Kurz vor dem Europäischen Tag gegen Menschenhandel am 18.10.2023 hat die örtliche Gruppe von International Justice Mission (IJM) erfolgreich ihre Benefiz-Ausstellung "Make me visible" eröffnet. Die Ausstellung ist noch bis 11. Dezember 2024 im The Good Coffee, Steingasse 24, Mainz, zu sehen.
Sie zeigt die bewegenden Geschichten dreier Frauen, die durch IJM aus moderner Sklaverei befreit werden konnten. Varalakshmi, Esther und Thaiyamma sind heute selbst Aktivistinnen und schützen Menschen vor Ausbeutung. Die ausdrucksstarken Fotografien machen ihre Geschichten sichtbar und zeigen, warum es auch weiterhin wichtig ist, weltweit für die Rechte und die Freiheit von Menschen einzutreten. Dass Sklaverei heute noch exisitiert ist unglaublich, doch bittere Realität für mehr als 60 Millionen Menschen weltweit. Niemals zuvor in der Geschichte waren es so viele - und ihre Zahl nimmt durch andauernde Krisen weiter zu. 80€ kostet ein Mensch ein Sklaverei. So wenig wie nie zuvor.
Moderne Sklaverei betrifft eine Vielzahl von Branchen, darunter die Textilindustrie, den Bergbau, die Landwirtschaft und Fischerei sowie den Dienstleistungssektor - hier insbesondere im Kontext sexueller Ausbeutung. Besonders betroffen sind alle Formen elektronischer Geräte - von der Rohstoffgewinnung über die Produktion in Fabriken bis hin zur Verschrottung. Moderne Sklaverei existiert nicht nur in weit entfernten Ländern, sondern es besteht eine Verbindung zu unserem Konsumverhalten in Deutschland. Oftmals ist uns nicht bewusst, dass die Produkte, die wir täglich nutzen, unter Bedingungen hergestellt werden, die moderne Sklaverei beinhalten. Fast 28 Millionen Menschen sind gefangen in Arbeitssklaverei. Unternehmen generieren daraus jährlich Milliarden-Profite. Dies kann beispielsweise bei der Herstellung von Kleidung, Elektronik oder Lebensmitteln der Fall sein. Deutschland gehört weltweit unter den drei Ländern, die am meisten Produkte einführen, deren Liefer- und Produktionsketten von Sklaverei betroffen sein können. Daraus erwächst Verantwortung in Politik und Gesellschaft - für fairen und nachhaltigen Konsum und für transparente Lieferketten. Hierauf macht die Ausstellung "Make me visible" aufmerksam.
IJM ist eine international tätige Menschenrechtsorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen in Armut vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen. Dies wird erreicht, indem Betroffene gerettet, Täter:innen überführt, Nachsorge für Überlebende sichergestellt und das Justizsystem vor Ort gestärkt wird. Insgesamt konnten durch die Arbeit von IJM bereits 85.000 Menschen aus Sklaverei und Unterdrückung befreit und 5.700 Täte:rinnen verurteilt werden. Mehr zur wichtigen Arbeit von IJM ist auf der Website zu finden: https://ijm-deutschland.de/unsere-arbeit; Sklavenfrei (ijm-deutschland.de).
Die Vernissage wurde durch die musikalische Untermalung mit eigenen Songs der Singer-Songwriterin Lucy Güting zu einem besonderen Erlebnis. Unterstützt wird die Ausstellung vom The Good Coffee und der Geschäftsstelle Weltkirche des Bistums Mainz.