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Theologische Motivation:„Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“ (M 3,2).

Die Aufforderung Johannes des Täufers ergeht an jeden Menschen: Wer Jesus nahe sein will, muss bereit sein, sein Leben zu prüfen – muss bereit sein zu Umkehr und Neuanfang. Die Evangelien zeugen von vielen Begegnungen Jesu mit Menschen, die diesen Impuls spüren. Sie fühlen, dass ihr altes Leben an ein Ende gekommen ist. Sie nehmen wahr, dass die Botschaft Jesu Christi diese Perspektivlosigkeit aufbricht und ihr Leben verändert. Die Nähe Gottes, die Jesus verkündet, seine Liebe zu allem, was ist und lebt, wird als wohltuend und heilsam empfunden.

Die Menschen, die bereit sind, Jesu Beispiel und Predigt zu folgen, haben persönlich etwas erfahren, das ihrem Leben einen neuen Impuls und eine neue Ausrichtung gegeben hat. Sie spüren, sie sind von Gott geliebt und angenommen, wie sie sind. Die Evangelien sind voll von solchen liebevollen Begegnungen.

Aber wie wirkt sich die Erfahrung göttlichen Angenommen-Seins, göttlicher Nähe und Geborgenheit auf das weitere Leben der Menschen aus?

Auch davon erzählt die Bibel, z.B. in der Apostelgeschichte oder in den Briefen des Apostels Paulus an die ersten christlichen Gemeinden. Der „Ernstfall“ des Christlichen – die Herausforderung der Nachfolge Jesu, erweist sich im Miteinander mit anderen Menschen. Sie erweist sich in der Art und Weise, wie Menschen mit Unterschiedlichkeit umgehen. Sie ist herausgefordert durch die Vielfalt von Persönlichkeiten, Meinungen, kulturellen Differenzen und Haltungen.

Heute ist die Spannung zwischen individueller Existenz und gelebter Jesus-Nachfolge in der Gemeinschaft der Menschen deutlich zu spüren. Viele erleben sie als Zerreißprobe und die Gräben zwischen Menschen, aber auch zwischen Kultur und Natur als nahezu unüberwindbar…  

Wir sind der festen Überzeugung, dass die Theorie U einen Weg weist, dieser Spannung zu begegnen, auch oder gerade in der scheinbaren Ausweglosigkeit.

Die vorgestellten Methoden und Arbeitsschritte sind Hilfestellungen, das herausfordernde Miteinander von Menschen im Sinne Jesu zu gestalten. Sie sind Hilfestellungen, in der Andersartigkeit der anderen mehr zu sehen als einen Störfaktor oder eine Bedrohung.

Sie sind Hilfestellungen, in umwälzenden Veränderungsprozessen dennoch zuversichtlich zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass die Gemeinschaft der Menschen in der Hoffnung auf Gott und in der Nachfolge Jesu kreative Lösungen gemeinsam finden kann.

Wir wünschen allen, die unser Arbeitsmaterial „gemeinsam mit mUt“ nutzen, solche befreienden und beglückenden Erfahrungen.

Das Team
Sirin Bernshausen, Elisabeth Eicher, Sabine Gahler