„Tag der offenen Tür“ in der Mainzer Martinus-Bibliothek (11.11.)

Sanierung für 1,5 Millionen Euro abgeschlossen / Ausstellung über den heiligen Martin

heiliger Martin (c) Bistum Mainz / Matschak
Datum:
Fr. 3. Nov. 2017
Von:
tob (MBN)
Mainz. Mit einem „Tag der offenen Tür“ feiert die Mainzer Martinus-Bibliothek, die wissenschaftliche Diözesanbibliothek des Bistums Mainz, am Samstag, 11. November, ihre Wiedereröffnung. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Altbau der Martinus-Bibliothek in der Grebenstraße von Grund auf saniert worden.

Das Bistum Mainz hat für die Baumaßnahme rund 1,5 Millionen Euro investiert. „Die Diözese setzt damit ein klares Zeichen für die Zukunftssicherung der Bibliothek und leistet einen Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes des Bistums und der Stadt Mainz“, hebt der Regens des Mainzer Priesterseminars, Dr. Tonke Dennebaum, hervor. „Wichtige Zeugnisse des christlichen Lebens aus Vergangenheit und Gegenwart sind jetzt neu und besser zugänglich als zuvor.“ 

Aus Anlass der Einweihung findet am Samstag, 11. November, dem Patronatstag der Bibliothek, eine Segnung der Räumlichkeiten durch den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf statt. Wegen des begrenzten Raumes können daran nur geladene Gäste teilnehmen. Die Bibliothek lädt jedoch direkt im Anschluss - von 15.00 bis 18.00 Uhr - alle Interessierten zu einem „Tag der offenen Tür“ mit Führungen, Kurzvorträgen und einer Ausstellung ein. Vorgesehen sind Führungen durch die neue Martinsausstellung (15.30 und 17.30 Uhr) mit PD Dr. Christoph Nebgen vom Institut für Mainzer Kirchengeschichte sowie Führungen durch die neu gestalteten Räume mit Diplom-Bibliothekarin Martina Pauly (15.30 und 16.30 Uhr). Außerdem steht ein Kurzvortrag von Bibliotheksdirektor Dr. Helmut Hinkel über die 355-jährige Geschichte der Bibliothek (16.30 Uhr) auf dem Programm.

Umfassende Sanierung

Bei der umfassenden Sanierung wurde die Ausleihe restauriert und teilweise neu möbliert. Alle öffentlich zugänglichen Bereiche vom Eingangs- und Garderobenbereich bis zum Lese-saal wurden renoviert und im Erdgeschoss ein 70 Quadratmeter großer, heller Ausstellungsraum geschaffen. Neu eingerichtet ist die so genannte Würdtweinische Bibliothek, ein Seminarraum im Erdgeschoss, wo Veranstaltungen mit oder zu Beständen der Bibliothek durchgeführt werden können. 

Bei der umfassenden Sanierung wurden die historischen Elemente der Ausleihe restauriert  und neue Möbel und Einbauten hierzu in Bezug gesetzt. Im Erdgeschoss wurde ein 70 Quadratmeter großer, heller Ausstellungsraum neu geschaffen und damit auch ein großzügiger Eingangs- und Garderobenbereich gestaltet. Die so genannte Würdtweinische Bibliothek wurde mit einer Büchergalerie neu gestaltet und als ein Seminarraum nutzbar gemacht. Hier können Veranstaltungen mit oder zu Beständen der Bibliothek durchgeführt werden. Durch die Sanierung ist künftig auch ein barrierefreier Zugang zur Bibliothek möglich. Die Büros und Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden renoviert, die Vortragstechnik auf den aktuellen Stand gebracht, die Haustechnik erneuert und das Gebäude nach modernsten Brandschutzrichtlinien ertüchtigt.

Ausstellung über den heiligen Martin (bis 3.2.2018)

Anlässlich der Einweihung zeigt die Martinus-Bibliothek die Ausstellung „(Sankt) Martin. Der Mainzer Kirche Schutzpatron im Wandel der Zeit“. Die Kabinettausstellung möchte zum einen den zahlreichen historischen Verbindungen zwischen Mainz und Martin und ihren religiösen und allgemein kulturellen Auswirkungen durch die Zeiten nachgehen. Zum anderen aber - und deshalb wurde im Titel der Ausstellung das Wörtchen Sankt eingeklammert - soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie aus ganz unterschiedlichen Gründen das historisch verbürgte Wissen über Martin und die Zusammenhänge, in die er in späteren Epochen gestellt wurde, manchmal in einem gewissen Spannungsverhältnis zueinander stehen. Der Heilige und vor allem die Darstellung der berühmten Mantelteilung erhielten neben ihrer religiösen Bedeutung die Funktion eines identitätsstiftenden Symbols. Deswegen ist er bis heute im Mainzer Stadtbild und darüber hinaus in ehemals „Mainzer Gebieten“ häufig zu sehen. Neben zahlreichen Exponaten aus der Martinus-Bibliothek und Leihgaben aus dem Dom- und Diözesanmuseum sind unter anderem auch zwei gusseiserne Kanaldeckel aus Bingen und Aschaffenburg und ein Starkbier namens „Martinator“ aus Lahnstein in der Ausstellung zu sehen. 

PD Dr. Christoph Nebgen vom Institut für Mainzer Kirchengeschichte hat die Ausstellung kuratiert. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Freitagabend, 10. November, um 18.15 Uhr wird er den Einführungsvortrag dazu halten. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Bibliothek - bei freiem Eintritt - zu sehen und wird bis zum 3. Februar 2018 gezeigt. 

Die Martinus-Bibliothek

Die Martinus-Bibliothek ist die wissenschaftliche Diözesanbibliothek des Bistums Mainz und im Bischöflichen Priesterseminar beheimatet. Mit ihrer über 350-jährigen Tradition ist sie die älteste der heute noch bestehenden Mainzer Bibliotheken und steht Fachwissenschaftlern, aber auch Studierenden und allen Interessierten offen. Die Bibliothek verfügt über mehr als 300.000 Bände aus Theologie, Ethik, Philosophie und Kirchengeschichte, vor allem des Mainzer Raums. Hervorzuheben ist der bemerkenswerte Altbestand von 270 zum Teil mittelalterlichen Handschriften, etwa 300 Handschriften-Fragmenten sowie 1.000 Inkunabeln, also Büchern oder einzelnen Blättern, die zwischen der Fertigstellung der Gutenberg-Bibel im Jahr 1454 und dem Jahr 1500 mit beweglichen Lettern gedruckt worden sind. 

Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Telefon: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr