Missio canonica an 30 Religionslehrerinnen und -lehrer verliehen

Traditioneller Sendungsgottesdienst im Mainzer Dom mit Weihbischof Bentz

Missio canonica Bentz April 2018 (c) Bistum Mainz / Matschak
Datum:
Do. 19. Apr. 2018
Von:
am (MBN)
Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz hat am Donnerstag, 19. April, die Missio canonica an 30 Religionslehrerinnen und -lehrer aller Schulformen aus dem Bistum Mainz verliehen.
Missio canonica April 2018 (c) Bistum Mainz / Matschak

Bentz, der auch Generalvikar des Bistums Mainz ist, überreichte die Urkunden bei einem Gottesdienst im Westchor des Mainzer Domes. Die Missio canonica ist die kirchliche Bevollmächtigung für Religionslehrer. Ohne diese Sendung darf kein Lehrer katholischen Religionsunterricht erteilen.

Bentz: Der Gottesfrage nicht ausweichen

In seiner Predigt ermutigte Weihbischof Bentz die Religionslehrerinnen und -lehrer, der „Gottesfrage und der Suche nach einer Antwort“ nicht auszuweichen. „Beim Suchen und Ringen um die Gottesfrage sind Sie als Religionslehrer nicht einfach nur die Experten, die von einer anderen Warte aus Antworten geben. Wir alle sind und bleiben immer gemeinsam Schüler – das heißt: Lernende im Blick auf unsere Gottesbeziehung. Wer in wirklicher Beziehung zu Gott steht, kommt mit Gott nie an ein Ende! Deshalb ist auch keiner von uns jemals mit seinem Glauben fertig“, sagte Bentz. Religionslehrer seien nicht nur „Wissensvermittler in Sachen Religion“, sondern auch „Zeugen des Glaubens“, betonte der Weihbischof. Bentz rief dazu auf, auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu hören, selbst Fragen zu stellen, der „persönlichen Fraglichkeit“ des eigenen Glaubens nicht auszuweichen und auch von den Fragen der Schüler und „den Beiträgen und Perspektiven der jungen Menschen“ zu lernen.

„Wie kann ich heute von Gott reden“

Die Gottesfrage sei und bleibe der „entscheidende Schlüssel“, um mit jungen Menschen über die Sinnsuche und spirituelle Sehnsucht zu sprechen und den Zugang zum Glauben der Kirche zu finden. Bentz betonte: „Welches Bild von Gott haben junge Menschen? Wie vage und abstrakt, aber auch wie anfällig ist dieses Gottesbild? Wie schwer fällt es jungen Menschen tatsächlich, an einen konkreten, personalen Gott zu glauben? Einen Gott, der mich anspricht und mich meint, und den ich ansprechen und ihn meinen kann, der nicht nur allgemein über allem schwebt, sondern konkret in der Geschichte durch alle Zeiten hindurch wirkt und damit auch in mein persönliches Leben hineinwirkt und es fügt?“ Und weiter: „Gerade deswegen brauchen heute Religionslehrerinnen und Religionslehrer den Mut, immer und immer wieder nicht nur die gesellschaftlich-soziale und ethische Dimension des christlichen Glaubens und seine Aufgabe in einer säkularen Gesellschaft zu bedenken, sondern sich immer auch mit der Frage auseinanderzusetzen: Wie kann ich heute von Gott reden?“

Im Rahmen der Missio-Verleihung sprechen die Kandidaten zunächst gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Anschließend fragt der Bischof die Kandidaten: „Sind Sie bereit, die Botschaft der Kirche im Religionsunterricht zu lehren und sie im Leben zu bezeugen?“ Auf die Antwort „Wir sind dazu bereit!“ entgegnet er schließlich: „Ich sende Sie!“ Danach überreicht der Bischof den Kandidaten die Urkunde mit ihrer Missio canonica.

Die Eucharistiefeier war Abschluss einer Tagung des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bistum Mainz mit den Religionslehrern, die von Mittwoch, 18., bis Donnerstag, 19. April, im Erbacher Hof in Mainz stattfand. Die Tagung, an der auch die Dezernentin für Schulen und Hochschulen der Diözese, Ordinariatsdirektorin Dr. Gertrud Pollak, teilnahm, widmete sich verschiedenen Aspekten der Aufgaben eines Religionslehrers. Darüber hinaus bot die Tagung die Möglichkeit, die Ansprechpartner im Bischöflichen Ordi-nariat kennenzulernen.