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Mein eigener Blog

Der wird so richtig toll

  • 31. Januar 2022 Ralf Sagner

    Hanna und Simeon

    Als Hanna das Haus verließ, war es noch stockdunkel. Die Händler machten ihre Stände zurecht. Es duftete nach frischen Kräutern und Gebratenem, das ein paar Stunden später das Frühstück für die Leute wurde, die durch die engen Gassen zu ihren täglichen Beschäftigungen eilten. Es war wie immer. Wie immer kam sie ein paar Minuten später im Tempel an. Einige Männer beteten still, andere lasen in den Schriftrollen, viele standen einfach herum und sprachen miteinander. Simeon war auch da. Sie kannte ihn ewig.

    Hanna war früh Witwe geworden. Sie lernte lesen und begann die heiligen Schriften zu studieren. Mit Simeon hatte sie einen Freund gefunden, der ihre Sprache sprach und ihre Gedanken teilte. Ihre Gespräche ließen sie oft die Zeit vergessen. Manchmal wurde es darüber Abend ohne dass sie das merkten. Dann gingen sie nach Hause und am nächsten Tag trafen sie im Tempel wieder zusammen. Mit Simeon wurde das entbehrungsreiche Witwenleben leichter. So vergingen die Jahre, eins nach dem anderen. Die Zeit grub sich in ihre Gesichter. Dabei ließ beide das Thema aller Propheten nicht los – die Verheißung des Messias. Seit der Zeit des Mose brachte es in allen Propheten immer die gleiche Saite zum Schwingen. Und Simeon war, seit Hanna ihn kannte, davon überzeugt, dass er diesen Messias kennenlernen sollte. All die Jahre blieb Simeon bei dieser verrückten Überzeugung.

    Und dann kam dieser Tag, der sich von den vorhergehenden nicht unterschied und an dem sich Simeon plötzlich völlig veränderte. Seine schlaffen Züge strafften sich, seine Augen wurden groß und rund, seine Kinnlade mit dem weißen Bart rutschte auf seine Brust. Als Hanna sich umwandte, sah sie eine junge Mutter, die wohl ihren Erstgeborenen in dem Tempel brachte in Begleitung des Vaters, der sie stützte. Das war völlig gewöhnlich. Simeon hörte nicht auf, die drei anzustarren. Sie näherten sich, um die Priester aufzusuchen. Simeon setzte sich in Bewegung und trat auf die junge Familie zu. Er bat das Kind halten zu dürfen. Sie kamen aus Nazareth, erfuhren sie. Simeon wurde das Kind gereicht, das ihn mit runden Augen neugierig anblickte. Er nahm es in seine Hände wie einen sehr zerbrechlichen Schatz. Leise begann er zu sprechen „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.

    Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ Simeon gab das Kind wieder in die Hände seiner Mutter, die mit großen Augen zusah und es an sich drückte.

    Rembrandt Simeon und Hanna im Tempel
    Rembrandt Simeon und Hanna im Tempel
  • 4. Februar 2022 Monika Herkens
    Bischof Kohlgraf schreibt einen Brief als Rückmeldung auf das vom Dekanat Mainz-Stadt eingereichten Konzept für die Phase II.
    Weg im Mainzer Sand
    Weg im Mainzer Sand
  • 9. Februar 2022 Ralf Sagner
    Pilger- und Studienreise nach Israel vom 19.6. - 26.6.2022
    Jerusalem
    Jerusalem
  • 22. Februar 2022 Dekanatsbüro
    Bischof Kohlgraf schreibt einen Brief als Rückmeldung auf das vom Dekanat im November eingereichte Pastoral-Konzept für die Phase II. des Odenwälder Pastoralen Weges
    Bischof Kohlgraf
    Bischof Kohlgraf
  • 25. Februar 2022 Doris Lieven
    Mit diesem Satz werde ich von einer Frau in einer bunt gemischten Gottesdienst Gemeinde begrüßt.
    Pfarrer Lohenner2
    Pfarrer Lohenner2
  • 25. Februar 2022 Ralf Sagner

    Der Bundesvorstand der internationalen katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ lädt zum Friedensgebet mit dem Mainzer Bischof und Pax Christi-Präsident Peter Kohlgraf und dem Geistlichen Beirat Klaus Hagedorn ein. Das Gebet findet am Freitag, 25. Februar, um 18.00 Uhr als Zoom-Veranstaltung statt.

    Pax Christi verurteilt die militärischen Angriffe aus Russland auf ukrainische Städte als "unerträglichen Bruch des Völkerrechts". Die Organisation ist sehr besorgt um die Menschen in der Ukraine, "darunter auch unsere Partner aus den Friedensdiensten und alle befreundeten Organisationen dort".

    „In dieser beunruhigenden und gefährlichen Situation um die Ukraine wollen wir gemeinsam für die Menschen in diesem Krisengebiet beten“, heißt es in dem Aufruf des Bundesvorstandes. Und weiter: „Halten wir inne und geben einander Stärkung für die Friedensarbeit. Damit wir nicht nachlassen in unserem Engagement für Deeskalation und ein Ende der Gewalt. Denn: Deeskalation ist das Gebot der Stunde.“

    Die Veranstalter rufen dazu auf, gemeinsam für die Menschen in der Ukraine zu beten, „die schon seit 2014 unter der kriegerischen Lage leiden und jetzt neuen Bedrohungen und Schrecken ausgesetzt sind.“ Auch zum Gebet für die Menschen in Russland ruft die Organisation auf: „denn wir sind mit beiden Bevölkerungen – wie mit allen Menschen – in unserer Sehnsucht nach Frieden verbunden. Lasst uns miteinander unsere Sorgen und Bitten vor Gott tragen.“

     

    Hinweis:

    Flagge der Ukraine
    Flagge der Ukraine
  • 3. März 2022 Gertrud Wellner

    Ehrenamtliche aus den vielfältigen Gruppierungen der Gemeinden sowie einige der Hauptamtlichen stellen sich im Video vor

  • 4. März 2022 Ralf Sagner
    Für alle Gottesdienste sind Teilnahmebeschränkung aufgehoben. In der Kirche gelten weiterhin die Abstandsregel und die Maskenpflicht.
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  • 4. März 2022 Ralf Sagner

    „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ heißt es in einem Hit des Kölner Karnevaloriginals Jupp Schmitz (1901 – 1991). Am Aschermittwoch ist die „fünfte Jahreszeit“ vorbei. Dass ALLES vorbei sei, scheint also übertrieben, wie vieles in der Karnevals- oder Fastnachtszeit. Weiter heißt es in dem Hit: „Adam und Eva im Paradies fanden verbotene Früchte süß. Und sie probierten auf jeden Fall noch einmal! Weil der App’tit kam erst hinterher, war auf dem Baum bald kein Apfel mehr. Da Karneval war im Paradies, flüsterte Eva ganz süß: Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Die Schwüre von Treue, sie brechen entzwei. Von all deinen Küssen darf ich nichts mehr wissen. Wie schön es auch sei, dann ist alles vorbei.“

    Die Fastnacht-/Karnevalszeit ist für viele eine paradiesische Zeit und der Aschermittwoch das Ende des Paradieses. Die Asche auf das Haupt, ein Fastentag deuten auf die Vertreibung aus dem Paradies. Vielleicht ist das auch gut so, da das Paradies der Fastnachtszeit schal wurde, als alle Äpfel vom Baum gegessen waren, wie es auch das Bild Michael Triegels erzählt. Dann brechen „die Schwüre von Treue entzwei“ wie Jupp Schmitz dichtete.

    Vierzig Fastentage liegen nun vor uns bis zum Karfreitag. Sie erinnern an die 40 Wüstentage Jesu mit Fasten. Und die Wüste ist nun wirklich kein paradiesischer Ort. Sie ist ein Ort der absoluten Abwesenheit des Paradieses. Jesus wird hier in Versuchung geführt. Selbst Gott scheint außerhalb des Paradieses abwesend. Eine Erfahrung, die wir mit Jesus alltäglich zu teilen scheinen. Der verborgene, scheinbar abwesende Gott lässt manchmal die Versuchungen übergroß erscheinen. Doch die Wüstenzeit ist begrenzt für Jesus und für uns. Die Heilige Woche vor dem Osterfest mit der Euphorie des Palmsonntags, der feierlichen Stimmung des letzten Abendmahls am Gründonnerstag, der mit dem Fiasko des Verrats und Jesu Verurteilung endet, mit deren Karfreitagsabgründen und schließlich dem Osterjubel bringt uns wieder an die Pforten des verlorenen Paradieses zurück. Das Neue Testament beschreibt es als das himmlische Jerusalem, als das Königreich Gottes.

    Michael Triegel, Adam und Eva im Paradies
    Michael Triegel, Adam und Eva im Paradies
  • 16. März 2022 Eva Reuter
    Die Koordinierungsstelle für den Pastoralen Weg teilt mit:
    Eine Kirche die teilt.
    Eine Kirche die teilt.