Die ersten ökumenischen Demenztage boten interessante und informative Veranstaltungen
Am 27. Und 28. September 2024 lud die ökumenische Seelsorge60plus gemeinsam mit der Seniorenpastoral im Bistum Mainz und in Kooperation mit dem Demenzforum Darmstadt e.V. zu den ersten ökumenischen Demenztagen ein.
Freitags, Punkt 14:00 Uhr, waren schon die ersten Besucher in St. Ludwig, um den Demenz-Simulator auszuprobieren.
In 13 Stationen konnten die Besuchenden erleben, welche Folgen demenzielle Veränderungen haben können und welche Herausforderungen das alltägliche Leben erschweren. Der Vortrag „Nur vergesslich oder schon dement?“, welchen Frau Kießling-Wirth vom Demenzforum hielt, zeigte Warnsignale auf und informierte über das Krankheitsbild Demenz. Ebenso erläuterte Frau Kießling-Wirth Schritte, die gegangen werden können, wenn man abklären möchte, ob tatsächlich eine demenzielle Erkrankung vorliegt.
Vorgestellt wurde am Freitagnachmittag weiterhin eine Toolbox, die Werkzeuge an die Hand geben will, um Gemeinden, Pfarreien, Nachbarschaftsräume für das Thema zu sensibilisieren.
Der erste Tag schloss mit der szenischen Lesung „Die Akte Auguste D.“ Für die Besuchenden war es eine spannende Zeitreise in die medizinische Welt vor 120 Jahren. Spannend, wie modern der Arzt Alois Alzheimer damals schon dachte und handelte, um seiner Patientin Auguste Deter zu helfen.
Am Samstag begann der zweite Tag mit einem weiteren Vortrag, der neben dem Wissen über die Erkrankung besonders einen guten Umgang mit demenziell erkrankten Menschen im Fokus hatte. Der anschließende Workshop gab die Gelegenheit, persönliche Fragen klären zu können. Wie wertvoll dieses Angebot war, konnte man schon daran erkennen, dass die Referentin weit über die dafür eingeplante Gesprächs-Zeit Fragen beantwortete.
"Trotzdem Lebensfreude – jeden Tag genießen!", lautete das Thema des ökumenischen Gottesdienstes am Nachmittag. Die Vorbereitungsgruppe fragte die Mitfeierenden, was sie aktuell besorgt und erfreut. Den Zuspruch Gottes, der gemeinsam in Psalm 30 entdeckt wurde, fordert dazu auf, der Lebensfreude, die in jedem Menschen steckt, Ausdruck zu verleihen. Diese Freude gemeinsam mit einem Tanz auszudrücken, war ein besonderes Erlebnis und so wurde die Feier ein Highlight des Tages. Das anschließende Kaffeetrinken brachte Menschen mit und ohne Demenz noch einmal auf andere Art und Weise zusammen und ermöglichte den Erkrankten und Gesunden, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Den Abschluss der Demenztage bildete ein gemeinsames Singen von Volks- und Kirchenliedern. Die Anleitung durch Diplom Psychologin Angela Brantzen und die Akustik von St. Ludwig ließ die Stimmen himmlisch erklingen.
Die Organisatorinnen danken allen, die diese Tage ermöglicht und auf irgend eine Weise unterstützt haben.
Sie waren sich einig, dass zwei wunderbare und informative Tage zu Ende gingen.