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+ Geistlicher Rat Winfried Klein

Winfried Klein an seinem letzten Osterfest in Weiterstadt
Das ehemalige Dekanat Darmstadt trauert um seinen früheren Dekan, Geistlicher Rat Winfried Klein, der am 25. Juli 2025 in Mainz verstorben ist.
Datum:
28. Juli 2025
Von:
Benedikta Caspari

„Für ihn war es egal, ob der Papst persönlich oder ein Obdachloser an seine Tür klopfte – er hieß jeden herzlich willkommen; seine Gastfreundschaft und seine für alle offene Tür waren legendär.“

Dieser Satz wurde einmal über einen Pfarrer gesagt, der auch lange Jahre im ehemaligen Dekanat Darmstadt Dekan war: Geistlicher Rat Winfried Klein, der nun, am 25. Juli 2025, im Alter von 70 Jahren verstorben ist.

Generalvikar Dietmar Giebelmann führte ihn 2011 in das Amt des Dekans ein, nachdem er zuvor schon seit 2003 stellvertretender Dekan an der Seite von Dekan Rudolf Moche war. Damit war er der erste und einzige Dekan, der seine Pfarrstelle nicht in der Stadt Darmstadt innehatte.

Das Dekanat verdankte ihm viel, insbesondere, was den Ausbau und die Intensität der ökumenischen Beziehung anging. Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse und Dekan Arno Allmann bedankten sich 2019 bei seiner Verabschiedung für die „tragfähige und wohlwollende Zusammenarbeit mit Dekan Klein“, mit dem sie in guter christlicher Gemeinschaft ökumenische Gottesdienste, Kreuzwege oder auch das 500-jährige Reformationsjubiläum 2017 auf den Weg gebracht und somit gemeinsam die Nachfolge Jesu gelebt haben.

Dekan i.R. Winfried Klein wurde 1955 in Mainz-Hechtsheim in eine gläubige, landwirtschaftliche Familie hineingeboren, die ihn zeitlebens geprägt und getragen hat. Seine katholische Sozialisation hat ihn durch alle Stationen kirchlichen Lebens geführt, vom Ministrant zum Gruppenleiter, vom Pfarrjugendleiter zum Jugendvertreter und zum Mitglied im Pfarrgemeinderat. Auch damals hatte er schon Verantwortung auf Dekanats- und Diözesanebene übernommen. 

Nach dem Abitur schlossen sich das Studium der katholischen Theologie und der Eintritt in das Priesterseminar in Mainz an. In seinem Freisemester in Tübingen hat er Walter Kasper und Hans Küng gehört, für die jungen Studenten ein besonderes Erlebnis, wie er sagte.

1981 wurde Winfried Klein zum Priester geweiht, bekam Kaplansstellen in Groß-Gerau und Mühlheim. 1985 trat er seine erste Pfarrerstelle in Wölfersheim, später ergänzt durch Echzell, an.

Von 1988 bis zu ihrer Schließung 2011 hatte er zusätzlich die Leitung der Beratungsstelle für Kriegsdienstverweigerer des Bistum Mainz inne und hat in dieser Funktion unzählige junge Menschen in ihren – damals noch schwierigen – Verfahren unterstützt. 

Von 1992 bis 2019 war er Pfarrer in St. Johannes d.T., Weiterstadt und dort auch noch zusätzlich mit Aufgaben in der Gefängnisseelsorge betraut.

In Weiterstadt, aber auch darüber hinaus, war er als offener, den Menschen sehr zugewandter Seelsorger bekannt, der sowohl in existentiellen Fragen Beistand leisten, als auch fröhlich mit den Menschen feiern konnte. Es gab keine Situation, zu der er nicht auch einen Schwank aus seinem Leben erzählen konnte, und dies tat er so lebendig, dass fröhliches Lachen ein sehr häufiger Begleiter in seinem Umfeld war.

Als Dekan waren ihm 18 Pfarrgemeinden in der Stadt Darmstadt und seinem Umland anvertraut sowie 18 kategoriale Einrichtungen mit damals ca. 60.000 Katholiken. Er trug die Verantwortung über ca. 70 Mitarbeitende im pastoralen Dienst als Pfarrer, Diakone, Pastoralreferentinnen und –referenten und Gemeindereferentinnen und –referenten. Das Dekanat wurde nach seiner Amtszeit im Zuge des Pastoralen Weges im Bistum Mainz aufgelöst und in die heutigen drei Pastoralräume Darmstadt-Mitte, Darmstadt-Südost und Darmstadt-West aufgeteilt, die 2027 bzw. 2028 zu neuen Pfarreien werden.

Im Namen des Pastoralraums Darmstadt-Mitte verneigen wir uns vor der Person und dem Wirken von Winfried Klein. Wir danken ihm für alles, was er uns allen Gutes getan hat und vertrauen ihn der großen Liebe seines Schöpfers an, von der er so gerne gepredigt hatte.

Für die Leitung des Pastoralraums Darmstadt-Mitte

Benedikta Caspari

Das Requiem wird am Freitag, 1. August 2025 um 11.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Pankratius in Hechtsheim, Bergstraße 43, 55129 Mainz-Hechtsheim, gefeiert. Parkplätze stehen am Friedhof Hechtsheim, Wingertsweg 7, 55129 Mainz-Hechtsheim, zur Verfügung, auf dem im Anschluss an das Requiem die Beisetzung stattfindet.