Mein Gott, mein Gott,
warum hast Du mich verlassen,
warum bleibst Du fern meinem Hilferuf und meinem Schreien?!
"Mein Gott" rufe ich bei Tag, und Du antwortest nicht;
selbst nicht in der Nacht, ich finde keine Ruh'.
Du aber bist der Heilige, der thront über Israels Lobgesängen.
Auf Dich haben unsere Väter vertraut und Du hast sie errettet.
Ich aber, ein Wurm bin ich, und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet.
Alle, die mich sehen, verspotten mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: "Wälze er es auf den Herrn!" "Der lässt ihn entrinnen;
errettet ihn, denn er hat ja Gefallen an ihm."
HERR, nie bleibe fern von mir, denn nahe ist die Bedrängnis
und kein Helfer ist da.
Wie Wasser bin ich hingeschüttet, alle meine Knochen wollen sich von mir trennen.
Weich wie Wachs ist mein Herz geworden, zerschmolzen ist es in meiner Brust,
trocken wie eine Scherbe ist meine Kraft, meine Zunge klebt an meinem Gaumen.
Du bettest mich in Todesstaub.
Du aber, o HERR, bleibe mir nicht fern;
Du meine Stärke, eile und stehe mir bei
mit Deiner Hilfe.
(Aus Psalm 22 nach Martin Buber)
Was könnten wir diesem letzten Gebet Jesu hinzufügen?
Wie erklären, was auf Golgatha geschehen ist: Brauchte Gott solche Grausamkeit um uns zu erlösen?
Wie erklären, warum Menschen einen Unschuldigen derart zurichten – damals wie heute?
Halten wir in diesen Tagen schweigend aus, was geschehen ist: Ohne den Versuch, es „zerklären“, um es für uns besser händelbar zu machen. Vielleicht finden wir in unserer tiefsten Ohnmacht die Tür zum neuen Leben.
In den Kar- und Ostertagen pausiert die KHG mit einem Großteil der Studierenden. Die „daheimgebliebenen“ KHGler treffen sich zur Feier der Gottesdienste in St. Ludwig.
Ab Dienstag sind wir wieder wie gewohnt am Start, mit einer Neuerung: Das Morgengebet am Freitag findet ab April im Keller des Wohnheims (Feldbergstr. 32) statt.
Wir wünschen Euch gesegnete Kar- und Ostertage
Für das Team der KHG Maike Jakob