Kunsthistorisch nimmt der französisch-russische Künstler Marc Chagall eine Sonderrolle ein. Er verbindet den kubistischen Stil mit surrealen Elementen und verarbeitet in seinen Werken biografische Inhalte. Die Motive veranschaulichen nicht nur seine jüdische Herkunft, sondern auch die ländliche Idylle seiner russischen Heimat, die lebenslang seine Erinnerung prägte. Die für ihre intensive Farbgebung bekannten Fauvisten waren Vorbild für Chagalls Kolorit. Form- und Farbrepertoire haben zwar ihren Ursprung in französischen Vorbildern, wurden aber von Chagall stark modifiziert und individuell gestaltet.
Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Leben und den Werken von Marc Chagall. In seinem Bildvokabular verwendet der Maler einzelne Bildelemente, die er immer wieder neu zusammensetzte. Diese werden zu Symbolen des Künstlers, die seine Bildwelten überziehen und dechiffrieren lassen. Chagall wurde in Paris als malender Poet bezeichnet, eine treffende Bezeichnung, die auch seine Nähe zur Dichterszene manifestiert und ebenfalls motivischen Niederschlag fand. Wer die Chagall-Symbole zu entschlüsseln vermag, weiß um die Bildinhalte.
Teilnehmer*innenbeitrag: Um eine große Teilnahmezahl zu ermöglichen, sehen wir von einem Teilnahmebeitrag ab. Allerdings freuen wir uns über eine Spende an die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Mainz (IBAN: DE58 3706 0193 4009 9810 18).
