Am Samstag, dem 06. Januar 2024 kleideten sich 21 Teilnehmer, katholische und evangelische Kinder, Jugendliche und Ihre Begleiter in Bad Kreuznach-Bosenheim im Evangelischen Gemeindehaus Katharinenstift ein. In sechs Gruppen schwärmten die Sternsinger aus.
Mit selbst genähten Umhängen, Kopfbedeckungen, gebastelten Kronen und Gold-Holz-Sternen am Stab, durch den ortsansässigen Holzkunsthandwerker Steffen Machemer geschnitzt und lackiert, übernahmen Kinder und Jugendliche ihre Rolle als Sternsinger. Die noch vor der Coronazeit neu angeschafften Umhängetaschen mit aufgedrucktem Sternsinger-Logo, gefüllt mit Segensaufklebern 20*C+M+B+24, Kreide und Danksagungs- und Spendenhandzetteln für nicht angetroffene Bewohner lagen für jede Gruppe schon bereit. Um 09.30 Uhr empfingen die Sternsinger, über Gemeindepädagoge Ingo Molter, in der Evang. Martinskirche, den Segen, den sie an die Türen zu den Bosenheimer Bürgern bringen durften. Mit dem Lied “Wir kommen daher aus dem Morgenland“ stimmten sich die Kinder auf ihre Aufgabe ein..
Die Aussendungsfeier fand vor der Krippe und dem Weihnachtsbaum statt. In einem kleinen Anspiel, beschäftigten sich die Kindern und Jugendlichen mit dem Sternsinger-Thema, in dem es um indigene Völker in Amazonien und den Erhalt des Regenwaldes geht.
Von 10.00 bis 13.00 Uhr wanderten die Kinder in Kleingruppen, begleitet von Müttern, Vätern und Konfirmanden tapfer von Tür zu Tür. Am vom Wetter her trockenen Vormittag sammelten sie knapp 1.700 Euro ein.
Die Sternsinger wurden schon freudig und sehnsüchtig bei den Bosenheimern an den Haustüren erwartet. Im Vorfeld wurde in den beiden Gemeindebriefen auf katholischer und evangelischer Seite als auch durch Handzettelverteilung in Kindertagesstätte und Grundschule und den in den Schaukästen veröffentlichten Plakaten, sowie durch Rundmails und dem Bosenheim-Newsletter von Volker Hertel zur Aktion hingewiesen.
Erschöpft vom Rundgang trafen sich die Kinder und ihre Begleiter glücklich und zufrieden wieder gegen 13.00 Uhr am 06.01.2024 im evangelischen Katharinenstift Bosenheim
Mit Würstchen, Brötchen, leckerer Kartoffelsuppe, gekocht und gespendet von einer Mutter, und heißem Tee klang die Aktion aus. Die Süßigkeiten wurden aufgeteilt und die Spenden gezählt. Zum Dank für ihr tapferes Durchhalten erhielten alle Kinder Anstecker mit dem Aufdruck „Sternsinger – ich bin dabei“, Freundschaftsbändchen und Urkunden als Anerkennung ihres Einsatzes, als Sternsinger oder Begleitperson, verteilt durch die Verantwortlichen mit einem dicken Lob.
Viele Kinder möchten auch im nächsten Jahr gerne wieder mitmachen. O-Ton Mariette Löhr-Wiesner: „Ich bin zuversichtlich ein kleines Samenkorn gesät zu haben, und dass noch viele Jahre Sternsinger um den 06. Januar von Tür zu Tür durch den Ort ziehen werden, denn gemeinsam helfen macht Spaß.“
Die Sternsingeraktion hat in Bosenheim eine lange Tradition
Bereits 1985, als Gemeindepädagoge Ingo Molter seinen Dienst in der evang. Kirchengemeinde Bosenheim begann, wanderten alljährlich Kinder der evang. Kindergruppe unter der Leitung von Ruba Kerry von Haus zu Haus. Sie hatten den Ehrgeiz alle Häuser zu besuchen. Als die Kindergruppe sich auflöste, übernahmen die Kinder des evang. Kindergottesdienstes für viele Jahre die Sternsingeraktion, begleitet von ihren Kindergottesdienstmitarbeiterinnen. Für die meisten Menschen in dieser evang. geprägten Kirchengemeinde eine Selbstverständlichkeit. Doch dann ruhte die Sternsingeraktion über viele Jahre. Auf Bestellung kamen manchmal Sternsinger von der katholischen Kirchengemeinde Planig nach Bosenheim.
Im Januar 2014 griff das nach Bosenheim zugezogene katholische Gemeindeglied Mariette Löhr-Wiesner den Faden der Bosenheimer Sternsingeraktion wieder auf, da sie im ersten Jahr, in dem sie in ihrem neuen Haus wohnte, vermisste, dass kein Sternsinger vorbei kam. Schöne Kindheitserinnerungen wurden wach. Folglich ergriff sie die Initiative und ließ die Tradition wieder aufleben. In Kooperation mit Gemeindepädagoge Ingo Molter fand nun dieses Jahr die elfte ökumenische Bosenheimer Sternsingeraktion nach den Regeln des katholischen Kindermissionswerkes, nach der oben erwähnten Ruhephase, statt.