regens und Domkapitular Christoph Moufang. Diese Briefe hatte Hinkel 2014 unter dem Titel „Ida Hahn-Hahn, ... ich hätte große Lust mit ihnen zu zanken ... Mainzer Briefe an Christoph Moufang" veröffentlicht. Mit ihren europaweiten Briefwechseln, die sie etwa mit den sächsischen Königinnen Marie und Amalie und der Erzherzogin Sophie von Österreich führte, nahm sie von Mainz aus politischen Einfluss. Die Herausgabe dieser Briefe ist für 2016 in Vorbereitung. 

Hinweise:

  • Helmut Hinkel (Hrsg.): Ida Hahn-Hahn, Mein Schottland. Nünnerich-Asmus-Verlag & Media, Mainz 2015. 184 Seiten mit 84 Abbildungen, 19,90 Euro. ISBN 978-3-945751-30-5.
  • Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr.