„Redet wenig, handelt dafür umso mehr!“

Zweite Katechese von Weihbischof Bentz auf dem Weltjugendtag in Krakau

Datum:
Fr. 29. Juli 2016
Von:
Alexander Matschak
Krakau. Der Mainzer Weihbischof, Dr. Udo Markus Bentz, hat dazu aufgerufen, „die Wahrheit der Barmherzigkeit Gottes mit Taten“ zu verkünden: „Worte über die Barmherzigkeit gibt es viele. Sie sind ohne Taten hohl und leer“.

Und weiter: „Die gelebte Barmherzigkeit ist in einer Zeit, in der es religiöse Rede und Verkündigung so schwer haben, die erste und eigentliche Verkündigung und Predigt der Kirche, die in die Gesellschaft hineinwirken will." Ein „Werkzeug der Barmherzigkeit" zu sein heiße: „Redet wenig, handelt dafür umso mehr!". Der Weihbischof äußerte sich bei seiner zweiten Katechese beim Weltjugendtag im polnischen Krakau am Freitag, 29. Juli. Bentz sprach vor Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Bistümern Limburg, Trier, Essen und Münster; seine Katechese stand unter der Überschrift: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deiner Barmherzigkeit". Am Mittwoch, 27. Juli, hatte der Weihbischof vor jungen Menschen aus dem Bistum Mainz eine Katechese gehalten.

Weiter sagte Bentz, dass ohne die Werke der Barmherzigkeit „unsere Gesellschaft ärmer" wäre: „Ohne solche oft ganz verborgen gelebte Barmherzigkeit von Menschen wäre viele Not nicht zu wenden. Solche Werke der Barmherzigkeit sind durch nichts zu bezahlen und mit keinem Geld aufzuwiegen." Es brauche „eine Kultur der Barmherzigkeit" sowie eine „Wertschätzung solcher Barmherzigkeit": „Wie arm wären wir ohne sie." Der Weihbischof betonte: „Christentum, unser Glaube an Jesus Christus, ist aber nicht die moralische Anstrengung und ethische Höchstleistung. Christlicher Glaube ist nicht zuerst Gebot und Verbot. Christliches Leben ist immer und zuallererst die liebende Antwort unsererseits auf die zuvorkommende, barmherzige Liebe Gottes uns gegenüber."

Zudem setze Barmherzigkeit voraus, wahrzunehmen, was anderen fehlt: „Ein Werkzeug der Barmherzigkeit zu sein, heißt also: Immer den anderen im Blick haben." Und weiter: „Ein Werk der Barmherzigkeit ist immer eine echte Tat der Freiheit. Dass jemand barm-herzig an mir handelt, kann ich nicht erzwingen. Ich habe kein Recht darauf. Ein Werk der Barmherzigkeit ist tatsächlich eine innere, freie Gabe der Liebe. Und Liebe lässt sich nicht erzwingen. Das aber macht das Werk der Barmherzigkeit so wertvoll: Es ist etwas zutiefst wirklich Personales, wenn ich aus Barmherzigkeit handele."

Am kommenden Sonntag, 31. Juli, geht der 31. Weltjugendtag in Krakau mit einem Ab-schlussgottesdienst mit Papst Franziskus zu Ende. An dem Gottesdienst werden neben Weihbischof Bentz auch die rund 250 jungen Erwachsenen aus dem Bistum Mainz teil-nehmen.

Hinweise:

• Die Gruppe des BJA berichtet auf ihrer Facebook-Seite über ihre Erlebnisse in Polen: www.facebook.com/wjtbistummainz

• Weitere Informationen zum Weltjugendtag auf der Internetseite www.wjt.de