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Zukunftswerkstatt :Pastoraler Weg für den Pastoralraum Wetterau Süd

Herzlich Willkommen
„Miteinander Gemeinschaft (er)leben und Zeugnis geben von Jesu Botschaft vor Ort und im pastoralen Raum“, das war eine der Abschlussbotschaften, die Ehrenamtliche und Hauptamtliche nach einem erfolgreichen Workshoptag zusammengetragen haben.
Datum:
10. Dez. 2023
Von:
Andreas Münster, Past.-Ref.

„Mal angenommen, Ihr Wirken und der Pastorale Weg hätte was mit dem Heiligen Geist zu tun …“, so starteten am 25. November 2023 knapp 50 Ehrenamtliche und Hauptamtliche im Gemeindezentrum in Nieder Eschbach die Zukunftswerkstatt zum Pastoralen Weg. 

Bereits im September 2022 begann die 2. Phase das Pastoralen Weges mit einer konstituierenden Sitzung der Pastoralraumkonferenz. Hierbei wurden sechs Projektgruppen und zwei Arbeitsgruppen gebildet, die nunmehr ein Jahr Arbeit hinter sich haben. In den einzelnen Gruppierungen sind nach Möglichkeit alle 10 Kirchorte des Pastoralraums vertreten und arbeiten konstruktiv auf das große Ziel der Fusion am 1.1.2026 hin. Im Fokus des Projekttages stand nun die Präsentation der Zwischenergebnisse aller Gruppierungen. 

Welche Arbeitsschritte haben die Gruppierungen erledigt und wo liegen die nächsten Aufgaben und Ziele? Welche Abhängigkeiten hat man erkannt und wo besteht Redebedarf zwischen den einzelnen Gruppierungen? Diese und viele andere Fragen wurden offen diskutiert. Viele grundsätzliche Entscheidungen müssen ab dem Jahr 2024 gemeinsam getroffen werden. Die Terminvorgabe des Bistums sieht beispielsweise vor, dass bis zum 31.08.2024 ein abgestimmtes Gebäudekonzept vorgelegt werden muss. Hierbei geht es auch um die Frage, wo künftig Gemeindeleben und Gottesdienste stattfinden können. 

Dabei waren sich alle Anwesenden einig, dass das Gemeindeleben an allen Kirchorten auch weiterhin stattfinden soll. Gedanklich offen ist man dabei, in welchen Räumlichkeiten und mit welchen Schwerpunkten dies möglich sein wird. 

Zu den einzelnen Gruppierungen:

Projektgruppe Gottesdienst

Die Arbeitsgruppe hat sich als Ziel gesetzt, einen Vorschlag für eine gemeinsame Gottesdienstordnung für alle 10 Kirchorte zu erarbeiten. Angenommen wurde hierbei, dass dem Pastoralraum künftig zwei hauptamtliche Priester zur Verfügung stehen. Eine präferierte Möglichkeit ist dabei der 14-tägige Wechsel der Gottesdienste an allen Kirchorten. Dies bedeutet, dass an allen Kirchorten mindestens alle 14 Tage ein Gottesdienst mit einem Priester gefeiert wird. Dazwischen können Wortgottesdienste, die von Ehrenamtlichen geleitet werden, das Angebot ergänzen.

Auch wollen die Mitglieder der Arbeitsgruppe Visionen für lebendige, vielfältige und attraktive Gottesdienste entwickeln.

 

Projektgruppe Katechese

Mit dem Symbol der Pusteblume, die für Loslassen und Neubeginn steht, startet die zweite Projektgruppe ihre Präsentation. Bei der Bestandsaufnahme hat man erkannt, dass bei der Sakramentsvorbereitung schon viel zentral organisiert und damit vereinheitlicht wird. Doch gibt es auch viele regionale Unterschiede und Schwerpunktsetzung an den einzelnen Kirchorten, beispielsweise bei den Themen Erwachsenenbildung, Trauerpastorale, Seniorenarbeit oder Neuzugezogene. Diese Aufgabenfelder werden oft von Ehrenamtlichen übernommen. Hier stehen unterschiedliche Ressourcen an den Kirchorten zur Verfügung. 

Für die gegenseitige Unterstützung wurde bereits eine Materialsammlung von Kinder- und Jugendgottesdiensten in der Cloud des Pastoralraums eingerichtet.

Für ein besseres Kennenlernen der unterschiedlichen Aktivitäten in den Gemeinden könnte auch eine gemeinsame Ehrenamtsbroschüre entwickelt werden.

Neben einer Begleitung der Ehrenamtlichen durch das Hauptamt ist der Gruppe wichtig, dass auch zukünftig alle Angebote regelmäßig evaluiert werden. 

 

Projektgruppe Sozialpastoral

In dieser Projektgruppe haben die Mitglieder die diakonischen Aufgaben an den Kirchorten beleuchtet. 

Dies sind vor allem:
Trauerbegleitung

Es existiert bereits eine Trauerbegleitung durch Ehrenamtliche, die die Gemeinden der Frankfurter Stadtteile und des Hochtaunuskreises betreut. Eine Ausweitung auch auf die Bad Vilbeler Gemeinden, ist abhängig von der Gewinnung neuer ehrenamtlicher Mitwirkenden. 

Betreuung der kirchlichen Kindertagesstätten

Bei der seelsorgerischen Betreuung der kirchlichen Kindertagesstätten, stehen meist die hauptamtlich Tätigen mehr im Fokus. Die Öffnungszeiten der Einrichtungen sind für Ehrenamtliche nicht einzurichten.

Unterstützung von Bedürftigen

Die Unterstützung von Bedürftigen erfolgt bereits einheitlich über die Pfarrbüros. Hinzu kamen im vergangenen Jahr unterschiedliche Aufrufe der Projektgruppe, Menschen in Not zu unterstützen (Heizkostenzuschuss, Kofferspenden). Für all solche Aufgaben sollte ein gemeinsamer Caritasausschuss gegründet werden. 

Betreuung von Kranken und Alleinstehenden
Aufgaben wie Hauskommunion und Besuchsdienste müssen mehr und mehr durch Ehrenamtliche übernommen werden. Die Nachfrage bei Krankensalbungen hat in den letzten Jahren stark nachgelassen. Über dieses Angebot könnte bei regelmäßigen Besuchsdiensten aufgeklärt werden.

Seniorenarbeit
Je nach Ressourcen finden an den einzelnen Gemeinden Angebote statt: Gemeinsames Mittagessen in Ober-Erlenbach, Seniorenbrunch in Harheim, Kirchencafe in Bad Vilbel. Hier soll eine stärkere Vernetzung der Akteure stattfinden und die Nutzung der Angebote könnte durch organisierte Fahrdienste ermöglicht werden.

Schlussendlich weist die Arbeitsgruppe darauf hin, dass für alle sozialpastoralen Aufgaben ein fester Treffpunkt, beispielsweise das Gemeindezentrum am jeweiligen Kirchort notwendig ist. Ohne die Möglichkeit für Ehrenamt und Hauptamt sich auszutauschen, ist ein Gemeindeleben nicht möglich.

 

Projektgruppe Verwaltung 
Für dem Pastoralraum soll es spätestens ab der Fusion ein gemeinsames Verwaltungsbüro geben. Dieses wird geleitet werden von dem Verwaltungsleiter Carsten Bachmann. Das bedeutet, dass die jetzigen Pfarrbüros zusammengefasst werden. An den bisherigen Standorten der Pfarrbüros soll es auch weiterhin Sprechzeiten der Pfarrsekretärinnen/des Pfarrsekretärs geben. Die Hauptarbeit der Beschäftigten wird allerdings zentral gebündelt an einem Ort erfolgen. Dadurch sollen Synergien entstehen und eine Vertretung im Urlaubs- oder Krankheitsfall gewährleitstet werden. Durch diese Regelung wird auch die telefonische Erreichbarkeit erweitert, da das zentrale Verwaltungsbüro durchgängig besetzt sein wird. 
Die Arbeitsgruppe hat sich die bisherigen Räumlichkeiten an allen Kirchorten angesehen und wird nun mit der Projektgruppe Gebäude eine geeignete Örtlichkeit für das geplante Verwaltungsbüro suchen. 

 

Geistliches Team
Die spirituelle Dimension auf dem Pastoralen Weg ist im Blick zu behalten. Daher wurde 2022 auch ein geistliches Team gegründet. Das Motto in dieser Arbeitsgruppe lautet: „Nach Innen stärken – nach Außen strahlen“. 
Das Team möchte neue Impulse setzen, wie beispielsweise das Angebot der „Kirche spontan“, die jeden ersten Freitag im Monat um 19 Uhr in St. Nikolaus, Bad Vilbel stattfindet. 

Eine weitere Überlegung ist, ein geistliches Zentrum für den Pastoralraum zu etablieren: Ein Ort, der zum Beten einlädt und an dem es flexible Möglichkeiten für spirituelle Angebote gibt. 

 

Team Öffentlichkeitsarbeit
Wie der Name sagt, hat dieses Team die Öffentlichkeitsarbeit für den gesamten Pastoralraum im Blick. Menschen, die in unsere Kirchen kommen und auch solche, die sich lediglich digital informieren, sollen gleichermaßen erreicht werden. Neben allen aktuellen Angeboten soll auch der Entwicklungsprozess des Pastoralen Weges transparent gemacht werden. 

Als Medien stehen hierbei im Fokus:

  • Pfarrbriefe
  • Schaukästen
  • Web-Seiten
  • Sozial-Media Auftritte
  • Wahl des Patroziniums gemeinsam mit dem Geistlichen Team

Das Team erarbeitet Handlungsempfehlungen für die Gestaltung der Schaukästen und erstellt Artikel über die Fortschritte des Pastoralen Weges. Das Verfassen von Artikeln über regionale Angebote und die Kontaktierung der Printmedien ist weiterhin Arbeit, die an den Kirchorten erledigt werden muss. 

Ein erstes gedrucktes Pastoralraumheft hat die Gruppe bereits erarbeitet und es wird baldmöglichst allen Kirchorten zum Verteilen zur Verfügung gestellt. Hierin stellen sich die Kirchorte und die Hauptamtlichen vor. 

Als weiteres Ziel ist ein gemeinsamer Pfarrbrief für alle Kirchorte im Pastoralraum geplant. 

 

Projektgruppe Gebäude und Projektgruppe Vermögen
Ausgangslage für diese beiden Projektgruppen ist die Reduzierung der allgemeinen Zuweisungen des Bistums und die Reduzierung der Zuschüsse für die Bauunterhaltung an allen Gebäuden. In gemeinsamen Sitzungen der Projektgruppen wurden die Bestandsaufnahmen ausgewertet und Planungsgrundlagen erarbeitet. 

Die Vorgaben des Bistums besagen, dass künftig 33% bei Kirchen und 50% bei Gemeindezentren eingespart werden müssen. Das Bistum hat weiterhin vier mögliche Kategorien für eine weitere Bezuschussung von Gebäuden vorgegeben. Diese reicht von „1 -Vollständige Nutzbarkeit“ (Bezuschussung wie bisher) über „2 - Eingeschränkte Nutzbarkeit“ (Reduzierung der Bezuschussung um 1/3) und „3 - Bauwerksicherung – keine Sicherstellung der Nutzbarkeit“ (Reduzierung der Bezuschussung um 2/3) bis hin zu 4 - Aufgabe der Gebäude (keine Bezuschussung durch das Bistum). Die Arbeitsgruppe Gebäude hat einvernehmlich mehrere Lösungsvorschläge für die Kirchen erarbeitet. Dabei sind in allen Lösungsvorschlägen die Kirchen St. Nikolaus (Bad Vilbel), Heilig Kreuz (Burgholzhausen), St. Martin (Ober-Erlenbach) und St. Jakobus und Br. Konrad (Harheim) in der Kategorie 1. Bei den anderen Kirchen variiert die Zuordnung zwischen den Kategorien 2 und 3. Von den Bistumsvorgaben her ist es nicht nötig, einer Kirche die Kategorie 4 zuzuordnen.   

Damit sind zwar die Vorgaben des Bistums erfüllt, aber es bleiben Zweifel, ob die dann verbleibende finanzielle Last für die künftige Pfarrei tragbar ist. Um die daher nötigen Einsparziele beim Gebäudebestand zu erreichen, wird grundsätzlich keine Option ausgeschlossen. Möglichkeiten sind u. a. zusätzliche Vermietungen, gemeinsame Kirchennutzung mit den evangelischen Gemeinden, Nutzung von Kirchenräumen auch für Gruppen- und Gemeindearbeit, Verkauf oder Erbpacht von Gebäudeteilen und Grundstücken.

Es ist jeder Verwaltungsrat aufgefordert, mögliche Einnahmemöglichkeiten und die Reduzierung der Ausgaben zu prüfen. Bis 28.02.2024 soll in allen Verwaltungsräten ein Konzept hierzu erarbeitet werden. 

Eine Aufgabe der Projektgruppe Vermögen ist die Erstellung eines gemeinsamen Wirtschaftsplanes für das Jahr 2026. Dafür hat eine Unterarbeitsgruppe eine Simulation der Ein- und Ausgaben für die nächsten 10 Jahre erarbeitet. Demnach wird sich durch die Reduzierung der Zuschüsse des Bistums (2% pro Jahr sind angekündigt) und der allgemeinen Kostensteigerung (angenommen 4% pro Jahr) in diesem Zeitraum ein geschätztes Defizit von 2,5 Millionen Euro ergeben. Dem muss entgegengewirkt werden. Jeder Verwaltungsrat soll unter dieser Maßgabe einen Wirtschaftsplan 2024 für seine Gemeinde erstellen. Hierin sind auch Instandhaltungsrücklagen zu bilden.

Die Projektgruppen Gebäude und Vermögen schließen ihre Präsentation mit dem folgenden Abschluss: „Was wollen wir erreichen?

Sicherstellung eines lebendigen gemeindlichen Lebens und Gottesdienstangebots an allen Kirchenorten auf der Basis einer wirtschaftlich nachhaltig belastbaren Grundlage für die neue Pfarrgemeinde im Pastoralraum Wetterau Süd.“

Unter diesem Motto geht auch der Projekttag zu Ende. In einer konstruktiven Atmosphäre bei der Zukunftswerkstatt wurde beraten. Die positive Energie und das Engagement der Teilnehmenden sind die entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Planungs- und Umsetzungsphase. Wenn alle Beteiligten auch weiterhin so motiviert und offen für neue Ideen sind, stehen die Chancen gut, dass die gemeinsamen Ziele erreicht werden können. Es war inspirierend zu sehen, wie Menschen zusammenkommen, um an einer positiven Zukunft der katholischen Kirche im Pastoralraum Wetterau Süd zu arbeiten.