Liebe Leser*innen,
in das Jahr 2024 sind wir am TPI mit einem Kurs gestartet, der uns mit fast 30 Teilnehmenden nach Leipzig führte und für das steht, was wir 2024 gemeinsam mit Ihnen vorhaben: „Abschied vom Wissen – Im Suchen zuhause. Lernperspektiven für andere Theologien und eine veränderte Pastoral“.
Wir freuen uns auf die gemeinsamen Suchprozesse, in die uns die für 2024 geplanten Kurse auf unterschiedlichste Weise hineinführen mögen. Neben anregenden Angeboten, die unser Jahresprogramm bereits enthält, sind weitere Kurse hinzugekommen, die wir gemeinsam mit Kolleg*innen aus der Pastoral entwickelt haben. Drei davon sind diesem Newsletter zu entnehmen. Weitere ergeben sich sicherlich aus unseren gemeinsamen Suchprozessen nach einer veränderten Pastoral, die uns immer wieder neu handlungsfähig macht in Zeiten wie diesen.
Wir hoffen, dass Ihnen unser Newsletter anregende Lektüre ist und dass er das ein oder andere passende Lern-Angebot für Sie bereithält! Weitere Kurse sind unserem Flyer sowie unserer Homepage zu entnehmen. Anmelden lohnt sich!
Herzliche Grüße aus dem TPI senden
Dr. Christoph Rüdesheim, Dr. Luisa Fischer, Dr. Regina Heyder, Vy Nguyen und Corinna Schley
Bild © TPI
Exegetische Booster - Ein Angebot zur Auffrischung aktueller biblischer Themen. Digital, kurz(weilig), intensiv Im ersten Halbjahr 2024 bieten zwei digitale "exegetische Booster" die Möglichkeit zur exegetischen Auffrischung und Vertiefung aktueller biblischer Themen.
In diesem digitalen, kurz(weilig)en und intensiven Format geben Wissenschaftler*innen einen Einblick in Themen ihrer Forschungen. Annschließend besteht die Möglichkeit zur Vertiefung im Austausch und Gespräch.
Die Dauer beträgt je Termin 1,5 Stunden, um eine Integration in den Arbeitsalltag zu ermöglichen.
Veranstalter sind die Personalentwicklung sowie der KEB-Themenschwerpunkt Bibelpastoral und Biblische Bildung im Bistum Trier. Sie werden unterstützt vom Theologisch-Pastoralen Institut (TPI) sowie vom Katholischen Bibelwerk Stuttgart e.V.
Themen und Termine:
14.03.24, 12.00-13.30 Uhr Gott ist nicht gut und nicht gerecht – Wie vom biblischen Gott sprechen? Referent: Prof. Dr. Andreas Benk, Direktor des Ökumenischen Instituts für Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
19.06.24, 12.00-13.30 Uhr Das Jonabuch als Traumabewältigung lesen?! Referentin: Prof.in Dr. Dr. h.c. Irmtraud Fischer, von 2004–2022 Universitätsprofessorin am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz Bei diesem Thema werden möglicherweise auch Ursachen und Merkmale von Traumatisierungen zur Sprache gebracht!
Der Mensch ist zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf das Erdsystem geworden. Klimawandel und Artensterben sind nur zwei der großen globalen Herausforderungen, die wir als Menschheit zu verantworten haben.
Unter diesen Voraussetzungen lösen viel zitierte Bibelstellen wie Gen 1,28 „…füllt die Erde und bemächtigt euch ihrer“ Unbehagen aus. Im Zeitalter, das wir als „Anthropozän“ bezeichnen, stellen sich mit hoher Brisanz (schöpfungs-)theologische Fragen, etwa nach den Geschichten, die wir von Gott angesichts von Artensterben, Klimakatastrophe, Eco-Grief und Eco-Anxiety erzählen. Angesichts der prekär gewordenen Lebenssituation vieler Menschen, Tiere und Pflanzen. Welche (schöpfungs-)theologischen Metaphern finden wir, um die Vielfalt des Lebens nicht nur abzubilden, sondern für deren Erhalt und Entfaltung auch politisch und solidarisch einzustehen? Hier begeben wir uns gemeinsam auf Spurensuche mit Prof. Dr. Julia Enxing, von deren prozesstheologischen Reflexionen wir uns anregen und anfragen lassen möchten.
Die eintägige Veranstaltung ist auf Anregung der Teilnehmenden einer TPI-Exkursion im September 2023 unter dem Titel „Genug. Gerecht. Gut. Pastoral unter den Vorzeichen des Anthropozän“ nach Wien entstanden. Bereits dort sind die Teilnehmenden in der Begegnung mit nicht-kirchlichen Akteur*innen aus den Feldern Wissenschaft, Kultur und zivilgesellschaftlichem Engagement auf Spurensuche gewesen. Die Veranstaltung bietet so auch die Möglichkeit, von den Erfahrungen der Teilnehmenden dieser Exkursion zu hören und zu lernen sowie diese gemeinsam zu reflektieren.
Für die Anerkennung queerer Personen, ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung wurden auf dem Synodalen Weg wichtige Schritte gegangen.
Pastoral und Seelsorge sind damit mehr denn je herausgefordert, eine Sensibilität für die Anliegen queerer Personen zu entwickeln. Queere Personen sollen sich als selbstverständlicher Teil von Kirche ernst genommen fühlen. Um als Seelsorger*innen zu einem solchen Kulturwandel beizutragen, vermittelt und erweitert der Studientag Grundlagenwissen zu LSBTIQ* und führt in sprachliche Suchbewegungen hinein, die Diskriminierungen offenlegen und sensibel machen.
Als Referent*innen werden uns Heik Zimmermann (Koordinatorin* Kompetenzzentrum Transidentität und Diversität ) und Raphaela Soden (Trainer*in für Diversity und Social Justice, Bildungsreferent*in der Erzdiözese Freiburg) durch den Tag begleiten.
Dieser Kurs findet zum zweiten Mal auf Anregung und in Kooperation mit den Beauftragten für queersensible Pastoral der Bistümer Mainz und Limburg statt. Er möchte die kollegiale Vernetzung – auch über Bistumsgrenzen hinaus – fördern.
Ergänzend und aufbauend zu diesem Studientag bieten wir eine eintägige Praxiswerkstatt „Queersensibel begleiten“ (K24-26) an.
Für die Anerkennung queerer Personen, ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung wurden auf dem Synodalen Weg wichtige Schritte gegangen.
Pastoral und Seelsorge sind damit mehr denn je herausgefordert, eine Sensibilität für die Anliegen queerer Personen zu entwickeln. Queere Personen sollen sich als selbstverständlicher Teil von Kirche ernst genommen fühlen.
Um als Seelsorger*innen zu einem solchen Kulturwandel beizutragen, bedarf es neben einem Grundlagenwissen zu LSBTIQ* eine besondere Sensibilität in der pastoralen Praxis.
Die Praxiswerkstatt lädt Seelsorger*innen ein, sich an diesem Tag miteinander zu vernetzen und im Austausch mit kirchlichen Akteur*innen sowie außerkirchlichen Kooperationspartner*innen aus dem Feld von Beratung und Begleitung die eigene Profession zu reflektieren und zu schärfen. Im Rahmen der Praxiswerkstatt sind neben einem Austausch mit Heik Zimmermann vom Kompetenzzentrum Transidentität und Diversität zum Spannungsfeld zwischen Seelsorge und Beratung mehrere Workshops geplant, um queersensible Seelsorge in ihren verschiedenen Dimensionen exemplarisch auszuprobieren.
- Workshop-Runde
- Spiritualität und Körper. Bilderwelten und was sie mit uns machen (Stephan Goertz)
- Liturgie – das Leben feiern (Mathias Berger und Christine Schardt)
- Workshop-Runde
- Geistliche Begleitung queersensibel (Dr. Peter Hundertmark, Diözese Speyer)
- Die Bibel queer lesen (Kerstin Söderblom)
Bitte geben Sie bei der Anmeldung unter „Sonstiges“ an, an welchem Workshop Sie jeweils in Runde 1 und 2 teilnehmen möchten.
Dieses Angebot findet zum zweiten Mal auf Anregung und in Kooperation mit den Beauftragten für queersensible Pastoral der Bistümer Mainz und Limburg statt. Die Praxiswerkstatt möchte die kollegiale Vernetzung – auch über Bistumsgrenzen hinaus – fördern und lädt die Teilnehmenden des vergangenen Jahres ebenso wie neue Teilnehmende ein.
Wir empfehlen den digitalen Studientag „Queersensibel begleiten. Grundlagen – Netzwerkwissen – theologische Reflexionen“ (K 24-28) zur Einführung in die Thematik.
Am 30. April 2024 findet von 9:30 - 12:30 Uhr ein digitaler Studientag zur Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) statt. Referent wird Dr. Tobias Klaeden (KAMP) sein. Weitere Informationen sind ab Anfang März auf der Homepage des TPI zu finden.
23. Apr. 2024 - 25. Apr. 2024 abgesagt! Systemisches Handwerk (nicht nur) für die pastorale Praxis Der systemische Ansatz, sein Denkmodell und seine praktischen Handlungsstrategien sind aus der Familientherapie hervorgegangen.
In Therapie und Beratung wurde der Blick auf den Einzelnen verlassen und auf Systeme, zunächst die Familien, gerichtet. Auffälliges Verhalten oder bizarre Symptome einzelner Familienmitglieder konnten mit Bezug auf ihr System plötzlich sinnvoll erscheinen und ganz neu bewertet und behandelt werden. Daraus hat sich bis heute ein breites, lösungsorientiertes Instrumentarium für viele verschiedene Arbeitskontexte entwickelt.
Im kirchlichen Bereich lassen sich systemische Methoden kreativ, effektiv und inspirierend im seelsorgerlichen Bereich, der Gemeindepastoral, im Führungskontext sowie der Organisationsberatung und -entwicklung von Veränderungsprozessen anwenden.
Die aktuelle Veränderungsdynamik in der Pastoral fordert mehr denn je heraus, neue Denkweisen zu entwickeln und „anders sehen zu lernen".
In diesem Kurs lernen die Teilnehmenden die Grundlagen der Systemtheorie sowie ihr praktisches Handwerkszeug kennen und einsetzen. Über den Modulkurs hinweg richtet sich der Blick vom großen System „Kirche" über das eigene konkrete „Arbeitssystem" auf die Methoden, wie lösungsorientiert und kreativ systemisch gefragt werden kann, Veränderungsprozesse gestalten oder geführt werden können. Zudem wird an den konkreten Anliegen der Teilnehmenden während des Kurses mit den eingeübten Methoden gearbeitet (Fallbesprechungen). Bild © TPI
6. Juni 2024 - 7. Juni 2024 Ein Verlernkurs zur Unterbrechung pastoraler Routinen Dieser Kurs setzt an bei der Sehnsucht, mit Dingen aufzuhören, sie sein zu lassen, sich von etwas verabschieden zu dürfen – ohne schon zu wissen, was kommen wird und an deren Stelle tritt.
In Zeiten wie diesen sind wir auf der Suche nach einer Pastoral, die aufhört mit immer mehr vom immer selben. Lösungen nach dem „Schema F“, auch wenn sie vermeintlich zeitgemäßer, gestylter oder professioneller daherkommen, haben ausgedient. „Vorbilder“ für das Neue sind (noch) zu wenige vorhanden. Die Sehnsucht nach einem Neuanfang ist groß. Anders anzufangen ist allerdings gar nicht so einfach. Eine radikale Haltungsänderung ist notwendig – zunächst verbunden damit, aufzuhören, Machbarkeitsutopien abzulegen, nicht zu wissen und viele Fragen zu stellen.
Dieser Kurs richtet sich an pastorale Mitarbeiter·innen, die sich dieser Herausforderung – des Aufhörens, Fragenstellens und Anders-Anfangens – stellen und dabei gemeinsam mit Gleichgesinnten unterwegs sein möchten. Das Lernen findet gemeinsam mit Kolleg·innen, an einer lebensechten Aufgabe und arbeitsplatznah statt. Gemeinsam sollen die im konkreten Tun erworbenen Erfahrungen miteinander durch Reflexion erschlossen und bearbeitet werden.
Dazu dient das Action Learning-Format dieses Kurses, das neben einer gemeinsamen Auftakt- und Abschlussveranstaltung genug Raum gibt, den Lernprozess individuell und in der Gruppe selbst zu steuern. Unterstützt durch die Kursleitung, die sich als Lernbegleitung versteht, gönnen sich die Teilnehmenden auf dem Lernweg das, was sie brauchen: von gemeinsamen Reflexionstreffen über inhaltlichen Input bis hin zu Supervisionseinheiten.
Aufhören ist auch mit dem Enttäuschen von Erwartungen verbunden und der Frage danach, ob mir dies überhaupt erlaubt ist. Die Teilnehmenden stellen deshalb einen Antrag auf Teilnahme an diesem Kurs auch bei einer ihnen vorgesetzten Person, die dann die Trägerschaft für das Projekt – sozusagen als „Auftraggeber·in – übernimmt. Neben regelmäßigen strukturierten Gesprächen zum Programmverlauf sollte diese Person auch an der Auftaktveranstaltung sowie der Abschlussveranstaltung teilnehmen.
10. Juni 2024 - 12. Juni 2024 Ein Kurs für Gemeinde- und Pastoralreferent·innen nach acht bis zehn Dienstjahren Nach acht bis zehn Dienstjahren sind Gemeinde- und Pastoralreferent·innen längst mitten im Berufsleben angekommen. Vielleicht haben sie für sich Schwerpunkte entdeckt oder persönliche und berufliche Entscheidungen getroffen. Sicher ist, dass sich im vergangenen Jahrzehnt die gesellschaftlichen und kirchlichen Vorzeichen massiv gewandelt haben und dass Gemeinde- und Pastoralreferent·innen heute mehr denn je ihr Berufsbild in Reaktion auf diese veränderte Situation hin entwerfen müssen.
Genau deshalb kann es guttun, innezuhalten und in einer Kursgruppe über die Ideale und Erwartungen des Anfangs sowie die gegenwärtige Situation nachzudenken. Die eigene Berufszufriedenheit, Stärken und Resilienz, aber auch Belastungen, Unsicherheiten und Fragen können von den Teilnehmenden zum Thema gemacht werden. Es kann guttun, die eigene pastorale Praxis ebenso wie die Gestaltung beruflicher und privater Beziehungen in den Blick zu nehmen. Die Kursleitung gibt Impulse und greift die Themen der Teilnehmenden auf. So wird ein ressourcenorientiertes, biografisch-spirituelles und kreatives Arbeiten ermöglicht. Die Teilnehmenden lernen durch den Kurs neue Perspektiven für den Umgang mit beruflichen und persönlichen Herausforderungen kennen, sie wissen um ihre Stärken und spirituellen Ressourcen, fördern ihre Resilienz und erweitern ihre Handlungsspielräume.
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