Für das Geläute, das als Vorbild die Stadtgeläute von Frankfurt/Main und Speyer hat, wurde ein differenzierter Läuteplan ausgearbeitet. Zur Vorstellung des Stadtgeläutes fand am Donnerstag, 18. Mai, in der evangelischen Christuskirche in Mainz ein Pressegespräch statt. An dem Gespräch nahmen der Karmeliterpater Josef Kemper OCarm., Pfarrer von Mainz-St. Peter/St. Emmeran, Thomas Drescher, Diözesankirchenmusikdirektor des Bistums Mainz, Bettina Klünemann, Pfarrerin der evangelischen Christuskirche Mainz, sowie Günter Schneider, Glockensachverständiger des Bistums Mainz, teil.
Folgende Kirchen nehmen an dem Innenstadtgeläute teil: Dom St. Martin, St. Peter, St. Quintin, St. Antonius, St. Stephan, St. Ignaz, St. Bonifaz, Karmeliterkirche, Augustinerkirche (Priesterseminar), Dreikönigs-Kapelle (Maria Ward-Schule), Altmünsterkirche, Christuskirche, Lutherkirche, St. Klara-Kapelle (Kloster der Ewigen Anbetung). Die evangelische Johannis-Kirche kann sich aufgrund der derzeit laufenden Bauarbeiten nicht beteiligen.
16.30 Uhr: Vorläuten der größten Glocken von St. Peter (a°), Christuskirche (h°) und St. Bonifaz (h°)
16.35 Uhr: Anläuten aller weiteren Glocken dieser Kirchen, zusätzlich Karmeliterkirche, St. Antonius, St. Quintin, Altmünsterkirche, St. Ignaz, Lutherkirche, Augustinerkirche, St. Stephan, Dreikönigskapelle, St. Klara-Kapelle. Das Geläute des Mainzer Domes erklingt als so genanntes Kluniazenserläuten: beginnend mit den Einzelglocken von klein nach groß, dann historisches Plenum und Vollgeläute.
16.55 Uhr: Ausläuten aller Glocken außer Dom (b°), St. Stephan (d’) und St. Quintin (d’)
17.00 Uhr: Ausläuten der letzten Glocken
Die Initiative für das Innenstadtgeläute ging vom Seelsorgerat der Katholischen Kirche Mainz-City aus, die Vorbereitungen für das Geläute dauerten rund drei Jahre. Das Stadtgeläute wird nicht von einem Standort aus ganz erfassbar sein. Um dieses besondere Klangerlebnis zu erfassen, wird es anlässlich des Innenstadtgeläutes drei von Fachleuten begleitete Glockenspaziergänge geben: die Treffpunkte, jeweils um 16.20 Uhr, sind: Ernst Ludwigs-Platz am Victor-Bogen, das Standbild des heiligen Martin auf der Kupferbergterrasse und der kleine Weinberg vor der Mainzer Zitadelle. Alle Glockenspaziergänge enden am Gutenbergplatz. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling hat die Teilnahme an einem der Spaziergänge zugesagt.
Eine Vielzahl von Kirchtürmen prägt seit dem Mittelalter das Stadtbild von Mainz. Um das Jahr 1700 läuteten in der Stadt rund 150 Glocken von Kirchen, Klöstern und Kapellen. Allerdings hat sich im Lauf der vergangenen Jahrhunderte diese Zahl – vor allem durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg – stark dezimiert. So sind unter den 60 Glocken der Mainzer Innenstadt nur noch 20 historische Glocken erhalten. Die älteste Mainzer Glocke ist das „Lumpenglöckchen“ in St. Quintin, das um Jahr 1250 gegossen wurde. Die größte und tontiefste Glocke in Mainz hängt in St. Peter: die so genannte „Heilands-Glocke“ aus dem Jahr 1757.