Bald feiern wir Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Wir feiern, dass Gott uns Kraft schickt, Mut macht und uns auf unserem Weg durch die Zeit zur Seite steht. Deshalb wird der Heilige Geist auch Mutmacher-Geist genannt. Genau den brauchen wir in einer Zeit, in der der Kirche ein eisiger Wind entgegenweht.
Ein neues Pfingsten kann auch heute werden, wenn wir Christen uns besinnen auf die uns zuteil gewordenen Gaben des Heiligen Geistes. Eine der wichtigen Botschaften des Pfingstfestes lautet: „Du bist begabt! Dein Leben ist dir gegeben als ein großes Geschenk, mit den „Gnadengaben“, griechisch: „Charismen“, die du mitbekommen hast.“ Pfingsten ist die Ermutigung: „Entdecke und traue deinen Begabungen. Lass dich nicht von dem irritieren, was du alles nicht kannst. Suche nach den Charismen, die dir gegeben sind – und setze sie ein.“ Die Kirche kann ein neues Pfingsten auch bei uns erleben, wenn viele Christen sich anstecken lassen vom Feuer des Heiligen Geistes, ihre Taufberufung entdecken und ernst nehmen und ihre Verantwortung für die Kirche aktiv wahrnehmen.
Meine Hoffnung für die Kirche: Der Heilige Geist wird dafür sorgen, dass sich immer wieder Menschen von der Sache Jesu begeistern lassen. Ich bin sicher, der Heilige Geist lässt die Kirche nicht zur Ruhe kommen, bis die notwendigen Veränderungen und Reformen in der Kirche umgesetzt sind. Veränderungen, Reformen sind notwendig. Und in der Regel beginnen die nicht oben, sondern unten, bei den Gläubigen, die sich vom Heiligen Geist berühren lassen, und die so lange Druck machen, bis diese Anliegen auch von den Verantwortlichen der Kirche, von Papst und Bischöfe aufgegriffen werden und eine zufriedenstellende Lösung herbeigeführt wird.
Mit diesen Gedanken wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen ein gesegnetes Pfingstfest.
Pfarrer Karl Zirmer |