Schmuckband Kreuzgang

Der gemeinsame Stuhlkreis

In allen Gruppen findet am Vormittag ein Stuhl - und Besprechungskreis in unterschiedlichen Längen statt. Je nach Inhalt / Themen und Ausdauer der Kinder variiert die Zeitdauer dieses Kreises. Da wir im Kreis auf Stühlen sitzen, nennen wir es Stuhlkreis, wobei das Wort Besprechungs- und Beschäftigungskreis eher zutrifft.

Der Stuhlkreis ermöglicht eine gute Kommunikation, denn jeder kann jeden sehen. Außerdem haben die Erzieher/innen die Kinder besser im Blick und können dementsprechend agieren, werden aber vor allem auch von den Kindern gut wahrgenommen. Bei den Stuhlkreiseinheiten können z.B. Gruppen - und Spielregeln allen gleichzeitig erklärt werden. Insbesondere wird in dieser Form der Kommunikation das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe gefördert.

Wir beginnen den Stuhlkreis mit einem immer gleich bleibenden Ritual, der Anwesenheitsliste. Dabei werden die Kinder einzeln und mit ihrem vollständigen Namen aufgerufen. Die Kinder selbst bestätigen dann, dass sie da sind. Das Gefühl beachtet zu werden, aber auch selbst diese Beachtung zu erwidern erzeugt ein Gefühl der Wertschätzung. Nach der Anwesenheitsliste werden alle Kinder von einem Kind (der Zählende wechselt täglich und alle Kinder werden motiviert diese Aufgabe zu übernehmen) gezählt. Dieser immer gleiche Beginn vermittelt den Kindern, auch den Kleinsten unter Drei, eine gute Orientierung und Sicherheit.

Danach werden im Stuhlkreis:

  • Themen besprochen - wie z.B. Gruppenregeln, anstehende Feste und Feierlichkeiten, das gemeinsame Frühstück, aber auch Themen die in einem Projekt mit den Kindern erarbeitet werden. Die Kinder nehmen aktiv an diesen Gesprächen teil, bringen eigene Ideen ein und gestalten die Wissensvermittlung bei Sachthemen maßgeblich mit. Dieser Bereich des Stuhlkreises wird auch häufig Kinderkonferenz genannt, da ein partnerschaftlich - demokratisches Miteinander im Focus steht.
  • Religiöse Einheiten durchgeführt. Auch hierbei werden die Kinder stark mit einbezogen und auch kritische Aussagen miteinander in kindgerechtem Rahmen diskutiert. Häufig wird mit Kettmaterial gearbeitet, dabei wird der Raum in Kerzenlicht getaucht und eine gemütliche Atmosphäre geschaffen.
  • Erlernen von Fingerspielen und neuen Kreisspielen.
  • Bilderbuchbetrachtungen, wobei die Bilderbücher häufig mit dem jeweiligen Projektthema verbunden sind.
  • Spiele gespielt,
  • Lieder gesungen und mit orffschen Instrumenten musiziert,
  • Erlebtes wird besprochen z.B. vom Wochenende,

Bei allen Einheiten wird das „freie Sprechen" gefördert, die Sprache ausgebildet und verbessert, Feinmotorik ausgebaut, Koordination von Augen-Hand, Augen-Fuß, Augen-Körper gestärkt, Konzentration und Ausdauer erweitert, Sachwissen vermittelt und das Gruppengefühl gestärkt.

Der Stuhlkreis endet mit einem Abschluss, der immer mal variiert. Danach ziehen sich die Kinder in diesem Kreis dem Wetter entsprechend an und genießen unser großzügiges Außengelände, oder brechen zu einem Spaziergang auf. Selbstverständlich helfen die Erzieher/innen beim Anziehen, aber trotz Hilfe steht „das Lernen zur Selbstständigkeit" im Vordergrund.

Auch am Nachmittag werden in den Gruppen Stuhlkreise gestaltet, wobei es dann häufig Sitzkreise auf dem Teppich oder in einer gemütlichen Ecke sind. Der Nachmittagssnack (z.B. Obst, im Advent auch Plätzchen, Rohkost oder Nachtisch vom Mittagstisch) wird meistens in einer solch gemütlichen Kreisrunde gereicht.