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Sankt Bonifatius Bad Nauheim

Luftaufnahme der Kirche Sankt Bonifatius in Bad Nauheim.

Katholische Kirche Sankt Bonifatius, ZanderStr. 13, 61231 Bad Nauheim
Gesamtanlage St. Bonifatius von rechts nach links: Kirche von 1904/05,  Sakristei mit Kapitelsaal im Obergeschoss, Pfarrhaus mit Pfarrbüro und das 1990 gebaute Gemeindezentrum.

Luftaufnahme der Kirche Sankt Bonifatius in Bad Nauheim.

Der Kirchenbau wurde dreischiffig im neugotischen Stil aus Backsteinen errichtet und hell verputzt. Für die integrierten Sandsteine verwendete man wegen der Salzempfindlichkeit dieses Baustoffs - die Gradierwerke und Salinen sind ganz in der Nähe - den harten Maintalsandstein aus der Miltenberger Gegend.
St. Bonifatius ist ein asymmetrischer Bau: Während das Mittelschiff eine innere Höhe von 13,5 m besitzt, ist das rechte Seitenschiff ca. 11,5 m, das linke nur ca. 6,5 m hoch. Die Gesamtlänge der Kirche beträgt 36 m, die Breite 24 m.

Auf dem Nordwesteck, von der Baufluchtlinie der Westfront etwas zurückgesetzt, steht der 56 m hohe imposante Turm. Ihn krönen ein schmiedeeisernes Kreuz und ein vergoldeter Wetterhahn. Auf dem kleinen Turm über dem Mittelschiff ist eine Wetterfahne mit der stilisierten Figur des Hl. Bonifatius angebracht.
Von Nordosten her fällt der Blick auf die reichhaltige Gestaltung des Daches mit Türmchen und Gauben.

Hauptportal der Kirche Sankt Bonifatius in Bad Nauheim.

Das Hauptportal im Westen der Kirche schmückt ein Giebel mit Wasserspeiern, Fialen und einer Christkönigsfigur.
Direkt über dem Eingang befindet sich das Kalksteinrelief mit der Darstellung des Kirchenpatrons, des Hl. Bonifatius, der die Donar-Eiche bei Geismar fällt. Das Werk stammt von A. M ormann, Wiedenbrück, 1913. 
Die Außenanlage rund um die Kirche bepflanzten die Gebrüder Siesmayer, Frankfurt, Söhne von Heinrich Siesmayer, dem Schöpfer des Bad Nauheimer Kurparkes und des Frankfurter Palmengartens.

Chorraum der Kirche Sankt Bonifatius in Bad Nauheim.

Prof. Johannes Peter Hölzinger, Bad Nauheim, gestaltete 1968-69 den Chorraum neu - Engelbert Müller, Villmar/Lahn, schuf nach seinen Plänen den Altartisch, die Tabernakelstele und die Ambonen. 
Seine Gedanken zum Umbau formuliert Herr Prof. Hölzinger so:
»Bei der Umgestaltung des Chorraums der 1904/1905 erbauten St. Bonifatius-Kirche verfolgte ich das Konzept einer Gesamtgestaltung des Chorraums, dessen Elemente aus weißem Marmor einen Dialog mit den Stilmerkmalen, den Bogenformen des neogotischen Innenraums eingehen. Aus der Halbform des gotischen Spitzbogens sind die Auskehlungen der Elemente abgeleitet, aus denen sich der Altar, die Tabernakel-Stele und die Ambonen zusammensetzen.
Der Altar im Mittelpunkt des Chorraumes wird in einer leichten Asymmetrie von der Tabernakel-Stele und den Ambonen umgeben. Eine Verdeutlichung des Altars als Mittelpunkt ist die Einbeziehung der Figurengruppen, die ehemals auf Podesten standen und auf den Hochaltar hinführten. Als Halbreliefs in die Chorraumwand eingelassen, umgeben sie jetzt zusammen mit der konkreten Gemeinde als „imaginäre Gemeinde“ den Altar: Die Figurengruppen intendieren einen weitergehenden liturgischen Bezug und eine Verbindung alter und neuer Gestaltungselemente: Die Figuren - Bürger, Heilige und Engel - führen in ihrem Status und ihrer Körperhaltung zur Mitte, zur freistehenden Christusfigur hin.
Deren bogenförmig fallendes Gewand bildet mit den Konturen der Engelsflügel und dem von der Stele gefassten Tabernakel eine weitere Zentralform. Mit dem entgegen kommenden Christus weist diese Gruppe über den weltlichen Kommunio-Gedanken zentraler Altarpositionen hinaus.«

Die Weihe des neuen Altarraums vollzog Weihbischof Josef Maria Reuß am 12. Juli 1969. In den Altartisch wurden die neu gefassten Reliquien der Heiligen Magnus, Pankratius und Redempta übertragen, welche Bischof Kirstein 1905 in den damaligen Hochaltar eingesetzt hatte.

Einzelne Figuren aus dem Chorraum der Kirche Sankt Bonifatius.

Kirche Sankt Bonifatius, mit Link zu Video über die Kirche

Machen Sie einen virtuellen Rundgang:

Als Auftakt zur Renovierung des Kircheninneren haben wir von 2019 bis 2021 ein Video produziert, das nach einem Rundflug über das Kirchengelände anschließend die Architektur und die bemerkenswerten Kunstschätze des Kircheninneren als virtuellen Rundgang zeigt.
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