Das mangelnde Licht

von Nino Haratischwili

haratischwili_das mangelnde licht (c) Frankfurter Verlagsanstalt
haratischwili_das mangelnde licht
Datum:
Fr. 24. Mai 2024
Von:
Eva Kessler

Wer Haratischwili mag, keine Angst vor vielen Buchseiten hat und sich bezaubern lassen will, muss dieses Buch unbedingt lesen.

Das mangelnde Licht erzählt die Geschichte von vier Freundinnen in Tbilis (Tiflis), der Hauptstadt Georgiens.

Erzählt wird im Rückblick. Die Hauptperson Keto besucht 2019 eine Fotoausstellung in Brüssel zu Ehren ihrer toten Freundin Dina. Die Bilder sind eine Rückschau auf ihr Leben und das ihrer engsten drei Freundinnen. Zugleich zeigt sie ein Stück Geschichte von Georgien.

Die freiheitshungrige Dina, die kluge Außenseiterin Ira, die romantische Nene, Nichte des mächtigsten Kriminellen der Stadt, und die sensible Keto – sind lange Zeit ein unzertrennliches Kleeblatt. Gemeinsam erleben sie die Kindheit und Schulzeit in einer Zeit des politischen Umbruchs im Land. Anfang der 90er Jahre kämpft das Volk um seine Unabhängigkeit von Russland, in Zeiten von Massendemonstrationen, Stromausfällen, Kälte, Unruhe und wirtschaftlicher Not wachsen die Mädchen zu Teenagern heran.

All dem totzt ihre Freundschaft, bis ein unverzeihlicher Verrat und ein tragischer Tod sie schließlich doch auseinandersprengt.

Die Autorin ist fantastisch, sprach gewaltig - „Tolstois Nachfolgerin".

Das Buch hat mich mitgerissen, nach „Das achte Leben (für Brilka)“ ein weiteres Meisterwerk von Haratischwilli. Tipp: Am besten lesen, wenn man dran bleiben kann.

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