Die Renovierung des Kirchturms, die nach Ostern startete, ist weit fortgeschritten. Zu Beginn des Kirchweihfestes konnte der 120 jährige, neu vergoldete Wetterhahn geweiht und wieder installiert werden.
Wie Eduard Mörike in seinem Gedicht „Der alte Turmhahn“ schreibt, war auch der Vogel von St. Gordianus in die Jahre gekommen:
Auf dem Kirchenturm ein guter Hahn / als ein Zierat und Wetterfahn. / In Sturm und Wind und Regennacht / hab ich allzeit das Dorf bewacht. / Manch falber Blitz hat mich gestreift, / der Frost mein' roten Kamm bereift, / auch manchen lieben Sommertag, / da man gern Schatten haben mag, / hat mir die Sonne unverwandt / auf meinen goldigen Leib gebrannt. / So ward ich schwarz für Alter ganz, / und weg ist aller Glitz und Glanz.
Pfarrer Dr. Georg Rheinbay weihte den restaurierten Wetterhahn zusammen mit Scott Smith von der evangelischen Kirchengemeinde auf der Wiese des Kindergartens. Zahlreiche Gemeindemitglieder waren anwesend. Pfarrer Rheinbay erinnerte an den Hahn, der krähte, als Petrus Jesus verleugnete. Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf freute sich, dass die Turmhähne von beiden Kirchen jetzt wieder in die gleiche Richtung gucken.
Direkt nach der Weihe wurde der Hahn von den ausführenden Dachdeckern zur Kirche gebracht, mit dem Aufzug am Gerüst zur Turmspitze befördert und montiert. Für die, die dem Ereignis beiwohnten, bestand die Möglichkeit über das Gerüst zur Turmspitze zu gelangen und den „Arbeitsplatz“ des Hahns und die Aussicht zu erleben.