Weltmissionssonntag 2022

"Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben"

WMS 2022 (c) missio
WMS 2022
Datum:
Do. 1. Sep. 2022
Von:
Dr. Eva Baillie

Christsein in der Großstadt am Beispiel Nairobis

Die missio-Aktion zum Weltmissionssonntag am 23. Oktober 2022 nimmt die Herausforderungen für die Kirche infolge von Abwanderung und Urbanisierung in Kenia in den Blick. Mit etwa 7,5 Millionen Einwohnern im Großraum steht die rasend wachsende ostafrikanische Metropole Nairobi an der Schwelle zur Megacity. Täglich strömen Menschen aus dem Umland in die Stadt, in der Hoffnung auf Arbeit und eine bessere Zukunft. Rund 60 Prozent der Stadtbevölkerung Nairobis leben in mehreren großen Slums auf nur sechs Prozent der Stadtfläche. Darum räumt die kenianische Bischofskonferenz der Bildung kleiner christlicher Gemeinschaften seit Jahren eine pastorale Priorität ein.

Weltmissionssonntag am 23. Oktober 2022

Die missio-Aktion 2022 steht unter dem Leitwort „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“ aus dem 29. Kapitel des Jeremiabuchs. Der Brief des Propheten an die Exilierten in Babylonien erzählt davon, dass in der Fremde etwas Neues entstehen kann, dass auch unter schwierigen Bedingungen neue Formen entstehen können, den Glauben zu leben.

Gast im Bistum Mainz: Paula Kidakwa 10. - 14. Oktober

Paula Kidakwa (c) missio
Paula Kidakwa

PAULA KIDAKWA

Die Mentorin der Jugend

Gemeinschaft ist für Paula Kidakwa ein Schlüsselwort. Für die Laienmissionarin sind alle Gläubigen „im Geist des synodalen Prozesses zur Gemeinschaft und zur Teilnahme an der Mission aufgerufen“. Sie selbst folgt mit vollster Überzeugung diesem Ruf, indem sie sich den Yarumal Missionaries Kenya angeschlossen hat. Als engagierte Freiwillige liegen ihr vor allem Projekte mit jungen Menschen am Herzen. Im Moment arbeitet sie in Kibera, einem Slum im Südwesten Nairobis, mit Mädchen aus Samburu County, die in Kenias Hauptstadt eine weiterführende Ausbildung bekommen. Paula Kidakwa fungiert als Mentorin für die jungen Frauen, steht ihnen mit Ratschlägen zur Seite und stellt sicher, dass sie gut versorgt sind. „Wenn man sich die derzeitige Realität ansieht, fehlt es vielen Jugendlichen an Mentoren, Vorbildern und Orientierung,“ stellt die 37-Jährige fest. Sie glaubt, dass sich eine gelungene Pastoral auf junge Menschen konzentrieren und deren Talente fördern solle. Nur dann könne sich die Zukunft der Jugendlichen zum Besseren verändern.

„Der Austausch, die Gemeinschaft, die Liebe und die Sorge füreinander haben eine Schlüsselrolle bei der Stärkung des Glaubens vieler Christen in Nairobi gespielt.“

Paula Kidakwa

An die jungen Leute erst einmal heranzukommen, ist aber gar nicht so leicht. „Das Leben in einer Großstadt wie Nairobi ist schnelllebig und bietet viele Aktivitäten. Erwachsene scheinen immer einen vollen Terminkalender zu haben, während junge Menschen mit Schule und sozialen Medien beschäftigt sind“, sagt Paula Kidakwa. Demgegenüber erscheine die Kirche weniger interessant. Die Laienmissionarin hat für sich selbst einen Weg gefunden, sich trotz der Verpflichtungen in der Arbeit und im Studium für die Pastoral zu engagieren. Sie arbeitete bereits als Geschäftsstellenleiterin einer Bank, machte ihren Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und befindet sich gerade in ihrem Masterstudium im Fach Entwicklungsstudien. In ihrer Tätigkeit bei den Yarumal Missionaries scheint sie einen Ausgleich gefunden zu haben. Und eine Möglichkeit, ihre Mission umzusetzen, junge Talente zu fördern und damit im christlichen Sinne der Gemeinschaft zu dienen.