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KEB Südhessen - Zwischen den Zeilen:Lektürewerkstatt Tierethik – Grundlagentexte und Perspektiven

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Wie denken wir über Tiere, und welche Vorstellungen prägen unser Bild von ihnen? Moderne tierethische Ansätze laden dazu ein, diese Sichtweisen neu zu bedenken. Der Lesekreis erschließt zentrale Texte der Tierethik und eröffnet Raum, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen – offen, dialogisch und mit Raum für eigene Fragen und Entdeckungen.
Datum:
Montag, 9. Februar 2026 19:00 - Montag, 9. November 2026 20:30
Von:
Sebastian Knapp, Dozent am Institut für Theologische Zoologie und Bildungsreferent der KEB Südhessen
Ort:
Haus Dornbusch
Mozartstraße 29
64646 Heppenheim

Die Lektürewerkstatt lädt dazu ein, zentrale tierethische Ansätze gemeinsam zu erkunden. Mit dem Sammelband „Tierethik. Grundlagentexte“ (hg. Friederike Schmitz, Suhrkamp 2014) nähern wir uns Monat für Monat einem Text und diskutieren, wie verschiedene Positionen unser Verständnis von Tieren und unserem Zusammenleben prägen.

Jeder Termin beginnt mit einem kurzen Input zum/zur Autor:in sowie einer Einordnung in die ethische Tradition. Anschließend lesen wir ausgewählte Passagen und kommen darüber ins Gespräch. Vorkenntnisse sind nicht nötig, nur die Freude am gemeinsamen Nachdenken. Die Treffen bieten Raum für Fragen, eigene Sichtweisen und lebendige Gespräche. Ein Exemplar des Buches kann hilfreich sein, ist aber nicht erforderlich. Auch eine Teilnahme an einzelnen Terminen ist jederzeit möglich.

Kommen Sie mit auf eine anregende Entdeckungsreise und betrachten Sie unser Verhältnis zu Tieren mit neuen Augen. Die Veranstaltungen sind einzeln oder als Reihe buchbar.

Teilnahmebeitrag für die gesamte Reihe: 45,00 € (einzelne Veranstaltungen je 6,00 €)

Montag, 9. Februar 2026, 19:00 – 20:30 Uhr: Einführung in die Tierethik (Schmitz)

Zum Auftakt der Lektürewerkstatt nähern wir uns grundlegenden Fragen der Tierethik. Der Einführungstext von Friederike Schmitz stellt zentrale Begriffe, Positionen und Konfliktlinien vor und zeigt, warum Tierethik ein zentrales Feld moderner Ethik ist. Wir schaffen eine gemeinsame Basis für die weitere Lektüre und den Austausch.

Montag, 9. März 2026, 19:00 - 20:30 Uhr: Utilitaristische Tierethik (Peter Singer)

Peter Singer gilt als prägende Stimme der modernen Tierethik. Sein Text führt in das utilitaristische Denken ein und erklärt, warum Leidvermeidung und gleiche Berücksichtigung der Interessen aller empfindungsfähigen Wesen zentral sind. Wir diskutieren das Argument des Speziesismus und fragen, wie Singers Ansatz unser moralisches Verständnis herausfordert.

Montag, 13. April 2026, 19:00 - 20:30 Uhr: Rechtebasierte Tierethik (Tom Regan)

Tom Regan entwickelt eine Rechteethik, in der Tiere als „Subjekte eines Lebens“ gelten und damit einen eigenen moralischen Anspruch besitzen. Wir betrachten sein Verständnis von inhärentem Wert und moralischer Würde und diskutieren, wie sich Rechteansätze von nutzenorientierten Modellen unterscheiden.

Montag, 11. Mai 2026, 19:00 - 20:30 Uhr: Moralisch relevante Unterschiede? (Evelyn Pluhar)

Evelyn Pluhar prüft kritisch, ob verbreitete Argumente tatsächlich einen moralisch relevanten Unterschied zwischen Menschen und tierlichen Nicht-Personen begründen können. Wir analysieren ihre Überlegungen zu Grenzziehungen, betrachten typische Begründungsversuche und diskutieren, warum viele davon ins Wanken geraten.

Montag, 8. Juni 2026, 19:00 - 20:30 Uhr: Gleiche Berücksichtigung und ungleicher moralischer Status (David DeGrazia)

David DeGrazia zeigt, wie sich gleiche moralische Berücksichtigung mit einem ungleichen moralischen Status vereinbaren lässt. Wir diskutieren sein Modell, in dem alle empfindungsfähigen Wesen zählen, moralischer Status jedoch graduell variieren kann. Der Text eröffnet eine differenzierte Sicht auf Gleichheit, Wert und Verantwortung gegenüber Tieren.

Montag, 10. August 2026, 19:00 - 20:30 Uhr: Empfindungsfähigkeit, ernst genommen (Gary L. Francione)

Gary Francione argumentiert, dass Empfindungsfähigkeit das zentrale Kriterium für moralischen Status ist. Von diesem Grundsatz leitet er umfassende Tierrechte ab und kritisiert Reformansätze als inkonsequent. Wir diskutieren seinen abolitionistischen Ansatz und die Herausforderung, die er für gängige Positionen der Tierethik darstellt.

Montag, 14. September 2026, 19:00 – 20:30 Uhr: Gerechtigkeit für nichtmenschliche Tiere (Martha Nussbaum)

Martha Nussbaum überträgt ihren Fähigkeitsansatz auf Tiere und entwickelt eine Theorie der Gerechtigkeit, die verschiedene Arten in ihren eigenen Bedürfnissen ernst nimmt. Wir diskutieren, welche grundlegenden Fähigkeiten für ein gutes tierliches Leben zentral sind und wie politische und gesellschaftliche Strukturen diese unterstützen können.

Montag, 12. Oktober 2026, 19:00 – 20:30 Uhr: Warum Tiere moralisch nicht zählen (Peter Carruthers)

Peter Carruthers vertritt einen kontraktualistischen Ansatz, in dem Tiere keinen direkten moralischen Status besitzen. Wir untersuchen seine Begründung des moralischen Ausschlusses, diskutieren die Rolle indirekter Pflichten und fragen, welche Konsequenzen sich aus seiner Sicht für unser Verhalten gegenüber Tieren ergeben.

Montag, 9. November 2026, 19:00 – 20:30 Uhr: Mit Tieren interagieren: Ein kantianischer Ansatz (Christine Korsgaard)

Christine Korsgaard entwickelt eine kantianische Perspektive, in der Tiere als „Zwecke für sich selbst“ gelten und damit direkte moralische Ansprüche besitzen. Wir untersuchen ihre Argumentation zu Autonomie, praktischer Vernunft und Würde und diskutieren, wie sich kantisches Denken für die Tierethik neu interpretieren lässt.

Es gibt noch freie Plätze

Anmeldung 

Lektürewerkstatt Tierethik – Grundlagentexte und Perspektiven 

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