Flüchtlingshilfe ist wichtiger Beitrag für Zusammenhalt der Gesellschaft

Zentrale Veranstaltung zum Weltfriedenstag mit Weihbischof Bentz in Mainz-St. Bonifaz

BENTZ (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Sa. 23. Jan. 2016
Von:
tob (MBN)
Mainz. Im Umgang mit der Flüchtlingsfrage sei es notwendig, „mit konkreten Gesichtern und Geschichten in Kontakt zu kommen. Wir müssen und berühren lassen von einzelnen Schicksalen. Das ist der erste Schritt, um die Gleichgültigkeit zu überwinden, von der Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag spricht.“
BENTZ (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)

Das sagte der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, am Samstagabend, 23. Januar, bei der zentralen Veranstaltung des Bistums Mainz zum Weltfriedenstag in Mainz-St. Bonifaz. Der Weltfriedenstag (1. Januar) steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Überwinde die Gleichgültigkeit und gewinne den Frieden".

Er sei sehr dankbar dafür, „dass ein großer, starker und überzeugter Teil der Gesellschaft" nach dem Wort des Papstes handle, sagte Bentz. Die Initiativen seien oft klein und arbeiteten oft ohne eine große mediale Öffentlichkeit. „Oft stoßen sie in Lücken, wo unser gesellschaftliches System nicht greift." Und weiter: „Dies ist ein wichtiger Beitrag für den Zusammenhalt und den Frieden in unserer Gesellschaft." Er rief dazu auf, vielen Menschen in den Pfarrgemeinden, Begegnungen mit Flüchtlingen zu ermöglichen. Eine sehr positive Erfahrung für die Priesteramtskandidaten des Bistums und auch für ihn selbst seien die beiden Flüchtlingspaare, die seit vergangenem Jahr im Mainzer Priesterseminar wohnten. „Das hat unseren Blick sehr geweitet."

In seiner Predigt beim abschließenden Gottesdienst wies er darauf hin, „dass sich der Frieden nicht von selbst einstellt". Frieden brauche neben „Engagement und Mühe auch die Bereitschaft, Gleichgültigkeit zu überwinden - vor allem aber auch einen langen Atem". Und weiter: „Als Christen sind wir dazu aufgerufen, eine Kultur der Solidarität und des Mitgefühls zu leben, um die Gleichgültigkeit zu überwinden. Wir sind aufgerufen, auf die Menschen zuzugehen, die in Not sind und außerdem an Strukturen zu arbeiten, die Gerechtigkeit schaffen." Denn der Mensch dürfe nicht nur für sich selbst leben. „Wir sind als Kirche Werkzeug für die Einheit der ganzen Menschheit."

Bei der Veranstaltung zum Weltfriedenstag hatten zunächst sechs Initiativen für Flüchtlinge ihre Arbeit vorgestellt. Weihbischof Bentz bezeichnete deren Engagement als „leuchtendes Beispiel für die vom Papst geforderte Kultur des Mitgefühls und der Solidarität". Es präsentierten sich: die Ökumenische Flüchtlingshilfe Oberstadt aus Mainz, Medinetz Mainz e.V., „Save Me" aus Mainz, Werner Babach aus Nackenheim, der Flüchtlingen handwerkliche Ausbildung ermöglicht, sowie die „Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel" und eine Ausstellung zu Fluchtursachen. Veranstaltet wurde der Tag vom Dezernat Seelsorge im Bischöflichen Ordinariat in Zusammenarbeit mit dem Diözesanverband von Pax Christi und der Gemeinde St. Bonifaz.