„Sie geben ein öffentliches Zeichen des Glaubens“

Misereor-Hungertuchwallfahrt machte Station im Bistum Mainz

Hungertuchwallfahrer Gruppenbild (c) Bistum Mainz / Matschak
Datum:
Fr. 3. März 2017
Von:
am (MBN)
Der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz hat rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hungertuchwallfahrt des katholischen Hilfswerkes Misereor in Mainz begrüßt.
Hungertuchwallfahrt Misereor-Gast (c) Bistum Mainz / Matschak

"Ich freue mich, dass der Weg der Wallfahrt durch das Bistum Mainz führt und wir durch das Zeichen dieser Wallfahrt bereichert werden. Es ist gut, dass Sie unterwegs sind, denn Sie geben ein öffentliches Zeichen des Glaubens“, sagte der Weihbischof. Die Begegnung fand am Donnerstag, 2. März, im Mainzer Priesterseminar statt. Die Wallfahrer waren am Aschermittwoch, 1. März, in den Pfarreienverbund Münster/Eppertshausen gekommen. In Eppertshausen fand am Abend in der Kirche St. Sebastian ein Aschermittwochsgottesdienst mit dem Hungertuch statt. Nach Stationen in Langen und Rüsselsheim kamen die Wallfahrer dann am Donnerstagvormittag nach Mainz. Nach dem Termin führte der Weg die Wallfahrer weiter nach Ingelheim und Bingen. 

In Mainz traf Bentz mit zwei Wallfahrtsgruppen zusammen. An dem Treffen nahm auch Fatimata Valéa Diallo aus Burkina Faso teil. Als diesjähriger Gast des Hilfswerkes Misereor tauschte sie sich mit dem Weihbischof und den Wallfahrern über das Thema „Verantwortungsvolle Milchpolitik“ aus. Sie stellte unter anderem die Arbeit der Misereor-Partnerorganisation PASMEP in Burkina-Faso vor, die insbesondere die traditionellen Viehhirten der Peulh unterstützt. Die Peulh betreiben zu großen Teilen die Tierhaltung in Burkina Faso, seien eine der großen ethnischen Gruppen Westafrikas, hätten jedoch kaum Fürsprecher. Ein entscheidender Grund dafür sei ihre mobile Lebensweise, denn bis heute seien viele Peulh Halbnomaden, die einen Teil des Jahres sesshaft sind und ansonsten mit ihren Tieren umherziehen, sagte Diallo. Aufgrund der rasant wachsenden Bevölkerung in Westafrika führe das immer häufiger zu Konflikten um die knappen Ressourcen in dem afrikanischen Land. So unterstützt PASMEP die Peulh bei der Verbesserung der Produktion und Vermarktung ihrer Milch. Diallo berichtete unter anderem über das Dorf Tambolo, wo im Mai 2015 beispielsweise eine Minimolkerei eingeweiht wurde. 

Hungertuchwallfahrt gibt es seit 1986

Seit 1986 machen sich Wallfahrerinnen und Wallfahrer vor Beginn der Fastenzeit mit dem Misereor-Hungertuch auf den Weg und tragen es zum Eröffnungsort der Fastenaktion. In diesem Jahr startete die Wallfahrt am Dienstag, 28. Februar, in Würzburg; für Samstag, 4. März, ist die Ankunft in Trier geplant, wo am Sonntag, 5. März, die diesjährige Misereor-Fastenaktion eröffnet wird. Sie steht unter dem Leitwort „Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen“ und rückt insbesondere Menschen in den Mittelpunkt, die in Burkina Faso, am Rande der Sahelzone, leben.

Die etwa 300 Kilometer lange Strecke zwischen Würzburg und Trier bewältigen die Wallfahrer in vier Gruppen abwechselnd, sie gehen bei Tag und Nacht, auch bei winterlichen Temperaturen, Schnee und Eis. Unterwegs kehren sie in Pfarrgemeinden ein und erhalten Unterkunft und Verpflegung. Die Hungertuchwallfahrer gehen den Weg in Stille oder im Gespräch. Unterwegs halten sie inne für spirituelle Impulse. In den gastgebenden Gemeinden, Schulen, Kindergärten und Eine-Welt-Kreisen erzählen sie von den Nöten, aber auch von den Hoffnungen von Menschen, die in Armut leben.

Hungertuch zentraler Bestandteil der Fastenaktion 

Das Misereor-Hungertuch ist ein zentraler Bestandteil der Fastenaktion des katholischen Hilfswerkes. Es wurde in diesem Jahr von dem nigerianischen Künstler Chidi Kwubiri gestaltet und trägt den Titel „Ich bin, weil du bist“ – ein afrikanisches Sprichwort. Jedes Jahr verwenden Pfarrgemeinden und Schulen die Szenen des Hungertuches, um sich in der Fastenzeit und darüber hinaus mit Themen der sozialen Gerechtigkeit auseinanderzusetzen. 

Hinweis: Weitere Informationen auch im Internet unter www.hungertuchwallfahrt.de und unter www.misereor.de. Ansprechpartner sind Elke Hildebrand (Misereor), Telefon:  0241/442540, sowie Alois Bauer (Bistum Mainz), Telefon: 06131/253263.

Hungertuchwallfahrt Misereor (c) Bistum Mainz / Matschak