Überlebende der Konzentrationslager und Ghettos in Polen sind zum zweiten Mal in diesem Jahr zu Gast im Bistum Mainz. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden vom 2. bis 8. Juni 2024 im Kloster Höchst in Höchst im Odenwald wohnen und jeden Vormittag Schülerinnen und Schülern ihre Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus schildern.
In der aktuellen gesellschaftlichen Situation, in der ein Erstarken des Rechtsradikalismus landesweit festzustellen ist, eine völkisch argumentierende Partei, die AfD, starken Zulauf erhält und Rechtsradikale ungeschminkt von »Remigration«, also von Deportation, sprechen, und angesichts der Tatsache, dass wieder Krieg herrscht in Europa, wollen sie ein Zeichen setzen. Zwar gibt es viele Demonstrationen „gegen rechts“, was gut ist, was aber nicht ausreicht. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wollen ihren Beitrag für ein Bewusstsein leisten, was passieren kann, wenn man die Demokratie und den Rechtsstaat nicht verteidigt.
Die Überlebenden sind zwischen 85 und 98 Jahre alt. Sie wurden in dem Internierungs- und Arbeitslager Lebrechtsdorf-Potulitz, im Ghetto Sambor, im Ghetto Litzmannstadt und den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Groß-Rosen, Flossenbürg und Natzweiler-Struthof inhaftiert.
Begleitet werden die Zeitzeug*innen von Ehren- und Hauptamtlichen des Bistums Mainz und des Maximilian-Kolbe-Werkes.
An den Gesprächen nehmen neun Schulen aus dem Odenwald teil
Mittwoch, 5.6.2024 19:00 Uhr: Zeitzeugengespräch mit Dr. Leon Weintraub
Ort: Justus-Liebig-Haus, Große Bachgasse 2, 64283 Darmstadt
In Kooperation mit dem Deutschen Polen-Institut Darmstadt, der Geschichtswerkstatt Darmstadt, dem pax christi Rhein-Main Regionalverband Limburg-Mainz und dem DGB Bildungswerk Hessen e.V.
Leon Weintraub, geb. 1926 in Łódź/Polen, ist Überlebender des Ghettos Litzmannstadt und der Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Groß-Rosen, Flossenbürg und Natzweiler-Struthof.
Kontakt: Stephanie Roth, zeitzeugen@stephanie-roth.de
Förderhinweis:
Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert.