Marschlande

Die Protagonistin Britta lebt im Hier und Jetzt. Ein schickes Haus im Hamburger Umland, verheiratet, zwei Kinder. Doch sie ist überhaupt nicht glücklich. Schließlich wollte sie nicht umziehen. Sie wollte das große Haus nicht. Und auch die beiden Kids können sich nicht an die neue Umgebung gewöhnen. Ständig gibt es schlechte Laune. In ihrer freien Zeit schaut sie sich um und beschäftigt sich schließlich mit der Geschichte des Hamburger Marschlandes und trifft auf das Schicksal von Abelke Bleken.

Abelke lebte im Jahr 1580. Alleinstehend bewirtschaftete sie einen großen Hof mit Tieren. Und sie lebte sehr vorausschauend. Dank ihrer guten Vorplanung kam sie bei dem verheerenden Unwetter, das viele Opfer und Existenzen forderte, relativ glimpflich davon. Doch das bescherte ihr viele Neider. Sie verlor alles. Man nahm ihr die Existenz. Zum Schluss sogar ihr Leben. Denn sie wurde als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

An beiden Schicksalen lässt sich wunderbar ablesen, wie klein die Entwicklungsschritte in Sachen Feminismus sind. Ein sehr lesenswertes und gut recherchiertes Buch in einem wunderbar leicht zu lesenden Schreibstil verfasst.

Es ist das zweite Buch der Autorin nach ihrem Erfolg mit „Bergland“

Empfohlen von Jasmin Posselmann